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Religionskritik - Bausteine für Unterrichtsreihen: Unterschied zwischen den Versionen

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:''Die SuS können relevante Begriffe definieren und voneinander abgrenzen.''
 
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;*Baustein D2 - Tafelbild zum Thema „Rollenkonflikt“ (ca. 30 Min.) [http://gesellschaft.psycho-wissen.net/rollenkonflikte/intra-rollenkonflikt/index.html Schaubild Rollenkonflikt] (Dipl. Psych. Ingeborg Prändl)
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;*Baustein D2 - Tafelbild zur Projektionslehre Feuerbachs“ (ca. 30 Min.) [http://www.zum.de/Faecher/kR/Saar/gym/projekte/rel_krit/feuerb/feuerb5.htm Mögliches Tafelbild] (Dipl. Psych. Ingeborg Prändl)
:Die Lehrkraft entwickelt mit den SuS ein Tafelbild zu ihren sozialen Rollen. Sie analysieren ihre eigenen Rollen und die damit verbundenen Erwartungen und gehen möglichen Rollenkonflikten auf den Grund.
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:Zur Ergebnissicherung entwickelt die Lehrkraft gemeinsam mit den SuS ein Tafelbild zu Feuerbachs Projektionslehre. Anhand der Visualisierung können die SuS gemeinsam analysieren die SuS im Plenum Sie analysieren ihre eigenen Rollen und die damit verbundenen Erwartungen und gehen möglichen Rollenkonflikten auf den Grund.
  
 
:''Die SuS können ihre Rollen und an sie gerichtete Erwartungen reflektieren.''
 
:''Die SuS können ihre Rollen und an sie gerichtete Erwartungen reflektieren.''

Version vom 19. Juli 2018, 09:27 Uhr

Bausteine für Unterrichtsreihen

BANNER - Exemplarische Unterrichtsreihen bearbeitet-1.png


Unterrichtsreihe zum Thema „Religionskritik“



Hinführung



In der Hinführung sollen sich die SuS mit dem Begriff „Religion“ auseinandersetzen und festellen, dass eine Religion viele verschiedene Aspekte beinhaltet und für jeden Menschen eine andere Funktion erfüllt. Folgende Materialien können verwendet werden:


  • Baustein A1 - Hörbeitrag "Kirche des fliegenden Spagetthimonsters" (ca. 25 Min.)
Die SuS hören den Rundfunkbeitrag zur "Kirche des fliegenden Spagetthimonsters". Im Anschluss sammeln die SuS in Partnerarbeit, was diese Kirche als Religion ausmacht, was im Plenum gesammelt und in der Hinsicht konkretisiert wird, dass gemeinsam Aspekte an der Tafel festgehalten werden, die eine Religion ausmachen.
Die SuS definieren anhand eines Beispiels, welche Aspekte eine Religion ausmachen und was sie leistet.

Link zum Material (zwischentoene.info) (S. 8)
Link zu PUMA


  • Baustein A2 - Placemat-Methode zum Begriff "Religion" (ca. 20 Min.)
Die SuS werden in Vierergruppen aufgeteilt und setzen sich an einen Gruppentisch. Auf diesem liegt ein Poster, das in vier individuelle Felder aufgeteilt ist und in der Mitte ein gemeinsames Gruppenfeld beinhaltet. Vorerst soll jeder der SuS Stichwörter und Begriffe, die ihm zum Thema "Religion" einfallen, in sein individuelles Feld schreiben, nach einer Weile wird das Poster rotiert, bis jeder die Beiträge der anderen gelesen hat. Danach werden innerhalb der Gruppe die Einzelergebnisse diskutiert und das gemeinsame Gruppenfeld ausgefüllt. Im Plenum stellt jede Gruppe ihre Ergebnisse vor.
Die SuS beschäftigen sich mit ihrer eigenen Ansicht, was Religion ausmacht und erarbeiten gemeinsam, welche Grundaspekte Religionen gemeinsam haben.


  • Baustein A3 - Zitate auswählen zum Begriff "Religion" (ca. 20 Min.)
  • Online-Material - Zitatsammlung "Religion" (zitate.net)
Die Lehrkraft gibt den SuS diverse Zitate berühmter Denker (Einstein, Epikur, Tucholsky) zum Thema "Religion" zur Auswahl. Aus diesen sollen sie sich jeweils einen Begriff aussuchen, der ihrem Verständnis von Religion am Besten entspricht. Im Anschluss wird in einer kurzen Umfrage von jedem der SuS dargestellt, wieso er dieses spezifische Zitat ausgewählt hat.
Die SuS beschäftigen sich mit der Meinung berühmter Denker bezüglich Religion und werden sich durch die Festlegung auf eins der Zitate und die Erklärung dazu über ihre eigene Meinung zu Religion klar.


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Problemstellung



In der Problemstellung sollen die SuS dafür sensibilisiert werden, dass es einen Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung der eigenen Person gibt. Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein B1 - "Das Spagetthimonster als Religionskritik" (ca. 20 Min.)
Es werden Zettel ausgeteilt und die SuS sollen sich in kleinen Gruppen (ca. 4) kurz Gründe überlegen, wieso der Gründer der Spaghettireligion diese ins Leben gerufen hat. Diese werden gesammelt und gemeinsam besprochen, wobei jede der Gruppen ihre Antwort begründet. Im Anschluss wird im Unterrichtsgespräch noch genauer herausgearbeitet, inwiefern die Grundpfeiler dieser fiktiven "Spaßreligion" die Institution "Religion" kritisieren und in Frage stellen.
Die SuS reflektieren Abweichungen zwischen ihrer Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung durch ihre Mitschüler (vgl. Hinführung, 3. Möglichkeit). Das Problem wird in diesem Video (Knietzsche und das Ich; Planet Schule) illustriert.


;*Baustein B2 - Deutsche verlieren ihren Glauben an Gott (relevanter Abschnitt: „Ganz oder gar nicht - weiter ausbreitet“) https://www.welt.de/politik/deutschland/article125486308/Deutsche-verlieren-ihren-Glauben-an-Gott.html (ca. 20 Min.)

Diese Studie der evangelischen Kirche aus dem Jahr 2014 beschäftigt sich mit dem Rückgang der Kirchenmitglieder der evangelischen Kirche. Hierbei zeigt sich, dass der Glaube entweder eine sehr starke oder gar keine Rolle für die Menschen spielt. Die SuS sollen zunächst diese differierenden Haltungen herausarbeiten und Gründe im Text finden, die Kirchenmitglieder zum Austritt beweg(t)en. Zusätzlich können einige provokante Begriffe des Tests (z.B. „Weihnachtschrist“) im Plenum diskutiert werden. Die Aufgabenstellung kann durch eine weitere Übung (Dauer ca. 15 Minuten) erweitert werden. Hierbei können die SuS Diagramm 4 der Studie intensiver bearbeiten, indem man die Themen, welche für religiöse Menschen eine Rolle spielen, vom Diagramm löst und der Klasse in Gruppenarbeit die Aufgabe stellt, die jeweiligen Themen den Balken des Diagramms zuzuordnen. So zeigt sich, welche Hoffnungen und Antworten Gläubige in ihrer Religion suchen. Zugleich können die SuS in ihren Gruppen über ihr persönliches Ranking diskutieren und einen eigenen Zugang zum Thema „Religionskritik“ herstellen.
Die SuS reflektieren anhand einer Studie über die aktuelle Glaubenshaltung evangelischer Christen in Deutschland über ihre eigenen Gründe, ihren Glauben zu leben und entdecken möglicherweise erste kritisch zu betrachtende Punkte an ihrer Religion


Die SuS lesen zunächst eigenständig den Comic auf den Seiten 19-22. Es geht um eine Deutschtunesierin, die nach Tunesien reist und ständig gefragt wird, ob Deutschland oder Tunesien ihre Heimat ist oder wo es ihr besser gefällt. Am Ende beschließt sie, sich nicht festzulegen, denn sie mag beide Länder gerne und fühlt sich deutsch und tunesisch gleichzeitig. Nach dem Lesen tauschen die SuS sich mit dem Nachbarn/der Nachbarin aus. Im Anschluss wird im Plenum diskutiert, welcher Herausforderung Miriam gegenübersteht. Die Lehrperson stellt Impulsfragen und die SuS bringen eigene Geschichten und Erfahrungen mit ein.
Die SuS setzen sich mit einem Problem auseinander, mit dem alle multikulturell aufgewachsenen Menschen konfrontiert sind: „Wo gehöre ich hin? Was ist meine Heimat?“ Vermutlich sind selbst einige SuS in der Klasse von diesem Zwiespalt betroffen und die Nicht-Betroffenen werden auf diese Weise dafür sensibilisiert. Themen wie Rassismus und Diskriminierung werden angesprochen und besprochen.


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Selbstgesteuerte/Kontrollierte Problemlösung



In der Phase der Problemlösung sollen die SuS mithilfe philosophischen Texten zu einer konstruktiven Religionskritik gelangen, die die Meinungsunterschiede positivistisch betrachet.
Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


Baustein C1 - Sigmund Freud
'Die SuS müssen den Text von Freud lesen, die Kritikpunkte erkennen und die begründet Wiederlegen. '
'


Die SuS bringen Werbeprospekte mit und analysieren anhand der Männer– und Frauenbilder in den mitgebrachten Materialien, welche „Identitätstypen“ gesellschaftlich verfügbar sind, z.B. Karrierefrau, Macho, Hausfrau usw. So wird ersichtlich, dass Fremdwahrnehmungen auch auf Vorurteilen beruhen können.
Die SuS können Annahmen über Identitäten kritisch hinterfragen. Sie können das Verhältnis dieser Annahmen zur Werbeindustrie beschreiben.


  • Baustein C3 - Projektionslehre Ludwig Feuerbachs (ca. 30 Min.) - Text (Fachverband-Ethik) (S.11)
Die SuS lesen den Text "Das Wesen des Christentums" und arbeiten im Anschluss in Partnerarbeit das Projektionsbild Gottes anhand der menschlichen Natur heraus. Sie Stellen die Eigenschaften des Menschen denen von Gott gegenüber.



Blick aus dem Body of Knowledge an der Goethe-Universität Frankfurt

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Sicherung



In der Phase der Sicherung sollen die SuS die Begriffe Selbst- und Fremdwahrnehmung, Identität, Rollen und Vorurteile definieren und abgrenzen können. Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein D1 - Textdiskussion zu „Ist doch schön bei euch“ (ca. 30 Min.) Text (Fluter - Jugendmagazin der bpb)
Die SuS lesen den Text „Ist doch schön bei euch“ und notieren sich, inwiefern Identität in dem Text eine Rolle spielt: als Vorurteil, als Fremdwahrnehmung, als Rollenerwartung anderer, als „gesellschaftliches Schicksal“, als verhärtete Identität, als kontextabhängig, als Hybrid. Diese unterschiedlichen Begriffe (oder ein Teil davon) werden im Anschluss definiert.
Die SuS können relevante Begriffe definieren und voneinander abgrenzen.


  • Baustein D2 - Tafelbild zur Projektionslehre Feuerbachs“ (ca. 30 Min.) Mögliches Tafelbild (Dipl. Psych. Ingeborg Prändl)
Zur Ergebnissicherung entwickelt die Lehrkraft gemeinsam mit den SuS ein Tafelbild zu Feuerbachs Projektionslehre. Anhand der Visualisierung können die SuS gemeinsam analysieren die SuS im Plenum Sie analysieren ihre eigenen Rollen und die damit verbundenen Erwartungen und gehen möglichen Rollenkonflikten auf den Grund.
Die SuS können ihre Rollen und an sie gerichtete Erwartungen reflektieren.


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Transfer



In der Phase des Transfers sollen die SuS die Frage „Wer will ich sein?“ beantworten, indem sie sich mit den an sie gerichteten Erwartungen auseinandersetzen und ausgehend von Vorbildern eigene Vorstellungen für ihr Leben entwerfen. Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein E1 - Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken (ca. 30 Min.) Artikel (Stern)
Die SuS lesen den Artikel zur Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken und notieren sich, wie soziale Netzwerke mit Identitäten zusammenhängen: Einerseits sind die Netzwerke Möglichkeiten, die eigene Identität zum Ausdruck zu bringen, andererseits erkennen soziale Netzwerke nur bestimmte Eigenschaften an, honorieren nur bestimmte Ausdrucksweisen von Identitäten. So wirken soziale Netzwerke verzerrend auf Identitäten zurück. Im Anschluss diskutiert das Plenum, wie sich Idealbild, Selbstdarstellung, Rollenerwartungen und Identitäten zueinander verhalten.
Die SuS setzen sich kritisch mit ihrem eigenen Verhalten in sozialen Netzwerken auseinander, indem sie Wechselbeziehungen zwischen Idealbildern, Erwartungen, Selbstdarstellungen und Identitäten erläutern.


  • Baustein E2 - Collage „Vorbilder“ (ca. 20 Min.)
Die SuS bringen Bilder von maximal zehn Personen mit, die sie inspirieren und idolisieren. Diese können Familienmitglieder, Freunde, sonstige Bekannte und Verwandte, Lehrer*innen oder auch Berühmtheiten sein. In der Unterrichtsstunde erstellen sie Collagen. Sie stellen die Personen vor und sagen, was sie besonders macht und begründen, wieso sie sich für diese Personen entschieden haben.
Das Ziel ist die Antwort auf die Fragen „Wer inspiriert mich? Wer will ich sein?“ und eine Begründung dieser Antwort. So setzen sich die SuS in ein kritisches Verhältnis zu ihren Idolen und formulieren einen anstrebenswerten Persönlichkeitsentwurf.


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Mögliche Unterrichtssequenzen



Die oben aufgeführten Bausteine können beispielsweise zu folgenden Unterrichtssequenzen zusammengebaut werden:


SelbstWelt78 Unterrichtssequenz.jpg

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Die nachfolgende Tabelle ermöglicht den Wechsel zu den hier neu erstellten Unterseiten sowie zur Einführungsseite:


Jahrgangsstufe 7/8 - Selbst und Welt
1. Hintergrund
2. Unterrichtsmaterialien
3. Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen



Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie