Um in PUMa Artikel bearbeiten zu können, müssen Sie einen Account erstellen, der zunächst vom PUMa Team frei geschaltet werden muss.



Selbst und Welt 7/8 - Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen

Aus PUMa
Version vom 15. Februar 2018, 15:16 Uhr von Melmar (Diskussion | Beiträge) (Selbstgesteuerte/Kontrollierte Problemlösung)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie


Bausteine für Unterrichtsreihen

BANNER - Exemplarische Unterrichtsreihen bearbeitet-1.png


Unterrichtsreihe zum Thema Selbst- und Fremdwahrnehmung



Hinführung


In der Hinführung sollen sich die SuS mit der Frage „Wer bin ich?“ auseinandersetzen und verschiedene Facetten der eigenen Persönlichkeit kennen lernen, die ihre Identität ausmachen. Je nach Vorwissen und Leistungsvermögen der Lerngruppe könnte die Erarbeitung auch um eine Betrachtungsebene „kollektiver Identitäten“ erweitert werden, z.B. „Wir Ausländer“ oder „Wir Frauen“. Folgende Materialien können verwendet werden:

Die Lehrkraft liest den SuS einen Textausschnitt aus dem Roman „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder vor. In diesem Textabschnitt bekommt Sofie einen Brief eines Unbekannten, in dem lediglich die Frage „Wer bin ich?“ steht. Die SuS sollen dann selbst auf die Frage „Wer bin ich?“ in einem eigenen Brief an den Unbekannten antworten.
Die Lehrkraft kann ggf. Aspekte vorgegeben, auf die die SuS im Brief eingehen sollen, z.B. Aussehen, Charakter etc.
Die SuS werden mit der Frage nach ihrem eigenen Ich konfrontiert. Sie loten unterschiedliche Dimensionen der eigenen Persönlichkeit aus.


  • 2. Möglichkeit - Spiel „Ein Schritt nach vorne“ (ca. 20 Min.)
Alle SuS bilden einen Kreis. Die Lehrperson erklärt das „Spiel“. Sie sagt einen Satz über sich , wie z.B. „Heute habe ich zum Frühstück ein belegtes Brötchen gegessen“, „Ich bin über 1,60m groß“, „Ich mache gerne Sport“, „Ich spreche mehr als zwei Sprachen“, „Ich wohne in Bockenheim“ etc. Alle SuS, auf die die Aussage zutrifft, gehen einen Schritt nach vorn. Die übrig gebliebenen SuS klatschen, um die vorgetretenen SuS wertzuschätzen. Die SuS in der Mitte gehen wieder einen Schritt zurück und der Vorgang wird mehrmals wiederholt. Dann dürfen auch die SuS die Rolle der Lehrperson übernehmen und einen Satz aufsagen. Nach einigen Durchgängen gehen die SuS zurück auf ihre Plätze.
Die SuS nehmen ihre persönlichen Eigenschaften wahr und benennen diese. Durch das Klatschen lernen sie, die Unterschiedlichkeiten ihrer Mitschüler*innen zu respektieren und auch wertzuschätzen.


  • 3. Möglichkeit - Arbeitsblatt „Das bin ich“ (ca. 15 Min.) Arbeitsblatt (Planet Schule)
Zwei SuS gehen freiwillig vor. Die Lehrperson fragt, ob sie gleich sind. Die SuS verneinen und beschreiben die Unterschiedlichkeiten beider SuS. Schluss: Beide SuS haben viele Eigenschaften, die sie voneinander unterscheiden. Die Lehrperson teilt das Arbeitsblatt aus und stellt es auf Folie anhand von Beispielen vor. Die SuS füllen das Arbeitsblatt in Einzelarbeit aus.
Die SuS erkennen, dass Menschen sich voneinander unterscheiden. Sie füllen den Steckbrief aus und benennen die Eigenschaften, die sie ausmachen.

nach oben

Problemstellung


In der Problemstellung sollen die SuS dafür sensibilisiert werden, dass es einen Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung der eigenen Person gibt. Dazu können folgende Materialien verwendet werden:

  • 1. Möglichkeit - Arbeitsblatt „Das bist du“ (ca. 15 Min.) Arbeitsblattt (Planet Schule)
Alle SuS schreiben ihre Namen auf das Arbeitsblatt und geben es an den Sitznachbar/an die Sitznachbarin weiter. Diese/r ergänzt es mit einer Eigenschaft/einem Satz. Das Arbeitsblatt wird so lange weitergegeben, bis jede/r sein eigenes Blatt wieder erhält.
Die SuS reflektieren Abweichungen zwischen ihrer Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung durch ihre Mitschüler (vgl. Hinführung, 3. Möglichkeit). Das Problem wird in diesem Video (Knietzsche und das Ich; Planet Schule) illustriert.


  • 2. Möglichkeit - Vermisstenanzeige (ca. 20 Min.)
Die SuS schreiben einen kurzen Beschreibungstext in Form einer Vermisstenanzeige zu je einem anderen Mitschüler: „Vermisst wird eine Person, die...“ Einzelne SuS lesen ihre Vermisstenanzeige im Plenum vor und die anderen SuS müssen erkennen, auf welchen Mitschüler die Beschreibung passt. Vorab sollte je nach Lerngruppe darauf hingewiesen werden, dass die Beschreibungen keine Beleidigungen enthalten dürfen.
Die SuS werden mit der Fremdwahrnehmung der eigenen Person seitens der Mitschüler konfrontiert.


nach oben

Selbstgesteuerte/Kontrollierte Problemlösung


In der Phase der Problemlösung sollen die SuS verstehen, dass das eigene Ich sich aus unterschiedlichen Rollen zusammensetzt. Die unterschiedliche Rollen sind wiederum mit verschiedenen Rollenerwartungen verknüpft, z.B. von Eltern, von Lehrern oder von Freunden. Zusätzlich entwickeln die SuS ein Bewusstsein dafür, dass die Wahrnehmung anderer Person oft auf eigenen Vorurteilen basiert.

Die SuS sehen sich die Karikatur zu den unterschiedlichen Rollen einer Person an und beschreiben diese im Plenum. So wird herausgearbeitet, dass unterschiedliche Erwartungen an Personen gerichtet werden, ihre Identität von Kontext zu Kontext variiert.
Die SuS sind nach dieser Arbeitsphase in der Lage, das Konzept der Rolle und damit verbundenen Rollenerwartungen zu beschreiben.


Die SuS bringen Werbeprospekte mit und analysieren anhand der Männer– und Frauenbilder in den mitgebrachten Materialien, welche „Identitätstypen“ gesellschaftlich verfügbar sind, z.B. Karrierefrau, Macho, Hausfrau usw. So wird ersichtlich, dass Fremdwahrnehmungen auch auf Vorurteilen beruhen können.
Die SuS können Annahmen über Identitäten kritisch hinterfragen. Sie können das Verhältnis dieser Annahmen zur Werbeindustrie beschreiben.


  • 3. Möglichkeit - Geschichte „Wer ist hier arm dran?“ (ca. 25 Min.) - Text (Bildungsserver Berlin–Brandenburg) (S. 41, M4)
Die SuS lesen die Geschichte „Wer ist hier arm dran?“ von Christine Nöstlinger im Plenum laut vor und erklären in Bezug auf den Titel, wieso Bille findet, dass ihre Mutter arm dran sei.
Die SuS erkennen identifizieren sich mit Bille und reflektieren mögliche Erwartungen, die von Eltern an Kinder gerichtet werden.


nach oben

Sicherung


In der Phase der Sicherung sollen die SuS die Begriffe Selbst- und Fremdwahrnehmung, Identität, Rollen und Vorurteile definieren und abgrenzen können.

Die SuS lesen den Text ˋist doch schön bei euch´ und notieren sich, inwiefern Identität in dem Text eine Rolle spielt: als Vorurteil, als Fremdwahrnehumng, als Rollenerwartung anderer, als ˋgesellschaftliches Schicksal´, als verhärtete Identität, als kontextabhängig, als Hybrid. Diese unterschiedlichen Begriffe (oder ein Teil davon) werden im Anschluss
Die SuS können relevante Begriffe voneinander abgrenzen.
  • 2. Möglichkeit - Tafelbild zum Thema "Rollenkonflikt" – Intra-Rollenkonflikt (Ingeborg Prändl) (ca. 30 Min.)
Die Lehrkraft entwickelt mit den SuS ein Tafelbild zu ihren sozialen Rollen. Sie analysieren ihre eigenen Rollen und die damit verbundenen Erwartungen und gehen möglichen Rollenkonflikten auf den Grund.
Die SuS können ihre Rollen und an sie gerichtete Erwartungen reflektieren.


nach oben

Transfer


In der Phase des Transfers sollen die SuS die Frage „Wer will ich sein?“ beantworten, indem sie sich mit den an sie gerichteten Erwartungen auseinandersetzen und ausgehend von Vorbildern eigene Vorstellungen für ihr Leben entwerfen.

Die SuS lesen den Artikel zur Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken und notieren sich, wie soziale Netzwerke mit Identitäten zusammenhängen: einerseits sind die Netzwerke Möglichkeiten die eigene Identität zum Ausdruck zu bringen, andererseits erkennen soziale Netzwerke nur bestimmte Eigenschaften an, honorieren nur bestimmte Ausdrucksweisen von Identitäten. So wirken soziale Netzwerke verzerrend auf Identitäten zurück. Im Anschluss diskutiert das Plenum, wie sich Idealbild, Selbstdarstellung, Rollenerwartungen und Identitäten zueinander verhalten.


  • 2. Möglichkeit - Collage "Vorbilder"
Die SuS bringen Bilder von maximal zehn Personen mit, die sie inspirieren und idolisieren. Diese können Familienmitglieder, Freunde, sonstige Bekannte und Verwandte, Lehrer*innen oder auch Berühmtheiten sein. In der Unterrichtsstunde erstellen sie Collagen. Sie stellen die Personen vor und sagen, was sie besonders macht und begründen, wieso sie sich für diese Personen entschieden haben.
Das Ziel ist die Antwort auf die Fragen „Wer inspiriert mich? Wer will ich sein?“

nach oben


Die nachfolgende Tabelle ermöglicht den Wechsel zu den hier neu erstellten Unterseiten sowie zur Einführungsseite:

Jahrgangsstufe 7/8 - Selbst und Welt
1. Hintergrund
2. Unterrichtsmaterialien
3. Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen



Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie