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Religionen, Weltbilder und Kulturen 7/8 - Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen

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Bausteine für Unterrichtsreihen

BANNER - Exemplarische Unterrichtsreihen bearbeitet-1.png


Hinführung


In der Hinführung sollen sich die SuS mit der Frage „Welche Traditionen und Rituale gibt es in meiner Familie?“ auseinandersetzen, um die Vielfältigkeit der verschiedenen Religionen zu erfahren.
Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein A1 - „Was sind Rituale?" (ca. 10 Min.)
Eingeleitet wird die Unterrichtseinheit mithilfe eines Tafelimpulses. Dabei wird die folgende Fragestellung thematisiert: „Was versteht ihr unter Rituale?“.
Die Schülerschaft ist dazu aufgefordert, sich in Einzelarbeit Stichpunkte überlegen und diese zu verschriftlichen. Die Einzelarbeit dient dazu, das Vorwissen der Schülerschaft zu aktivieren,um später eine bessere Basis für die Gruppenarbeit gewährleisten zu können. Schüler/-innen, die sich freiwillig melden, können ggf. erzählen, welche Traditionen und Rituale in ihrer Familie gelebt werden.
Die SuS sollen sich Gedanken machen, was man unter Rituale versteht. Des Weiteren werden sie dadurch aktiviert den Begriff der Rituale übergreifend zu verordnen.


  • Baustein A2 - "Rituale?!" (ca.15 Min.)
Die Stunde wird mit einem Impulsbild eingeleitet. Dieses sollen die SuS nach kurzem Betrachten interpretieren. Die Lehrkraft orientiert sich hier nach der Interpretationsmethode von Erwin Panofsky. Diese dreiteilige Analyse wird durch die Fragen 1.) "Was seht ihr?" 2.) "Wie hängen die dargestellten Begriffe miteinander in Verbindung?" 3.) "Welche Rituale sind euch aus den Religionen bekannt?"
Die SuS sollen durch den Bezug auf eigene Rituale im Alltag aktiviert werden. Außerdem soll der Bezug zu Ritualen und Religionen hergestellt werden.
Grafik Rituale


  • Baustein A3 - "Weltliche Rituale: Orientierung im inszenierten Alltag" (ca.15 Min.)
Das Arbeitsblatt weitet den Blick auf ritualisierte Abläufe in verschiedenen Lebensbereichen. Die SuS werden angehalten, ihren eigenen "Ritualgebrauch" und dessen Funktionen zu hinterfragen. Die SuS sollen eigene Gedanken zu den einzelnen auf dem Arbeitsblatt angeführten Teilbereichen niederschreiben.
Arbeitsblatt
Die SuS sollen hierdurch die Rituale nicht nur in Religionen sondern auch im inszenierten Alltag zuordnen.


Problemstellung


Es stellt sich die Frage, wie diese drei Religionsgruppen Dialog führen können,obwohl diese den Exklusivitätsanspruch haben und nur an den einen Gott glauben. Dabei wird es wichtig sein, auf die Parallelen, aber auch auf die Unterschiede aufmerksam zu machen. Auf dieser Grundlage soll die Schülerschaft eigene Ideen und Ansätze formulieren,die diese Problematik lösen könnten.
Dazu können folgende Materialien verwendet werden:
  • Baustein B1 - Video „Rituale der drei weltweit größten Religionsgruppen“ (ca.10 Min.)
Die Lehrkraft zeigt den SuS einen kurzen Beitrag zum Thema Rituale der drei weltweit größten Religionsgruppen. In diesem Beitrag berichten Vertreter der drei Weltreligionen Christentum, Islam und Judentum über die wichtigsten Rituale in ihren Religionen.
Die SuS sollen den Beitrag aufmerksam verfolgen, sich Notizen machen und bei Fragen oder ggf. Unklarheiten Fragen dazu notieren.
Beitrag Rituale in Religionen


  • Baustein B2 – Online Material „Feiertage und ihre Bedeutung“ IFFN Radio Niedersachsen (ca. 20-25 Min.)
Die Schülerschaft ist dazu aufgefordert, Notizen zum Christentum, Islam und zum Judentum anzufertigen. Es werden viele historische Hintergründe thematisiert, weswegen die Schülerschaft dies aufmerksam vollziehen sollte: Welche Aspekte werden thematisiert? Was erfahren wir über diese drei Religionen? Die Fragen werden in Partnerarbeit und anschließend im Plenum besprochen (think pair share Prinzip). Die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten.
Die SuS gewinnen durch das Anfertigen eigener Notizen und den Austausch mit einem/-r Partner/-in gleichermaßen einen differenzierteren BLick dafür, wie alle drei Religionen konstituiert sind, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten vorliegen und wie diesse Religionen als starre Konstrukte reibungslos miteinander kommunizieren können

Bedeutung von Feiertagen - Radiobeitrag


  • Baustein B3 – Online Material „Religiöse Rituale und Feste" (ca. 20-25 Min.)
Die SuS wird darum gebeten, sich mit den religiösen Ritualen und Festen des Christentums, Islams und Judentums zu beschäftigen. Dabei sollen sie auf die Parallelen, aber auch auf die Unterschiede eingehen und diese verdeutlichen. Die drei Religionen werden zunächst in Gruppenarbeit behandelt und anschließend im Plenum ausgeführt (think pair share Prinzip). Die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten.
Die SuS gewinnt einen differenzierteren Blick dafür, wie alle drei Religionen konstituiert sind, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten herrschen und wie diese Religionen als starre Konstrukte reibungslos miteinander kommunizieren können.
Beitrag zu den religiösen Ritualen und Festen des Christentums, Islams und Judentums
In der Problemstellung sollen die SuS sich über Rituale und Traditionen der drei weltweit größten Religionsgruppen, nämlich des Christentums, des Islams und des Judentums, informieren. Die SuS sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass wahrnehmbare Unterschiede zwischen den einzelnen Religionsgruppen existieren und Mechanismen und Wege finden,adäquat mit diesen umgehen zu können



Selbstgesteuerte/ Kontrollierte Problemlösung


In der Phase der Problemlösung sollen die SuS die Eigenschaften von Festen der monotheistischen Religionen verstehen. Zusätzlich entwickeln die SuS ein Bewusstsein dafür, dass sich die Feste der Religionen sowohl ähneln als auch unterscheiden. Aufgabe der Schülerschaft ist es, sich aktiv mit den unterschiedlichen Parallelen und Unterschieden auseinanderzusetzen und auf deren Grundlage zu entscheiden, wie eine reibungslose Co-Existenz beider Kulturen gewährleistet werden kann. In diesem Kontext beziehen sie die erarbeiteten Ansätze auf ihr alltägliches Leben.
Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein C1- Recherche - „Wie wird in den Religionen gefeiert?“ (ca. 25 Min.)
Die SuS werden darum gebeten, sich mit Hilfe eines Internetzugangs über die verschiedenen Feste und Bräuche der drei ausgewählten Religionen zu :informieren. Anhand der im Internet gesammelten Informationen wird durch Partnerarbeit von den SuS die Frage behandelt, welches Fest der :jeweiligen Religion als das Wichtigste angesehen wird.
Die SuS sollen durch Internetrecherche selbstorganisiert Lernen. Um den Konzentrationsfokus beizubehalten wird während der Recherche gemeinsam gearbeitet.
Link zum externen Onlinelexikon


  • Baustein C2-"Projekte der Religionen- stiften Freundschaften" (ca. 30-40 Min.)
Im Rahmen des interreligiösen Projekts schlüpfen jeweils drei Schüler/-innen in die Rolle eines „Vertreters“ für die jeweilige Religion, also des Christentums, des Judentums, oder des Islams. Jeder Schüler wird darum gebeten, einen Gegenstand mitzubringen und diesen repräsentativ für die jeweilige Religion vorzustellen. Bei den Gegenständen kann es sich um Figuren, Lebensmittel, Zeichnungen usw. handeln, dies ist den Schüler/-innen freigestellt. Auf der Grundlage der erarbeiteten Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen die drei Agierenden einen Dialog (oder mehrere Dialoge) entwickeln, die diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten kritisch reflektieren. Anschließend findet eine Feedbackrunde im Plenum statt.
Die Schülerschaft wird dazu aufgefordert, problemorientiert zu denken sowie zu handeln und realitätsnahe Aspekte einzubringen.
Religiöses Projekt


  • Baustein C3- "Interreligiöser Dialog- Glaubensgemeinschaft reden miteinander" (ca. 30-40 Min.)
Die Schülerschaft arbeitet in dieser Phase in Partnerarbeit, idealerweise mit dem Sitznachbarn oder der Sitznachbarin. In Zweiergruppen findet, in Form eines Rollenspiels, eine Fantasiereise statt. Partner A liest einen Text vor, der von einem Ritual oder einer Tradition eines Christen, Moslems, oder Juden handelt und dieses ausführlich thematisiert. Partner B schließt die Augen und versucht, sich in die Position des Christen, Moslems oder Juden hineinzuversetzen. Anschließend stellt Partner A Partner B einige Fragen, wie: „Wie hast du dich während der Fantasiereise gefühlt?“ „Welche Sorgen/Befürchtungen oder positive Gedanken kamen dir in den Sinn?“ oder: „Was hat dich während der Fantasiereise am meisten inspiriert und warum?“ und „Was hast du aus der Reise mitnehmen können?“. Anschließend findet das Rollenspiel erneut mit Partnerwechsel statt.
Die Sus sollen lernen, eigene Emotionen im Hinblick auf Rituale und insbesondere fremde Rituale äußern zu können. Außerdem findet im Rahmen des Interviews eine Reflexion auf der Metaebene statt, die die SuS dazu befähigt, einen breit gefächerten Blick für Rituale zu erlangen.
Interreligiöser Dialog



Sicherung I


In der Phase der Sicherung sollen die erlernten Feste und deren Eigenschaften gefestigt werden. Sowohl die Definition der besonderen Feiertage als auch das Zuordnen bzw. Abgrenzen zu einer bestimmten Religion soll nun möglich sein und festgehalten werden.
Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein D1 – MindMap - „Religiöse Feiertage“ (ca. 15 Min.)
Nach der Erarbeitungsphase werden die Ergebnisse der SuS mit Hilfe einer Mindmap gesichert. Die Lehrkraft zeichnet das Gerüst der entstehenden Mindmap zu Beginn der Phase auf die Overheadfolie bzw. die Projektionsfläche des Smartboards. Unter der Überschrift „Religiöse Feiertage“ wird strukturell zwischen den thematisierten Religionen unterschieden. Nachdem die Lehrkraft das Fundament der Mindmap gesetzt hat, zeichnen die SuS dieses ab und ergänzen es mit den von Ihnen gesammelten Informationen. Nach dieser Arbeitsphase ergänzt die Lehrkraft durch Wortmeldungen die projezierte Mindmap. Im Anschluss haben die SuS die Möglichkeit, ggf. ihre eigenen Mindmaps zu ergänzen und zu verbessern.
Durch das Abzeichnen und vorerst selbstständige Ergänzen der Mindmap sollen alle SuS aktiviert werden. Durch die Vervollständigung der Mindmap von der Lehrkraft soll die Korrektheit der Angaben und die Ordnung der Ergebnissicherung garantiert werden.
Beispiel Tafelbild Rituale


  • Baustein D2 – Plakatgestaltung (ca. 15 Min.)
Die SuS werden in drei fünf Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe arbeitet an einem eigenen Plakat. Drei der fünf Gruppen setzen sich mit den Religionen auseinander. Dadurch entsteht für jede einzelne Religion jeweils ein Plakat, auf dem die Feste und Rituale festgehalten werden. :Gruppe 4 entwickelt ein Plakat, auf dem die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der relevantesten Rituale aus den bearbeiteten Religionen festgehalten werden. Gruppe 5 entwickelt ein Plakat, auf dem die gesammelten Erkenntnisse über Rituale im Alltag festgehalten werden.
Die entworfenen Plakate können im Klassenzimmer aufgehängt werden. Die Qualität der Plakate kann nur durch eine vorherige Reflektionsphase zwischen SuS und der Lehrkraft gewährleistet werden. Durch die Aufteilung der Gruppen in Expertengruppen kann die Lehrkraft eine eventuelle Hürde zwischen Leistungsstarken- und Leistungsschwachen SuS überwinden.



Transfer



In der Phase des Transfers sollen die SuS ihr erlerntes Wissen über die religiösen Rituale und Feste anwenden, vertiefen und erweitern, indem sie sich erneut mit Gemeinsamkeiten und Unterschiede auseinandersetzen. Dazu können die SuS sich Fragen zu dieser Thematik ausdenken und sich gegenseitig stellen bzw. abfragen.


Dazu können folgende Materialien verwendet werden:
  • Baustein E1 - Online Quiz (ca. 10 Min.)
Die SuS beantworten Online ein Quiz. Das Online-Quiz beinhaltet diverse Thematiken in Bezug auf die jeweiligen Religionen. Dieses Quiz dient dazu, das erlernte Wissen aufzugreifen und anzuwenden sowie die Schüler/-innen und Schüler dazu anzuregen, sich erneutes Wissen anzueignen.
Quiz
Das Quiz als Transferaufgabe hat zum Ziel, spielerisch alle im Rahmen von "Rituale" behandelte Komponenten aufzugreifen und in lockerer Form zu vermitteln sowie abzufragen. Dieses Fortmat stellt die ideale Gelegenheit dazu da, trockenen Stoff auf interessante Art und Weise zu vermitteln u/od. abzufragen.
  • Baustein E2 - Interview (ca. 20-25 Min.)
In dieser Phase arbeiten die SuS in Partnerarbeit. Bevor sie sich gegenseitig interviewen, überlegen sie sich zunächst Fragen zum Thema "religiöse Rituale und Feste", die der Gesprächspartner dann anschließend beantwortet. Die Fragen, die die SuS ausformulieren sollen, beziehen sich auf das Leben und Erleben von Ritualen. Exemplarisch kann gefragt werden: "Was hast du Aufschlussreiches über Rituale erfahren?" "Was hat dich am meisten inspiriert?" "Bist du zufrieden mit dem, was du über Rituale erfahren hast? Begründe. "Was ist verbesserungswürdig oder welche Aspekte zum Thema Rituale haben dir persönlich gefehlt?", oder "Spielen Rituale in deinem alltäglichen Leben eine bedeutsame Rolle?" und "Würdest du gerne Rituale aus anderen Kulturen und Religionen durchführen? Begründe."
Das Interview wirkt handlungsleitend. Der Unterricht wird so nicht nur durch den/die Lehrer/Lehrerin strukturiert, sondern regt und motiviert die SuS dazu an, die entsprechenden Planungsschritte selbst zu vollziehen. Damit wird eine Handlungsorientierung des Unterrichts gewährleistet. Ferner sind die SuS aktiv am Planungsprozess des Unterrichts beteiligt. (vgl. Mattis 2002, Methoden für den Unterricht)



Sicherung II



  • Baustein F1 - Wochenplanarbeit/ Planarbeit (ca. 4 Unterrichtsstunden á 45min)
Die SuS erhalten in der Wochenplanarbeit/Planarbeit einen schriftlich fixierten Plan mit Aufgabenstellungen,die diese dann innerhalb der Unterrichtseinheit und im Zeitraum von einer Woche eigenverantwortlich bearbeiten. Die Wochenpläne untergliedern sich in Pflichtaufgaben und freiwillige Zusatzaufgaben. Mögliche Fragestellungen für das Pflichtprogramm könnten wie folgt formuliert werden:"Was sind Rituale?" oder "Welche Rolle spielen Rituale in euren Leben?" Fragen für die freiwillige Arbeit könnten folgendermaßen lauten: "Informiere dich über weitere Rituale, Feste oder Bräuche in deiner näheren Umgebung und präsentiere diese" oder exemplarisch:"Erfinde eine Geschichte über eines deiner persönlichen Rituale."
Die SuS werden zum autonomen Lernen angeleitet mit einem Höchstmaß an Eigenverantwortlichkeit. Das Verfahren eröffnet gute Möglichkeiten der inneren Differenzierung, die leistungsstarken SuS müssen nicht auf die leistungsschwächeren warten, umgekehrt können sich die leitstungsschwachen SuS voll und ganz auf wenige Aufgaben konzentrieren. (vgl. Mattis 2002, Methoden für den Unterricht)



Mögliche Unterrichtssequenzen



Die oben erläuterten Unterrichtssequenzen können auf folgende Weise miteinander kombiniert werden:


Bausteinkonnektivitaet Sicherung II.png