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Diskussion: Freiheit und Würde - Material

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In dem Textauszug „Erziehung zwischen Freiheit und Zwang – Zum Problem einer paradoxen Beziehung" aus dem Buch „Zeitlose Probleme der Pädagogik - Pädagogik als zeitloses Problem?", welches von Thomas Mikhail geschrieben wurde, geht es um den Zusammenhang zwischen Freiheit und Zwang in der Erziehung.
Die Erziehung spielt eine wichtige Rolle in unserem Leben, da sie uns in vielen verschiedenen Bereichen des Lebens begegnet und einen Großteil unserer persönlichen Entwicklung ausmacht. Inwiefern diese jedoch unsere Freiheit als frei handelnde Menschen beeinflusst, wird in dem oben genannten Textauszug ausführlich besprochen. Es werden verschiedene Aspekte in dem Text angesprochen, welche aufzeigen, dass Erziehung meist mit einer eingeschränkten Freiheit einhergeht, die dem Zwang unterbunden ist. Folgende Zitate könnten im Unterricht diskutiert werden:
- 1. „Ein Mädchen kann ein Piercing wollen und sich trotzdem keines im Piercingstudio stechen lassen, zum Beispiel weil ihr die medizinischen Risiken zu groß sind (S.3)." Der Freiheitswille wird der Vernunftsentscheidung untergeordnet. An dieser Stelle könnte man sich bspw. fragen, ob man noch von einer Einschränkung der Freiheit sprechen kann, da es an sich eine freie Entscheidung ist, es nicht zu tun. Nichtdestotrotz ist es aber eine freiwillige Entscheidung, die von äußeren dagegensprechenden Umständen beeinflusst wird.
- 2. „Die betroffene Person hat zwar immer die prinzipielle Freiheit sich zu weigern, allerdings ist der Gebrauch dieser Freiheit oft mit nachteiligen Konsequenzen verbunden."
- 3. „...Zwang in der Erziehung, der unserem Willen widerstrebt und damit zudem unsere Freiheit in Frage stellt (S.4)."
- 4. „...die persönliche Freiheit endet nämlich dort, wo die eines anderen eingeschränkt wird."
- 5. „Wir beschäftigen uns mit Zwang in der Erziehung, der unserem Willen widerstrebt und damit zudem unsere Freiheit in Frage stellt (S.4).“
- 6. „Freiheit ist im Menschen willkürlich vorhanden und muss durch pädagogische Maß‐ nahmen wie Zwang o. Ä. eingegrenzt werden. Dann kann die Freiheit vernünftig gelebt werden (S.5).“
- 7. „So waren beispielsweise der Genuss von Tabak unter 16 Jahren und Alkohol verboten. Unter 14 Jahren galt das Verbot Messer bei sich zu tragen...(S.7).“
- 8. „ Im pädagogischen Alltag, als Eltern, Erzieher oder Lehrer wird die natürliche Erziehung ohne Zwang schwer praktizierbar sein und zumeist ohne Erfolg bleiben (S.8).“ Ist die Eingrenzung der Freiheit also notwendig, um „erfolgreich“ zu sein?
- 9. „Erziehung zur Freiheit (S.8)“
- 10. „Im Vorschulalter ist es von besonderer Bedeutung, Kinder in ihrer Freiheit zu beschränken, nämlich genau dann, wenn sie sich selbst Schaden zufügen könnten (S.11).“ Bsp.: Zähne putzen.
- 11. „Der Zwang, die Hausaufgaben zu erledigen, wird dann zunehmend zu einem freiwilligen Akt (S.11).“
All diese Zitate aus dem Text sind geeignet, um über den Begriff der Freiheit zu diskutieren. Einige Zitate, z. B. Zitat 2 und 11 können auch zusammen verwendet werden, da SuS bspw. wissen, dass wenn sie die Hausaufgaben drei Mal nicht bearbeiten, sie einen Brief nach Hause bekommen.
Allgemein kann man auch verschiedene Impulsfragen zu dem Text stellen, welche man mit den diversen Textstellen in Verbindung setzen kann. Beispiele für Impulsfragen wären: Wie frei sollten Kinder in der Erziehung sein? Kann man überhaupt noch von Freiheit sprechen, wenn diese eingeschränkt wird? Ist eine Eingrenzung der Freiheit in einigen Fällen aber nicht besser, um eventuell schlimmeres zu vermeiden? Ist die Einschränkung von Freiheit durch Zwang nicht ein Widerspruch? Kann man bei einer „Erziehung von Freiheit“ durch pädagogische Maßnahmen noch von einer „freien Freiheit“ sprechen? Ist es nicht eher eine den gesellschaftlichen Ordnungen unterordnete Freiheit, die im eigentlichen Sinne aufgrund der Maßnahmen gar nicht komplett frei sein kann?
Die verschiedenen Zitate können sowohl als Unterrichtseinstieg genutzt werden, als auch als Diskussionsmaterial für einen Hauptteil einer Stunde.