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E1.1 - Was ist und soll Philosophie?- Hintergrund

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Was ist und soll Philosophie? - Eine universelle Einführung


„Eine allgemeingültige Definition der Philosophie zu finden, gilt selbst als philosophische Herausforderung. Das griechische „philosophia“ bedeutet auf Deutsch „Liebe zur Weisheit“. Charakterisiert [wird] das philosophische Denken oft als konstruktive Auseinandersetzung mit fundamentalen Begriffen, Fragen und Perspektiven im Rahmen menschlicher Selbst- und Weltverständnisse.

Die Philosophie kann [...] negativ [...] [bestimmt werden], etwa als Reflexion über grundlegende Fragen, die aus der Perspektive anderer Wissenschaften oder Fachpraktiken normalerweise nicht gestellt werden; [...] sie [kann] positiv [...] [bestimmt werden], etwa als ein systematisches Nachdenken über unser Denken; [...] sie [kann ebenfalls] [...] über ihre grundlegenden Frageformen [bestimmt werden], etwa „Was bedeutet eigentlich ‚X‘?“ oder „Was meinen wir genau, wenn wir sagen ‚Y‘?“. Statt einer umfassenden Definition (über die sich die Philosophinnen und Philosophen bisher nicht einig geworden sind) kann es allerdings hilfreich sein, sich vor Augen zu führen, mit welchen Fragen und Themen sich Philosophinnen und Philosophen im Einzelnen beschäftigen.

Üblicherweise [...] [wird] die Philosophie in zwei große Bereiche [unterteilt]: Die theoretische und die praktische Philosophie. Das Unterscheidungskriterium bildet dabei die Frage, wie sehr sich die jeweiligen Beschäftigungsfelder mit dem tatsächlichen menschlichen Handeln auseinandersetzen. So umfasst die praktische Philosophie unter anderem die Ethik, die Moral-, Rechts-, Sozial- und die politische Philosophie. In der theoretischen Philosophie hingegen finden sich etwa Wissenschaftstheorie, Handlungstheorie, Erkenntnistheorie, Ontologie, Semantik sowie die Philosophie der Sprache und des Geistes. Drei Felder wiederum, die weniger leicht in die klassische Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Philosophie einzuordnen sind, sind Logik, Ästhetik und die Frage nach Willensfreiheit und Verantwortung.

Spezifisch philosophische Fragestellungen machen deutlich, dass Philosophinnen und Philosophen nicht nur fragen, sondern stets hinterfragen [...].

[...]

Die Leitfragen [der Philosophie] gehen zurück auf eine Fragetrias, die einst Immanuel Kant formulierte und die nach dessen Philosophie-Verständnis den Kern des philosophischen Fragens und Denkens ausmacht[...].“[1]

Das Kerncurriculum sieht vor, diese Fragen anzureißen, um einen ersten Überblick dieses Themengebiets zu vermitteln. Im Verlauf der folgenden Jahrgangsstufen soll das hierbei erworbene Wissen weiter vertieft werden.


Hank Green vom Youtube-Channel "Crash Course" gibt einen anfängerfreundlichen, audiovisuellen Überblick zu verschiedenen Bereichen der Philosophie. In der ersten Episode einer vollständigen Videoreihe zu philosophischen Themen werden die historischen Ursprünge der Philosophie im antiken Griechenland und deren drei Hauptzweige, die die Metaphysik, die Epistemologie sowie die Axiologie beinhalten, erörtert. Darüber hinaus spricht Green in dieser Präsentation sowohl den Bereich der Logik als auch das Verstehen und kritische Beurteilen von unterschiedlichen Weltauffassungen an.


Im Funkkolleg Philosophie des Hessischen Rundfunks finden Lehrkräfte zu vielen Themen interessante Beiträge als Audiostream oder MP3-Download, u. a. zur Erkenntnistheorie. Dieser Beitrag gibt einen gut verständlichen, inhaltlichen Überblick von der Klassik bei Aristoteles über Kant bis hin zur Moderne. Zusätzlich zur Radiosendung werden Zusatzmaterialien in Form von kurzen Texten, Essays und Buchempfehlungen bis zu Online-Videos und Podcasts zur Verfügung gestellt. Die Sammlung ist sehr umfangreich und gut recherchiert; sie eignet sich vor allem für Lehrkräfte zur Vorbereitung einer Unterrichtsreihe und in Teilen natürlich auch für den Unterricht in der E1 selbst.


Zum Weltbegriff der Philosophie - Die kantischen Fragen


Epistemologie: Was kann ich wissen? (Erkenntnisphilosophie)


In diesem FOCUS Artikel wird die Erkenntnisphilosophie in all ihren verschiedenen Facetten und Strömungen kurz beleuchtet. Der Artikel weist darauf hin, dass wir uns nicht nur auf Sinneswahrnehmungen verlassen können, wie es zum Beispiel die Empiristen machen, sondern auch aus dem Verstand Erkenntnis gewinnen können, wie zum Beispiel die Rationalisten. Außerdem wird der Unterschied zwischen induktivem und deduktivem Folgern dargestellt sowie der Unterschied zwischen Idealisten und Materialisten im Kontext der Erkenntnis.


Moral und Ethik: Was soll ich tun? (Sittlichkeit, Glück)


In diesem SWR2 Artikel von Martin Hubert geht es um die spannende Frage der Entstehung der Moral bei Menschen. Hierbei geht Hubert zunächst auf Säuglinge und junge Kinder ein und fragt nach deren Natur: Wie werden aus Babies, die nur auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse aus sind, moralische Wesen? Dabei geht Hubert auf Kohlbergs Theorie und das Gedankenexperiment des Heinz-Dilemmas ein, aber stellt auch auf die Kritik von Bayertz gegenüber Kohlberg dar. Außerdem greif Hubert Studien auf, die die widersprüchlichen Kompetenzen von Kindern aufzeigen. Danach bezieht Hubert evolutionsgeschichtliche Aspekte der Jäger und Sammler Gesellschaften von Menschen mit ein und behauptet, dass Menschen von Geburt an einen Sinn für Moral haben, da die Moral auch wichtig für die Fortpflanzung ist. Darüber hinaus hinterfragt Hubert, wie und ob Moral gegenüber Fremden existieren kann und beruft sich auf Tomasellos Gedanken, die besagen, dass Moral auch geistige Fortschritte ermöglicht hat. Zum Schluss erwähnt Hubert, wie die Pubertät zu einer moralischen Entwicklung beiträgt.


In diesem FOCUS Artikel wird Ethik definiert, wobei zwischen deskriptiver und normativer Ethik differenziert wird. Des Weiteren werden die ethische Positionen der Wertethiker und des philosophischen Egoismus gegenüberstellt und erläutert, inwiefern sie sich unterscheiden und wie sie an verschiedenen Fragen (zum Beispiel: Dürfen wir zum Zweck der medizinischen Forschung Embryonen schädigen oder töten?) herangehen.



Religion und Metaphysik: Was darf ich hoffen? (Gott, Unsterblichkeit, Seele)


In diesem FOCUS Artikel wird definiert, was die Metaphysik leistet und aus was sie sich zusammensetzt. Dabei geht der Artikel auf die Sichtweise von Sokrates ein und beschreibt, wie er sich das Leben nach dem Tod vorstellt. Anschließend wird auf Kant eingegangen und dargestellt was seine transzendentalen Ideen sind. Danach wird definiert, was Transzendentalphilosophie bzw. Religionsphilosophie beinhalten, bevor der Artikel auf Hegel eingeht und dessen Ansicht. Am Ende wird noch die Perspektive der postmodernen Philosophie miteinbezogen.



Einzelnachweise


  1. Zusatzmaterial zur Folge 01: Auftakt - Funkkolleg Philosophie 2014/2015. Abgerufen am 24.07.2019.