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E1.1 - Was ist und soll Philosophie?- Unterrichtsmaterialien

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Was ist und soll Philosophie?


Allgemein


In zahlreichen animierten Gedankenexperimenten und Artikeln werden hier wichtige philosophische Fragen behandelt und aufgegriffen. Die Lehrkraft kann diese Seite nutzen, um sich selbst über passende Gedankenexperimente zu informieren und/oder die Animationsfilme an passender Stelle in den eigenen Unterricht integrieren. Die auf der Seite des srf zusammengestellten Gedankenexperimente eignen sich aber auch gut für einen generelleren Einstieg bzw. eine Einführung in die Philosophie, da sie praktische Fragen des Alltags behandeln, die nicht auf den ersten Blick geklärt werden können, sondern durch klassisches Philosophieren.


Kerstin Hilt gibt in diesem Artikel eine sehr anschauliche Einführung in die sokratische Philosophie. Hilt gibt einen Einblick in das Leben und die Philosophie Sokrates' und stellt dar, was dieser unter dem Begriff Philosophie versteht. Hier werden ebenfalls die Mäeutik und die Gerechtigkeit für die SuS verständlich erläutert. Da Sokrates und seine Philosophie in verkürzter Form vorgestellt werden, lassen sich mit diesem Artikel die ersten Stunden in Philosophie gut eröffnen.


Marcus Willaschek, Professor und Kantexperte der Goethe Universität Frankfurt, geht in diesem, vom Schweizer Radio und Fernsehen bereitgestellten, Video namens „Sternstunde Philosophie" auf die kantischen Fragen ein. Dabei verdeutlicht er deren heutige Relevanz und Aktualität innerhalb unserer Gesellschaft. Da diese Veranschaulichung sehr verständlich und übersichtlich formuliert ist, kann sie auch von Philosophie-Einsteigern verstanden werden. Des Weiteren ist das Interview wegen seiner adäquaten Ausführlichkeit (nicht zu tiefgründig, aber auch nicht zu oberflächlich) sehr gut geeignet für die Auseinandersetzung mit der Metafrage „Was ist und soll Philosophie?”.
Links zu den einzelnen Themenabschnitten im Interview:
„Was kann ich wissen?“ (7:02 Min.)
„Was soll ich tun?“ (25:07 Min.)
„Was darf ich hoffen?“ (42:53 Min.)


Dieses zwar kurze, aber anspruchsvolle Quiz der Zeitschrift „Geo" enthält 15 Fragen. Sie eignen sich einerseits für Unterrichtseinstiege oder um vor dem Beginn einer neuen thematischen Einheit sein eigenes Vorwissen zu überprüfen. Andererseits ist es auch für spielerische Ergebnissicherungen einzusetzen. Das Quiz befasst sich nicht nur mit bedeutenden Philosophen wie Sokrates, Platon, Sartre, Kant, Nietzsche, Hegel, Wittgenstein und Nagel (um nur ein paar zu nennen), sondern auch mit philosophischen Fachbegriffen wie „Syllogismus“ oder „Tautologie“, die aus der Logik stammen. Außerdem werden die richtigen Antworten zu den jeweiligen Fragen noch einmal erläutert und mit den wichtigsten Informationen auf den Punkt gebracht.


Zum Weltbegriff der Philosophie - Die kantischen Fragen


Epistemologie: Was kann ich wissen? (Erkenntnisphilosophie)


Dieser ZEIT-Artikel beleuchtet mit Hilfe verschiedenster Quellen Descartes’ philosophisches Projekt und somit die Suche nach einem unerschütterlichen Wissensfundament. Darunter zu finden ist auch ein Link zu seinen „Meditationen“ (zeno.org). Außerdem verdeutlicht Beau Lotto mit Hinblick auf Descartes’ berühmten „methodischen Zweifel“ in einem Video (TED-Talk - YouTube), wie sensibel unsere Augen beim Wahrnehmen von Illusionen sind. Der Artikel enthält ebenfalls einen Auszug aus dem Film „Matrix“ (YouTube), der Descartes Gedankenexperiment zur besonderen Veranschaulichung auf überspitzte Art und Weise darstellt. Die Materialsammlung ist bestens geeignet für einen spannenden Einstieg in das Themenfeld der Erkenntnistheorie.
Mehr Informationen zum Film „Matrix“ auf PUMa.


Sandra Müller gibt in diesem Artikel anhand einer Zitatsammlung einen Überblick zu dem Thema „Erkenntnistheorie und Aufklärung“. Die Sammlung kann zur Ergebnissicherung am Ende einer Unterrichtseinheit dienen, da sie auch verschiedene Philosophen und die zugehörigen Strömungen beschreibt. So werden Adorno, Horkheimer, Foucault, Nietzsche und weitere bekannte Philosophenzitiert.


In diesem Artikel wird das Gedankenexperiment „Mary“ ausgeführt, welches ursprünglich von Frank Jackson stammt. Neben dem Gedankenexperiment selbst soll der Artikel auch zeigen, inwiefern dadurch der Physikalismus widerlegt werden soll. Dabei wird zwischen Monisten und Dualisten unterschieden. Das Material eignet sich gut, um die Grenzen des Wissens aufzuzeigen. Das Gedankenexperiment kann im Unterricht als Einstieg für die Frage „Was kann ich wissen?“ benutzt werden.


In diesem Artikel der ZEIT erläutert Peter von Zahn das Höhlengleichnis Platons und stellt damit einen unmittelbaren Bezug zur realen Fernsehwelt her. Zahns gesellschaftskritische Transferleistung liefert den Lesern eine Verbindung zur eigenen Lebenswelt. Jedoch bietet sich dieser Artikel eher für textversierte SuS an.


Moral und Ethik: Was soll ich tun? (Sittlichkeit, Glück)


Die Autorin Elisabeth von Thadden gibt Seminare zu dem Thema „gut Leben“, und beschäftigt sich gemeinsam mit ihren Zuhörer/-innen mit der Frage: ,,Was braucht der Mensch?“ In dem Artikel werden verschiedene Schwerpunkte zum Thema „glückliches Leben“ behandelt. Überdies wird auch ein Alltagsbezug (beispielsweise zur Datennutzung) und zu den neuzeitlichen Hürden des Lebens hergestellt. Begriffe wie Lebensqualität, Gerechtigkeit, Kapitalismus und dessen Einfluss auf das Leben werden ebenfalls in diesem Zusammenhang behandelt, weshalb sich dieser Artikel auch für fächerübergreifenden Unterricht (wie z. B. Politik und Wirtschaft) eignet.


In dieser Animation und dem dazugehörigen Artikel wird das Gedankenexperiment von Gaugin ausgeführt, welches ursprünglich von Bernard Williams stammt. Die Animation und der anschließende Artikel handeln von dem Gedankenexperiment und der Frage nach moralischem Handeln. Dabei wird zwischen Pflichtethikern und Konsequentialisten unterschieden. Außerdem wird der Begriff des moralischen Zufalls angerissen. Dieses Material eignet sich gut, um moralische Dilemmata aufzuzeigen. Das Gedankenexperiment kann im Unterricht als Einstieg für die Frage „Was soll ich tun?“ genutzt werden.


Die amerikanische Philosophin Ruth Chang erörtert in ihrem Vortrag, ob das Hinzuziehen von Informationen und vorsichtiges Abwägen eine einfachere Entscheidungsfindung bewirken oder ob übermäßige Entscheidungsmöglichkeiten eher zu Komplikationen führen können. Ihre These lautet, dass sich schwierige Entscheidungen trotz größter Sorgfalt bei der Entscheidungswahl nicht abrupt in einfachere verwandeln. In "How to make hard choices" (ted.com) gibt sie ihren Zuhörer/-innen Ratschläge im Umgang mit Entscheidungen im Allgemeinen. Ein Transkript (ted.com) zu diesem Video-Link steht ebenfalls bereit. Die hier enthaltenen Medien sind stark für Transferleistungen zu empfehlen, da sie unmittelbar an die Lebenswelt der SuS anknüpfen.


Religion und Metaphysik: Was darf ich hoffen? (Gott, Unsterblichkeit, Seele)


Die Unsterblichkeit ist ein zeitloses Thema. Die Kosmetikindustrie und das Schönheitsideal werben mit Produkten, die ein jugendliches und damit schönes Aussehen versprechen. Verschiedene Kulturen weisen unabhängig von der zeitlichen Ordnung sogar Methoden auf, die ein jugendliches Aussehen ermöglichen sollen. Die Wissenschaft und auch CEOs einiger Firmen verfolgen das Ziel der ewigen Jugend und des unsterblichen Seins. Der Artikel von Jan Tißler (2018) gibt einen Einblick in die aktuelle Forschung, an der die „Unity Biotechnology" partizipiert. Sie wird durch die Gründer von PayPal und Amazon finanziert. Es werden überdies Fragen angerissen, die sich mit dem „Besiegen des Todes" und dem Einfluss der Unsterblichkeit auf das menschliche Leben beschäftigen.


Die Serie „Jung und Gott" des ZEIT Campus online setzt sich mit dem Glauben der heutigen Gesellschaft auseinander und thematisiert in einem Interview die Vereinbarkeit von Gott und Wissenschaft. In dem Interview gibt Dirk Evers (Theologieprofessor, Uni Halle- Wittenberg) Antworten auf die Existenz von Gott und einen potentiellen Beweis dafür. Evers bezieht sich auf die Naturwissenschaft, auf Kant und auf die Verabschiedung des klassisch experimentellen Gottesbeweises, die nach seiner Versuchsreihe eintritt.


In dieser Animation und dem dazugehörigen Artikel wird das Gedankenexperiment von der Teekanne im All ausgeführt, welches ursprünglich von Bertrand Russel stammt. Die Animation und der anschließende Artikel handeln von dem Gedankenexperiment und der Frage nach der Existenz Gottes. Dabei wird zwischen Theisten, Atheisten und Skeptikern unterschieden. Generell geht es um die Frage, ob man an unwiderlegbare Dinge glauben darf. Dieses Material eignet sich gut, um das Thema „Gottesbeweis“ zu behandeln. Das Gedankenexperiment kann im Unterricht als Einstieg für die Frage „Was darf ich hoffen?“ genutzt werden.