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Freiheit und Würde - Material

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Auf dieser Seite finden Sie jahrgangsübergreifende Materialien zum Bereich „Freiheit und Würde", die anhand des jeweiligen Mediums sortiert sind.


Unterrichtsmaterialien

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Bilder


Mit Hilfe geeigneter Bildmaterialien lässt sich häufig sehr direkt und auf unkomplizierte Weise der Einstieg in ein Thema finden. Bilder können aber nicht nur in den Hinführungsphasen einer Unterrichtsreihe als visueller Impuls genutzt werden. Vielmehr dienen sie auch in anderen Unterrichtssequenzen dazu, auf möglichst ansprechende und unmittelbare Weise Inhalte zu veranschaulichen. In dieser Rubrik finden die PUMa-Nutzer/-innen daher Verlinkungen zu jeweils empfehlenswerten Bildmaterialien.


Comics


Auf pointierte und witzige Weise vermitteln gelungene Comics Inhalte so, dass ihre Rezipienten sich unmittelbar angesprochen fühlen und zum Nachdenken angeregt werden. In diesem Sinne können Comics genutzt werden, um die Motivation der SuS zu fördern, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Comics, die sich zur Erschließung thematischer Aspekte der jeweiligen Inhaltsfelder besonders gut eignen, werden in dieser Rubrik präsentiert.


Karikaturen


Komisch und hintersinnig repräsentieren Karikaturen Menschen, gesellschaftliche Phänomene und insbesondere soziale Missstände. Die Schöpfer der nicht selten boshaften Bildwerke positionieren sich durch eine zumeist überspitzten Darstellung in der Regel sehr eindeutig. Die amüsanten Zeichnungen eignen sich oft hervorragend, um Reflexionsprozesse und Diskussionen im Unterricht anzustoßen. PUMa widmet der Karikatur daher eine eigene Rubrik.


Die Karikatur zeigt eine Schlange mit Personen, welche sich für die Eheschließung anmelden wollen. An der Wand sieht man ein Schild mit der Aufschrift „Ehe für Alle“. Die Personen haben Gegenstände, Kuscheltiere o.Ä. dabei. Ganz vorne in der Schlange steht ein schwules Pärchen, welches verwirrt hinter sich schaut. Die Karikatur eignet sich für alle Jahrgangsstufen als Einstieg in das Thema „personale Freiheit". Die Schüler*innen können sich anhand der Karikatur eine eigene Meinung darüber bilden, inwiefern personale Freiheiten berücksichtigt und wo eine Grenze gesetzt werden sollte, das heißt, welche Eheschließungen berechtigt sein sollten und welche nicht. Außerdem kann verglichen werden, worin sich die verschiedenen Personengruppen in ihrem Wunsch nach Eheschließung unterscheiden.


Die Karikatur zeigt einen Ausschnitt aus einem Bahnhof, an dem eine Überwachungskamera mit einem Lautsprecher angebracht ist. Am Bahnsteig selbst läuft eine ältere Person entlang, die erschöpft wirkt. Durch den Lautsprecher ertönt daraufhin die Ansage „Hören Sie auf zu altern". Das Material eignet sich als Einstieg in eine Unterrichtseinheit des Themas „Freiheit“ und ist für alle Jahrgangsstufen geeignet, da es leicht verständlich ist. Es kann die Frage diskutiert werden, inwiefern die Menschen in dem, was sie tun, frei sind, wenn sie beispielsweise videoüberwacht werden.
Unter diesem Link findet sich eine Karikatur zum Thema „Freiheit". Sie zeigt zwei Jungen, die erschrocken auf einen „Geist der Freiheit" blicken, der mit mehreren Dolchen durchgestochen ist. Die Dolche stellen mehrere äußere Einflüsse, welche von der Gesellschaft ausgehen, dar, wie z. B. Manipulation, Terrorgefahr und Überwachung. Die Karikatur geht somit auf die Einschränkung der Freiheit ein. Die Karikatur kann jahrgangsübergreifend genutzt werden und eignet sich sehr gut als Unterrichtseinstieg in das Thema „Freiheit". Die Lehrkraft sollte jedoch darauf achten, dass die Schüler*innen zunächst nur eine Beschreibung und keine Deutung vornehmen. Ergänzend dazu kann die Karikatur im weiteren Unterrichtsverlauf als Diskussionsgrundlage bezüglich Freiheitseingrenzung dienen.


Schaubilder


Schaubilder und Grafiken bilden beziehungsreiche Sachverhalte im Idealfall anschaulich ab. Je nach Grad ihrer Komplexität können Schaubilder im Schulalltag unterschiedlich genutzt werden. Mit ihrer Hilfe kann ein Thema auf anschauliche Weise eingeführt und die Auseinandersetzung damit angeregt werden. U. U. veranschaulichen Grafiken jedoch auch komprimiert und übersichtlich komplizierte Zusammenhänge, sodass die SuS ihnen detailreiche Informationen entnehmen können. Die entsprechende Kompetenz kann durch die Nutzung von Schaubildern im Unterricht trainiert werden. Besonders gelungene graphische Darstellungen werden in dieser Rubrik bereitgestellt.


Die Statistik verdeutlicht die Reduktion der Freiheit im Internet, durch vermehrte Zensuren. Im Unterricht könnte dies als Einstieg in das Thema „Freiheit" genutzt werden, da das Internet ein Teil der Lebenswelt der Schüler*innen ist. Außerdem kann im Unterricht diskutiert werden, inwiefern Internetfreiheit sinnvoll ist und welche Probleme auftreten, wenn keine Zensuren von Inhalten durchgeführt werden.


Die Infografik verdeutlicht, wie 14- bis 35-Jährige in Deutschland über die Meinungsfreiheit denken. Darunter sind Faktoren aufgeführt, welche die Meinungsfreiheit einschränken können. Die Schüler*innen können darüber diskutieren, inwiefern ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt wird. Es kann dann überlegt werden, worin positive und negative Faktoren liegen, die diese Freiheit einschränken oder begünstigen. Außerdem kann diskutiert werden, weshalb eine Einschränkung der Meinungsfreiheit in einzelnen Fällen sinnvoll sein könnte und wo Grenzen gezogen werden sollten.


Podcasts


Zahlreiche Institutionen insbesondere aus dem Bereich der öffentlich-rechtlichen Medien stellen in ihren Mediatheken Podcasts zu vielfältigen Themen kostenfrei zur Verfügung. Die dargebotenen Hörbeiträge präsentieren ihre Inhalte zumeist ansprechend, anschaulich und sachkundig. Zu einer abwechlungsreichen Gestaltung des Unterrichts können Podcasts in nahezu allen Arbeitsphasen eingesetzt werden. In dieser Rubrik finden die PUMa-Nutzer/-innen Verlinkungen zu empfehlenswerten Hörbeiträgen.


Videos


Videos aktivieren im Unterricht nicht nur verschiedene Lernkanäle und sprechen somit unterschiedliche Lerntypen an. Häufig kann durch den Einsatz von Videos auch die Lernbereitschaft der SuS geweckt werden. Aus diesem Grund bietet es sich an, in einer gesonderten PUMa-Rubrik Hinweise zu empfehlenswertem Videomaterial aufzuführen. Die Nutzerinnen und Nutzer finden Verlinkungen zu kurzen Videoclips, die sich bspw. für die ansprechende Hinführung zu einem Thema anbieten. Es werden jedoch auch deutlich längere Beiträge präsentiert, mit deren Hilfe sich die SuS eigenständig zu einem Thema informieren können.


Das kurze Video geht auf die Bedeutung der Menschenwürde im Deutschen Grundgesetz ein. Damit kann das Video als Grundlage für eine thematische Vertiefung dienen. Da es einfach zu verstehen ist, lässt sich das Material in allen Klassenstufen einsetzen. So kann im Unterricht beispielsweise diskutiert werden, weshalb Freiheit und Würde grundlegend wichtig für unser Leben sind.


Das Kurzvideo aus der Reihe der philosophischen Kopfkinos erklärt die Bedeutung des Begriffes „Freiheit“. Das Video ist gut verständlich aber arbeitet dennoch mit etwas anspruchsvolleren Beispielen und Witzen, weshalb es jahrgangsübergreifend ab der achten Klasse genutzt werden kann. Es eignet sich besonders als Unterrichtseinstieg, um die Schüler*innen mit dem Begriff der Freiheit vertraut zu machen. Im Anschluss kann in einer kurzen Plenumsphase über das Video gesprochen und eigene Erfahrungen eingebracht werden.


  • Online-Video (ca. 8 Min.) - Freiheit (Christopher Hönig - Filmemacher auf YouTube)
Der Kurzfilm zeigt ein minderjähriges Mädchen, welches von Zuhause nach Berlin zu ihrem Freund abgehauen ist. Nach einem Streit mit ihrem Freund landet sie auf der Straße, wo sie einen obdachlosen Mann kennenlernt.
Der Film eignet sich als Unterrichtsmaterial, da man anhand der Protagonist*innen die Fragestellung diskutieren kann, was Freiheit eigentlich ist. Das Freiheitsverständnis des Mädchens ist von Unabhängigkeit geprägt, sie will weg von Zuhause, rein in die große Stadt, ganz auf sich alleine gestellt - ist dabei aber unglücklich. Der obdachlose Mann, der einen geliebten Menschen verloren hat und sich seitdem tagtäglich auf der Bücke aufhält, auf der sich seine Freundin das Leben genommen hat, macht dem Mädchen klar, dass es Freiheit ist, wenn man ein Zuhause mit geliebten Menschen hat, zu denen man gehen kann. Diese Positionen können mit der Klasse gegenübergestellt und diskutiert werden. Der Film ist ab der achten Klasse geeignet.


Das Kurzvideo bietet eine sehr gute Einführung in das Themenfeld „Religionsfreiheit“. Es erklärt nicht nur, was man unter Religionsfreiheit verstehen kann, sondern auch, inwiefern diese Art der Freiheit im Deutschen Grundgesetz verankert ist und was beim Ausleben dieser Freiheit zu beachten ist. Da es leicht verständlich ist, kann es in allen Klassenstufen eingesetzt werden.


In dem Kurzvideo wird die Freiheit nach Knietzsche illustriert, dem kleinsten Philosoph der Welt. Die Figur in dem Video ist ein Kind. Er definiert zunächst den Begriff der Freiheit und erklärt, dass die Freiheit ein Tauschgeschäft ist und, dass Freiheit sich in der Entscheidungsgewalt zwischen verschiedenen Möglichkeiten kennzeichnet. Das Kind ist der Meinung, dass totale Freiheit jedoch in einer Gesellschaft nicht möglich sein könne. Er geht außerdem auf den Zusammenhang von Freiheit und Regeln ein. Weitere zentrale Begriffe sind die Meinungsfreiheit und die Religionsfreiheit. Der Protagonist verdeutlicht, dass unser freies Handeln uns einzigartig macht. Das Video ist sehr simpel gestaltet und daher insbesondere auch für jüngere Lernende geeignet.


Filme


Filme aktivieren im Unterricht nicht nur verschiedene Lernkanäle und sprechen somit unterschiedliche Lerntypen an. Häufig kann durch den Einsatz filmischen Materials auch die Lernbereitschaft der SuS geweckt werden. Da Filme oft einen Bezug zur Lebenswelt der SuS aufweisen, indem sie beispielsweise aus der Perspektive der handelnden Figuren erzählt oder erlebt werden, können sie ihnen leicht einen persönlichen Zugang zur Thematik eröffnen. Aus diesem Grund bietet es sich an, in einer gesonderten PUMa-Rubrik Hinweise zu empfehlenswertem Filmmaterial aufzuführen.


Der Film „Beim Leben meiner Schwester“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jodi Lynn Picoult. Als bei Sara und Brian Fitzgeralds Tochter Kate Leukämie diagnostiziert wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Weder sie noch ihr Sohn erweisen sich als passende Organspender. Daher fassen sie den Entschluss eine weitere Tochter zu bekommen, die genetisch perfekt auf die Bedürfnisse ihrer großen Schwester angepasst sein soll. Anna ist ein Retortenkind, das speziell als Rettungsschwester für Kate kreiert wurde, damit sie am Leben bleiben kann. Regelmäßig werden ihr Stammzellen und Knochenmark entnommen. Als es nun darum geht, Kate eine Niere zu spenden, entscheidet sich Anna dazu, einen Schlussstrich zu ziehen und das Recht auf ihren Körper bei ihren Eltern einzuklagen. Sowohl der Film, als auch nur der Trailer, können als Einstieg in die Thematik „Freiheit und Würde" genutzt werden. Der Film oder Trailer ist vor allem für die Jahrgangsstufen 8 und 9 geeignet, kann aber auch jahrgangsübergreifend eingesetzt werden. Er bietet Diskussionsmaterial für zahlreiche Themenstellungen wie Toleranz und Akzeptanz, Familien- und Geschwisterbeziehungen, Selbstbewusstsein und Selbstliebe, Mut, Norm und Normalität, Verantwortung, Vertrauen, Freundschaft.


Der Film „Wüstenblume“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Waris Dirie. „Wüstenblume“ ist die faszinierende, wahre Geschichte eines somalischen Mädchens, das als Kind durch die Hölle ging und später als internationales Topmodel Karriere machte. Es ist die Geschichte einer Befreiung, die Mut macht, für seine Träume zu kämpfen. Der Film setzt sich stark mit der Thematik „Freiheit und Würde“ auseinander. Die Würde der Frauen wird extrem verletzt, indem sie gegen ihren Willen beschnitten werden. Obwohl es ihr eigener Körper ist, wird ihnen das Mitspracherecht entsagt. Entscheidungsfreiheit existiert bei diesen Ritualen nicht. Mit der Verfilmung ihres Romans macht die Autorin auf die Beschneidung bei Frauen aufmerksam. Sie selbst hat das Trauma dieser Handlung erlebt und setzt sich nun als UN-Botschafterin im Kampf gegen die weibliche Beschneidung ein. Der Film ist ab der 8. Jahrgangsstufe geeignet. Da die Thematik extrem ist, sollten die Schüler*innen im Voraus sensibilisiert werden. Es ist wichtig, sich über die Situation in der Klasse zu informieren. Wenn ein Mädchen in der Klasse aus einem Land ist, in dem die weibliche Beschneidung praktiziert wird, sollte mit dem Thema besonders behutsam umgegangen werden. Es wäre empfehlenswert, mit der Schülerin darüber zu sprechen, wie es für sie ist, das Thema im Unterricht mit der ganzen Klasse zu behandeln.


Der Film „12 Years A Slave“ ist ein historisches Filmdrama aus dem Jahr 2013 und thematisiert die Geschichte des freien Afro-Amerikaners Solomon Northup, der zu Beginn ein einfaches und glückliches Leben führt. Der Geigenspieler wird auf einem abendlichen Auftritt getäuscht und wacht am nächsten Morgen in Ketten auf. Auf einem Sklavenschiff wird er nach New Orleans transportiert und wird dort an einen Plantagenbesitzer verkauft. Ab dem Zeitpunkt muss er unter menschenunwürdigen Bedingungen als Sklave für seine „Master“ arbeiten. Seine Freiheit ist eingeschränkt und er wird in seiner Menschenwürde verletzt. Nach 12 Jahren, in denen er als Sklave gefangen war, schafft er es zu seiner Familie zurückzukehren. Da es in dem Film viele gewalttätige Szenen gibt und es sich hierbei um ein sensibles Thema handelt, wäre es von großer Bedeutung, das Thema vorher zu behandeln. Abgesehen davon ist der Film ab 12 Jahren freigegeben, sollte aber dennoch erst ab der 8. oder 9. Jahrgangsstufe geschaut werden.


  • Film-Tipp - Mustang (filmstarts.de)
Der Film „Mustang" basiert auf persönlichen Erlebnissen der Regisseurin Gamze Ergüven und behandelt unter anderem Themen wie „Freiheit“. Hauptsächlich geht es um fünf Schwestern, die in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, da sie beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungen im Meer beobachtet werden und dadurch einen Skandal mit gravierenden Folgen auslösen. Von dem einen auf den anderen Tag ändert sich das Leben der Mädchen. Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert. Während zwei Schwestern sich ihrem Schicksal ergeben, die dritte Selbstmord begeht und die jüngste mit der letzten Schwester die Flucht ergreift, ergeben sich viele Diskussionspunkte, die man im Hinblick auf die Handlungsfreiheit thematisieren könnte. Ergänzend dazu kann man auch darüber diskutieren, ob nicht die Würde der Mädchen verletzt wird, wenn sie so behandelt werden.
Da der Film ab 12 Jahren freigegeben ist, eignet er sich ab der 6. Jahrgangsstufe und kann nach einem Unterrichtseinstieg in das Thema „Freiheit" genutzt werden, um vertiefend weiterzuarbeiten.


  • Film-Tipp - RADIKAL (hke.hessen.de)
Das Hessische Kultusministerium hat in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport und der Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien den Schulungs- und Lehrfilm „RADIKAL“ herausgegeben.
Der Kurzfilm handelt von der Hauptfigur Simon, der aus einer sozial schwierigen Familie kommt. Der Film stellt ausgehend von einem Streit verschiedene Szenarien vor, die Simons soziale, psychologische und politische Entwicklung repräsentieren. Es werden drei Szenarien dargestellt, in denen sich Simon zum einen dem Linksextremismus, zum anderen der rechtsextremen Szene und zuletzt auch dem Salafismus/ Islamismus zuwendet. Hierbei soll auf den Einfluss von Medien und auf die Rolle des Internets bei dem Prozess der Radikalisierung aufmerksam gemacht werden. Außerdem weisen die Szenarien auf die Medienkompetenz, die Propaganda und den Extremismus hin. Der Lehrfilm ist sehr gut für die Präventionsarbeit mit jungen Menschen geeignet, zeigt kurz, aber dafür genau, die verschiedenen Arten der Radikalisierungsprozesse, fördert die Meinungsbildung und klärt auf. Das Verständnis dieser Radikalisierungsprozesse ist ein grundlegender Bestandteil der Aufklärungsfunktion. Der Film wird mit Unterrichtsmaterialien kostenlos durch das Hessische Innenministerium für Schüler*innen ab der 8. Jahrgangsstufe zur Verfügung gestellt und ist ab 12 Jahren freigegeben. Durch den Film kann man die Schüler*innen für dieses wichtige Themenfeld sensibilisieren, womit sie im Alltag auch konfrontiert werden. Man kann sie aufklären und Schüler*innen können ihre eigene Meinung zu den Themen „Radikalisierung“, „Extremismus“, „Propaganda“ und „Medienkompetenz“ entwickeln. Im Philosophieunterricht kann der Kurzfilm sehr gut zur Unterrichtseinheit „Freiheit und Würde“ verwendet werden. Man könnte der Frage nachgehen, wie Simon beispielsweise in den verschiedenen Szenen seine Freiheit auslebt und ob er dabei eventuell andere Mitbürger/-innen in ihren Freiheiten einschränkt und wenn ja wie. Ist Freiheit gleichzusetzen mit der uneingeschränkten Handlungsfreiheit jedes/-r Bürgers/-in? Außerdem könnte man fragen, inwiefern die Würde des Menschen in den verschiedenen Szenen verletzt wird und einen Bezug zum Deutschen Grundgesetz herstellen, wodurch die Schüler*innen nicht nur mit den Grundgesetzen Deutschlands vertraut werden, sondern auch lernen können, ethisch zu argumentieren.


Die Bücher oder auch die Filme sowie einzelne Filmausschnitte der berühmten Kinderbuchreihe „Pippi Langstrumpf” bieten sich zu dem Thema „Freiheit” in der Unterstufe stark an, da sie Einblicke und Beobachtungen eines freien, unkonventionellen aber auch fiktiven Lebensstils bieten. Dies kann im Unterricht in verschiedenster Weise aufgearbeitet und vertieft werden. In Formen von Reflektionen der eigenen Lebensweisen sowie der Erarbeitung von Vor- und Nachteilen eines solchen Lebensstils, durch Observationen aus den Filmen oder der Texte. Ein weiterer möglicher Ansatz wäre es, Bezüge und Vergleiche zu den Nebencharakteren „Tommy" und „Annika” herzustellen, welche einen starken Kontrast zur Hauptfigur darstellen im Hinblick auf Freiheiten, Pflichten, Regelungen aber auch bei den Themen „Geborgenheit“, „Schutz“ und „Gemeinschaft“. Ebenfalls wäre es in diesem Kontext sinnvoll, Pippi mit weiteren Charakteren der Geschichte, wie z. B. Fräulein Prüsselius, zu vergleichen.


Der coming-of-age Film „Kick it like Beckham” handelt von einem jungen Mädchen im Teenageralter, Jess, welches eine Begabung und Vorliebe für Fußball hat. Darüber hinaus kommt sie aus einer strikten und konservativen indischen Familie, die eine bestimmte Vorstellung für Jess und von ihrer Zukunft hat, die von Jess' eigenen Vorstellungen stark abweichen. Dies führt zu einem Interessenkonflikt, bei dem Jess sich zwischen ihren eigenen Wünschen, Zielen und Träumen und denen ihrer Familie entscheiden muss. Parallel dazu wird Jess’ jungenhafte Freundin „Juliette” oder auch „Jules” vorgestellt, die ebenfalls dem Druck ihrer Mutter ausgesetzt ist. Der Film diskutiert das Erwachsenwerden junger Mädchen aus verschiedenen Kulturen und deren Umgang mit Pflichten und Erwartungen, welche mit den Werten und Normen ihrer Familien nicht übereinstimmen und kollidieren. Jess ist in ihren Entscheidungen nicht frei, da sie stets die Gefühle ihrer Familie, die ihrer Fußballgruppe und Freunde beachten muss und diese nicht verletzen will. Daher bietet sich der Film gut für eine Bearbeitung in der Mittelstufe an, da das Filmgenre des Erwachsenwerdens, der Selbstfindung und Entwicklung eigener Ziele und Entfaltung Pubertierender humorvoll anspricht und in der Altersgruppe relevant ist.


Der Film „Ein ganzes halbes Jahr” basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jojo Moyes. Der Film handelt von dem 31-jährigen Will Traynor, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist. Da es keine Aussicht auf Besserung gibt, hegt Will den Wunsch, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Seinen Eltern zuliebe einigt er sich auf weitere sechs Monate, die er am Leben bleibt. Zu Beginn des Films nimmt Louisa Clark die Stelle als Betreuerin von Will an und es entwickelt sich nach einem anfänglich kühlen Start eine Liebesbeziehung zwischen den beiden. Louisa bereitet Will in dieser Zeit immer wieder eine Freude und ermöglicht ihm noch einmal Spaß am Leben zu haben. Will zeigt ihr ebenfalls, wie viel das Leben ihr bieten kann und ermutigt sie, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen. Dennoch reichen die Bemühungen von Louisa und seinen Eltern nicht aus und Will hält an seiner Entscheidung fest, die Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. Für ihn persönlich ist ein Leben als Tetraplegiker nicht lebenswert. Sowohl der Trailer als auch der gesamte Film können im Unterricht thematisiert werden. Es bietet sich hierbei an, über Themen, wie die Freiheit über die Entscheidung von Leben und Tod, zu sprechen und zu diskutieren, warum in manchen Ländern aktive Sterbehilfe erlaubt, in anderen jedoch verboten ist. Hierbei kann auf die Einschränkung der Entscheidungsfreiheit sowie auf die Einschränkung der Bewegungsfreiheit eingegangen werden. Der Film bietet außerdem die Möglichkeit, sich mit der Nutzung der eigenen Freiheit oder mit der Toleranz und Akzeptanz von Entscheidungen auseinanderzusetzen. Zudem drängt sich die Frage nach dem Wert des Lebens auf („Wann ist ein Leben wertvoll?“).


Der Film „Ziemlich beste Freunde” basiert auf der Autobiografie „Le second souffle” von Philippe Pozzo di Borgo. Er handelt von dem wohlhabenden Philippe, der nach einem Unfall beim Paragliding Tetraplegiker ist und von dem vorbestraften Driss, der als Pfleger von Philippe eingestellt wird. Obwohl Driss keinerlei Erfahrung in diesem Bereich vorzuweisen hat, behandelt er Philippe wie einen gesunden Menschen, weshalb dieser ihn als Pfleger wählt. Es entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen den beiden, wobei Driss dafür sorgt, dass Philippe neuen Lebensmut und Freude empfindet. Auch Philippe hilft Driss dabei, sich von seiner kriminellen Vergangenheit zu entfernen und durch das verdiente Geld neu anzufangen. Der Film bietet die Möglichkeit, sich zum Beispiel mit den Themen „Bewegungsfreiheit bzw. deren Einschränkung“, „Abhängigkeit von anderen“, „Verantwortungsbewusstsein“ oder „Entscheidungsfreiheit“ auseinanderzusetzen.


Bei der Serie „Black Mirror" handelt es sich um eine britische Science-Fiction-Serie von Charlie Brooker, die auf dem Streaming-Portal „Netflix" veröffentlicht wurde. Jede Folge der Serie stellt eine in sich abgeschlossene Einheit dar und die Handlung baut nicht aufeinander auf, sodass jede Folge einen eigenen Schauplatz und eine eigene Realität vorzuweisen hat. In „Black Mirror" wird auf verschiedene Arten gezeigt, wie der Fortschritt der Technik das Leben der Menschen beeinflussen kann und so werden die Werte „Freiheit" und „Würde" von je neuen Standpunkten aus hinterfragt und neu verhandelt. Ungeahnte Möglichkeiten, welche der Technologiefortschritt im Leben der Menschen hervorrufen kann, werden humorvoll, aber auch tragisch zur Schau gestellt. Die Gedankenexperimente in jeder Folge enden in der Regel offen und regen deshalb zum Nachdenken über die eigene Gegenwart und die Zukunft an. Da die Länge einer Folge zwischen 42 und 89 Minuten beträgt, können bestimmte Folgen im Unterricht komplett gezeigt und anschließend bearbeitet werden.


Literarische Texte


Literarische Texte, darunter vor allem Märchen und Fabeln, sind oft vielschichtiger, als nach einem ersten Leseeindruck angenommen und können auf unterschiedlichste philosophische Themen, Probleme und Fragestellungen bezogen werden. Durch großes Identifikationspotenzial der SuS mit den Figuren, die oft selbst Kinder und Jugendliche sind, zeigen sie uns häufig Handlungen und Situationen, die auf das alltägliche Leben übertragbar sind und regen kreative Arbeitsprozesse an. Im Ethikunterricht lassen sie sich dadurch vielseitig einsetzen und können zum problemorientierten Weiterdenken anregen. PUMa widmet literarischen Texten daher eine eigene Rubrik, in der geeignete ausgewählte Texte für den Unterricht präsentiert werden.


  • Online-Gedicht - Freiheit (gedichte.xbib.de)
In dem Gedicht von Dany Gürtler geht es um den Freiheitsbegriff, z. B. die Freiheit in Bezug auf die Natur oder die Tiere. Ergänzend dazu wird auch der Begriff der Freiheit im Hinblick auf den Menschen angesprochen. Hier wird dieser im Gegensatz zu den anderen Themen jedoch negativ geprägt bzw. hervorgehoben, indem das lyrische Ich sagt, dass der Mensch ein Knecht sei. An dieser Stelle kann man darüber diskutieren, weshalb das lyrische Ich die Freiheit des Menschen so negativ darstellt bzw. welche Faktoren diesen so schlecht beeinflussen. :Beispielsweise kann man dies mit den gesellschaftlichen Normen o. Ä. in Verbindung setzen, da der Mensch immer einem „System" unterworfen ist, welches er selbst nicht zu 100 % unterstützt, aufgrund des gesellschaftlichen Drucks jedoch akzeptiert, da ihm keine andere Wahl bleibt. Andererseits muss es gewisse Regeln geben, da ansonsten unerwünschte Konsequenzen aufkommen können. Wie frei der Mensch dann aber ist, ist die andere Frage.
Ein direkter Diskussionsimpuls wäre z. B. der letzte Vers „Der Mensch wird nie frei — bleibt ewig — ein Knecht!", da dieser relativ provokant ist.
Das Gedicht ist ab der siebten Klasse geeignet.


Hier finden Sie eine Buchempfehlung zu Jodi Picoults Roman „Beim Leben meiner Schwester“. Dürfen Eltern sich ihr Wunschkind aussuchen, um damit bestimmte Zwecke zu erfüllen? Was ist, wenn Eltern ein krebskrankes Kind haben und sich den idealen Spender „designen“ lassen? Jodi Picoult schildert in ihrem Roman eine dramatische Familiengeschichte, die genau diese Fragen aufwirft und den Leser zum Nachdenken anregt. Durch die alltagsnahe Sprache und die aktuelle Thematik bietet sich dieser Roman hervorragend für die 7. bis 9. Jahrgangsstufe einer gymnasialen Mittelstufe an. Der Roman passt gut zum Thema „Freiheit und Würde“, da er Diskussionsmaterial für zahlreiche Themenstellungen, wie „Toleranz und Familien- und Geschwisterbeziehungen“, „Selbstbewusstsein und Selbstliebe“, „Mut“, „Norm und Normalität“, „Verantwortung“, „Vertrauen“, „Freundschaft“ etc., bietet.


Zitate


Zitate können im Unterricht vielfältig eingesetzt werden, als stummer Impuls zu Beginn einer Unterrichtssequenz, im Rahmen einer Hinführung, z. B. zu einer philosophischen Position, im Sinne einer schülerorienten Unterrichtsphase, in der die SuS sich etwa ein Zitat, das sie anspricht, aus einer Zitat-Vielfalt auswählen u. a. m. Die Rubrik „Zitate“ trägt dem beschriebenen Umstand Rechnung: Zu vielfältigen thematischen Aspekten der Inhaltsfelder werden Zitatseiten verlinkt, die im Internet kostenlos zur Verfügung gestellt werden.


„Der Mensch hat keinen Wert, sondern Würde". Das Zitat ist als Impuls für alle Altersstufen nutzbar und kann als Einstieg in eine Diskussion verwendet werden. Die Fragestellung könnte dabei beispielsweise auf die Besonderheit der Würde abzielen oder es könnte ein Vergleich zu Tieren gezogen werden. Auch der Wert verschiedener Tiere kann dabei diskutiert werden, sodass ein Bezug zur Tierethik hergestellt werden kann.


„Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will“. Das Zitat ist einfach verständlich und kann daher auch schon für jüngere Schüler*innen verwendet werden. Über den Unterschied von Tätigkeiten, die man ausführen will und welche, die man ausführen muss, kann diskutiert werden. Schüler*innen können das Zitat auf ihr eigenes Leben beziehen und über ihre Pflichten und Verantwortungen nachdenken. Im Themenfeld „Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" oder „Pflicht" kann das Zitat eingesetzt werden.


„Meinungsfreiheit ohne Handlungsfreiheit ist wertlos". Das Zitat kann im Unterricht verwendet werden, sobald die Schüler*innen Meinungs- und Handlungsfreiheit unterscheiden können. Das Konzept der Meinungsfreiheit kann diskutiert und analysiert werden. Außerdem können die Schüler*innen diskutieren, ob die Meinungsfreiheit ohne Handlungsfreiheit überhaupt Sinn ergibt. Weiter kann sich kritisch gegenüber dem Zitat positioniert und die eigene Meinung geäußert werden.


„Der Mensch ist frei geboren, und liegt doch überall in Ketten“. Das Zitat besagt, dass der Mensch als freies Wesen geboren ist und in seinem Urzustand frei ist, aber schließlich in seinem Entwicklungsprozess so beeinträchtigt wird, dass er von der Gesellschaft in Ketten gelegt wird und sich zu einem unfreien Wesen entwickelt. Er gibt seine Freiheit ab und nimmt die Unfreiheit an. Bei diesem Zitat muss natürlich im Plenum geklärt werden, was man unter den Ketten verstehen und wie man das Zitat auffassen kann. Das Zitat eignet sich sehr gut als Einstieg in das Themenfeld „Freiheit - ein naturgegebener Zustand?" und man kann hierbei wichtige Unterthemen wie „Zwänge in der Gesellschaft“, „Individuelle Freiheit“ und auch das Menschenbild nach Rousseau sehr gut behandeln. Da das Zitat im zweiten Teil nicht so leicht zu verstehen ist und man erst darüber diskutieren muss, was mit dem Begriff „Ketten“ gemeint ist, sollte man das Material erst ab der 7. Jahrgangsstufe verwenden. Das Material ist auch gut geeignet, um eine Diskussion im Unterricht anzuregen. Man könnte beispielsweise, nachdem man die zuvor genannten Unterthemen behandelt hat, der ursprünglichen Frage nachgehen, ob die Freiheit nun tatsächlich ein naturgegebener Zustand ist. Nimmt man die Unfreiheit bewusst an oder ist dies ein Prozess der unbewusst passiert?



Andere Quellen


Einige ungewöhnliche Materialfunde lassen sich zwar in keine der bereits genannten Rubriken einordnen. Dennoch eignen sie sich aus jeweils aufgeführten Gründen in besonderer Weise für den philosophischen Unterricht. Verlinkungen zu entsprechenden Quellen werden in diese Rubrik eingefügt.
In dem Zeit-Artikel wird ein Fall einer chinesischen Schule geschildert, in der Schüler*innen durch einen Chip in ihrer Schuluniform überwacht werden. Durch GPS-Daten wird überprüft, ob die Schüler*innen in der Schule sind. Somit kann die Schule überprüfen, wer die Schule schwänzt. Die Schule behauptet, dass diese Maßnahme die Anwesenheitsquote der Schüler*innen verbessert hat. Der Artikel könnte als Diskussionsgrundlage in dem Themenfeld „Freiheit und Grenzen der Freiheit" dienen. Diskussionsanregungen könnten sein: „Wie wird die Freiheit der Schüler*innen eingeschränkt?" oder „Sind die Maßnahmen der Schule gerechtfertigt?". Ebenso kann das Thema als Debatte aufgebaut werden, in der ein Teil der Klasse für das Handeln der Schule argumentiert und der andere Teil dagegen. Der Artikel ist kurz und einfach geschrieben und somit schon in jüngeren Jahrgangsstufen anwendbar. Die Grenzen der Freiheit werden anhand dieses Beispiels einfach illustriert. Außerdem ist das Thema für Schüler*innen persönlich nachvollziehbar und relevant.


Der Autor Wolfgang Huber definiert zunächst, was er unter dem Begriff der Freiheit versteht. Anschließend zeigt er die Grenzen der Freiheit auf. Außerdem stellt er sich die Frage, welches Handeln gut und welches böse ist. In den letzten Abschnitten seines Artikels geht er auf die Liebe und auf Sexualethik ein. Es ist empfehlenswert, diesen Artikel nach der Sicherungsphase zu bearbeiten, da der Autor die Freiheit, wie er sie versteht, hinterfragt. Er fragt sich, ob Freiheit eine Illusion ist und ist sich unschlüssig darüber, ob die Freiheit begrenzt ist.
Der Artikel kann jahrgangsübergreifend ab der 8. Klasse eingesetzt werden.
Für den Zugriff auf den Artikel muss man sich kostenlos auf der Website anmelden.


In dem Online-Artikel geht es um den Zusammenhang von Freiheit und Gleichheit. Folgende Textpassage könnte im Unterricht diskutiert werden: „Freiheit entsteht, wenn gleichberechtigte Personen miteinander vereinbaren, worin Freiheit überhaupt bestehen soll. Dabei findet die Freiheit des Einen ihre Grenze an der gleich großen Freiheit des Anderen. Gleichheit gehört also von Anfang an zur Freiheit, sie ist geradezu ein Bestandteil der Freiheit, und zwar ein konstituierender Bestandteil". Kann man noch von Freiheit sprechen, wenn die eigene Freiheit durch die eines anderen eingeschränkt wird? Die Textpassage könnte als Hauptteil einer Stunde genutzt werden und ist eher für die 8. bis 10. Jahrgangsstufe geeignet.