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Gewissen und Verantwortung - Material

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Auf dieser Seite finden Sie jahrgangsübergreifende Materialien zum Bereich „Gewissen und Verantwortung".



Unterrichtsmaterialien

Materialpool, Themenfelder - Halbjahresthemen, Rubrik Unterricht 900 x 144 px.png


Bilder


Mit Hilfe geeigneter Bildmaterialien lässt sich häufig sehr direkt und auf unkomplizierte Weise der Einstieg in ein Thema finden. Bilder können aber nicht nur in den Hinführungsphasen einer Unterrichtsreihe als visueller Impuls genutzt werden. Vielmehr dienen sie auch in anderen Unterrichtssequenzen dazu, auf möglichst ansprechende und unmittelbare Weise Inhalte zu veranschaulichen. In dieser Rubrik finden die PUMa-Nutzer/-innen daher Verlinkungen zu jeweils empfehlenswerten Bildmaterialien.


Das Schwarz-Weiß-Foto „Rest Energy“ (1980) der Künstlerin Marina Abramovic und des Künstlers Ulay zeigt das Künstlerpaar, das zusammen einen gespannten Bogen hält. Beide halten die Spannung des Bogens unter Einsatz des eigenen Körpergewichts. Das Bild stammt aus der gleichnamigen Performance, die mehrere Minuten dauert. Das Bild eignet sich als Einstieg für das Themenfeld „Verantwortung“ für die Klassen 5 bis 10. Das Foto thematisiert die beidseitige Verantwortung: Wenn einer loslässt, trifft der Pfeil die Frau, die dadurch schwer verletzt werden könnte. Mögliche Fragestellungen könnten sein: Was bedeutet Verantwortung? Für wen fühle ich mich verantwortlich? Wie viel Eigenverantwortung trage ich?


  • Online-Bild - Tierra (guggenheim.org)
Das Foto „Tierra“ aus dem gleichnamigen Video der Künstlerin Regina José Galindo zeigt die Künstlerin nackt auf einem Rasenstück. Um das Rasenstück herum wird die Erde von einem Bagger ausgegraben, sodass der Bagger immer näher an die Künstlerin herankommt und ihr immer weniger Platz zum Stehen bleibt. Die Künstlerin reagiert mit der Arbeit auf die 2012 gegen den ehemaligen Präsidenten von Guatemala erhobene Anklage, der für den Genozid in seinem Land zur Rechenschaft gezogen werden soll. Bei dem Völkermord wurden unzählige unschuldige Menschen durch den Staat getötet und anschließend in ein Massengrab geworfen. Auf der Website ist eine Bildinterpretation (auf Englisch) zu finden.
Auch ohne dieses Hintergrundwissen bietet das Bild vielschichtige Zugangsmöglichkeiten. Es eignet sich als Einstieg oder Diskussionsgrundlage zum Themenfeld „Gewissen und Verantwortung“. Dabei kann die Verantwortung gegenüber anderen Menschen sowie der Natur thematisiert werden, was am besten in den Klassen 7 bis 10 funktioniert. In den Klassen 5 bis 7 könnte das Bild bezüglich der Rolle, die der Mensch in seiner Umwelt spielt, betrachtet werden. Wie gehen wir als Menschen mit uns selbst, mit anderen Menschen und unserer Umwelt um? Welche Konsequenzen hat das? Schadet sich der Mensch damit selbst? Für die Klassen 8 bis 10 könnte das Bild auch tiefergehend auf Herrschaftsverhältnisse und Machtpositionen befragt und untersucht werden, welche Rolle das Gewissen bezüglich gesellschaftlicher Verantwortung spielt.
Es sollte beachtet werden, dass Nacktheit je nach Altersklasse anders aufgenommen wird und es in einigen Altersstufen problematisch werden kann, mit dem Bild zu arbeiten.


Das verlinkte Bild aus einem Beitrag des BR zeigt das Innere eines konventionellen Hühnerstalls und soll ein stellvertretendes Beispiel für industrialisierte Massentierhaltung geben. Dem Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ folgend, kann diese Bildquelle einen wirkungsvollen Impuls oder Themeneinstieg bieten und Fragen nach gesellschaftlicher und persönlicher Verantwortung im Umgang mit Tieren und tierischen Lebensmitteln aufwerfen. Schüler*innen sollen, angeregt durch diese Bildquelle, das Spannungsverhältnis in der eigenen Beziehung zu, und Verantwortung gegenüber Tieren reflektieren. Dabei könnte die Sicht auf tierisches Leben in den verschiedenen Erscheinungsformen, als geliebte Haustiere einerseits und gequälte Nutztiere andererseits, durch entsprechende Fragestellungen betont werden.


Comics


Auf pointierte und witzige Weise vermitteln gelungene Comics Inhalte so, dass ihre Rezipienten sich unmittelbar angesprochen fühlen und zum Nachdenken angeregt werden. In diesem Sinne können Comics genutzt werden, um die Motivation der SuS zu fördern, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Comics, die sich zur Erschließung thematischer Aspekte der jeweiligen Inhaltsfelder besonders gut eignen, werden in dieser Rubrik präsentiert.


Karikaturen


Komisch und hintersinnig repräsentieren Karikaturen Menschen, gesellschaftliche Phänomene und insbesondere soziale Missstände. Die Schöpfer der nicht selten boshaften Bildwerke positionieren sich durch eine zumeist überspitzten Darstellung in der Regel sehr eindeutig. Die amüsanten Zeichnungen eignen sich oft hervorragend, um Reflexionsprozesse und Diskussionen im Unterricht anzustoßen. PUMa widmet der Karikatur daher eine eigene Rubrik.


In dieser Karikatur sieht man ein Pärchen am Küchentisch, welches ein typisches Frühstück mit Kaffee, Milch und Ei vor sich hat. Alle dieser Dinge sind mit einem Label versehen, welches hervorhebt, was die Probleme des jeweiligen Gegenstandes sind. Dadurch wird die Frage aufgeworfen, inwiefern es möglich ist, mit gutem Gewissen zu leben. Dies heißt konkret, ob es möglich ist, sich in allen Formen des Lebens und des Konsums korrekt zu verhalten, z. B. bezüglich Kinderarbeit, fairen Arbeits- und Lebensbedingungen, Klima, Umwelt, Tierhaltung und Gleichberechtigung. Die Karikatur eignet sich jahrgangsübergreifend als Diskussionsgrundlage zu Anfang einer Stunde, wenn bereits über „Gewissen“ gesprochen wurde.


Die Künstlerin Barbara Daniels stellt in satirischen Zeichnungen dar, wie die Welt aussehen würde, wenn die Rollen zwischen Tieren und Menschen umgekehrt wären. Die Zeichnungen bringen die Betrachter dazu, die selbstverständliche Unterordnung der Tiere gegenüber Menschen und das damit verbundene Ausnutzen der Tiere nach dem eigenen Gewissen zu überprüfen. Die Zeichnungen können für jüngere Schüler*innen eventuell zu gewaltsam sein. Aus diesem Grund ist es ratsam, eine Vorauswahl bei der Vorbereitung zu treffen.


Schaubilder


Schaubilder und Grafiken bilden beziehungsreiche Sachverhalte im Idealfall anschaulich ab. Je nach Grad ihrer Komplexität können Schaubilder im Schulalltag unterschiedlich genutzt werden. Mit ihrer Hilfe kann ein Thema auf anschauliche Weise eingeführt und die Auseinandersetzung damit angeregt werden. U. U. veranschaulichen Grafiken jedoch auch komprimiert und übersichtlich komplizierte Zusammenhänge, sodass die SuS ihnen detailreiche Informationen entnehmen können. Die entsprechende Kompetenz kann durch die Nutzung von Schaubildern im Unterricht trainiert werden. Besonders gelungene graphische Darstellungen werden in dieser Rubrik bereitgestellt.


Das Schaubild „Netzcourage – Das Prinzip der Verantwortung“ bezieht sich auf Verantwortung im Internet, lässt sich aber auch generell auf den Verantwortungsbegriff beziehen. Der Verantwortungsbegriff wird hier als Fünf-Fragen-Modell beschrieben (siehe Grafik): Wer ist verantwortlich (Subjekt), wofür ist jemand verantwortlich (Gegenstand), wovor (Norminstanz), wem gegenüber (Betroffener) und weswegen (normative Standards, Gesetze)? Das Schaubild kann im Unterricht eingesetzt werden um z. B. ein Fallbeispiel anhand dieses Modells zu untersuchen.


Podcasts


Zahlreiche Institutionen insbesondere aus dem Bereich der öffentlich-rechtlichen Medien stellen in ihren Mediatheken Podcasts zu vielfältigen Themen kostenfrei zur Verfügung. Die dargebotenen Hörbeiträge präsentieren ihre Inhalte zumeist ansprechend, anschaulich und sachkundig. Zu einer abwechlungsreichen Gestaltung des Unterrichts können Podcasts in nahezu allen Arbeitsphasen eingesetzt werden. In dieser Rubrik finden die PUMa-Nutzer/-innen Verlinkungen zu empfehlenswerten Hörbeiträgen.


Videos


Videos aktivieren im Unterricht nicht nur verschiedene Lernkanäle und sprechen somit unterschiedliche Lerntypen an. Häufig kann durch den Einsatz von Videos auch die Lernbereitschaft der SuS geweckt werden. Aus diesem Grund bietet es sich an, in einer gesonderten PUMa-Rubrik Hinweise zu empfehlenswertem Videomaterial aufzuführen. Die Nutzerinnen und Nutzer finden Verlinkungen zu kurzen Videoclips, die sich bspw. für die ansprechende Hinführung zu einem Thema anbieten. Es werden jedoch auch deutlich längere Beiträge präsentiert, mit deren Hilfe sich die SuS eigenständig zu einem Thema informieren können.


Das ca. 3-minütige Video zeigt den kleinsten Philosophen der Welt, Knietzsche. Auf anschauliche Weise wird aus der Perspektive eines Kindes erklärt, was das Gewissen ist, wo es herkommt, wie es sich entwickelt und was das schlechte Gewissen ist. Das Gewissen, im Video in Form eines Krebses dargestellt, zwickt Knietzsche immer dann, wenn er gegen die Regeln seiner Eltern oder seine eigenen Regeln verstößt. Das Video eignet sich sowohl als Einstieg in das Thema "Gewissen" als auch zur Vertiefung in allen Jahrgangsstufen. Zu diesem und anderen Themen wird auch anschauliches Arbeitsmaterial mit dazugehörigem Unterrichtsvorschlag bereitgestellt. Durch die kreativ gestalteten Arbeitsblätter sollen die Schüler*innen zum Nachdenken angeregt werden und beispielsweise alltägliche Situationen einschätzen oder den Vergleich mit dem Krebs hinterfragen. Schön ist auch das kleine Pocketbook zum selber basteln, in dem eigene „Goldene Gewissensregeln“ festgehalten werden können.


Im ca. 3-minütigen Animationsfilm des kleinsten Philosophen der Welt, Knietzsche, wird auf anschauliche und leicht verständliche Weise erklärt, was Verantwortung ist. Verantwortung, so Knietzsche, hat man nicht nur gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber anderen. Verantwortung zu übernehmen bekommt man beigebracht, man lernt es also. Unabhängig von der Jahrgangsstufe ist das Video gut für den Einstieg in die Thematik geeignet. Es kann aber auch zur Vertiefung verwendet werden. Damit Inhalte wahrgenommen und verarbeitet werden können, ist es wichtig einen Beobachtungsauftrag zu formulieren. Folgende Unterthemen werden im Film angesprochen: Verantwortung und Konsequenzen / Verantwortung lernen, Verantwortung und Eltern, Verantwortung gegenüber mir selbst und meinem Leben, Verantwortung gegenüber meinen Mitmenschen, Verantwortung und Gemeinschaft sowie Verantwortung und Erwachsenwerden. Zu diesen Unterthemen können, je nach Jahrgangsstufe, passende Fragen für die Schüler*innen formuliert werden, die sie im Nachgang oder während des Filmes beantworten sollen. Eine weiter Möglichkeit besteht darin, als anschließende Übung eine stummes Schreibgespräch zu initiieren, in welchem die Schüler*innen ihre Notizen zusammentragen und weitere Gedanken zum Thema Verantwortung formulieren.


Sollte man die Rettung von fünf Menschen unterstützen, selbst wenn dies bedeutet, dass man bewusst das Leben einer anderen Person opfert? Dürfen Menschenleben gegeneinander aufgewogen werden? Um diese ethischen Fragen dreht sich das Gedankenexperiment «Strassenbahn» nach Philippa Foot und dessen Erweiterung durch Judith Jarvis Thomson. Das Video der Filosofix-Seite des SRF stellt das Gedankenexperiment verständlich und graphisch ansprechend dar, ohne das Thema zu sehr zu vereinfachen. Aus diesem Grund ist das Material für mehrere Jahrgangsstufen geeignet. Zum einen kann das Video als Einstieg in das Thema „Verantwortung“ genutzt werden. Zum anderen kann es im Anschluss an unterschiedliche Theorien der Moral im Unterricht eingesetzt werden, da das Gedankenexperiment die Unterschiede zwischen Utilitarismus und Pflichtethik bzw. Deontologie verdeutlicht. Dabei wäre es möglich, das Video als Input für eine Debatte zu nutzen, in welcher die Klasse in eine utilitaristische und eine deontologische Fraktion geteilt wird.


In diesem Video werden der Aufbau und die Durchführung des Milgram-Experiments anschaulich und klar vermittelt. Den Produzenten des Videos vom YouTube Kanal „Biologie - simpleclub“ gelingt es, durch eine den gesprochenen Kommentar ergänzende Animation in nur sechs Minuten alle relevanten Aspekte zu erwähnen. In den letzten Minuten des Videos wird auch ein Originalzitat des Urhebers des Experiments, Milgram, angeführt, in welchem er seine Sicht auf die Ergebnisse des Versuches schildert. Das Video kann vielfältig als Themeneinstieg in Unterrichtseinheiten zum Thema „Gewissen“ oder als Einführung in eine tiefergehende Analyse des Milgram-Experiments genutzt werden. Weiterführende Fragestellungen könnten z. B. sein: Kann man als Mensch sein Gewissen ausschalten? Wenn ja, welche Umstände können das begünstigen? Wo liegen die Grenzen der individuellen Verantwortung in Bezug auf Autorität?


Filme


Filme aktivieren im Unterricht nicht nur verschiedene Lernkanäle und sprechen somit unterschiedliche Lerntypen an. Häufig kann durch den Einsatz filmischen Materials auch die Lernbereitschaft der SuS geweckt werden. Da Filme oft einen Bezug zur Lebenswelt der SuS aufweisen, indem sie beispielsweise aus der Perspektive der handelnden Figuren erzählt oder erlebt werden, können sie ihnen leicht einen persönlichen Zugang zur Thematik eröffnen. Aus diesem Grund bietet es sich an, in einer gesonderten PUMa-Rubrik Hinweise zu empfehlenswertem Filmmaterial aufzuführen.


In dem Film von Mark Romanek (2011) sehen drei Liebende einem tragischen Schicksal der düsteren Zukunft entgegen: Kathy (Carey Mulligan), Tommy („Spider-Man“ in spe Andrew Garfield) und Ruth (Keira Knightley) wachsen in einem Schullandheim auf und erfahren eher nebenbei, dass sie geklont wurden, um vor Erreichen ihres 30. Lebensjahrs als lebende Ersatzteillager zu dienen. Das Szenario von Humanoiden zweiter Klasse, die von der Gesellschaft ignoriert werden und in einer seltsam unreglementierten Kommune auf ihr festgelegtes Ende hinleben, bietet die Möglichkeit, quasi unter Laborbedingungen alle emotionalen Facetten des Menschseins durchzuspielen.
Der Film kann an dem Anfang oder am Ende einer Unterrichtseinheit geschaut werden. Die SuS können das Thema des Klonens aus der Sicht der Jugendlichen erleben und sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Lehrkraft kann die SuS in zwei Gruppen aufteilen, die sich auf die Vor- und Nachteile der Thematik konzentrieren müssen, um die einzelnen Argumente aus der Sicht einer verantwortungsvollen Entwicklung der Klonforschung zu untersuchen.


Der Originalfilm von Walt Disney aus dem Jahr 1940 zählt bereits seit seinem Erscheinen zu den größten Meisterwerken der Filmgeschichte. Er erzählt die Geschichte der kleinen Holzpuppe Pinocchio nach Carlo Collodi, welcher das Bewusstsein geschenkt und eine sprechende Grille als Gewissen zur Seite gestellt wird. Getragen von einer tiefgreifenden Symbolik, bietet der Film viele Gelegenheiten die SuS zum reflektierenden Nachdenken über Gewissensfragen anzuregen. Verbunden mit entsprechenden Arbeitsaufträgen könnten durchaus einige längere Sequenzen im Unterricht gesehen und besprochen werden. Beispielhafte Fragestellungen könnten etwa sein: Was sind die Gründe dafür, dass Pinocchio sich in dieser Situation gegen den Rat seines Gewissens entscheidet? Was bedeutet es für unser Gewissen, wenn wir in Situationen gelangen in denen wir mit Bösartigkeit und Versuchung konfrontiert werden?


Literarische Texte


Literarische Texte, darunter vor allem Märchen und Fabeln, sind oft vielschichtiger, als nach einem ersten Leseeindruck angenommen und können auf unterschiedlichste philosophische Themen, Probleme und Fragestellungen bezogen werden. Durch großes Identifikationspotenzial der SuS mit den Figuren, die oft selbst Kinder und Jugendliche sind, zeigen sie uns häufig Handlungen und Situationen, die auf das alltägliche Leben übertragbar sind und regen kreative Arbeitsprozesse an. Im Ethikunterricht lassen sie sich dadurch vielseitig einsetzen und können zum problemorientierten Weiterdenken anregen. PUMa widmet literarischen Texten daher eine eigene Rubrik, in der geeignete ausgewählte Texte für den Unterricht präsentiert werden.


Die Fabel „Die Grille und die Ameise“ (hier von Jean de La Fontaine) handelt davon, dass die Ameise zur Erntezeit Vorräte gesammelt hat, um für die kalte Jahreszeit vorzusorgen. Die Grille hat den Sommer über gesungen und nicht verstanden, warum die Ameise Vorräte zusammenträgt. In der kalten Jahreszeit hungert und friert die Grille und bittet die Ameise um etwas zu essen. Die Ameise lehnt ab und meint, sie hätte den Sommer über nur gesungen, „dann solle sie jetzt tanzen“.
Die Fabel eignet sich jahrgangsübergreifend zur Erarbeitung des Gewissens- und Verantwortungsbegriffs anhand der Grille und der Ameise. Eine Ausweitung auf gesellschaftspolitische Zusammenhänge kann ebenfalls geschehen. Eine Fragestellung kann sein, wie gewissenhaft die Ameise und die Grille handeln und woran sich dies festmachen lässt. Woran lässt sich die Gewissensentscheidung der beiden Tiere bemessen? Was sind die Maßstäbe für das Handeln der beiden Figuren? Wieviel Verantwortung übernehmen die beiden Tiere für ihr Handeln? Berücksichtigen sie ihre Handlungsfolgen? Weiterführende Links, für allem für die Jahrgangstufen 8 bis 10, sind auch Die Gewissensfrage und Arbeitsblatt „Die Ameise und die Grille“


Zitate


Zitate können im Unterricht vielfältig eingesetzt werden, als stummer Impuls zu Beginn einer Unterrichtssequenz, im Rahmen einer Hinführung, z. B. zu einer philosophischen Position, im Sinne einer schülerorienten Unterrichtsphase, in der die SuS sich etwa ein Zitat, das sie anspricht, aus einer Zitat-Vielfalt auswählen u. a. m. Die Rubrik „Zitate“ trägt dem beschriebenen Umstand Rechnung: Zu vielfältigen thematischen Aspekten der Inhaltsfelder werden Zitatseiten verlinkt, die im Internet kostenlos zur Verfügung gestellt werden.


Das Zitat von Immanuel Kant trifft den Kern des Themenbereichs „Gewissen und Verantwortung“. In ihm zeigt er auf, dass der Mensch den Zustand der Unmündigkeit aus Bequemlichkeit selbst wählen kann. Indem man die Verantwortung für den eigenen Verstand, das eigene Gewissen, die eigene Gesundheit an Dinge oder Personen abgibt, muss man sich nicht mehr selbst aktiv darum bemühen. Das Zitat kann im Unterricht als Impuls für eine tiefergehende Beschäftigung mit Fragestellungen zu persönlicher Verantwortung und deren Grenzen eigesetzt werden. Es ist so klar formuliert, dass es problemlos auch in der Unterstufe eingesetzt werden kann. Über die Wahl der Fragestellung zum Zitat können LuL den Anspruch der Analyse auf jede Jahrgangsstufe anpassen.



Andere Quellen


Einige ungewöhnliche Materialfunde lassen sich zwar in keine der bereits genannten Rubriken einordnen. Dennoch eignen sie sich aus jeweils aufgeführten Gründen in besonderer Weise für den philosophischen Unterricht. Verlinkungen zu entsprechenden Quellen werden in diese Rubrik eingefügt.


Auf dieser Website findet man eine kostenfreie Leseprobe des Buches, in der man neun verschiedene Methoden für den Unterricht einsehen kann. Die Methoden können in jeglichen Altersstufen und Themenfeldern eingesetzt werden. Dabei werden handlungsrelevante Praktiken vorgestellt, die zu einem abwechslungsreichen und lernorientierten Unterricht beitragen.


  • Online-Lexikon - Gewissen (klexikon.zum.de)
Das Klexikon ist ein Lexikon für Kinder. Der Eintrag zum Thema "Gewissen" erklärt kurz und knapp, worum es beim Gewissen geht und stellt sehr vereinfacht sowohl einen geschichtlichen als auch politischen Bezug her. Aufgrund seiner Einfachheit kann der Eintrag als Unterrichtseinstieg dienen.


Wir Menschen tragen Verantwortung für die Umwelt, wenn sie für folgende Generationen noch nutzbar sein soll. Dass immer mehr Produkte immer schneller ausgetauscht werden, ist problematisch, weil dadurch wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Wo genau die Verantwortung für eine nachhaltige Produktionsweise zwischen Herstellern, Konsumenten und Politik liegt, muss geklärt werden. Im Artikel von Horand Knaup und Stefan Schultz werden Ergebnisse einer Studie zum planmäßigen Altern von Elektrogeräten von Siddharth Prakash präsentiert und Möglichkeiten aufgezeigt, die Nutzungsdauer von Geräten zu erhöhen. Der Artikel eignet sich für ältere Jahrgangsstufen.


Wann genau beginnt der Mensch eigentlich Moral zu entwickeln? In diesem Artikel von Planet Wissen wird kurz die Entstehung von Empathie und Moral erklärt. Anschaulich werden die einzelnen Lebensabschnitte und die „moralische Karriere“ von der Geburt bis hin zum 15. Lebensjahr erläutert. Zunächst entwickeln sich Gefühlsansteckungen zu Empathie, daraus entsteht eine Unterscheidung zwischen dem Ich und den Anderen und schlussendlich können verschiedene Perspektiven unterschieden werden. Der Artikel eignet sich um darzustellen, dass die Entwicklung des Gewissens ein Prozess ist, der bereits im frühen Alter angestoßen wird. Der Artikel kann, dank seiner einfachen Schreibweise für alle Jahrgangsstufen als Hintergrundtext dienen, um die biologische Perspektive von Moral zu verstehen.


In der Rubrik „Die Gewissensfrage“ der Süddeutschen Zeitung beantwortet Dr. Dr. Rainer Erlinger von Lesern zugesandte Alltagsfragen, die das Gewissen beschäftigen. Ein Beispiel: „Muss ich als Vegetarierin für Fleisch werben?“ Als Leser*in macht es Spaß, das Für und Wider zu verfolgen und dabei etwas über Begründungen zu lernen. Von der Lehrkraft sollte eine Vorauswahl getroffen werden, da nicht alle Artikel zur Lebenswelt der Schüler*innen passen.