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Gewissen und Verantwortung - Material: Unterschied zwischen den Versionen

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;*Online-Podcast (ca. 28 Min.) - [http://funkkolleg-philosophie.de/themen/08-ist-moral-eine-frage-des-gefuehls/ Ist Moral eine Frage des Gefühls?] (Funkkolleg Philosophie)
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;*Online-Podcast (ca. 28 Min.) - [https://www.hr-inforadio.de/podcast/funkkolleg-philosophie/podcast-episode14984.html Ist Moral eine Frage des Gefühls?] (Funkkolleg Philosophie)
  
 
:„Ohne Gefühl gibt es keine Moral“, so der Philosoph Martin Seel von der Goethe-Universität in Frankfurt. Im Podcast des Funkkollegs Philosophie 2014/2015 geht es sowohl um die eingangs gestellte Frage, ob Moral eine Frage des Gefühls ist, aber auch um die grundsätzliche Frage, was Moral bedeutet. In einer Einleitung wird deutlich gemacht, dass (Mit-) Gefühl in Bezug auf Moral wichtig ist. Was aber ist Ethik bzw. Moral? Die Sequenz ab Minute 04:26 – 05:07 ist für alle Jahrgangsstufen gut als Anschluss an eine Brainstorming-Phase/ Plenumsphase geeignet, bei der das Vorwissen der SuS zum Thema „Gewissen“ bereits aktiviert wurde. Diese Sequenz des Podcast kann zur Vertiefung dienen. Hier wird zum einen beschrieben, dass "ethisch oder moralisch" ein Gefühl, eine Einstellung, eine Haltung bzw. eine Praxis ist. Zum anderen ist es aber auch das Nachdenken über diese Praxis. Zur weiteren Vertiefung dienen die folgenden Sequenzen, welche die Philosophen Platon (05:30-06:05), Aristoteles (06:06-11:42), Michel de Montaigne (13:03-13:54), Montesquieu (13:55-14:28) und Kant (14:29 – Ende) teilweise mehr oder weniger ausführlich beleuchten. Diese Sequenzen sind weniger für die Jahrgangsstufen 5/ 6 geeignet.  
 
:„Ohne Gefühl gibt es keine Moral“, so der Philosoph Martin Seel von der Goethe-Universität in Frankfurt. Im Podcast des Funkkollegs Philosophie 2014/2015 geht es sowohl um die eingangs gestellte Frage, ob Moral eine Frage des Gefühls ist, aber auch um die grundsätzliche Frage, was Moral bedeutet. In einer Einleitung wird deutlich gemacht, dass (Mit-) Gefühl in Bezug auf Moral wichtig ist. Was aber ist Ethik bzw. Moral? Die Sequenz ab Minute 04:26 – 05:07 ist für alle Jahrgangsstufen gut als Anschluss an eine Brainstorming-Phase/ Plenumsphase geeignet, bei der das Vorwissen der SuS zum Thema „Gewissen“ bereits aktiviert wurde. Diese Sequenz des Podcast kann zur Vertiefung dienen. Hier wird zum einen beschrieben, dass "ethisch oder moralisch" ein Gefühl, eine Einstellung, eine Haltung bzw. eine Praxis ist. Zum anderen ist es aber auch das Nachdenken über diese Praxis. Zur weiteren Vertiefung dienen die folgenden Sequenzen, welche die Philosophen Platon (05:30-06:05), Aristoteles (06:06-11:42), Michel de Montaigne (13:03-13:54), Montesquieu (13:55-14:28) und Kant (14:29 – Ende) teilweise mehr oder weniger ausführlich beleuchten. Diese Sequenzen sind weniger für die Jahrgangsstufen 5/ 6 geeignet.  

Version vom 3. März 2021, 15:26 Uhr

Auf dieser Seite finden Sie jahrgangsübergreifende Materialien zum Bereich „Gewissen und Verantwortung".

Diese Seite wurde erstellt von Jim Funke-Kaiser, Anne-Katrin Hummel, David Jordan, Joszef Lapka, Jonathan Sutphen, Francesca Tirelli und Stefanie Trojan.


Unterrichtsmaterialien

Materialpool, Themenfelder - Halbjahresthemen, Rubrik Unterricht 900 x 144 px.png


Bilder


Mit Hilfe geeigneter Bildmaterialien lässt sich häufig sehr direkt und auf unkomplizierte Weise der Einstieg in ein Thema finden. Bilder können aber nicht nur in den Hinführungsphasen einer Unterrichtsreihe als visueller Impuls genutzt werden. Vielmehr dienen sie auch in anderen Unterrichtssequenzen dazu, auf möglichst ansprechende und unmittelbare Weise Inhalte zu veranschaulichen. In dieser Rubrik finden die PUMa-Nutzer/-innen daher Verlinkungen zu jeweils empfehlenswerten Bildmaterialien.


Das Schwarz-Weiß Foto: Rest Energy (1980), der Künstlerin Marina Abramovic (geb. 1946 in Belgrad) und des Künstlers Ulay (Frank Uwe Laysiepen, geb. 1943 in Solingen) zeigt das Künstlerpaar, das zusammen einen gespannten Bogen samt Pfeil hält. Beide halten die Spannung des Bogens unter Einsatz des eigenen Körpergewichts. Das Bild stammt aus der gleichnamigen Performance, die mehrere Minuten dauert (hier ein weiterführender Link mit einem Ausschnitt des Videos [https://publicdelivery.org/marina-abramovic-rest-energy/). Das Bild eignet sich als Einstieg zum Themenfeld „Verantwortung“ für die Klassen 5 bis 10. Das Bild thematisiert die gegenseitige Verantwortung. Wenn einer loslässt, trifft der Pfeil die Frau, die dadurch schwer verletzt werden könnte. Mögliche Fragestellungen könnten sein: Was bedeutet Verantwortung? Für wen fühle ich mich verantwortlich? Wieviel Eigenverantwortung trage ich?( Die Quelle ist auf einer spanischen, der Link auf einer englischen Seite eingebunden.)


  • Online-Bild - Tierra (guggenheim.org)
Das Foto: Tierra aus dem gleichnamigen Video der Künstlerin Regina José Galindo (geb. 1974 in Guatemala), zeigt die Künstlerin nackt auf einem Rasenstück. Um die Künstlerin herum wird die Erde von einem Bagger ausgegraben, so dass der Bagger immer näher an die Künstlerin herankommt und ihr immer weniger Platz zum Stehen bleibt. Die Künstlerin reagiert in der Arbeit auf den Versuch, den Präsidenten von Guatemala mittels Anklage für den Genozid in seinem Land zur Rechenschaft zu ziehen, bei dem durch staatliche Macht unzählige unschuldige Menschen getötet und in einer Grube beerdigt wurden. Auch ohne dieses Hintergrundwissen, bietet das Bild vielschichtige Zugangsmöglichkeiten. Das Bild eignet sich somit als Einstieg oder Diskussionsgrundlage zum Themenfeld „Gewissen und Verantwortung“: Verantwortung gegenüber anderen Menschen/ der Natur vor allem für die Klassen 7 bis 10, falls kein Problem mit Nacktheit vorliegt. In den Klassen 5 bis 7 könnte das Bild bezüglich der Rolle, die der Mensch in seiner Umwelt spielt, betrachtet werden. Wie gehen wir als Menschen mit uns selbst, mit anderen Menschen und unserer Umwelt um? Welche Konsequenzen hat das? Schadet sich der Mensch damit selbst? Für die Klassen 8 bis 10 könnte das Bild auch tiefergehend auf Herrschaftsverhältnisse und Machtpositionen befragt und untersucht werden, welche Rolle das Gewissen bezüglich gesellschaftlicher Verantwortung spielt. (Die Quelle ist auf einer englischen Seite eingebunden.)


Das verlinkte Bild aus einem Beitrag des BR zeigt das Innere eines konventionellen Hühnerstalls und soll ein stellvertretendes Beispiel für industrialisierte Massentierhaltung geben. Dem Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ folgend, kann diese Bildquelle einen wirkungsvollen Impuls oder Themeneinstieg bieten und Fragen nach gesellschaftlicher und persönlicher Verantwortung im Umgang mit Tieren und tierischen Lebensmitteln aufwerfen. SuS sollen, angeregt durch diese Bildquelle, das Spannungsverhältnis in der eigenen Beziehung zu, und Verantwortung gegenüber Tieren reflektieren. Dabei könnte die Sicht auf tierisches Leben in den verschiedenen Erscheinungsformen, als geliebte Haustiere einerseits und gequälte Nutztiere andererseits, durch entsprechende Fragestellungen betont werden.


Das Bild zeigt auf der linken Seite ein Preisschild, worauf 3er Pack 2,50€ steht. Auf der rechten Seite sind die Beine einer Frau zu sehen, die eine große Primark Tüte trägt. Das Bild ist geknüpft an den Artikel „Wie Primark das eigene Billig-Image aufpolieren will“, welcher auf stern.de zu finden ist. Passend zum Thema „Verantwortung“, kann dieses Bild als Diskussionsgrundlage dienen. Das Bild eignet sich weniger als allgemeiner Einstieg. Vielmehr passt das Bild zum spezielleren Thema: habe ich eine Verantwortung gegenüber anderen Menschen? Gegenüber Menschen, die in einem anderen Land leben? Voraussetzung für den Einsatz des Bildes ist die vorherige, allgemeine Auseinandersetzung mit dem Thema „Verantwortung“. Es ist möglich, die Schülerinnen und Schüler zunächst erst einmal zu bitten, Gedanken, Impulse und Themen zum Bild zu äußern. Dies könnte in Form eines Brainstormings in Gruppen oder in Form einer Mindmap stattfinden. Darüber hinaus könnten vertiefend folgende Fragen gestellt werden: Was heißt es für dich, Verantwortung für andere zu übernehmen? Welche Statements setzen wir mit dem Kauf von bestimmten Produkten?


Comics


Auf pointierte und witzige Weise vermitteln gelungene Comics Inhalte so, dass ihre Rezipienten sich unmittelbar angesprochen fühlen und zum Nachdenken angeregt werden. In diesem Sinne können Comics genutzt werden, um die Motivation der SuS zu fördern, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen. Comics, die sich zur Erschließung thematischer Aspekte der jeweiligen Inhaltsfelder besonders gut eignen, werden in dieser Rubrik präsentiert.


In dem Comic wird die Frage aufgeworfen wie es möglich ist, mit gutem Gewissen zu leben. Dies heißt konkret, ob es möglich ist, sich in allen Formen des Lebens und des Konsums korrekt zu verhalten, z. B. bezüglich Kinderarbeit, fairen Arbeits- und Lebensbedingungen, Klima, Umwelt, Tierhaltung und Gleichberechtigung. Der Comic eignet sich jahrgangsübergreifend als Diskussionsgrundlage zu Anfang einer Folgestunde, wenn bereits über „Gewissen“ gesprochen wurde.


Karikaturen


Komisch und hintersinnig repräsentieren Karikaturen Menschen, gesellschaftliche Phänomene und insbesondere soziale Missstände. Die Schöpfer der nicht selten boshaften Bildwerke positionieren sich durch eine zumeist überspitzten Darstellung in der Regel sehr eindeutig. Die amüsanten Zeichnungen eignen sich oft hervorragend, um Reflexionsprozesse und Diskussionen im Unterricht anzustoßen. PUMa widmet der Karikatur daher eine eigene Rubrik.


Die Künstlerin Barbara Daniels stellt in satirischen Zeichnungen dar, wie die Welt aussehen würde, wenn die Rollen zwischen Tieren und Menschen umgekehrt wären. Die Zeichnungen bringen den/die Betrachter/-in dazu, die selbstverständliche Unterordnung der Tiere gegenüber dem Mensch und die damit verbundene Ausnutzung der Tiere nach dem eigenen Gewissen zu überprüfen. Die Zeichnungen können die Sensibilität der jüngeren SuS eventuell verletzen. Aus diesem Grund ist es ratsam, eine Vorauswahl bei der Vorbereitung zu treffen.


Die Karikaturen/ Zeichnungen des Künstlers Dan Perjovschi (geb. 1961 in Sibiu, Rumänien) zeigen unterschiedliche Kommentare zu unserer Gesellschaft. Z. B. ist auf der Zeichnung „Imigrant“ ein Haus zu sehen, das vollgestopft ist mit materialistischen Gütern. Vor dem Haus steht ein Wanderer, der anklopft. Der Hausbewohner schickt ihn scheinbar mit den Worten: „Sorry, it´s full“ weg. Diese Zeichnung, oder auch andere auf der Seite, eignen sich als Wiedereinstieg in eine Folgestunde, wenn bereits über „Verantwortung und Gewissen“ gesprochen wurde. Es könnte den Fokus auf die „Flüchtlingskrise“ richten und die Frage aufwerfen, was für eine Verantwortung wir diesbezüglich übernehmen müssen. Ist materieller Wohlstand oder Nächstenliebe wichtiger? (Die Quelle ist auf einer französischen Seite eingebunden.)


Schaubilder


Schaubilder und Grafiken bilden beziehungsreiche Sachverhalte im Idealfall anschaulich ab. Je nach Grad ihrer Komplexität können Schaubilder im Schulalltag unterschiedlich genutzt werden. Mit ihrer Hilfe kann ein Thema auf anschauliche Weise eingeführt und die Auseinandersetzung damit angeregt werden. U. U. veranschaulichen Grafiken jedoch auch komprimiert und übersichtlich komplizierte Zusammenhänge, sodass die SuS ihnen detailreiche Informationen entnehmen können. Die entsprechende Kompetenz kann durch die Nutzung von Schaubildern im Unterricht trainiert werden. Besonders gelungene graphische Darstellungen werden in dieser Rubrik bereitgestellt.


Das Schaubild „Netzcourage – Das Prinzip der Verantwortung“ bezieht sich auf Verantwortung im Internet, lässt sich aber auch generell auf den Verantwortungsbegriff beziehen. Der Verantwortungsbegriff wird hier als Fünf-Fragen-Modell beschrieben (siehe Grafik): Wer ist verantwortlich (Subjekt), wofür ist jemand verantwortlich (Gegenstand), wovor (Norminstanz), wem gegenüber (Betroffener) und weswegen (normative Standards, Gesetze)? Das Schaubild kann im Unterricht eingesetzt werden um z. B. ein Fallbeispiel anhand dieses Modells zu untersuchen.


YouGow ist ein internationales Unternehmen, das Online-Umfragen führt und die daraus resultierenden Daten analysiert. Der Artikel „Unfälle mit selbstfahrenden Autos: Für Viele ist der Hersteller verantwortlich“ enthält das Schaubild „Verantwortung bei Unfällen“, in dem die Schwierigkeit wiederspiegelt wird, bei Unfällen von selbstfahrenden Autos die Frage nach der Schuld zu beantworten. Das Schaubild kann als Input zur Diskussion des Verhältnisses zwischen Subjekt und Verantwortung im Unterricht eingesetzt werden: Wie kann man bestimmen, bei wem die Verantwortung bzw. die Schuld bei bestimmten Ereignissen liegt? Ist das verantwortliche Subjekt immer mit einem physisch existierenden Individuum gleichzusetzen?


Podcasts


Zahlreiche Institutionen insbesondere aus dem Bereich der öffentlich-rechtlichen Medien stellen in ihren Mediatheken Podcasts zu vielfältigen Themen kostenfrei zur Verfügung. Die dargebotenen Hörbeiträge präsentieren ihre Inhalte zumeist ansprechend, anschaulich und sachkundig. Zu einer abwechlungsreichen Gestaltung des Unterrichts können Podcasts in nahezu allen Arbeitsphasen eingesetzt werden. In dieser Rubrik finden die PUMa-Nutzer/-innen Verlinkungen zu empfehlenswerten Hörbeiträgen.


„Ohne Gefühl gibt es keine Moral“, so der Philosoph Martin Seel von der Goethe-Universität in Frankfurt. Im Podcast des Funkkollegs Philosophie 2014/2015 geht es sowohl um die eingangs gestellte Frage, ob Moral eine Frage des Gefühls ist, aber auch um die grundsätzliche Frage, was Moral bedeutet. In einer Einleitung wird deutlich gemacht, dass (Mit-) Gefühl in Bezug auf Moral wichtig ist. Was aber ist Ethik bzw. Moral? Die Sequenz ab Minute 04:26 – 05:07 ist für alle Jahrgangsstufen gut als Anschluss an eine Brainstorming-Phase/ Plenumsphase geeignet, bei der das Vorwissen der SuS zum Thema „Gewissen“ bereits aktiviert wurde. Diese Sequenz des Podcast kann zur Vertiefung dienen. Hier wird zum einen beschrieben, dass "ethisch oder moralisch" ein Gefühl, eine Einstellung, eine Haltung bzw. eine Praxis ist. Zum anderen ist es aber auch das Nachdenken über diese Praxis. Zur weiteren Vertiefung dienen die folgenden Sequenzen, welche die Philosophen Platon (05:30-06:05), Aristoteles (06:06-11:42), Michel de Montaigne (13:03-13:54), Montesquieu (13:55-14:28) und Kant (14:29 – Ende) teilweise mehr oder weniger ausführlich beleuchten. Diese Sequenzen sind weniger für die Jahrgangsstufen 5/ 6 geeignet.


Videos


Videos aktivieren im Unterricht nicht nur verschiedene Lernkanäle und sprechen somit unterschiedliche Lerntypen an. Häufig kann durch den Einsatz von Videos auch die Lernbereitschaft der SuS geweckt werden. Aus diesem Grund bietet es sich an, in einer gesonderten PUMa-Rubrik Hinweise zu empfehlenswertem Videomaterial aufzuführen. Die Nutzerinnen und Nutzer finden Verlinkungen zu kurzen Videoclips, die sich bspw. für die ansprechende Hinführung zu einem Thema anbieten. Es werden jedoch auch deutlich längere Beiträge präsentiert, mit deren Hilfe sich die SuS eigenständig zu einem Thema informieren können.


Das ca. 3-minütige Video zeigt den kleinsten Philosophen der Welt, Knietzsche. Auf anschauliche Weise wird aus der Perspektive eines Kindes erklärt, was unter anderem das Gewissen ist, wo es herkommt, wie es sich entwickelt und was das schlechte Gewissen ist. Das Gewissen, im Video in Form eines Krebses dargestellt, zwickt Knietzsche immer dann, wenn er gegen die Regeln seiner Eltern oder seine eigenen Regeln verstößt. Wenn Knietzsche beispielsweise einen Mitschüler bloßstellt, zwickt der Krebs ihn. Das Video eignet sich sowohl als Einstieg in das Thema "Gewissen" als auch zur Vertiefung in allen Jahrgangsstufen. Zu diesem und anderen Themen wird auch anschauliches Arbeitsmaterial mit dazugehörigem Unterrichtsvorschlag bereitgestellt. Durch die kreativ gestalteten Arbeitsblätter sollen die SuS zum Nachdenken angeregt werden und beispielsweise alltägliche Situationen einschätzen oder den Vergleich mit dem Krebs hinterfragen. Schön ist auch das kleine Pocketbook zum selber basteln, in dem eigene „Goldene Gewissensregeln“ festgehalten werden können.


Im ca. 3-minütigen Animationsfilm des kleinsten Philosophen der Welt, Knietzsche, wird auf anschauliche und leicht verständliche Weise erklärt, was Verantwortung ist. Verantwortung, so Knietzsche, hat man nicht nur gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber anderen. Verantwortung zu übernehmen bekommt man beigebracht, man lernt es also. Unabhängig von der Jahrgangsstufe ist das Video gut für den Einstieg in die Thematik geeignet. Es kann aber auch zur Vertiefung verwendet werden. Damit Inhalte wahrgenommen und verarbeitet werden können, ist es wichtig einen Beobachtungsauftrag zu formulieren. Folgende Unterthemen werden im Film angesprochen: Verantwortung und Konsequenzen / Verantwortung lernen, Verantwortung und Eltern, Verantwortung gegenüber mir selbst und meinem Leben, Verantwortung gegenüber meinen Mitmenschen, Verantwortung und Gemeinschaft, Verantwortung und Erwachsenwerden. Zu diesen Unterthemen können, je nach Jahrgangsstufe, passende Fragen für die Sus formuliert werden, die sie im Nachgang oder während des Filmes beantworten sollen. Eine weiter Möglichkeit besteht darin, als anschließende Übung eine stummes Schreibgespräch zu initiieren, in welchem die SuS ihre Notizen zusammentragen und weitere Gedanken zum Thema Verantwortung formulieren.


Der Film GG 19 – Deutschland in 19 Artikeln befasst sich in Episoden mit den Grundrechten in Deutschland. „Fremdes Kind“ heißt die Episode zu Artikel 4, „Freiheit des Glaubens / Gewährleistung der Religionsausübung“ und handelt von Johanna und ihrem Vater, der mit Johannas Religiosität nicht umgehen kann. Im Gesetzestext ist gleichzeitig von der Freiheit des Gewissens die Rede. Im Unterricht kann daran angeknüpft werden und eine Brücke zum Themenfeld "Religionen, Weltbilder und Kulturen" geschlagen werden.


Was ist schlimmer: Fünf Menschen sterben lassen oder einen Menschen töten? Dürfen Menschenleben gegeneinander abgewogen werden? Um diese ethischen Fragen dreht sich das Gedankenexperiment «Strassenbahn» nach Philippa Foot und dessen Erweiterung durch Judith Jarvis Thomson. Das Video der Filosofix-Seite des SRF stellt das Gedankenexperiment verständlich und graphisch ansprechend dar, ohne das Thema zu sehr zu vereinfachen. Aus diesem Grund ist das Material für mehrere Jahrgangsstufen geeignet. Zum einen kann das Video als Einstieg in das Thema „Verantwortung“ genutzt werden. Zum anderen kann es im Anschluss auf die Behandlung unterschiedlicher Theorien der Moral im Unterricht eingesetzt werden, da das Gedankenexperiment die Unterschiede zwischen Utilitarismus und Pflichtethik bzw. Deontologie verdeutlicht. Dabei wäre im Unterricht möglich, das Video als Input für eine Debatte zu nutzen, in welcher die Klasse in eine utilitaristische und eine deontologische Fraktion geteilt wird.


In diesem Video werden der Aufbau und die Durchführung des Milgram-Experiments anschaulich und klar vermittelt. Den Produzenten des Videos vom YouTube Kanal „Biologie - simpleclub“ gelingt es, durch eine den gesprochenen Kommentar ergänzende Animation in nur sechs Minuten alle relevanten Aspekte zu erwähnen. In den letzten Minuten des Videos wird auch ein Originalzitat des Urhebers des Experiments S. Milgram angeführt, in welchem er seine Sicht auf die Ergebnisse des Versuches schildert. Das Video kann vielfältig als Themeneinstieg in Unterrichtseinheiten zum Thema „Gewissen“ oder als Einführung in eine tiefergehende Analyse des Milgram-Experiments genutzt werden. Weiterführende Fragestellungen könnten z. B. sein: Kann man als Mensch sein Gewissen ausschalten? Wenn ja, welche Umstände können das begünstigen? Wo liegen die Grenzen der individuellen Verantwortung in Bezug auf Autorität?


Wann genau beginnt der Mensch eigentlich ein Gewissen zu bilden? Im folgenden Video wird kurz und knapp die Entstehung von Empathie und Moral erklärt. Anschaulich werden die einzelnen Lebensabschnitte und deren Entwicklungsstadien erläutert. Die einzelnen Phasen, in denen Empathie sich entwickelt, umfassen den 10. – 12. Lebensmonat und den 18. Monat bis zum 4. Lebensjahr. Erst ab dem 7. Lebensjahr entwickelt sich die Moral. Das Video eignet sich dafür, darzustellen, dass die Entwicklung des Gewissens ein Prozess ist, der bereits im frühen Alter angestoßen wird. Die letzte Phase der Entwicklung stellt in diesem Video das 7. Lebensjahr dar. Jedoch hört die Gewissensbildung danach nicht auf. Aus diesem Grund kann das Video als Grundlage für eine Diskussion hingehend der Frage dienen, bis zu welchem Alter sich das Gewissen eigentlich entwickelt.


Filme


Filme aktivieren im Unterricht nicht nur verschiedene Lernkanäle und sprechen somit unterschiedliche Lerntypen an. Häufig kann durch den Einsatz filmischen Materials auch die Lernbereitschaft der SuS geweckt werden. Da Filme oft einen Bezug zur Lebenswelt der SuS aufweisen, indem sie beispielsweise aus der Perspektive der handelnden Figuren erzählt oder erlebt werden, können sie ihnen leicht einen persönlichen Zugang zur Thematik eröffnen. Aus diesem Grund bietet es sich an, in einer gesonderten PUMa-Rubrik Hinweise zu empfehlenswertem Filmmaterial aufzuführen.


In dem Film von Mark Romanek (2011) sehen drei Liebende einem tragischen Schicksal der düsteren Zukunft entgegen: Kathy (Carey Mulligan), Tommy („Spider-Man“ in spe Andrew Garfield) und Ruth (Keira Knightley) wachsen in einem Schullandheim auf und erfahren eher nebenbei, dass sie geklont wurden, um vor Erreichen ihres 30. Lebensjahrs als lebende Ersatzteillager zu dienen. Das Szenario von Humanoiden zweiter Klasse, die von der Gesellschaft ignoriert werden und in einer seltsam unreglementierten Kommune auf ihr festgelegtes Ende hinleben, bietet die Möglichkeit, quasi unter Laborbedingungen alle emotionalen Facetten des Menschseins durchzuspielen.
Der Film kann an dem Anfang oder am Ende einer Unterrichtseinheit geschaut werden. Die SuS können das Thema des Klonens aus der Sicht der Jugendlichen erleben und sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Lehrkraft kann die SuS in zwei Gruppen aufteilen, die sich auf die Vor- und Nachteile der Thematik konzentrieren müssen, um die einzelnen Argumente aus der Sicht einer verantwortungsvollen Entwicklung der Klonforschung zu untersuchen.


auf YouTube)
Der Originalfilm von Walt Disney aus dem Jahr 1940 zählt bereits seit seinem Erscheinen zu den größten Meisterwerken der Filmgeschichte. Er erzählt die Geschichte der kleinen Holzpuppe Pinocchio nach Carlo Collodi, welcher das Bewusstsein geschenkt und eine sprechende Grille als Gewissen zur Seite gestellt wird. Getragen von einer tiefgreifenden Symbolik, bietet der Film viele Gelegenheiten die SuS zum reflektierenden Nachdenken über Gewissensfragen anzuregen. Verbunden mit entsprechenden Arbeitsaufträgen könnten durchaus einige längere Sequenzen im Unterricht gesehen und besprochen werden. Beispielhafte Fragestellungen könnten etwa sein: Was sind die Gründe dafür, dass Pinocchio sich in dieser Situation gegen den Rat seines Gewissens entscheidet? Was bedeutet es für unser Gewissen, wenn wir in Situationen gelangen in denen wir mit Bösartigkeit und Versuchung konfrontiert werden?


Literarische Texte


Literarische Texte, darunter vor allem Märchen und Fabeln, sind oft vielschichtiger, als nach einem ersten Leseeindruck angenommen und können auf unterschiedlichste philosophische Themen, Probleme und Fragestellungen bezogen werden. Durch großes Identifikationspotenzial der SuS mit den Figuren, die oft selbst Kinder und Jugendliche sind, zeigen sie uns häufig Handlungen und Situationen, die auf das alltägliche Leben übertragbar sind und regen kreative Arbeitsprozesse an. Im Ethikunterricht lassen sie sich dadurch vielseitig einsetzen und können zum problemorientierten Weiterdenken anregen. PUMa widmet literarischen Texten daher eine eigene Rubrik, in der geeignete ausgewählte Texte für den Unterricht präsentiert werden.


Die Fabel „Die Grille und die Ameise“ (hier von Jean de La Fontaine) handelt davon, dass die Ameise zur Erntezeit Vorräte gesammelt hat, um für die kalte Jahreszeit vorzusorgen. Die Grille hat den Sommer über gesungen. In der kalten Jahreszeit hungert und friert die Grille und bittet die Ameise um etwas zu essen. Die Ameise fragt die Grille, was sie den Sommer über getan hat. Auf die Antwort der Grille sagt sie: „dann solle sie jetzt tanzen“. Die Fabel eignet sich jahrgangsübergreifend zur Erarbeitung des Gewissens- und Verantwortungsbegriffs der Grille und der Ameise und zur Ausweitung auf gesellschaftspolitische Zusammenhänge. Eine Fragestellung kann sein, wie gewissenhaft die Ameise und die Grille handeln und woran sich dies festmachen lässt. Woran lässt sich die Gewissensentscheidung der beiden Tiere bemessen? Was sind die Maßstäbe für das Handeln der beiden Figuren? Wieviel Verantwortung übernehmen die beiden Tiere für ihr Handeln? Berücksichtigen sie ihre Handlungsfolgen? Weiterführende Links für allem für die Jahrgangstufen 8 bis 10 sind auch Die Ameise und die Grille pdf,Die Gewissensfrage


Zitate


Zitate können im Unterricht vielfältig eingesetzt werden, als stummer Impuls zu Beginn einer Unterrichtssequenz, im Rahmen einer Hinführung, z. B. zu einer philosophischen Position, im Sinne einer schülerorienten Unterrichtsphase, in der die SuS sich etwa ein Zitat, das sie anspricht, aus einer Zitat-Vielfalt auswählen u. a. m. Die Rubrik „Zitate“ trägt dem beschriebenen Umstand Rechnung: Zu vielfältigen thematischen Aspekten der Inhaltsfelder werden Zitatseiten verlinkt, die im Internet kostenlos zur Verfügung gestellt werden.


Das Zitat von Immanuel Kant trifft den Kern des Themenbereichs „Gewissen und Verantwortung“. In ihm zeigt er auf, dass der Mensch den Zustand der Unmündigkeit aus Bequemlichkeit selbst wählen kann. Indem man die Verantwortung für den eigenen Verstand, das eigene Gewissen, die eigene Gesundheit an Dinge oder Personen abgibt, muss man sich nicht mehr selbst aktiv darum bemühen. Das Zitat kann im Unterricht als Impuls für eine tiefergehende Beschäftigung mit Fragestellungen zu persönlicher Verantwortung und deren Grenzen eigesetzt werden. Es ist so klar formuliert, dass es problemlos auch in der Unterstufe eingesetzt werden kann. Über die Wahl der Fragestellung zum Zitat können LuL den Anspruch der Analyse auf jede Jahrgangsstufe anpassen.



Andere Quellen


Einige ungewöhnliche Materialfunde lassen sich zwar in keine der bereits genannten Rubriken einordnen. Dennoch eignen sie sich aus jeweils aufgeführten Gründen in besonderer Weise für den philosophischen Unterricht. Verlinkungen zu entsprechenden Quellen werden in diese Rubrik eingefügt.


In diesem E-Book werden vielseitige Methoden für den Unterricht vorgestellt, die in jeglichen Altersstufen und Themenfeldern eingesetzt werden können. Dabei werden handlungsrelevante Praktiken vorgestellt, die zu einem abwechslungsreichen und lernerorientierten Unterricht beitragen.


  • Online-Lexikon - Gewissen (klexikon.zum.de)
Das Klexikon ist ein Lexikon für Kinder. Der Eintrag zum Thema "Gewissen" erklärt kurz und knapp, worum es beim Gewissen geht und stellt sehr vereinfacht sowohl einen geschichtlichen als auch politischen Bezug her.


Wir Menschen tragen Verantwortung für die Umwelt, wenn sie für folgende Generationen noch nutzbar sein soll. Dass immer mehr Produkte immer schneller ausgetauscht werden, ist problematisch, weil dadurch wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Wo genau die Verantwortung für eine nachhaltige Produktionsweise zwischen Herstellern, Konsumenten und Politik liegt, muss geklärt werden. Im Artikel von Horand Knaup und Stefan Schultz werden Ergebnisse einer Studie zur planmäßigen Obsoleszenz von Siddharth Prakash präsentiert und Möglichkeiten aufgezeigt, die Nutzungsdauer von Geräten zu erhöhen.


Der Artikel „Basketball-Ass Dirk Nowitzki und sein schlechtes Gewissen“ vom 12. Februar 2013 behandelt das Thema schlechtes Gewissen in Bezug auf seinen Beruf als Profi-Basketballer in den USA. Der relativ kurze Artikel lässt sich gut dafür verwenden, den Schülerinnen und Schülern einen Einstieg in die Auseinandersetzung mit dem eigenen (schlechten) Gewissen zu bieten.


In der Rubrik „Die Gewissensfrage“ der Süddeutschen Zeitung beantwortet Dr. Dr. Rainer Erlinger von Lesern zugesandte Alltagsfragen, die das Gewissen beschäftigen. Ein Beispiel: „Muss man auf lieblose Weihnachtspost antworten?“ Als Leser/-in macht es Spaß, das Für und Wider nachzuverfolgen und dabei etwas über Begründungen zu lernen. Von der Lehrkraft sollte eine Vorauswahl getroffen werden, weil nicht alle Artikel zur Lebenswelt der SuS passen.