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Q1.1 - Staatsutopien: Unterschied zwischen den Versionen

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(Utopie)
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;*Online-Artikel - [http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/161711/utopie Utopie] (bpb)
 
;*Online-Artikel - [http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/das-junge-politik-lexikon/161711/utopie Utopie] (bpb)
  
:Die Bundezentrale für politische Bildung veröffentlichte 2013 einen recht kurzen Beitrag von Gerd Schneider und Christiane Tyka-Seid, der den Begriff „Utopie“ gemäß des [http://www.duden.de/rechtschreibung/Utopie Dudens] als altgriechisch ou = nicht und tópos = Ort, Stelle, Land, also eigentlich = Nichtland, Nirgendwo '''(duden.de''') definiert und historisch einordnet. Es wird auch knapp auf "Utopia", einen Roman von Thomas Morus eingegangen, der die Bezeichnung „Utopie“ als erster Autor verwendet hat.  
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:Die Bundezentrale für politische Bildung veröffentlichte 2013 einen recht kurzen Beitrag von Gerd Schneider und Christiane Tyka-Seid, der den Begriff „Utopie“ gemäß des [http://www.duden.de/rechtschreibung/Utopie Dudens] als altgriechisch ou = nicht und tópos = Ort, Stelle, Land, also eigentlich = Nichtland, Nirgendwo '''(duden.de''') definiert und historisch einordnet. Es wird zudem kurz auf den Roman "Utopia" von Thomas Morus eingegangen, der als erster Autor die Bezeichnung „Utopie“ verwendet hat.  
 
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Version vom 6. Dezember 2018, 19:23 Uhr

Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie


Büste des Herodot

Auf dieser Seite finden Sie Internet-Materialien zu dem Inhaltsfeld „Staatsutopien“ der Jahrgangsstufe Q1.

Folgende Ausführungen finden sich zu diesem Inhaltsfeld im Kerncurriculum für Hessen. Sie definieren einen inhaltlichen Rahmen für den schulischen Unterricht:
„Die philosophische Diskussion, wie Gesellschaft und Staat vor dem Hintergrund ihrer geschichtlichen Entwicklung organisiert werden sollen, liegt auch für die Lernenden der gymnasialen Oberstufe im Interesse anhand der Fragestellung, warum und inwieweit wir uns überhaupt einem Staat unterordnen sollen. Die meisten Bürger in demokratischen Gesellschaften haben zu diesen Fragen gemeinsame Grundüberzeugungen, auf denen auch die Verfassungen dieser Staaten und deren politischer Alltag beruhen. Hierbei kann den Lernenden deutlich werden, dass diese Überzeugungen in Theorie und Praxis nicht selbstverständlich und Folge einer geschichtlichen Entwicklung sind. Darüber hinaus können sie zu der Erkenntnis gelangen, dass die Sehnsucht nach einem besseren Staat, nach einer würdigeren Form des Zusammenlebens auch im Sinne einer Utopie mit dem Wunsch nach Gerechtigkeit verbunden ist.“[1]


Diese Seite wurde erstellt von: Farzam Arianfar, Christian Plaep und Falk Ruckes.


Hintergrund

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Definition



Für den Einstieg in das Thema „Staatsutopien“ empfiehlt es sich, in einem ersten Schritt, die jeweiligen Begriffe zu definieren. Das ist sinnvoll, damit der Unterricht auf einer gemeinsamen Wissensbasis bei den SuS gegründet ist. Es folgen somit Verlinkungen zu adäquaten Definitionen zentraler Begriffe.


Utopie


Die Bundezentrale für politische Bildung veröffentlichte 2013 einen recht kurzen Beitrag von Gerd Schneider und Christiane Tyka-Seid, der den Begriff „Utopie“ gemäß des Dudens als altgriechisch ou = nicht und tópos = Ort, Stelle, Land, also eigentlich = Nichtland, Nirgendwo (duden.de) definiert und historisch einordnet. Es wird zudem kurz auf den Roman "Utopia" von Thomas Morus eingegangen, der als erster Autor die Bezeichnung „Utopie“ verwendet hat.


Staat


  • Online-Artikel - Staat (bpb)
Die Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlichte 2015 einen Beitrag aus dem Duden-Fachlexikon Recht[2], in welchem der Begriff Staat definiert wird. In knapper Form wird auch auf die Begrifflichkeiten Staatsorgane, Staatsvolk und Staatsformen eingegangen. Im Kontext der Einführungsphase zu einer Unterrichtsreihe zum Thema Utopie kann der Text sinnvoll eingesetzt werden. Er eignet sich auch für den PoWi-Unterricht.


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Allgemein


Frankfurter Studenten bei der Arbeit an PUMa


Der Deutschlandfunk stellt – anlässlich einer Konferenz an der Universität Brighton zum Thema Utopie – in knapper Form die Kernkonzeption der Utopie (bspw. Kritik an der Oberschicht, kein Privateigentum und keine Geldwirtschaft) bei Thomas Morus vor. Dabei werden auch Brüche in der vermeintlichen Idylle von Morus aufgezeigt, wie etwa das völlige Fehlen von Frauenrechten. Zudem findet sich hier ein kurzer, biographischer Beitrag über den englischen Humanisten. Der Betrag kann im Rahmen einer Hinführungsphase zum Thema Utopie genutzt werden.


Der Spiegel „Geschichte“ bietet in diesem Artikel einen kompakten Überblick über das Leben und Wirken von Thomas Morus sowie seine Utopie-Konzeption. In Morus' imaginiertem Staatswesen, das demokratisch verfasst und dessen Gemeinschaftsleben streng reglementiert ist, gibt es kein Privateigentum. Der Text setzt sich kritisch mit Morus 1516 erstmals veröffentlichter Utopie auseinander und geht in diesem Kontext auch auf Morus' Inspirationsquelle, Platons 'Politeia' in knapper Form ein. Die Gegenüberstellung sowohl von positiven als auch negativen Seiten des Utopiekonzeptes von Morus kann im Unterricht im Rahmen einer Ergebnissicherung genutzt werden. Ebenso kann der Artikel im Kontext eines fächerübergreifenden Unterrichtsprojekts für einen Einstieg in die Geschichte der utopischen Literatur verwendet werden.


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Unterrichtsmaterialien

Materialpool, Themenfelder - Halbjahresthemen, Rubrik Unterricht 900 x 144 px.png



Zum Thema: Staatsutopien



Allgemein



Das kurze Video aus der Sendereihe „Philosophisches Kopfkino“ von 3Sat bietet einen äußerst informativen Kurzüberblick zum Konzept der Gesellschaftsutopie. Dabei wird ein Bogen von Thomas Morus über Karl Marx und den Sozialismus bis hin zu Aldous Huxley gespannt. Zudem beleuchtet das Video, wie zum einen die Umsetzung von Utopien aufgrund des unberechenbaren Faktors Mensch scheitern muss. Zum anderen wird aufgezeigt, dass heutige Gesellschaften häufig bereits über Eigenschaften und gesellschaftliche Errungenschaften verfügen, die von den Verfassern früher utopischer Entwürfe als unerreichbar angesehen wurden. Das Video kann als Diskussionsgrundlage oder einführende Informationsquelle zum Thema Utopie verwendet werden. Dabei sollte beachtet werden, dass die zusammenfassende Darstellung aufgrund ihrer Informationsdichte sehr anspruchsvoll ist.


In ihrer Serie „Utopien“ bietet „Die Zeit“ eine umfassende Reihe von Artikeln und Videos zu alternativen Gesellschaftsentwürfen zeitgenössischer Künstler und Denker. Die Videos informieren in jeweils 3 bis 5 Minuten u.a. über Vorschläge zu Ökoutopien, einer Welt ohne Kapitalismus oder einer Gesellschaft, in der jeder mit jedem alles teilt. Einige der vorgestellten Ideen bergen dabei durchaus potentiell dystopische Züge, die als Basis für kontroverse Unterrichtsgespräche dienen können (bspw. Gesellschaftskonzepte, in denen nur die Jungen die Regierung stellen oder jeder einzelner Aspekt des Lebens von mathematischen Vorhersagen bestimmt wird). Auf der Grundlage der exemplarischen utopischen Entwürfe können die SuS dazu angeregt werden, eigene Vorstellungen einer idealen Gesellschaft zu entfalten.


Eine derzeit hochaktuelle Utopie für unsere Gesellschaft ist die Sicherung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Bürger eines Staatswesens. Der vorliegenden Artikel aus „Die Zeit“ präsentiert in einem Vorabauszug ein Buch des Ökonomen Thomas Straubhaar zu diesem brisanten Thema. Zudem gibt es ein 5-minütiges Video, in dem das Prinzip des bedingungslosen Grundeinkommens sowie die Pro- und Contra-Argumente zu diesem Konzept vorgestellt werden.


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Beispiele berühmter Staatsutopien


Statue des Kaisers Antonius Puis


Der Verlag Connection AG beschreibt im folgenden Artikel ausführlich Platons Vorstellung und seine Voraussetzungen eines Idealstaats aus seiner Schrift „Politeia“. Der vorliegende Text untergliedert sich dabei in 12 Untertexte und kann somit gut in Gruppenarbeit im Unterricht behandelt werden. Dabei wird Platons Staatsentwurf sehr detailliert behandelt und etwa dessen drei Stände, das Erziehungswesen und die Funktion des Philosophen als „Befreier“ vorgestellt. Der Text eignet sich wegen seiner Detailliertheit auch ideal als Einstieg in eine Unterrichtsreihe zu Staatsutopien.


Die Bundezentrale für politische Bildung veröffentlicht 2013 einen Beitrag von Gerd Schneider und Christiane Toyka-Seid (aus: Das junge Politik-Lexikon), worin kurz der Kommunismus und sein Einfluss auf das 20. Jahrhundert vorgestellt wird. Der Text beschreibt kurz und oberflächlich die Kernidee des Kommunismus. Daher eignet er sich gut als Beispieltext für eine Utopie, die theoretisch Gutes bewirken will, aber in der Praxis noch nicht im Stande war dies umzusetzten.


In diesem 14-minütigen Clip wird George Orwell (Autor von Nineteen eighty-four und Animal Farm) und seine Beweggründe vorgestellt, sich dem Schreiben zu widmen. Vorgestellt wird der Clip von The School of Life. Es sollte beachtet werden, dass der Clip auf englisch ist und das Thema George Orwell tiefergehend behandelt. Für den Unterricht würde es sich empfehlen, den Clip nur ausschnittsweise zu verwenden.


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Zu Thomas Morus und Rousseau



In diesem Artikel aus „Die Zeit“ beschreibt Philip Kovce mittels einer fiktiven Reise, wie er die 1516 von Thomas Morus erdachte utopische Gesellschaft wahrnimmt.
Der Text gibt einen leicht lesbaren Einblick und eröffnet eine andere Perspektive auf die im Buch sehr utopisch dargestellte Gesellschaft. Der fiktive und sehr anschauliche geschriebene Reisebericht zeigt viel Negatives auf, die aus eigentlich gut gemeinten Staatideen erwachsen können. Dieser Text ist durch seine literarische Aufbereitung sehr leicht zugänglich und kann als Denkanstoß bzw. Impuls genutzt werden, um über die (Un-)Möglichkeit von perfekten Gesellschaften zu diskutieren.


In einem Interview mit „Spiegel-Online“ räumt der Literaturprofessor Joseph Vogl mit dem Vorurteil auf, Rousseaus Philosophie biete lediglich eine „Zurück zur Natur“-Gesellschaftsutopie. Vielmehr habe der französische Philosoph in erster Linie eine Gesellschaftsordnung angestrebt, in der sämtliche Belange des Lebens von der Regierung durchorganisiert werden sollten. Die Bürger würden in dieser Utopie sogar zu bestimmten Gefühlen und Wünschen hin erzogen werden, die Rousseau für das Allgemeinwohl günstig erschienen.


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Einzelnachweise

  1. Bildungsstandards und Inhaltsfelder Hessisches Kultusm.: Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe Philosophie (S. 26)
  2. Duden Recht A-Z. Fachlexikon für Studium, Ausbildung und Beruf. 3. Aufl. Berlin: Bibliographisches Institut 2015.



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