Um in PUMa Artikel bearbeiten zu können, müssen Sie einen Account erstellen, der zunächst vom PUMa Team frei geschaltet werden muss.



Q1.1 - Staatsutopien - Unterrichtsmaterialien

Aus PUMa
Wechseln zu: Navigation, Suche

Unterrichtsmaterialien

Materialpool, Themenfelder - Halbjahresthemen, Rubrik Unterricht 900 x 144 px.png


Zum Thema: Staatsutopien


Allgemein


Das kurze Video aus der Sendereihe „Philosophisches Kopfkino“ von 3Sat bietet einen äußerst informativen Kurzüberblick zum Konzept der Gesellschaftsutopie. Dabei wird ein Bogen von Thomas Morus über Karl Marx und den Sozialismus bis hin zu Aldous Huxley gespannt. Zudem beleuchtet das Video, warum das Konzept der „Utopie" nur auf dem Papier funktioniert, so steht nämlich der Selbsterhaltungstriebes des Menschen diesem entgegen. Zum anderen wird aufgezeigt, dass heutige Gesellschaften häufig bereits über Eigenschaften und gesellschaftliche Errungenschaften verfügen, die von den Verfassern früher utopischer Entwürfe als unerreichbar angesehen wurden. Das Video ist ansehnlich, witzig, aber trotzdem nicht albern. Es kann als Diskussionsgrundlage oder einführende Informationsquelle zum Thema Utopie verwendet werden. Dabei sollte beachtet werden, dass die zusammenfassende Darstellung aufgrund ihrer Informationsdichte sehr anspruchsvoll ist. Bei Ansehen des Videos kann an zwei Stellen sinnvollerweise ein Stopp gemacht werden und eine Frage ins Plenum gegeben werden. Dies ist zunächst bei Minute 3:01 mit der Frage: Warum Mensch der realen Umsetzung der utopischen Konzeption der Welt im Wege steht. Die zweite Stelle ist bei Minute 3:30 mit den Worten „Was früher Zukunftsmusik war ist heute Wirklichkeit geworden". So können die SuS zusammentragen, was in der heutigen Welt im Vergleich zu damals bereits gut funktioniert (z. B. Krankenkasse, Rente etc.).


In ihrer Serie „Utopien“ bietet Die Zeit eine umfassende Reihe von Artikeln und Videos (je ca. 3-5 Min.) zu alternativen Gesellschaftsentwürfen zeitgenössischer Künstler und Denker. Die Videos informieren u. a. über Vorschläge zu Öko-Utopien. Das meint eine Welt bzw. Gesellschaft ohne Kapitalismus, in der jeder mit jedem alles teilt. Einige der vorgestellten Ideen zeigen auch vermeintlich dystopische Züge, die als Basis für kontroverse Unterrichtsgespräche dienen können. So z. B. Gesellschaftskonzepte, in denen nur die Jungen die Regierung stellen oder jeder einzelner Aspekt des Lebens von mathematischen Vorhersagen bestimmt wird. Auf Grundlage der Beispiele können die SuS dazu angeregt werden, eigene Vorstellungen einer idealen Gesellschaft zu entfalten.


Eine derzeit aktuelle Utopie für unsere Gesellschaft ist die Sicherung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Bürger eines Staatswesens. Der vorliegenden Artikel aus der Zeit präsentiert das Buch des Ökonomen Thomas Straubhaar zu diesem brisanten Thema. Zudem gibt es zwei Videos (ca. 3 und 5 Min.). Das erste stellt dar, was unter bedingungslosem Grundeinkommen zu verstehen ist. Das zweite diskutiert Pro- und Kontra-Argumente dieses Konzeptes. Das erste Video ist ein sehr guter Einstieg in die Thematik. Der Artikel sowie das zweite Video können entweder nach einer Diskussion oder zur Vorbereitung von Argumenten und Standpunkten für eine darauffolgende Diskussion gesehen werden.


Beispiele berühmter Staatsutopien


Statue des Kaisers Antonius Puis


Die Bundezentrale für politische Bildung veröffentlichte 2013 einen Beitrag von Gerd Schneider und Christiane Toyka-Seid (aus: „Das junge Politik-Lexikon"), worin kurz der Kommunismus und sein Einfluss auf das 20. Jahrhundert vorgestellt wird. Dabei wird die Kernidee des Kommunismus knapp und oberflächlich dargelegt und auf die Entstehung und Ausbreitung dieser Ideen in Deutschland und Osteuropa eingegangen. Durch den kurzen geschichtlichen Abriss eignet sich der Text gut als Einstieg in das Thema „Kommunismus". Ferner kann er Grundlage sein, den Unterschied zwischen Utopie auf dem Papier, aber tatsächlicher Dystopie am Beispiel des Kommunismus zu verdeutlichen.


In diesem Clip wird George Orwell (Autor von „Nineteen eighty-four" und „Animal Farm") vorgestellt und auf seine Beweggründe zum literarischen Schreiben eingegangen. So wollte er „politisches Schreiben zu Kunst" machen. Vorgestellt wird der Clip von The School of Life. Es sollte beachtet werden, dass der Clip auf Englisch ist und die Person George Orwell tiefergehend vorstellt. Für den Unterricht würde es sich empfehlen, den Clip nur ausschnittsweise zu verwenden. Es bietet sich an bis zu Minute 2:30 zu schauen, da das Leben und die treibenden Kräfte des Autors hier umrissen werden. Der anschließende Teil ist aufgrund der Sprache schwer verständlich und kann bis Minute 4:00 übersprungen werden. Der Teil nach Minute 4:00 bezieht sich auf Orwells Bevorzugung der „ordinary people" und seine Abneigung zu einer materialistisch orientierten Welt. Es wird bis Minute 6:20 beschrieben, wie Orwell in den normalen Menschen, die er traf Inspiration für sein Schreiben fand. Mit seinen Büchern wollte er den Menschen, die ansonsten hinter Statistiken standen, einen Namen geben - weshalb sein Schreiben politisch war. Ab Minute 8:20 werden seine beiden wohl berühmtesten Bücher „Nineteen eighty-four" und „Animal Farm" vorgestellt.


Zu Thomas Morus und Rousseau


Um den Artikel lesen zu können, muss man sich kostenlos bei der Zeit registrieren. Der Artikel von Philip Kovce beschreibt eine fiktive Reise zu der im Jahr 1516 von Thomas Morus erdachte utopischen Gesellschaft.
Der Text ist leicht lesbar und ermöglicht eine neue Perspektive auf die im Buch utopisch dargestellte Gesellschaft. Der fiktive und sehr anschauliche geschriebene Reisebericht zeigt viel negative Resultate auf, die aus einer eigentlich gut gemeinten Staatsidee erwachsen können. Das Material ist durch seine literarische Aufbereitung leicht zugänglich und kann als Denkanstoß bzw. Impuls genutzt werden, um über die (Un-)Möglichkeit von perfekten Gesellschaften zu diskutieren.


In einem Interview mit „Spiegel-Online“ räumt der Literaturprofessor Joseph Vogl mit dem Vorurteil auf, Rousseaus Philosophie biete lediglich eine „Zurück zur Natur“-Gesellschaftsutopie. Vielmehr habe der französische Philosoph eine Gesellschaftsordnung angestrebt, in der sämtliche Belange des Lebens von der Regierung durchorganisiert werden sollten. Die Bürger/ -innen würden in dieser Utopie sogar zu bestimmten Gefühlen und Wünschen hin erzogen werden, die Rousseau für das Allgemeinwohl günstig erschienen. Dafür müsse es aber auch eine Regierungsform geben, die den Menschen zur Vertragsfähigkeit erziehen.