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Q1.2 - Medizinethik

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Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie


Auf dieser Seiten finden Sie Internet-Materialien zum Inhaltsfeld "Medizinethik" der Q-Phase.

Folgende Ausführungen finden sich zu diesem Inhaltsfeld im Kerncurriculum für Hessen. Sie definieren einen Arbeitsrahmen für den schulischen Unterricht:
„Das Thema Anthropologie und Bereichsethiken konzentriert sich auf den Menschen und seine vielfältigen Lebensbereiche. Ausgehend von grundsätzlich anthropologischen Fragestellungen und Positionen, z. B. der Frage nach der Stellung des Menschen und der Willensfreiheit, wird der Blick auf verschiedene ethisch relevante Bereiche der modernen Lebenswirklichkeit gerichtet: Medizin, Medien und Umwelt. Im Zentrum der anthropologischen Fragestellungen steht das Verhältnis zwischen der Menschenwürde und den technischen Möglichkeiten der Moderne.“[1]

Diese Seite wurde erstellt von: Sofia Abbasi, Romina Dworschak, Jacqueline Franke, Julia Hansen, Marie-Astrid Lother, Dana Luft, Leah Momberg, Isabella Mustafova, Alexander Placke, Hildegard Runge und Shabana Satar.

Engelmotiv - Detail aus einem Frankfurter Privathaushalt

Hintergrund

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Medizinethik am Lebensanfang



Stammzellenforschung



Auf der Seite des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften werden grundlegende Informationen zur Stammzellenforschung präsentiert. Es wird ein guter Überblick über den naturwissenschaftlich-medizinischen Sachstand, Gesetze und Regelungen geboten und die Kernfragen der ethischen Diskussion dargelegt.


In der Stellungnahme des Nationalen Ethikrates aus dem Jahr 2001 werden von Seite 14-46 Argumente für und gegen die Gewinnung von embryonalen Stammzellen dargelegt.


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Gentechnik und Gendiagnostik



Die Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung erläutern die Anwendungsbereiche der Gentechnik näher.


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Exkurs: Klonen


Der Artikel „Klonen“ der Bundeszentrale für politische Bildung, verfasst von Dr. rer. nat. Jens Clausen, eignet sich gut zur Einführung in diese Thematik. Der Text beantwortet die Frage „Was ist Klonen?“, gibt einen Überblick über Methoden, Ergebnisse und Zielsetzungen und geht auf ethische Argumentationen (Menschenwürde, Identität, psychosoziale Auswirkungen, Ethik der Forschung zum Fortpflanzungsklonen) ein.


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Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie



Medizinethik in der Lebensmitte



Organtransplantation



Enhancement




Exkurs: Körperkult



Körperkult ist in unserer Zeit zunehmend ein bedeutender Begriff aus der Medizinethik. Eingriffe zur Umgestaltung des menschlichen Körpers werden immer komplexer und die Schönheitschirurgie entwickelt immer mehr Techniken, um den menschlihen Körper zu verändern.
Auf der angegebenen Webseite wird die Schönheitschirurgie auf einen ethischen Prüfstand gestellt. Dabei geht es unter anderem um die Frage, warum es heute wichtig ist, sich mit diesem Thema ethisch auseinanderzusetzen. Dies kann so auch im Schulunterricht aufgegriffen werden.


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Präventive Gendiagnostik und Risikoabschätzung für Krankheiten





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Exkurs: Pränataldiagnostik


Als Pränataldiagnostik (PND) werden medizinische Untersuchungen vor der Geburt des Säuglings bezeichnet. Dabei geht es darum herauszufinden, ob das ungeborene Kind möglicherweise bestimmte Fehlbildungen oder Erkrankungen aufweist. Aktuell existieren eine Vielzahl von Verfahren, die sich in invasive und nicht-invasive Methoden unterscheiden werden. Beide Kategorien und die dazugehörigen Untersuchungen werden in dieser Grafik im Überblick dargestellt.
Zudem bietet das Internet-Portal die Möglichkeit, sich detailliert über die Verfahren der Pränataldiagnostik zu informieren. So werden beispielsweise die üblichen Blut- und Ultraschalluntersuchungen, sowie die Entnahme von Mutterkuchengewebe (Chorionzottenbiopsie) zwischen der 10. und 13. Schwangerschaftswoche und der Amniozentese, Fruchtwasserpunktion zwischen der 15. und der 18. Schwangerschaftswoche vorgestellt.


Die Inanspruchnahme gezielter pränataldiagnostischer Untersuchungen zieht unter Umständen maßgebliche Entscheidung und weitreichende Folgen für die beteiligten Personen nach sich. Zudem stellt sie eine umfassende gesellschaftliche Entwicklung dar, welche offenbar auf Prävention oder gar Optimierung ausgerichtet ist. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der bei den pränataldiagnostischen Untersuchungen aufkommenden ethischen Frage, ob man dem scheinbar als krank diagnostizierten Kind die Krankheit überhaupt voraussagen kann, denn evtl. soll diese erst im Erwachsenenalter auftreten.


Auf diesem Portal wurden verschiedene Positionspapiere und Stellungnahmen von Verbänden vorgestellt, die das Thema „Pränataldiagnostik“ von ihrem jeweiligen Standpunkt aus beleuchten und sich dementsprechend positionieren.


Im Zusammenhang mit der Pränataldiagnostik drängt sich die Frage auf, ob diese zwangsläufig zu einer erhöhten Abtreibungsquote führt. Der vorliegende Artikel aus der „Zeit“ kann diese Annahme im Bereich der Trisomie-21-Forschung aufgrund der übermittelten Daten verschiedener Studien wiederlegen. Allerdings kommt der Autor auch zu dem Schluss, dass für betroffene Eltern die Pränataldiagnostik eine wesentliche Rolle dabei spielt, die Lebensbedingungen für Menschen mit einer Behinderung zu überdenken.
Der SWR bestätigt in seinem Artikel diese Annahme. Der Humangenetiker Wolfram Henn von der Uniklinik des Saarlandes spricht von einer „gewaltigen gesellschaftlichen Folge“, wenn die Pränataldiagnostik sich weiterentwickelt und für alle ohne Weiteres zugänglich ist. „Denn einmal entdeckt, werden bei uns 95 Prozent der Kinder mit Trisomie 21 abgetrieben.“
Es scheint ein Gerücht zu sein, dass der zunehmende Einsatz von Pränataldiagnostik mit einer gesteigerten Abtreibungsrate einhergeht. Dieser Artikel stellt die erfassten Studiendaten in der Trisomie-21-Forschung kurz zusammen. Zudem lässt der Artikel betroffenen Eltern zu Wort kommen.


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Exkurs: Präimplantationsdiagnostik


Prof. Dr. Wilfried Härte aus Heidelberg beschäftigt sich in diesem PDF mit der Menschenwürde am Beginn des menschlichen Lebens.


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Exkurs: Abtreibung


  • Online-Portal
Auf der Seite des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend findet man aktuelle Informationen zur gesetzlichen Lage von Abtreibung in Deutschland.


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Medizinethik am Lebensende



Sterbehilfe



buber.de bietet einen guten Überblick über die verschiedenen Aspekte des Themas „Euthanasie“: Sowohl Begriffsdefinitionen und verschiedene Positionen als auch rechtliche und medizinische Grundlagen werden hier behandelt. Außerdem finden sich auch die historische Begriffsentwicklung sowie mögliche ethische Positionierungen, wie z.B. von Peter Singer und Dietrich Bonhoeffer.
Die Quelle eignet sich jedoch weniger für den Einsatz im Unterricht, da die Texte zu unwissenschaftlich und zu kurz sind. Allerdings gibt sie Lehrenden ein erstes Basiswissen zu Euthanasie und Anregungen zu Unterrichtsthemen.


Der Online-Artikel „Zur Geschichte der Sterbehilfe“ (FITTKAU/GEHRING 2008) aus der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ stellt die historische Entwicklung des Sterbehilfediskurses kurz und prägnant dar und greift dabei die zentralen thematischen Konzepte zu Sterbehilfe auf, z.B. auch aus der Zeit um 1900 sowie die zentralen Stufen der staatsrassistischen liberalen Phase.
Im modernen Sterbehilfediskurs angesichts der Forderung nach einem „Recht auf den Tod“ treffen zudem „Autonomie des Sterbens“ sowie „ökonomisch ermittelter Lebenswert“ aufeinander, die die Gesellschaft bis heute in zwei Lager spaltet.


Das Online-Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung „Tod und Sterben“ (2008) umfasst mehrere Artikel, die sich mit dem sensiblen und immer schwieriger werdenden Übergang von Leben und Tod beschäftigt. Auch wenn die meisten Menschen in Frieden und zu Hause sterben wollen, bleibt jener sehnliche letzte Wunsch oft unerfüllt. Der vorliegende Diskurs über Sterbehilfe thematisiert dabei sowohl Menschen, die an chronischen und degenerativen Krankheiten wie Alzheimer oder Altersdemenz leiden, als auch Menschen, die vor dem Tod Phasen der Krankheit und des Siechtums durchlaufen (im Krankenhaus, Pflegeheim und bestenfalls im Hospiz).
Dieses Dossier soll seine LeserInnen bzw. die SuS dazu anregen, über:
a) die Idee vom „guten Sterben“ (Beistand sowie Unterstützung im Sinne einer Erleichterung des Sterbens durch Milderung der verbundenen Leiden),
b) die „Herausbildung einer Kultur des Sterbens“ sowie
c) über die „Freitodhilfe“ in der Schweiz nachzudenken, die durch die Organisationen „Exit“ und „Dignitas“ geleistet wird.


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Verlängerung des Lebens



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Unterrichtsmaterialien

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Medizinethik am Lebensanfang



Stammzellenforschung



Gentechnik und Gendiagnostik



Das Heft wurde vorwiegend als Hintergrundinformation und für die Unterrichtsvorbereitung von Lehrer und Lehrerinnen und Bildungsreferenten konzipiert. Auch Schüler und Schülerinnen der Oberstufe können es nutzen, wenn sie bereits über das nötige Grundlagenwissen verfügen. Es enthält Aufgaben, Arbeitsaufträge und Ideen für den Unterricht und kann als eine Grundlage für weitere Recherchen zu diesem Themenbereich dienen.


Exkurs: Klonen


Der Link führt zu einem Video aus dem Youtube Kanal „Let`s Denk“. Es werden verschiedene aktuelle Themen und die damit verbundenen moralischen Probleme behandelt. Die Videos bestechen durch die Kombination von fachwissenschaftlichen Inhalten, Unterhaltungsfaktor und einer leicht verständliche Darstellung.
In der Folge „Klonen von Menschen - Die größte ethische Frage der Menschheitsgeschichte | Let's Denk #5“ werden das Klon-Verfahren, dessen Probleme und die potenziellen Folgen dieser Methode dargelegt.


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Medizinethik in der Lebensmitte



Organtransplantation



Enhancement



Video des Youtube-Kanals „Let`s Denk“ erörtern verschiedene aktuelle Themen und damit verbundenen moralischen Probleme und Gefahren. Die Filme bestechen dabei durch die Kombination von fachwissenschaftlichen Inhalten, ihren Unterhaltungswert und eine leicht verständliche Darstellung.
In der Folge „Wettlauf zum Übermenschen - Verwirklichung einer Utopie? | Human Enhancement | Let's Denk #18“ werden die Ansätze des Human Enhancement sowie die Eugenik, relevante technische Entwicklungen und auch der Einsatz von Implantaten und dessen mögliche Folgen dargestellt.


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Exkurs: Körperkult



Der Link lädt ein zu einen Steifzug über die Möglichkeiten der Schönheitschirurgie zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs. Das Wissenschaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung trägt dabei wichtige Eckdaten und Fakten zur Geschichte der Schönheitschirurgie in Deutschland zusammen und veröffentlicht Bildmaterial aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Die Persönlichkeit und das medizinische Schaffen Jaques Josephs sowie seine Beweggründe für Schönheitsoperationen, die nicht nur monetär oder ästhetisch waren, werden hier u.a. dargestellt.


Ergänzend zur Geschichte der „künstlichen Schönheit“ und einer kritischen Auseinandersetzung mit Schönheitschirurgie finden sich auf dem hier angeführten Portal Interviews von Dr. Annelie Ramsbrock in Form von kurzen Hörsequenzen. Der dadurch ermöglichte, vielfältige Medieneinsatz kann den Unterricht bereichern.


Der Blick in die Natur und auf das Werbeverhalten von Tieren kann zu einer neuen Sicht auf den Wert von Schönheit verhelfen. Dieser Text ist gut geeignet für den kritischen Umgang mit der Körperkultthematik im Ethikunterricht.


Das Thema „Körperkult“ wird oft reduziert auf das oberflächliche Äußere des Menschen. Schönheit umfasst aber weitaus mehr! Dieses Video kann sowohl zur Einleitung als auch zum Abschluss einer Unterrichtseinheit über Körperkult genutzt werden, denn es vertieft das Thema „Schönheit“ dementsprechend.


Eine Unterrichtseinheit für die Sekundarstufe 1 zum kritischen Umgang mit Casting Shows ist hier erhältlich.


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Präventive Gendiagnostik und Risikoabschätzung für Krankheiten



Exkurs: Pränataldiagnostik


Was wäre, wenn dein Schicksal und deine Zukunft durch deine DNA von Geburt an bestimmt wäre? Jerome, von Kind an als genetisch benachteiligt und mit einer kurzen Lebenserwartung gekennzeichnet, versucht seinem vorbestimmten Schicksal zu entkommen.
Der Film “Gattaca” (1997) erzählt diese fiktive Geschichte, die mit den Konsequenzen der menschlich-technischen Errungenschaften und den Einfluss der Technik auf die soziale Lebenswelt des Menschen zur Diskussion und zum Nachdenken anregt. Die Technik (Vorgehensweise), welche es uns erlaubt DNA zu modifizieren, kann im Unterricht unter moralischen Aspekten im Ethikunterricht beleuchtet und diskutiert werden.


Dieser Wissenspool vom SWR und WDR stellt den dokumentarischen Film „Vom Ende der Guten Hoffnung“ zur Verfügung, welcher bereits in einzelne thematische Sequenzen unterteilt ist, diese behandeln beispielsweise die Pränataldiagnostik, im speziellen die Fruchtwasseruntersuchung, sowie die Verunsicherung der Eltern. und stellt die Notwendigkeit des verantwortungsvollen Umgangs mit den resultierenden Informationen dar. Zudem stellt dieses Wissenspool die dazu gehörigen Arbeitsmaterialien zur Verfügung, um die Filminformationen vertiefen zu können.


Aufgrund der pränatalen Diagnostik ist es noch während der Schwangerschaft möglich, gegebenenfalls vorhandene therapier- und untherapierbare Erkrankungen, Schädigungen oder gar genetische Diskrepanzen bei ungeborenen Kindern zu ermitteln. Die Ermittlung der unbehandelbaren Erkrankungen wiegt am Schwersten. Die vorliegende Unterrichtseinheit mit den dazu erstellten, nur für angemeldete Mitglieder zugänglichen Arbeitsblättern greift diesen gesellschaftlichen und ethischen Konflikt der Pränataliagnostik (PND) in einer neunten Klasse der Sekundarstufe II mit Hilfe einer gesteuerten Internetrecherche und einer Podiumsdiskussion auf.


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Exkurs: Präimplantationsdiagnostik


  • Unterrichtseinheit (PDF, 28S.) - PID (alfa-ev.com)


Diese Unterrichtseinheit des BRU Magazins behandelt das Thema der Präimplantationsdiagnostik (PID). Der Einführungstext greift sowohl befürwortende als auch ablehnende ethische Fragestellungen auf. Zudem wird mittels eines Unterrichtsentwurfes und den dafür nötigen Medien wie Bilder oder einer Kurzfilm das Thema großrahmig in ein vorliegendes Unterrichtskonzept eingebettet und geeignete Stundenverlaufspläne mitgegeben.


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Exkurs: Abtreibung


Das Video „Abtreibung - Zwischen Recht, Moral und Verantwortung | Let's Denk #28" soll darüber aufklären, unter welchen Bedingungen und bis wann eine Abtreibung erlaubt ist und welche Methoden es gibt. Es liefert auch einen Überblick über die wichtigsten Argumente der Abtreibungsgegner und der Befürworter von Schwangerschaftsabbrüchen. Die Kernfrage, die behandelt wird, ist, ob eine Abtreibung sich moralisch vertreten lässt.


Auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung werden verschiedene ethische Positionen zum Thema Schwangerschaftsabbruch vorgestellt. Ein Blick auf diese bietet eine Möglichkeit auf erste Diskussionen im Unterricht.


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Medizinethik am Lebensende



Sterbehilfe



In der Folge "Von der Freiheit zu sterben - Sterbehilfe oder Pflicht zu leben | Let's Denk #25" wird die Frage behandelt, ob jeder das Recht auf Sterbehilfe haben sollte, welche Formen in Deutschland legal sind und welche Argumentationen in der aktuellen Debatte dominieren.


Die Karikatur kontrastiert die Erste Hilfe mit der Sterbehilfe. Dabei wird die Frage aufgeworfen, weshalb die Sterbehilfe gegenüber der Ersten Hilfe erschwert bzw. verhindert wird. Weil sie geeignet ist für einen Unterrichtseinstieg, bietet die Karikatur den SuS einen ersten Zugang zur thematischen Problematik und regt zu einer offenen Auseinandersetzung an.


Dieser Link führt auf eine Seite der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und stellt Informationen, Quellen und Unterrichtmaterialien zum Thema „Euthanasie während des Nationalsozialismus“ zur Verfügung. Interessant sind insbesondere die Arbeitsblätter, auf denen kurze, informative Texte sowie Originalaufnahmen zu finden sind. Neben geschichtlichen und begriffserklärenden Aspekten werden auch Themen wie „Menschenwürde in der Bundesrepublik“ behandelt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der heutigen Gedenkstätte Grafeneck in Baden-Württemberg, wo 1940 über 10.000 Menschen mit Behinderung oder Krankheit ermordet wurden. In diesem Zusammenhang bietet sich deshalb auch ein Besuch der Gedenkstätte mit der Klasse an.
Man könnte diese Materialien nutzen, um das Thema Euthanasie zu vertiefen und um den semantischen Unterschied des Begriffs während der NS-Zeit und heute zu verdeutlichen. Darüber hinaus eignet sich das Thema auch für den fächerübergreifenden Unterricht in Verbindung mit Geschichte oder Politik und Wirtschaft.


Hier finden Sie verschiedene Stellungnahmen von Religionsvertretern und Vertretern der Zivilgesellschaft zum Thema „Sterbehilfe“. Zu jeder Position gibt es ein Video, das jeweils ca. 1-2 Minuten dauert. Die folgende Positionen werden aufgeführt: Judentum, Sterbehilfe Deutschland, Deutsche Stiftung Patientenschutz, katholische und evangelische Kirche sowie Islam.
Für den Unterricht eignet sich diese Seite, um den Schülerinnen und Schülern zunächst eine Übersicht der verschiedenen Meinungen zum Thema „Sterbehilfe“ zu bieten und um Stoff für eine Diskussion zu schaffen. Man könnte zur Vertiefung weitere Texte bearbeiten lassen, die SuS dann in Gruppen einteilen und einen Vertreter pro Gruppe auswählen. In einer Podiumsdiskussion könnte dann auf Basis der Informationen aus den Videos und evtl. der Texte das Thema auf einer anderen Ebene gefestigt werden.


Dieses Dokument, das von Studierenden der Uni Trier verfasst wurde, beinhaltet eine vollständige Ausarbeitung einer Unterrichtseinheit zum Thema „Sterbehilfe“. Es werden zum Einen die didaktischen und methodischen Aspekte erläutert, zum Anderen findet man einen strukturierten Stundenverlaufsplan und alle erforderlichen Materialien. Diese beinhalten Bilder, Rollenspielkarten und verschiedene, sehr gut dafür geeignete Fallbeispiele. Die Seite bietet demnach viele verschiedene Ideen zur Gestaltung einer Unterrichtsstunde zu diesem Thema.


Der Artikel zu „Sterbehilfe“ von JOX (2013) thematisiert die Debatte über die Sterbehilfe samt ihrer zentralen und zugleich heiklen Fragen, wann ein Mensch sterben darf und welche Person auf welcher Grundlage befugt ist, darüber zu entscheiden. Diese sind gerade deshalb so kontrovers und facettenreich, da unter dem Begriff der Sterbehilfe eine Vielzahl an Handlungen zugeordnet werden, die seit Jahrzehnten lebhafte Debatten entzünden. Der Artikel verschafft den SuS einen guten Überbrlick über die verschiedenen Formen der Sterbehilfe (passive, aktive, indirekte Sterbehilfe sowie assistierte Selbsttötung), beleuchtet zudem die deutsche Rechtslage und ferner sogar dessen ethische Aspekte.


Diese Simultanmitschrift des Deutschen Ethikrates (2014) hält die zentralen Aspekte der aktuellen Sterbehilfedebatten fest, die den Altruismus – die Autonomie – die Sterbebegleitung – die Sterbehilfe – sowie die Würde begreifen.


Der Online-Reader zum Thema „Medizinethik“ vom Fachverband Ethik e.V. enthält mehrere ausgewählte Zeitungsartikel zum Thema „Sterbehilfe“. Vor allem der Vergleich zwischen europäischen Ländern und der jeweiligen rechtlichen Grundlage zum Thema „Sterbehilfe“ kann in der Erarbeitungsphase genutzt werden, um mit SuS über die Ausführung von Sterbehilfe zu diskutieren. Darüber hinaus bietet der Reader auch Materialien zu anderen Aspekten der Medizinethik wie Pränataldiaganostik und Körperkult an.


Da die Sterbehilfe nicht isoliert von den Konzepten wie Tod, Sterben und Suizid betrachtet werden kann, bietet die empirische Studie von FELDMANN (2015) den SuS eine genaue Vorstellung der wichtigen Begriffe, die hier ineinander greifen. Für den Unterricht sind folgende Inhalte besonders interessant:
  • Tod: Definition und Macht (S. 15)
  • Sterben: Definition und Konflikt (S. 18)
  • Gutes und schlechtes Sterben (S. 26)
  • Soziales und psychisches Sterben (S. 33)
  • Demenz - Entzivilisierung und Entkultivierung? (S. 43)
  • Lebensmaximierung, Lebensminderung und Lebensverkürzung (S. 59-91)
  • Exkurs: Mord (S. 109), Kollektives Töten, Krieg (S. 111)
  • Selbst- und Fremdbestimmung (S. 118)
  • Patientenverfügung (S. 138)
  • Sterbehilfe und Tötung auf Verlangen (S. 149)
  • Terminale Sedierung (S. 163)
  • Suizid (S. 165)
  • Würde (S. 205)


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Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie



Exkurs – Der Tod


In Video I zum Thema „Tod“ vergleicht der kleine Philosoph Knietzsche das Leben mit einer Achterbahnfahrt, im Rahmen der das Leben sowohl von Höhepunkten als auch von Tiefpunkten geprägt ist. Im Verlaufe des Lebens wird diese immer langsamer, bis sie letztlich völlig still steht. Doch was folgt danach? Knietzsche macht sich darüber Gedanken.


In Video II zum gleichen Thema bezeichnet der kleine Philosoph Knietzsche diesen als eine letzte Reise. Es gilt deshalb, eine Art Transportmittel auszuwählen und den Tod so einigermaßen vorzubereiten. Wenn der Verstorbene „weg“ ist, trauern viele Menschen. Dieses Gefühl vergleicht Knietzsche mit einem verdorbenen Magen.


In Video III zu „Tod“ philosophiert Knietzsche darüber, was nach dem Tod folgt. Knietzsche legt dar, dass jeder von uns andere Vorstellungen davon hat, was nach dem Tod folgt, und dass sich jeder aussuchen darf, was er glauben will. Auch wenn das, was nach dem Tod geschieht, ein gut gehütetes Geheimnis ist, sollte man bevorzugt sein Leben genießen und aufregende Dinge erleben.


  • Online-Videos - Der Tod in anderen Kulturen (ARD)
Diese drei Videos eignen sich besonders für den Schulunterricht, um den SuS den Umgang mit dem Tod in anderen Ländern näherzubringen (siehe auch: Interkulturalität).
In Video I (3:22 Min.) erklärt ein 14-jähriger nepalesischer Mönch namens Jigme den Tod aus der buddhistischen Sicht. Im Buddhismus glaubt man an den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt jedes einzelnen Lebewesens. Aus diesem Grund verspüren eine Vielzahl der Buddhisten keinerlei Angst vor dem Tod.
In Video II (3:56 Min.) wiederum wird die Beerdigungsfeier im Kreise einer Familie aus Ghana mit Musik und üppigem Essen gezeigt.
In Video III (4:18 Min.) wird der Tod im Rahmen eines einmal jährlich stattfindenden, mexikanischen Volksfestes „Día de los Muertos“ gefeiert, bei dem skurrile Figuren, Masken und Naschereien nicht fehlen dürfen.


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Verlängerung des Lebens



Der Link oben führt zu einem Video aus dem Youtube Kanal „Lets`Denk“, das verschiedene aktuelle Themen und deren moralische Probleme und Gefahren aufgreift. Die Videos dieses Kanals bestechen durch die Kombination aus fachwissenschaftlichen Inhalten, Unterhaltungsfaktor und einer leicht verständlichen Darstellung.
Mit Stammzellenforschung und der gezielten Verhinderung des genetischen Zelltods versucht die moderne Medizin, die natürliche Lebensspanne des Menschen zu verlängern. Wie dies gelingen soll und was Unsterblichkeit für Folgen hätte, wird in der Folge „Medizin auf dem Weg zur Unsterblichkeit - Ist ewiges Leben Fluch oder Segen? | Let's Denk #12“ erläutert.


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Bausteine für Unterrichtsreihen

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Unterrichtsreihe zum Thema Pränataldiagnostik



Hinführung



  • 1. Möglichkeit - Plakatgestaltung
Die SuS werden zu Beginn der Einheit entsprechend ihrer persönlichen Haltung zum Thema „Pränataldiagnostik“ in Gruppen eingeteilt und bekommen einen Text oder Rechercheauftrag. Daraufhin wird ein Plakat mit Bildern, Zeitungsüberschriften o.Ä. entworfen, das anschließend von der jeweiligen Expertengruppe im Plenum präsentiert wird und über das sich alle auszutauschen.
Mögliche Internetseiten für die Recherche:
Die SuS lernen neben dem geschulten Umgang mit dem Internet auch das eigenständige Arbeiten in Gruppen und fördern ihre soziale Kompetenz. Sie erhalten so einen sehr detaillierten Einblick in die ihnen zugeordnete Position und bemühen sich zusätzlich beim Austausch in den Expertengruppen, ihre Position anschaulich und adäquat zu präsentieren. Dies hat auch den Vorteil, dass am Ende alle SuS mit jeder Position zu Pränataldiagnostik vertraut sind. (Zeitbedarf: ca. 240 Min.)


  • Zitat als Tafelanschrieb den SuS als stummen Impuls geben, Plenumsdiskussion
Der stumme Impuls dient zum Einen der kognitiven Aktivierung, zum Anderen haben die SuS hier die Möglichkeit, über assoziierendes Denken sich selbst dem Thema anzunähern und das gesamte Themenfeld abzutasten. Gleichzeitig bietet sich der Lehrperson die Möglichkeit, sich einen Überblick über das Vorwissen der SuS zu verschaffen.
Gegebenenfalls kann es hilfreich sein, den SuS W-Fragen (Wer sagt was wozu?) vorzugeben. (Zeitbedarf: ca. 20 Min.)


  • 3. Möglichkeit -


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Problemstellung



  • Fragestellung: „Soll das Gesetz verabschiedet werden, dass Behinderte aufgrund pränataler Diagnosen nicht abgetrieben werden können?“
Die Lehrkraft übernimmt dabei die Rolle des Richters und die SuS werden in ca. 5 Diskutanten für die Pro-Seite, ca. 5 Diskutanten für die Contra-Seite, ca. 4 Journalisten und den Rest der Klasse als Geschworene eingeteilt. Die Journalisten haben dabei die Aufgabe, alle Argumente der Diskussion zu notieren. Die Geschworenen notieren die für sie persönlich überzeugendsten Argumente und entscheiden am Schluss über den Ausgang der Verhandlung.
In dieser Phase des Unterrichts werden die SuS zunächst mit der Problemstellung konfrontiert und bekommen etwas Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Die Lehrkraft hat zudem die Möglichkeit, den SuS ihre Rollen zuzuweisen und ggf. die Methode der Podiumsdiskussion zu erläutern, falls diese damit noch nicht vertraut sind. Die eigentliche Diskussion findet dann in den Phasen der selbstgesteuerten und angeleiteten Problemlösung statt. (Zeitbedarf: ca. 10 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Biologischer Input zur Unterfütterung des Themas
Reportage (ca. 15 Min.) - Vom Ende der guten Hoffnung - die überwachte Schwangerschaft (Planet Schule)
Der Wissenspool vom SWR und WDR stellt hier den Dokumentarfilm „Vom Ende der Guten Hoffnung“ zur Verfügung, welcher bereits in einzelne thematische Sequenzen unterteilt ist. Diese behandeln beispielsweise die Pränataldiagnostik (im Speziellen die Fruchtwasseruntersuchung) sowie die damit verbundene Verunsicherung der betroffenen Eltern und stellen die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit den daraus resultierenden Ergebnissen dar.
Zudem bietet der Pool auch die dazugehörigen Arbeitsmaterialien als eine weitere Möglichkeit, den Inhalt des Films vertiefen zu können.
Da die Reportage nur kurz ist und das Hauptaugenmerk dieser Unterrichtsphase auf die Problematisierung des ethischen Sachverhaltes liegt, empfiehlt es sich, das gesamte Videomaterial auf einmal anzuschauen. Dafür sollte der Beobachtungsauftrag bereits vorher ausgeteilt, jedoch erst in der nächsten Phase ausgewertet werden. (Zeitbedarf: ca. 20 Min.)


  • 3. Möglichkeit -


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Selbstgesteuerte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Podiumsdiskussion als Gerichtsverhandlung im amerikanischen Stil
Während der Diskussion in der Gerichtsverhandlung beantworten die SuS die unter der Problemstellung genannten Frage gemeinsam im Gespräch. Diese Art der Erarbeitung innerhalb der Klasse hat den Vorteil, dass die SuS lernen, ihre zugeteilten Positionen mit den damit zusammenhängenden Interessen anschaulich zu präsentieren, zu rechtfertigen und zu verteidigen. Ein großer Vorteil liegt hier darin, dass das Handeln der SuS dabei immer nur theoretisch stattfindet. Sie können deshalb auch Fehler machen und diese anschließend kritisch reflektieren.
Podiumsdiskussion fördern die Kommunikations- und Argumentationskompetenz von SuS vor allem passiv. Sofern sie auch aktiv teilnehmen, profitieren sie auch darüber hinaus in Bezug auf ein kritisches Konflikt- und auf ein verbessertes Darstellungvermögen. (Zeitbedarf: ca. 90 Min.)


  • Welche vorgeburtlichen Untersuchungen werden in der Reportage vorgestellt?
  • Was kann pränatale Diagnostik leisten?
  • Sind solche Untersuchungen gefährlich?
  • „Schwangerschaft auf Probe“: Was bedeutet das?
  • Warum wird der Bluttest negativ empfunden?
  • Welche Gefahr birgt pränatale Diagnostik für die Gesellschaft?
Der Beobachtungsauftrag dient dazu, die Aufmerksamkeit gegenüber den Inhalten der Reportage zu steigern und eine empathische Haltung zur konkreten Lebenswirklichkeit von Mitmenschen einzunehmen, hier stellvertretend der Protagonistin.
Durch diese Fokussierung wird entsprechend die Wahrnehmungskompetenz bezüglich des ethischen Problemgegenstandes gefördert. (Zeitbedarf: ca. 15 Min.)


  • 3. Möglichkeit -


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Kontrollierte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Podiumsdiskussion als Gerichtsverhandlung im amerikanischen Stil
Jetzt beschäftigen sich die SuS, die die Rollen der Geschworenen einnehmen, mit der Problemlösung und tragen diese am Ende bei der Urteilsverkündung im Plenum vor. Sie notieren sich die überzeugensten Argumente der Diskussion und einigen sich am Ende im Meinungsaustausch auf einen Urteilsbeschluss. Die SuS verbessern so ihre Fähigkeit, ethischer Problemen wahrzunehmen und zu lösen. Auch wenn sie sich dabei über bestimmte Probleme oder Aspekte noch nicht bewusst sind, haben sie nun die Möglichkeit, sich in der Gruppe der Geschworenen darüber auszutauschen und sich ihrer eigenen Wertehaltungen bewusst werden. (Zeitbedarf: ca. 30 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Dilemmadiskussion
Frau und Herr Müller sind schon lange Patienten einer Kinderwunschklinik. Nach vielen Versuchen ist eine künstliche Befruchtung endlich gelungen. Bei der in der 15. Schwangerschaftswoche (SSW) stattfindenden Ultraschalluntersuchung entdeckt ihr Arzt Anzeichen auf eine Erkrankung des Kindes an Trisomie. Nun ist er in verpflichtet, den werdenden Eltern seinen Verdacht mitzuteilen und zu einer Fruchtwasseruntersuchung zu raten, um Klarheit zu gewinnen. Sollte diese Untersuchung den Verdacht bestätigen, würden sich seiner Einschätzung nach die Patienten gegen ein Kind mit Behinderung entscheiden, wie es 90% seiner betroffenen Patienten tun. Eine solche Entscheidung steht seiner moralischen Überzeugung jedoch entgegen, dass jedes Leben lebenswert sei.
  • Arbeitsauftrag:
Wie würdest du anstelle des Arztes handeln: Zu einer Fruchtwasseruntersuchung raten und damit höchstwahrscheinlich eine Abtreibung des Kindes herbeiführen oder den Verdacht verschweigen, um damit das Leben des Kindes schützen?
Die Dilemmadiskussion soll einen regen Austausch von Argumenten ermöglichen und damit sowohl die Vor- und Nachteile von Pränataldiagnostik aufgreifen, als auch die Reflexion über ethische Werte anregen.
Durch diese Methode werden vor allem die Kommunikations- und Darstellungskompetenz im Austausch über eigene und die Gedankengänge anderer gefördert. Kritisches Hinterfragen, begründetes Bewerten und selbstständiges Reflektieren von moralischen und ethischen Sachverhalten erhöht ebenso die Argumentations- und Urteilskompetenz. (Zeitbedarf: ca. 45- 90 Min. je nach Lerngruppe)


  • 3. Möglichkeit -


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Sicherung



  • 1. Möglichkeit - Podiumsdiskussion als Gerichtsverhandlung im amerikanischen Stil
Die Lehrkraft übernimmt in der Rolle des Richters am Diskussionsende die Aufgabe, einen Abschlussbericht als schriftliche Sicherung der Podiumsdiskussion zu verfassen. So haben alle SuS am Ende den gleichen Wissensstand und ein schriftliches Dokument, das sie ggf. zur Vorbereitung auf eine Klausur nutzen können.


  • 2. Möglichkeit - Schreibaufgabe
  • Variante A
Deine schwangere Freundin erfährt, dass ihr ungeborenes Kind möglicherweise behindert ist. Sie bittet dich um Rat.
  • Variante B
In einem Zeitungsbericht wird veröffentlicht, dass der Bundesgerichtshof ein Gesetz verabschieden will, welches die Abtreibung von möglicherweise beeinträchtigten Kindern verbietet. Schreibe einen Leserbrief!
  • Variante C
Schreibe eine dialektische Erörterung zu der Frage: Ist die Verwendung von pränataler Diagnostik zu rechtfertigen?
Die Schreibaufgaben ermöglichen eine introspektive Auseinandersetzung mit dem Thema und damit zur selbstgesteuert-intuitiven Problemlösung beitragen. Die Darstellung eigener Denkstrukturen deckt dabei die eigene Werthaltung auf und unterstützt ethische Wahrnehmungs-, Verstehens- und Beurteilungsprozesse, deren gedankliche Bewegung nicht zuletzt auch für die Bildung eines lebendigen Gemeinsinns konstituierend ist. Die verschiedenen Varianten sind geeignet für einen leistungsdifferenzierten Unterricht. (Zeitbedarf: ca. 45 Min.)


  • 3. Möglichkeit -


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Transfer



  • 1. Möglichkeit - Brainstorming
  • „Wann ist ein Leben lebenswert?“
Die Diskussion dieser Fragestellung schafft einen Transfer der zuvor erlernten Inhalte zu weiteren Themen des Ethikunterrichts: Denn in der Plenumsdiskussion können weiterführende Fragen aufkommen, z.B. zu Sterbehilfe und Abtreibung. Zudem kann auch ein erster Einblick in die Themenfelder Tugendethik, Utilitarismus, Verantwortungsethik und Menschenbilder der modernen Humanwissenschaften hergestellt werden.
Dabei wird die grundlegende Kompetenz des Argumentierens und Urteilens durch selbstständiges Reflektieren, begründetes Bewerten und kritisches Hinterfragen durch das Einnehmen eines moralischen und ethischen Standpunkts zum Sachverhaltes gefördert. (Zeitbedarf: min. 20 Min., sehr variabel und abhängig von dem weiteren Unterrichtsverlauf und der Lerngruppe)


Der Film „Gattaca“ (1997) ist eine fiktive Geschichte, die mit den Konsequenzen von technischen Errungenschaften und dem technischen Einfluss auf die soziale Lebenswelt des Menschen zur Diskussion und zum Nachdenken anregen soll. Er spitzt die Folgen der Pränataldiagnostik zu durch die Beschäftigung mit der Frage „Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn sich alle Frauen pränatalen Diagnosen unterziehen würden?“.
Die SuS können mithilfe dieses Films ihre Kompetenz zum Reflektieren weiter ausbilden und erhalten so ein feineres Gespür für die Facetten des Thema der Pränataldiagnostik. Zudem lassen sich hier verschiedene Themenbereiche des Fachs „Ethik“ reflektiert miteinander verbinden und so Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen. (Zeitbedarf: ca. 100 Min.)


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Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie



Unterrichtsreihe zum Thema Sterbehilfe



Hinführung



  • 1. Möglichkeit - Auszug aus dem Grundgesetz
  • GG, Auszug aus Art. 2, Abs. 2:
„Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.“
Abhängig von den räumlichen Gegebenheiten wird der Auszug aus dem Grundgesetz den SuS durch eine Tafelanschrift, eine Overhead-Folie oder über den Beamer präsentiert. Die Lehrkraft hält sich dabei zunächst komplett zurück und aktiviert so die SuS durch den stillen Impuls. Da die einzelnen Begriffe im Grundgesetzartikel nicht ausdifferenziert sind, kann im späteren Verlauf der Sitzung wieder auf diesen zurückgegriffen werden, z.B. um eine möglichst offene Diskussion anzuregen. Geeignete Fragestellungen sind:
  • Was bedeutet dieser Auszug für euch?
  • Was assoziiert ihr mit diesem Auszug? Stimmt ihr dem Auszug zu?
  • Kennt ihr Situationen aus dem Alltag, in denen die Einhaltung schwierig ist?
  • Woher könnte diese Aussage stammen?
Durch das Weglassen der Quellen kann die Gültigkeit der Aussage zunächst freier erörtert werden. Um einen Übergang zur Problemstellung zu schaffen, kann die Frage gestellt werden, ob ein Mensch auch das Recht hat, über den Tod zu entscheiden. Hierdurch müssen sich die SuS orientieren und den Gesetzesartikel in Zusammenhang mit Sterbehilfe bringen. Gleichzeitig wird die Kommunikationsfähigkeit der SuS gefördert. (ca. 10 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Video
Online-Video - Von der Freiheit zu sterben - Sterbehilfe oder Pflicht zu leben (Let's denk auf der Video-Plattform Youtube)
Das Video leitet in die Beantwortung der Frage nach einem selbstbestimmten Tod ein und kann somit voraussetzungsfrei zur Einführung in das Thema „Sterbehilfe“ eingesetzt werden. Bis zu Minute 3:37 werden die vier Formen von Sterbehilfe (d.i. aktive, indirekte, passive Sterbehilfe, Beihilfe zum Suizid) hinsichtlich ihrer Praxis und Rechtslage in Deutschland erklärt. Daraufhin wird gefragt, ob und wie die Rechtslage geändert werden sollte. Diese könnte im Unterricht nach der Besprechung der genannten vier Formen zunächst frei diskutiert werden. Bis zu Minute 7:30 werden anschließend verschiedene Pro- und Contra-Argumente erläutert. Auch diese lassen sich im späteren Unterrichtsverlauf in der angeleiteten Problemlösungsphase aufgegreifen. Im letzten Teil des Videos nimmt der Sprecher persönlich Stellung. Dieser Teil sollte unter Umständen nicht gezeigt werden, um die eigene Meinungsbildung der SuS nicht zu beeinflussen. (ca.10-30 Min., je nach Länge des ausgewählten Videoausschnitts)


  • 3. Möglichkeit - Karikatur
Karikatur - Mit spitzer Feder (Thüringen Allgemeine Zeitung/NEL)
Die Karikatur kann für eine Bildanalyse genutzt werden, die eine beliebte Methode zur Einführung in ein neues Thema drstellt. Mittels einer zweischrittigen Vorgehensweise oder anhand der Geist-Methode lassen die SuS folgendermaßen aktivieren: Im ersten Schritt können schwächere oder ruhigere SuS die Möglichkeit nutzen, nur eine Beschreibung zu erarbeiten. Im zweiten Schritt soll die Karikatur gedeutet und analysiert werden, was i.d.R. leistungsstärkeren SuS leichter fällt.
Als Überleitung sollen die SuS im Anschluss die Problemstellung herausarbeiten, die anhand der Karikatur ersichtlich wird. Das kann jedoch diejenigen abschrecken, die den Begriff „Sterbehilfe“ nicht kennen. In diesem Fall sollte die Lehrkraft eine kurze Begriffsefinition zur Verfügung stellen. Mit der Bildanalyse wird die Interpretations- und Deutungskompetenz der SuS vertieft. (ca. 10-15 Min.)


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Problemstellung



  • Mögliche Einstiegsfragen - Think-Pair-Share
  • Wenn wir ein Recht auf Leben haben, haben wir dann auch ein Recht auf Sterben?
  • Gilt die Selbstbestimmung auch beim Sterben?
  • Grenzenlose Selbstbestimmung?
  • Sollten wir selbst über die Art und Weise und den Zeitpunkt unseres Todes entscheiden dürfen?
Die aus der Hinführung erstandenen Fragen sowie die oben angeführten möglichen Einstiegsfragen können anhand der Think-Pair-Share-Methode vertieft werden. In der ersten Phase (Think) sollen sich die SuS in Einzelarbeit Gedanken über die Frage machen: Was ist meine eigene Meinung zu der Problemstellung? Wie positioniere ich mich? In der zweiten Phase (Pair) tauschen sich die SuS mit ihrem/r Sitzpartner/in aus. Durch diesen Gedankenaustausch kann die Hemmschwelle für die spätere Beteiligung im Plenum herabgesetzt werden. In einer letzten Phase (Share) werden die Gedanken und Meinungen der SuS im Plenum gesammelt. Die Think-Pair-Share-Methode fördert die Kommunikation- und Diskursfähigkeit. Zeitgleich lernen die SuS ihre eigene Meinung darzustellen und Argumente durch begründetes Bewerten kritisch zu hinterfragen. (ca. 15-20 Min.)


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Selbstgesteuerte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Arbeit mit Fallbeispielen
a) Fallbeispiele anhand verschiedener Nationen in Gruppenarbeit bearbeiten und vorstellen:
Online-Dokument - Reader Medizinethik (Fachverband Ethik e.V.)
In der Gruppenarbeit sollen sich die SuS mit den unterschiedlichen rechtlichen Situationen innerhalb der EU zum Thema Sterbehilfe beschäftigen und hierfür die gegebenen Materialien ausarbeiten. Im ersten Schritt werden die Texte in Einzelarbeit gelesen. In einer nächsten Phase sollen eventuell aufgekommene Fragen geklärt werden, um dann die Kernthese und die Argumente herauszuarbeiten. Diese können auf einer Overhead-Folie oder Ähnlichem festgehalten werden. In der letzten Phasen können die SuS eine persönliche Stellungnahme verfassen. Hier können sie der Frage nachgehen, inwiefern sie den Maßnahmen der jeweiligen Nation zustimmen oder nicht. Die Gruppenarbeit kann in der kontrollierten Problemlösung weitergeführt werden, indem die Ergebnisse der SuS im Plenum vorgestellt und diskutiert werden. Durch diese Gruppenarbeit kann das Textverständnis, die Urteilsbildung und die Reflexionskompetenz gefördert werden. (ca. 30 Min.)


b) zu Fallbeispielen intuitiv eine Entscheidung treffen/ Meinung bilden
Mögliche Fallbeispiele könnten sein:
1) Mutter/Vater liegt nach Unfall im Koma, wacht nach einigen Wochen mit irreversiblen Hirnschäden auf, sodass sie/er sich nicht mehr mitteilen kann. Den Familienangehörigen ist bekannt, dass sie/er zuvor den Wunsch geäußert hat, im Falle einer solchen Situation nicht weiterleben zu wollen.
2) Mutter/Vater oder Kind leidet an einer unheilbaren, zum Tod führendenden Krankheit und äußert aufgrund der Schmerzen den Wunsch, vorzeitig zu sterben.
Die Auseinandersetzung mit den Fallbeispielen regt die Entscheidungsfindung sowie Urteilsbildung an. In einem anschließenden Austausch sollten die unterschiedlichen Argumente der SuS gesammelt werden, um sie im weiteren Unterrichtsverlauf einbinden zu können. (ca. 15 Min.)


Online-Material - Sterbebegleitung statt Sterbehilfe (Konrad-Adenauer-Stiftung) alle lesen den Text (EA)
In dieser Gruppenarbeit soll der Text der Konrad-Adenauer-Stiftung von den SuS aufgearbeitet werden, in dem das Für und Wider zu der Sterbehilfe und Sterbegleitung erläutert wird. Die eine Hälfte der Klasse beschäftigt sich mit Sterbehilfe, die zweite mit der Sterbebegleitung. Innerhalb dieser Gruppen findet eine zweite Einteilung in Pro- und Contra-Gruppen statt. Jede/r Schüler/in liest den Text und sucht die Argumente der zugeteilten Position heraus. Nach der Einzelarbeit kommen die die SuS in ihren Experten-Gruppe zusammen. Hier wird dann ein inhaltlicher Konsens gefunden, mit dem die Experten dann im Gruppenpuzzle mit jeweils einem Experten aus allen anderen Gruppen zusammengehen, um sich dort gegenseitig umfassend zu informieren. In der letzten Phase kommen jeweils vier Personen zusammen und informieren sich gegenseitig über die Argumente für und wider Sterbebegleitung und Sterbehilfe. Durch die Methode wird insbesondere der Kompetenzbereich „Argumentieren und Urteilen“ gefördert. (ca. 30-45 Min.)


  • 3. Möglichkeit - Rollenspiel
Diskussion mit Rollenkarten - Sterbehilfe (Uni Trier)
Um das Rollenspiel durchzuführen, müssen die SuS bereits Vorwissen über das Thema „Sterbehilfe“ verfügen. Von daher bietet sich diese Methode vor allem in aufbauenden und weiterführenden Stunden zum Thema an. In dem beigefügten Dokument finden sich unterschiedliche Rollen. Zunächst werden die SuS in sechs Gruppen aufgeteilt, in welchen sie sich mit ihrer Rollenkarte vertraut machen und Argumente für ihre Position entwickeln sollen. Hier bietet sich auch an, dass die SuS ihre Rollen kreativ erweitern. Sollten die Gruppen Probleme bei der Findung von Argumenten haben, kann die Lehrkraft zu Unterstützung auf die Argumente aus dem Dokument verweisen. Nach der Ausarbeitung findet eine Aufführung des Rollenspiels statt. Ein mögliches Setting wäre einer Talkshow, in welcher die Problemstellung aus der Sicht der einzelnen Rollenposition diskutiert wird. Die Lehrkraft übernimmt hier die Rolle der Moderation. In der kontrollierten Problemlösung sollen die Argumente der Rollen im Plenum diskutiert werden. Durch das Einnehmen einer Rolle erweitern SuS ihre Empathiefähigkeit und fördern ihre Kompetenzen im Bereich „Argumentieren und Urteilen“. (ca. 30-45 Min.)


  • 4. Möglichkeit - Textarbeit
Online-Dokument - Sterbehilfe (bpb)
Anhand des Textes arbeiten die SuS die unterschiedlichen Formen der Sterbehilfe heraus. Textarbeit fördert Textverständnis, Lese- und Analysekompetenz der SuS. Die Ergebnisse werden in der Phase der kontrollierten Problemlösung besprochen. (ca. 20 Min.)


  • 5. Möglichkeit - Interaktive Europa-Karte
Online-Material - rechtliche Situation zur Sterbehilfe in der Europäischen Union (bpb)
Mithilfe der interaktiven Karte kann verdeutlicht werden, dass die rechtliche Situation in der EU sehr unterschiedlich ist. Die verschiedenen Formen und die unterschiedliche Handhabung können zu einem Problembewusstsein bei den SuS führen, zudem wird die strafrechtliche Verfolgung deutlich. Um gezielte Ergebnisse zu erarbeiten, sollte den SuS ein Arbeitsauftrag gegeben werden. Ein möglicher Arbeitsauftrag kann sein:
  • Vergleichen Sie die unterschiedlichen Rechtssituationen miteinander. Beurteilen und begründen Sie, welche Handhabung der Sterbehilfe Sie am gerechtesten empfinden.
Hierbei wird hauptsächlich die Analyse- und Urteilskompetenz gefördert. Ein Auswertungsgespräch sollte im Anschluss an die Arbeit mit der Karte erfolgen. (ca. 20 Min.)


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Kontrollierte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Expertenbeiträge
verschiedene Standpunkte zur Sterbehilfe
Online-Videos - Positionen zur Sterbehilfe: Von Kirche bis Zivilgesellschaft (bpb)
Die Expertenvideos eignen sich besonders gut als Horizonterweiterung. Diese können vor allem nach den Fallbeispielen in der Möglichkeit 1b, dem Gruppenpuzzle und der Textarbeit aus der selbstgesteuerten Problemlösung genutzt werden. Die Videos eignen sich als guter Übergang zwischen der selbstgesteuerten Problemlösung und der Sicherung, da der neue Input eine Reflexion der Meinung der SuS bewirken kann. Sollten die Methoden aus der selbstgesteuerten Problemlösung nicht vorangegangen sein, können die Videos auch als Informationsquelle zu den unterschiedlichen Positionen von Sterbehilfe genutzt werden. Hier könnten sie auch in der Phase der Hinführung genutzt werden (ca. 25 Min.).


  • 2. Möglichkeit - Diskussion
Online-Dokument - Reader Medizinethik (Fachverband Ethik e.V.)
In der vorangegangen Phase der selbstgesteuerten Problemlösung haben die SuS in Gruppen die verschiedenen rechtlichen Situationen zum Thema Sterbehilfe innerhalb der EU erarbeitet. Nun werden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt und besprochen. Daran anschließend kann eine Diskussionsrunde, auch unter Berücksichtigung der vorangegangenen Problemfrage (siehe Punkt Problemstellung - Mögliche Einstiegsfragen) angeleitet werden. Hier wäre beispielsweise eine Podiumsdiskussion oder Plenumsdiskussion denkbar. Alternativ kann auch ein Rollenspiel mit Verteilung der im Text genannten Positionen stattfinden. Mögliches Setting könnte hier eine Sitzung im EU-Parlament sein, in der ein europäischer Beschluss zum Thema Sterbehilfe gefunden werden soll. Die SuS verteidigen dann in ihren Rollen die jeweilige Position anhand der Argumente, die zuvor in der Gruppenarbeit erarbeitet wurden.
Didaktik: Urteilsbildung, Reflexion, Darstellungskompetenz, Kommunikationsfähigkeit


  • 3. Möglichkeit - Stimmungsbild (zum vorangegangenen Rollenspiel)
Um das Stimmungsbild durchzuführen, sollte die Lehrkraft vor der Aufführung des Rollenspiels darauf aufmerksam machen, dass die SuS auf die unterschiedlichen Argumente achten und jene Argumente notieren sollen, die sie überzeugen konnte. Das Stimmungsbild findet nach dem Rollenspiel statt. Die Ausführung sieht vor, dass die SuS, welche die Rollen gespielt haben, die Meinungspole bilden. Die anderen SuS sollen sich dann zu der Meinung positionieren, die sie am meisten überzeugt hat. Diese räumliche Positionierung fördert die Aktivierung der SuS und gibt jedem/r die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Durch eine anschließende Reflexionsphase soll den SuS die Möglichkeit gegeben werden, ihre Meinung zu begründen und eventuelle Meinungsänderungen zu erörtern. (15-20 Min.)


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Sicherung



  • 1. Möglichkeit - Fallbeispiele den verschiedenen Formen von Sterbehilfe zuteilen
Online-Dokument - Sterbehilfe (Universität Trier)
Die Sicherung soll nach Blesenkemper „das Gelernte durch analytische Verfahren auf den Begriff bringen“. Dies soll in dieser Unterrichtsreihe umgesetzt werden, indem die SuS das Gelernte, hier: die verschiedenen Formen der Sterbehilfe (indirekt, aktiv, passiv usw.) in Form eines „Puzzles“ zusammenbringen. Dabei werden verschiedene Fälle ausgeteilt, welche von den Schülerinnen und Schülern dann zur jeweiligen Form zugeordnet werden müssen. Das Online Dokument bietet dafür verschiedene Fallbeispiele, welche jeweils einer Form zugeordnet werden müssen. Sie lernen, das Gelernte bzw. die aus dem Text herausgearbeiteten Inhalte (Phase 3) anzuwenden. Dabei wird auch ersichtlich, ob sie die verschiedenen Formen der Sterbehilfe verstanden haben. Wichtig ist nämlich nicht nur, die Theorie zu verstehen, sondern diese auch anwenden zu können. Die Lehrkraft kann hierbei ebenfalls überprüfen, ob den Schülerinnen und Schüler die Unterschiede ersichtlich wurden. Durch diese Aufgabe werden außerdem die Kompetenzen „Analysieren und Reflektieren“ gefördert (ca. 15-20 Min.).


  • 2. Möglichkeit - Interaktive Europa-Karte
Online-Karte - Rechtliche Situation der Sterbehilfe in der Europäischen Union (bpb)

Eine weitere Form der Sicherung stellt die der Online- Karte dar, welche aufzeigt, wie die einzelnen Ländern der EU mit der Sterbehilfe umgehen. Dabei wird auf die rechtliche Lage hingewiesen. Durch die Arbeit mit der Karte wird bei den SuS ein Problembewusstsein entwickelt und sie erhalten einen Überblick über die einzelnen Formen der Sterbehilfe sowie die rechtliche Situation in allen EU-Ländern. Hier wird also das gelernte Wissen der Realität ausgesetzt, und die SuS erkennen nicht nur den theoretischen sondern auch den praktisch umgesetzten Teil. Diese interaktive Europa Karte, welche sehr anschaulich gestaltet ist, den SuS außerdem eine alternative, anschauliche Variante der Sicherung.
Es ist möglich, beide Ideen miteinander zu verknüpfen, wenn dies die Stunde bzw. die Zeit zulässt, da beide einen verschiedenen Schwerpunkt setzen.


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Transfer



Die SuS sollen nach Blesenkemper in der Phase des Transfers das Gelernte "dialektisch anwendend, transferierend und bewertend ins Verhältnis setzen". Dies ist schwer von dem/der Lehrer/in zu initiieren, die Lehrkraft kann es einleiten, aber der eigentliche gedankliche Prozess obliegt dem/der Schüler/in. Es wurden dazu einige Ideen gesammelt, welche man für die Phase des Transfers anwenden kann.


  • Fragestellungen
  • Gibt es lebensunwertes Leben?
  • Gibt die Sterbehilfe dem Leben wieder einen Wert?
Die erste Idee ist es ausgehend von dieser Thematik und der Problematik, die dieses Thema mit sich bringt, Fragen zu stellen, die sich durch diese Thematik gestellt werden. Mögliche Fragestellungen wären: Gibt es lebensunwertes Leben? Gibt die Sterbehilfe dem Leben wieder einen Wert? Dies kann von den Schülerinnen und Schülern in Form einer Plenumsdiskussion besprochen werden, oder aber in Form eines Essays schriftlich bearbeitet werden.


  • Schreibaufgabe
  • Brief an eine/n Politiker/in
  • Erörterung Pro/Contra Vergleich Nationen
Die zweite Idee ist eine Schreibaufgabe, die die Schülerinnen und Schüler dazu anregt, sich an eine bestimmte zu wenden (Politiker, Vorstand des Sterbehilfevereins usw.). In Form eines Briefes sollen diese nun ihre Meinung äußern und auf die Meinung des Empfängers eingehen. Man könnte außerdem auch hier ein Essay schreiben lassen, in dem ein Vergleich der verschiedenen Nationen, welche sie in Phase 4 erarbeitet haben, stattfinden sollte.


  • Hausaufgabe (zum Rollenspiel)
  • Welche Argumente haben euch umgestimmt, welche haben zur Festigung eurer ursprünglichen Meinung beigetragen?
Eine weitere Idee für eine Transfer-Aufgabe ist es, den Schülerinnen und Schülern, vom Rollenspiel ausgehend, eine Hausaufgabe aufzugeben, in deren Rahmen sie schriftlich ausführen sollen, ob es Argumente gab, die sie bezüglich ihrer ursprünglichen Meinung und Position umgestimmt, bzw. bestärkt haben. Darüber hinaus sollen die jeweiligen Antworten begründet werden. Dadurch können die Schülerinnen und Schüler reflektieren, wie sie, nachdem sie sich mit einigen Ansichten und Argumenten zum Thema Sterbehilfe auseinandergesetzt haben, zu dem Thema stehen. Dies führt zu einem sinnvollen Abschluss der Unterrichtseinheit, da die Schülerinnen und Schüler sich zu Beginn der Unterrichtseiheit spontan und unvorberteitet bezüglich des Themas Sterbehilfe positionieren sollten, zum Schluss der Unterrichtsreihe jedoch aufgrund der erarbeiteten Inhalte ihre Meinung solide begründen können. Es kann von den Lehrkräften ermittelt werden, ob sich die Meinungen der Schülerinnen und Schüler geändert haben.
Zu allen Möglichkeiten bitte Querverweise zu anderen Themenfelder/ethischen Fragestellung der Q-Phase

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Einzelnachweise

  1. Hessisches Kultusministerium: Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe Ethik (S. xy)



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