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Q3.3 - Schuld und Strafe: Unterschied zwischen den Versionen

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(Straftheorien)
(Rechtliche und moralische Schuld)
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;*Online-Material - [https://www.edidact.de/contentBase/edidact/vorschau/3-08-04-40-4.5.4.pdf  Schuld ... haben nicht immer die anderen](eDidact)
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:Hierbei handelt es sich um eine Vorschau zu einem käuflich erwerbbaren, größtenteils ausgearbeiteten und mit Anleitungen und Arbeitsblättern versehenen Unterrichtskonzeptes, welches die Thematik von rechtlicher und moralischer Schuld und des Täter-Opfer-Ausgleichs behandelt. eDidact ist ein Projekt der Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG. Das vollständige Dokument lässt sich [https://www.edidact.de/Suche/index.htm?category=102570&q=D3080440454 hier] bestellen.  
 
:Hierbei handelt es sich um eine Vorschau zu einem käuflich erwerbbaren, größtenteils ausgearbeiteten und mit Anleitungen und Arbeitsblättern versehenen Unterrichtskonzeptes, welches die Thematik von rechtlicher und moralischer Schuld und des Täter-Opfer-Ausgleichs behandelt. eDidact ist ein Projekt der Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG. Das vollständige Dokument lässt sich [https://www.edidact.de/Suche/index.htm?category=102570&q=D3080440454 hier] bestellen.  

Version vom 6. Februar 2018, 18:44 Uhr

Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie


Auf dieser Seite finden Sie Internet-Materialien zu dem Inhaltsfeld "Schuld und Strafe" der Q-Phase.

Folgende Ausführungen finden sich zu diesem Inhaltsfeld im Kerncurriculum für das Bundesland Hessen. Hier wird ein Arbeitsrahmen für die Leitmotive im schulischen Unterricht gesteckt:
„Die Lernenden verstehen die Funktion des Rechts, das Zusammenleben in der Gesellschaft zu sichern. Sie analysieren, reflektieren und beurteilen auf der Grundlage von Argumenten die ethische Basis von Recht und Rechtsstaatlichkeit sowie das Spannungsverhältnis zwischen Recht und Moral. Hierbei kommt es darauf an, den Unterschied zwischen moralischer und rechtlicher Schuld zu verstehen und darüber hinaus theoretische Rechtfertigungsgründe von Strafe nachvollziehen zu können.“[1]
Der vom Kerncurriculum abgelöste Lehrplan des Landes Hessen formuliert für die Qualifikationsphase des Gymnasiums ebenfalls hilfreiche Inhaltsvorgaben, die zur zusätzlichen Orientierung der Lehrkraft dienen können:
„Zu Recht und Gerechtigkeit gehören als ein weiteres Themenfeld Schuld und Strafe. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Zusammenhang von Menschenbild und Strafzweck (Mündigkeit, Zurechenbarkeit, Beeinflussbarkeit durch Strafe, Resozialisierbarkeit), sowie den Zusammenhang von Strafzweck und Strafmaß in den verschiedenen Straftheorien erkennen. Unter dieser Perspektive soll das Spannungsverhältnis zwischen Vergeltungstheorie, Generalprävention und Spezialprävention in unserem Strafrecht reflektiert und abgewogen werden. Dabei sollen teleologische und deontologische Orientierungen beachtet werden, schließlich das Verhältnis von Sicherheit und Menschenwürde von Täter und Opfer.“[2]

Diese Seite wurde erstellt von: Simon Brauburger, Rebecca Hohenthanner, Alexander Kremer, Felix Ruppert, Maxi Unger

Hintergrund

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Willensfreiheit und Schuld



Die Frage nach der Schuldfähigkeit setzt Willensfreiheit voraus. Damit eine Entscheidung als frei gilt, müssen 3 Bedingungen erfüllt sein: 1.) Der Person müssen verschiedene Alternativen für die Entscheidung offenstehen. 2.) Die Wahl muss entscheidend von der Person selbst getroffen werden. 3.) Die Entscheidung darf nicht unter Zwang vollzogen worden sein. Die Problematik besteht jedoch darin, wie diese Bedingungen zu verstehen sind. Diese Seite stellt ausführlich Grund- und Gegenpositionen der Debatte vor und nennt klassische sowie moderne Literatur zur fundierten Auseinandersetzung.


Der Philosoph Geert Keil diskutiert in diesem Essay die Abhängigkeit des aktuellen, in unseren Rechtsnormen verankerten Schuldprinzips von der Annahme eines freien Willens. Er erörtert dabei kompatibilistische und inkompatibilistische Positionen und Unterschiede in deren Verständnis von Willens- und Handlungsfreiheit. Der titelgebenden Fragestellung wird durch die Bezugnahme auf jüngere Kritik an diesem Schuldprinzip aus dem Bereich der Neurophilosophie nachgegangen.


Rechtliche und moralische Schuld



Auf dieser Seite findet man die Online-Ausgabe des bei UTB erschienenen „Handwörterbuchs Philosophie“, herausgegeben von Wulff D. Rehfus. Unter dem hier verlinkten Schlagwort „Schuld“ wird ein prägnanter Überblick über den Grundbegriff der Schuld in der Philosophie gegeben. Diesbezüglich werden die Begriffe der rechtlichen und der moralischen Schuld definiert und deren Unterschiede herausgearbeitet. Zudem werden mögliche philosophische Positionen von Nietzsche, Freud und Kant zum Thema „Schuld“ erwähnt, allerdings nicht weiter ausgeführt.


Straftheorien



  • Online-Enzyklopädie - Punishment (Stanford Encyclopedia of Philosophy)
Der englischsprachige Artikel bietet einen ausführlichen Überblick über zahlreiche philosophische Perspektiven zu institutionalisierter Bestrafung, wobei der Schwerpunkt auf dem philosophischen Diskurs seit dem vorletzten Jahrhundert liegt. Vom Sinn und Zweck der Bestrafung aus Sicht verschiedener politischer Philosophien über die sozialwissenschaftlich begründeten Reformen des Strafrechts in den letzten Dekaden bis hin zur kritischen Betrachtung ebendieser durch Philosophen wie bspw. Michel Foucault ist die Themenfülle enorm, zudem ist der Text sprachlich sowie inhaltlich recht anspruchsvoll. Der Artikel eignet sich jedoch hervorragend zur Erarbeitung eines Grundlagenwissens zur Strafthematik, wie sie in modernen philosophischen Diskursen behandelt wurde und wird. Bei Unklarheit bezüglich der im Text referenzierten Begriffe, bietet das sehr umfangreiche Lexikon zusätzlich die Möglichkeit, diese direkt nachzuschlagen.
In dem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung findet sich eine übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Straftheorien. Nach einer kurzen, allgemeinen Einleitung in das Thema "Strafe" werden das Strafbedürfnis in unserer Gesellschaft und die verschiedene Straftheorien absatzweise und leicht verständlich thematisiert. Die neueren Theorien, wie die Vereinigungstheorie und der Täter-Opfer-Ausgleich werden mit Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage prägnant erklärt. Zu der relativen und der absoluten Straftheorie bietet der Artikel neben deren Erläuterung weiterführend ein übersichtliches Schaubild (bpb) und philosophische Vertreter an. Die ausführlichen Positionen dieser Vertreter werden in diesem Artikel nicht weiter behandelt.


Die E-Learning-Plattform „Lecturio“ führt die rechtlichen Bedingungen und Funktionen von Strafen in Deutschland auf. Weiterhin werden verschiedenste Begriffe aus dem Bereich des Strafrechts wie die unterschiedlichen Straftheorien und die Schutzpflicht des Staates prägnant und mit der Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage erklärt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den juristischen Grundlagen von Strafen in Deutschland.


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Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe



Der angeführte Link führt zur einer Talkshow-Diskussion im Anschluss an die Ausstrahlung des Spielfilms „Terror – Ihr Urteil“. Anfang Oktober 2017 brach die ARD mit der Ausstrahlung dieses Filmes mit den Konformen eines gewöhnlichen Spielfilmeabends. Der Ausgang der gezeigten Gerichtsverhandlung wurde durch eine Abstimmung der Zuschauer über Smartphones und soziale Netzwerke bestimmt. Das Prekäre an diesem Setting: Die Abstimmung entschied über Verurteilung oder Freispruch des Angeklagten, der als Bundeswehrsoldat ein Flugzeug mit 164 Insassen abschoss. Dieses drohte in der Gewalt von Terroristen über einem Fußballstadion mit 70.000 Besuchern abzustürzen. Der Zuschauer steht bei diesem TV-Ereignis der Herausforderung gegenüber, moralische gegen rechtliche Argumente aufzuwiegen. Für den Unterricht bietet dieses spannende Gedankenexperiment, entworfen von Ferdinand von Schirach, die Möglichkeit die Schuld des Soldaten zu diskutieren. Es ist weitergehend möglich, die Abstimmung im Klassenraum nachzustellen. Die Unterscheidung von rechtlicher Schuld vor den Gesetzen des Rechtsstaates und einer moralischen (Un-)Schuld werden hier zentral. Zwei detaillierte Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien zu diesem Film werden in der Material-Domäne dieser Seite unter der gleichen Überschrift „Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe“ aufgeführt.


Dostojewski beschäftigt sich in seinen literarischen Werken ausführlich mit der Schuld und den Fragen, wie sie entsteht, welche Unterschiede zwischen rechtlicher und innerer, moralischer Schuld bestehen, vor allem aber, wie sich die Schuld auf Menschen auswirkt und wie Menschen versuchen, ihre persönliche Schuld zu bewältigen. Auch soziologische Theorien aus seiner Zeit, wie beispielsweise die Milieutheorie behandelt Dostojewski dabei im literarischen Rahmen. Der Artikel bietet eine Zusammenfassung der zentralen Ideen Dostojewskis zu dieser Thematik, inklusive Verweisen auf seine relevantesten Werke und einem Textauszug aus seinem Roman „Der Spieler“. Der Artikel beschränkt sich jedoch nicht auf reine Textexegese, sondern stellt Dostojewskis Ideen eingerahmt in ihren ideengeschichtlichen Kontext vor und thematisiert auch ihre historische und gegenwärtige Rezeption. Weiterhin werden kontrastierend mehrere alternative Schuldkonzepte, unter anderem von Georg Friedrich Hegel und Sigmund Freud, vorgestellt.


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Anwendung von Recht



Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um eine Zusammenfassung zu den Themen Auslegung und Analogie der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät Freiburg. Kurz, aber präzise und in einfachem Vokabular werden die bedeutendsten Auslegungsmethoden für Gesetzestexte und Rechtsnormen erklärt und mit konkreten Fallbeispielen hinreichend verdeutlicht.


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Unterrichtsmaterialien

Materialpool, Themenfelder - Halbjahresthemen, Rubrik Unterricht 900 x 144 px.png



Willensfreiheit und Schuld



TheEuropen sieht sich als unabhängiges Magazin, welches zeitgenössische Themen fokussiert, mit Hilfe verschiedener Fachleute debattiert und interdisziplinär beleuchtet. Der erste Artikel „Es gibt eine falsche Bestrafungsideologie“ erklärt kurz die zugrundeliegenden philosophischen Positionen (Handlungsfreiheit-Hume, Willensfreiheit-Kant), kontrastiert diese mit dem geltenden Strafrechtssystem und plädiert für die Trennung von Verantwortlichkeit und moralischer Schuld. Der zweite Artikel „Keine Offenbarung in der Röhre“ sieht den freien Willen als sprachliches Phänomen, denn dieser könne nur dort festgestellt werden, wo ein handlungsbefähigender Bezug des Individuums zur Gesellschaft hergestellt werden kann. Die Sprache verbinde den Menschen mit der Welt und befreie ihn von seinen biologischen Abhängigkeiten. Der Wille sei jedoch erst dann frei, wenn er dabei die Verbindlichkeiten zur Umwelt erkenne und umsetze (Kant, Freiheit aus Pflicht). Eine andere Position in dieser Debatte bezieht der Beitrag „Wollen und müssen“. Die Autorin argumentiert gegen die Widerlegung der Willensfreiheit einiger neurowissenschaftlicher Studien, wie zum Beispiel der von Benjamin Libet, welche seit den 90er-Jahren für öffentliches Aufsehen gesorgt hat. Jede Art von Verhalten sei eine Komposition von komplexen genetischen Konstellationen und exogenen Faktoren und es sei abzuwarten, ob ein mathematisches Modell menschliche Verhaltensweisen erklären könne. Schließlich verteidigt der letzte Artikel „Wir sind mehr als nur Bewusstsein“ die These, dass wir nicht trotz, sondern gerade aufgrund des neuronalen Determinismus nie freier waren. Die Autorin bezieht sich auf Friedrich Engels' Diktum von der Freiheit auf Einsicht der Notwendigkeit, denn erst mit der Erkenntnis über die Naturgesetze ergebe sich die Möglichkeit diese plan- und zweckmäßig wirken zu lassen. Die Freiheit des Willens sei demnach nichts anderes, als mit Sachkenntnis entscheiden zu können. Das Ich setze sich aus Bewusstem, Unbewusstem, den Sinnesorganen, dem Gehirn und den Entscheidungsalgorithmen und Datenbanken auf das es zugreift zusammen. Dass Entscheidungen vor der Registrierung des Bewusstseins vorbereitet werden, würden das Individuum nicht aus der Verantwortung entlassen. Jede Erfahrung erweitere die Datenbank und mache den Zugriff präziser, und den Menschen damit im Engels'schen Sinne freier.
Jeder dieser Beiträge bezieht eine eigene Stellung in der Debatte. Wenn eine Einführung zu diesem Thema bereits stattgefunden hat, können die Artikel beispielsweise in Gruppen verteilt, bearbeitet, kritisiert und im Plenum vorgestellt und diskutiert werden.


Der vorliegende Link führt zu einer Word-Datei, die einige Texte und Aufgabenstellungen zum Thema „Determinismus und Freiheit“ enthält. Es sind unter anderem Texte von Pauen, Bieri, Tugendhat, Roth und Singer aufzufinden. Diese bieten eine gute Grundlage für das Thema der Schuld, da sie unter anderem die Handlungsfreiheit und Verantwortung thematisieren. Teilweise entfernen sich die Texte dabei inhaltlich zu weit vom Thema der Schuld, da sie primär Determinismus und Freiheit sowie verwandte Begriffe behandeln. Vorteilhaft ist, dass zu besagten Texten bereits Aufgabenstellungen vorhanden sind, die – angepasst an die jeweilige Klasse – übernommen werden können.


Die moderne Hirnforschung lieferte bereits und liefert noch zahlreiche Erkenntnisse, die die geltenden Vorstellungen vom freien Willen zunehmend in Frage stellen. Der Artikel geht auf die Experimente von Benjamin Libet in den 1980er Jahren und ihre Auswirkungen auf die Idee eines freien Willens ein, greift die Zusammenhänge von Hirnschädigungen und vermindertem moralischem Urteilsvermögen auf, diskutiert Anomalien an der Gehirnstruktur von sogenannten „Psychopathen“ und wirft vor allem die Frage auf, was all die, in diesem Zusammenhang gesammelten Erkenntnisse für unser Menschenbild und unser Konzept der Schuldfähigkeit bedeuten. Auf diese Fragen kann der Artikel selbstverständlich keine finale Antwort liefern, doch die ethische Brisanz dieser Fragestellungen wird durch ihn klar aufgezeigt. Zudem werden die LeserInnen an neuere kritische Ansätze des Philosophen Ansgar Beckermann zur Annahme einer Dualität von Geist und Gehirn herangeführt.


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Rechtliche und moralische Schuld



Der kurze und leicht verständliche Artikel des Deutschlandfunks von Sylvia Conradt befasst sich mit den ersten „Mauerschützenprozessen“ in Berlin. Am 2. September 1991 mussten sich ehemalige DDR-Grenzsoldaten wegen tödlichen Schüsse auf Republikflüchtige erstmals vor dem Berliner Landgericht für ihr Handeln verantworten. Er legt unter Verwendung von Originalzitaten aus dem Prozess das Problem der Urteilsfindung und damit die mögliche Spanne zwischen geltendem Recht und Moral dar. Es bietet sich zudem an, in diesem Zusammenhang die Grenzen des Rechtsstaats im Unterricht zu thematisieren. Da der vorgestellte Artikel nur wenige Hintergrundinformationen anbietet, ist eine vorherige Auseinandersetzung mit dem Thema unerlässlich. Diese kann beispielsweise fächerübergreifend im Geschichtsunterricht oder durch einen vorherigen Einstieg in das Themengebiet erfolgen.


Hierbei handelt es sich um eine Vorschau zu einem käuflich erwerbbaren, größtenteils ausgearbeiteten und mit Anleitungen und Arbeitsblättern versehenen Unterrichtskonzeptes, welches die Thematik von rechtlicher und moralischer Schuld und des Täter-Opfer-Ausgleichs behandelt. eDidact ist ein Projekt der Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co. KG. Das vollständige Dokument lässt sich hier bestellen.


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Straftheorien



Der Link der Internetseite Lawww führt zu einem Schema und zu knappen Definitionen verschiedener Straftheorien. Dabei werden jeweils der Ansatz der unterschiedlichen Theorien und die Kritik an selbigem in ein bis zwei Sätzen genannt. Außerdem wird ein Schema aufgeführt, in dem diese nochmals zu wenigen Stichworte gekürzt wurden. Diese Seite ist besonders geeignet, um einen Überblick zu den genannten Begriffen zu erhalten oder die verschiedenen Positionen inhaltlich zu strukturieren. Zur Ergebnissicherung am Ende einer Lerneinheit oder dem Lernen für eine Klausur bietet sich die Quelle an, sie kann aber keinen inhaltlich tiefgehenden Input bieten.


Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe



1993, fast 50 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges tritt Jürgen Wiebicke, der Autor dieses Artikels seine erste Israel-Reise an. Er formuliert lebensnah und auf einem verständlichen Sprachniveau seine Erwartungen und die tatsächlichen Reaktionen der Israelis auf ihn als deutschen Staatsbürger. Wiebicke thematisiert in seinen Schilderungen die generationenübergreifende Schuldfrage. Der Artikel kann mit diesem Themenschwerpunkt als Anstoß zur Diskussion über eine mögliche Kollektivschuld des deutschen Volkes auch Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gewertet werden. Ein weiterer, die Thematik der Kollektivschuld aufgreifender Online-Artikel von n-tv ist unter folgendem Link zu finden: Hitlers Komplizen: Die Mär von der kollektiven Schuld


An dieser Stelle findet sich eine vom Deutschen Theater in PDF-Format zur Verfügung gestellte Materialmappe zur Uraufführung des Theaterstücks „Terror“ von Ferdinand von Schirach. Inhaltlich spannt dieser Materialvorschlag einen Bogen zu dem bereits verlinkten Video in der Domäne „Hintergrund“ Terror: Abstimmung, Urteil und Diskussion!.Da in der Materialsammlung fast kein Originaltext zum Theaterstück vorhanden ist, empfiehlt sich die Arbeit mit dem Material im Anschluss an den Theaterbesuch oder den gleichnamigen Film. Besonders hervorzuheben ist, dass die Mappe speziell für den Unterricht entwickelt wurde und unter dem Punkt „Vorbemerkung“ Bezug zu Kompetenzen und weiteren Themenfeldern genommen wird. Zudem findet sich eine Empfehlung zur Eignung des Materials ab der Jahrgangsstufe zehn. Neben wesentlichen Hintergrundinformationen zur Inszenierung sind didaktische Impulse in Form von Fragestellungen, sowie Vorschläge für Übungen im Material vorhanden. Diese ermöglichen es, sich dem Inhalt aus unterschiedlichen Perspektiven zu nähern und bieten Diskussionsstoff für eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Thema an. Zusätzlich finden sich am Ende der Sammlung die beiden Schlussplädoyers für die möglichen Ausgänge des Stücks in Textform. Diese bieten einen guten und prägnanten Überblick über die im Stück hervorgebrachten Argumente für oder gegen eine Verurteilung des Angeklagten. Sie können am Ende der Unterrichtsreihe zur Wiederholung und Sicherung dargelegt werden.


In dieser Datei wird eine kleinschrittige Erarbeitung des Filmes "Terror - Ihr Urteil" (2016) nach dem Gerichtsdrama von Ferdinand von Schirach anhand von sechs Filmsequenzen des DVD-Materials vorgestellt. Inhaltlich spannt dieser Materialvorschlag einen Bogen zu dem bereits verlinkten Video in der Domäne „Hintergrund“ Terror: Abstimmung, Urteil und Diskussion!. Der Film stellt die Frage nach der Unterscheidung von moralischer und rechtlicher Schuld und fordert dem Zuschauer in dem vielschichtigen Argumentationsgeflecht der Filmhandlung ein eigenes Urteil ab. Auf Seite zwei des Unterrichtsmaterials wird ein Überblick zu den thematisch eingeteilten Sequenzen des Spielfilms gegeben. Daran schließt sich eine genaue Einführung in die Geschehnisse der jeweiligen Filmszenen an und die Verknüpfungen zu den daran anknüpfenden Arbeitsblättern, die ab Seite zehn präsentiert werden. Zu jedem der Arbeitsblätter ist eine Lehrerversion beigefügt, die Lösungsvorschläge der Schüleraufgaben vorlegt. Weiterer interessante Hinweise sind die aufgelisteten Filmhinweisen zu ähnlichen Dilemmaszenarien auf Seite neun, sowie eine Verlinkung zum Kauf einer „DVD mit dem Recht zur nichtgewerblichen öffentlichen Vorführung“.


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Anwendung von Recht



Der Text behandelt prägnant die Definition des Rechtsstaatsbegriffs und erklärt die wichtigsten Grundsätze und allgemeinen Kennzeichen eines Rechtsstaates, wie Rechtssicherheit und Gewaltenteilung. Zur Verdeutlichung wird ebenfalls Bezug auf den Text des deutschen Grundgesetzes genommen. Die im Artikel vorhandenen Verlinkungen bieten die Möglichkeit, innerhalb des selben Online-Portals weiterführende Texte zu den einzelnen Komponenten eines Rechtsstaates zu sichten.


Der oben verlinkte Artikel der Zeitschrift „Zeit“ aus dem Jahr 2009 beschäftigt sich mit dem Gefängnis Bastøy in Norwegen. Die Autorin beschreibt einen Besuch auf der dazugehörigen Gefängnisinsel und Gespräche mit den Mitarbeitern und Häftlingen. Sie scheint dabei der Konzeption des „liberalsten Gefängnisses der Welt“ kritisch gegenüber zu stehen. Der Artikel könnte im Unterricht als Diskussionsgrundlage zum Thema der Funktion bzw. der Härte von Haftstrafen beispielsweise in Form eines Rollenspiels genutzt werden.


Im oben verlinkten Video wird der Häftling „Peter“ aus einem norwegischen Gefängnis einen Tag lang begleitet. Dabei liegt der Fokus auf der liberalen Handhabung des Strafvollzugs in Norwegen. Dieses Video könnte als Grundlage einer Diskussion zum Thema der Funktion von Strafe alternativ oder ergänzend zu oben genanntem Artikel gezeigt werden.


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Themenübergreifendes Material


Unter dieser Überschrift wird eine Internetquelle aufgeführt, die eine Sammlung an Texten mit einer Vielzahl an inhaltlichen Themen beinhaltet. Aufgrund dieser allgemeinen Orientierung des Materials wurde von einer thematischen Einordnung abgesehen.


Der 2010 erstellte Reader des Fachverbands Ethik e.V. präsentiert eine bereits gekürzte Literatur- und Quellensammlung zum Themenfeld "Rechtsethik". Auf 62 Seiten werden im ersten Teil des Dokuments Theoretische Texte aufgelistet, die von Kant und Hobbes bis Radbruch und Höffe reichen (S. 3-27). Daraufhin schließt sich eine Sammlung von Texten an, die Beispiele der deutschen und internationalen Rechtsgeschichte aufführen, in denen die Schuldfrage anhand von konkreten Fällen mit Schülerinnen und Schülern diskutiert werden kann. Ein besonderer Hinweis kann an dieser Stelle auf die tabellarische Auflistung zu gesetzlichen Rechtsgrundlagen auf Seite 31-33 gegeben werden. Dieser Einschub wird im Inhaltsverzeichnis unter den Überschriften „Modell: Bedingungen eines gerechten Urteils“ und „Acht Bedingungen eines gerechten Urteils“ eingeführt. Es bleibt zu erwähnen, dass das Layout des Word-Dokuments an einigen Stellen verschoben erscheint und es in Einzelfällen zu fehlerhaften Seitenbezeichnungen im Inhaltsverzeichnis kommen kann.


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Einzelnachweise

  1. Hessisches Kultusministerium: Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe Ethik (S. 33)
  2. Kultusministerium Hessen Lehrplan Q3 Ethik (S. 57)



Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie