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Q4.4 - Naturbegriffe

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Version vom 4. August 2017, 11:28 Uhr von Anna-Katharina (Diskussion | Beiträge) (Naturverständnis in Deutschland)
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Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie

Auf dieser Seite finden Sie Internetmaterialien zum Inhaltsfeld „Naturbegriffe“ der Q-Phase. Folgende Ausführungen finden sich zu diesem Inhaltsfeld im Kerncurriculum für Hessen. Sie definieren einen Arbeitsrahmen für den schulischen Unterricht:

„Naturverständnis verschiedener Epochen und Kulturen (z.B. Aristoteles, Descartes)

  • griechische Antike: Technik als das vom Menschen gemachte
  • Neuzeit und Gegenwart: mechanische Naturkonzeption“[1]

Als Orientierung dient zudem die Erläuterung des Naturbegriffes im gymnasialen Unterricht aus dem nicht mehr gültigen Lehrplan.

„Naturbegriff: Natur innerhalb und außerhalb des Menschen; archaisches Naturverständnis, Naturromantik; Naturbeherrschung; Natur als Rohstofflager; Natur und Mythos“[2]

Diese Seite wurde erstellt von: Hanife Sahin, Anna-Katharina Wiesner und Naila Nasir.


Hintergrund

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Allgemeines



Das Kapitel gibt einen Überblick über die Bedeutung, die Aufgaben und Pluralität der Naturbegriffe und wie sich diese im Laufe der Philosophiegeschichte gewandelt haben. Insbesondere werden dabei die Auslegungen von Aristoteles (Antike) und Descartes (Neuzeit) erläutert. Zunächst geht der Autor darauf ein, welchen wichtigen Stellenwert Naturbegriffe in der Naturphilosophie haben: sie beschreiben die Naturphilosophie und legen kurz und bündig die wesentlichen Punkte der gewonnenen Erkenntnisse dar. Im Text wird deutlich, dass Naturbegriffe bei Aristoteles und Descartes unterschiedliche Verwendungsbedingungen haben. Diese werden hier ausgelegt, erweitert und verglichen. Es wäre sinnvoll für den Lehrer, die Bedeutung von Naturbegriffen von prägenden europäischen Philosophen zu kennen. Dies ist die Grundlage, um seine Schüler dazu anzuregen, sich mit Naturverständnissen in anderen Kulturkreisen auseinander zu setzen.
Der Text beschäftigt sich mit den verschiedenen, individuellen Naturbegriffen. Er ist leicht verständlich, kurz und geht wirklich auf vielfältige Definitionen der Natur ein (z.B. Natur als Ressource/menschliche Seele/Ordnung/Wildnis). Auch wird die Widersprüchlichkeit der Natur dargelegt und die Frage aufgegriffen, ob der Mensch und die Natur eine Einheit oder einen Gegensatz darstellen.
Der Online-Artikel thematisiert die mannigfaltige Nutzung des Naturbegriffs aus verschiedenen Disziplinen. Darunter zeigt sich das philosophische Verständnis des Naturbegriffs. Es werden Aspekte des Natur- und Menschenbildes angeschnitten. Der Artikel geht auf das Problem der Identifizierung und Verfremdung von Natur und Mensch ein. Unterschiedliche Perspektiven über die Bedeutung von Naturthemen bezüglich des Inhalts, Wertes und der Handlung werden erklärt:
Die Natur aus Inhaltsperspektive umfasst die verschiedenen Möglichkeiten von einem weiten zu einem engen Naturbegriff: aus Wertperspektive geht sie mit der subjektiven Vorstellungen einher; aus der Handlungsperspektive ermöglicht sie ein bestimmtes Handlungsfeld, indem der Umgang mit der Natur vorgestellt wird. Abschließend spielt sich das Konzept an einem Beispiel des Naturschutzes ab.


archaisches Naturverständnis



Dieser Artikel befasst sich mit den konservativen Vorstellungen über das Frauenbild und die Natur. Es wird aufgezeigt, dass das archaische Frauenbild oftmals mit "Hausfrau", "Hure" oder "Jungfrau" gleichgesetzt wird. So ein ähnliches Verständnis wird auch für den Naturbegriff verwendet. So sind Bezüge wie "Wildnis", "Unberechenbarkeit" und "Zähmung" für das Naturverständnis voreingenommen. In diesem Artikel wird das Frauen- und Naturverständnis gleichgesetzt und diskutiert. Inwiefern kann man von einer Typisierung dieser Charaktere sprechen? Wie kam es im Zuge der alten archaischen Zeitepoche zu diesen Zuweisungen? Der autonome Mensch strebt nach diversen Sehnsüchten wie diese. Hier werden verschiedene Gedankenbilder und Weltansichten abgewägt und diskutiert. Dabei wird besonders auf die Debatte zwischen konservativen und modernen Weltbildern in Erwägung gezogen.

Naturverständnis in verschiedenen Epochen und Kulturen



Naturverständnis in der Griechische Antike



Dies ist der Text der Vorlesung von Philip van der Eijk zu finden, die der Professor für Klassische Altertumswissenschaften und Wissenschaftsgeschichte 2010 an der Philosophischen Fakultät hielt. Es handelt sich um eine sehr ausfürhliche Beschreibung der antiken und frühchristlichen Wahrnehmung der Natur des Menschen. Es stellt sich heraus, dass schon vor mehreren Jahrhunderten und Jahrtausenden es reichliche Menschenbilder und Auffassungen naturwissenschaftlicher Ereignisse gab und diese Problematik wird hier ausgeführt.


Naturverständnis im Shintoismus, Japan



Die Seite befasst sich mit der Religion in Japan. Sie bietet ein breites Hintergrundwissen für diejenigen, die sich näher mit dem Thema beschäftigen und hilft dabei, dass enge Verhältnis der japanischen Kultur zum japanischen Glauben zu verstehen. Dies ist eng verknüpft mit dem Verständnis der Natur, da dies im Glauben verwurzelt ist.


Naturverständnis in Deutschland



Der Podcast behandelt die Ansichten des Meeresbiologen und Biophilosophen Andreas Weber, welcher sich mit einer Nebenströmung des Darwinismus beschäftigt. Diese bezieht sich auf die naturphilosophischen Positionen von Goethe und Schelling und wird von den Naturphilosophen Jakob von Uexküll und Francisco Varela repräsentiert. Es geht um die Symbiose verschiedener Lebewesen und wie sich eine solche Symbiose in den Schöpfungen der Menschen widerspiegeln: in Poesie, Musik und Malerei.
In diesem Artikel geht es um die romantische Auffassung der Natur und wie Humboldt die Ganzheit der Natur versteht. Er geht dabei auf die Naturwissenschaft und die Naturphilosophie ein und bietet damit einen detaillierten Überblick. Auch der Bezug zu Aristoteles wird erwähnt.


Unterrichtsmaterialien

Materialpool, Themenfelder - Halbjahresthemen, Rubrik Unterricht 900 x 144 px.png


Allgemeines



  • Online-Lexikon - Naturrecht (Naturphilosophie.org)
Auf der Seite naturphilosophie.org gibt es einen kurzen Einstieg in die Naturphilosophie. Darüber hinaus werden Publikationen und Projekte der Mitglieder aufgeführt. Das Lexikon selbst ist untergliedert in eine deutsche und eine englische Seite, beide befinden sich noch in Bearbeitung. Es bezieht sich auf die Grundbegriffe der Naturphilosophie und erklärt diese.
Besonders interessant für den Unterricht wäre der Artikel über Naturrecht. Dieser ist unterteilt in antikes, christliches und modernes Naturrecht und behandelt abschließend eine Differenzierung der modernen Naturrechtslehre anhand des Individualitätsbegriffs. Die Schüler könnten in Gruppen aufgeteilt werden, um sie die einzelnen Kapitel bearbeiten zu lassen. Da vor allem der Abschnitt über das moderne Naturrecht sehr lang ist, könnte dieser auf zwei Gruppen aufgeteilt werden.
Der Artikel beschäftigt sich vor allem mit den Grundfragen der Naturethik und den Argumenten für Naturschutz. Dabei wird der Text in physiozentrische und anthropozentrische Argumente aufgeteilt. Er ist leicht verständlich geschrieben.


archaisches Naturverständnis



Der oben genannte Link verweist zu einem Erfahrungsbericht über die Naturerfahrung. In der heutigen modernen Stadtgesellschaft ist man umgeben von zeitlichen Engpässen und vielen technischen Innovationen. Diese Lebensweisen beruhen auf dem Zeitgeist des 21. Jahrhunderts. Diesem städtischen Alltag entkommend flieht ein Städter in die Wildnis um nach neuen Lebensansätzen zu suchen. Dieser Drang beruht sich auf archaische Grundannahmen wie Freiheit, Natürlichkeit oder Absonderung. Dabei werden von ersten Assoziationen bis zu dem Erleben und Fühlen in Gegenwart der Natur geschildert.
Dieser Erfahrungsbericht kann in einer fortgeschrittenen Unterrichtseinheit zur Anwendung kommen. Schülerinnen und Schüler können im Rahmen einer Bearbeitungsphase diesen Text ausarbeiten. Aufgrund der Länge empfiehlt es sich auch, den Text in einzelne Sinn abschnitte aufgeteilt an Schülergruppen zu verteilen. Der Text eignet sich auch für die selbstständige Auseinandersetzung über das Naturverständnis und kann ebenfalls in einem umfangreicheren Arbeitsauftrag einfließen. Dieser Arbeitsauftrag könnte in Form einer vertiefenden Arbeitsphase oder einer Klausur Geltung finden.
Dieser Online Artikel thematisiert das Naturerleben von einer Familie, die in einem besonderen Wald-Stück ein Camping unternimmt. Dabei eröffnen sich den Campern verschiedene Aspekte der Natur. Dieser kurzer Artikel kann zur Einführung des Unterrichtsthema genutzt werden.


Naturverständnis in verschiedenen Epochen und Kulturen



Griechische Antike



Diese PDF-Datei enthält zahlreiche Seiten aus dem Werk "Was ist Natur? Klassische Texte zur Naturphilosphie", herausgegeben von Gregor Schiemann. Interessant für den Unterricht wäre beispielsweise das Kapitel "Aristoteles" aus seiner Physikvorlesung. Besonders geeignet wären zunächst die Seiten 69 bis 72; diese beschäftigen sich mit der Unterscheidung zwischen Dingen, die entweder von Natur aus oder Dinge, deren Existenz von Natur aus bestehenden Dingen verursacht wird. Die unterschiedlichen Bedeutungen von Naturbeschaffenheit können von Schülern herausgearbeitet werden. Auf Grundlage dieser Bearbeitung kann anschließend zu Aristoteteles' Aussagen zu naturwissenschaftlicher Forschung übergeleitet werden, welche in den darauffolgenden Seiten in der PDF-Datei zu finden sind. Für eine Gegenüberstellung könnte man den Deutschlandfunk-Artikel aus dem Kapitel "Naturverständnis in Deutschland" diesem Text anschließen.


Naturverständnis der Indianer



Dieser Artikel handelt von dem Mythos, dass Indianer im Einklang mit der Natur leben. Die Wahrheit sieht nämlich anders aus: sie richten große Schäden an der Umwelt an. Hier liegt ein leicht verständlicher Text vor und ist vorstellbar als Einstieg zum Unterthema "Natur und Mythos".
In diesem kurzen Video geht es um die Veröffentlichung eines Buches eine Frau, die seit ihrer Kindheit von der Kultur der Indianer fasziniert war. Als sie sich dann näher mit dem Thema beschäftigt, sieht sie ein, dass die Aufklärung über das Leid und die Unterdrückung der Indianer in der westlichen Welt oft zu kurz kommt. Sie weist darauf hin, dass Geschichte von Gewinnern geschrieben wird.

Für die Erziehung zur Mündigkeit kurz vor dem Abitur wäre sowohl das ARD-Video als auch der Artikel aus der Süddeutschen Zeitung besonders geeignet, damit Schüler lernen, dass auch gängige Erzählungen und Geschichten oft nicht der Wahrheit entsprechen und es notwendig ist, sie kritisch zu betrachten und hinterfragen.

Naturverständnis im Shintoismus in Japan



Der Shintoismus in Japan ist eine Naturreligion. Hervortretend ist nicht nur das Verständnis der Natur, sondern auch die Koexistenz des Shintoismus zu anderen Religionen, vor allem mit dem Buddhismus. Der Artikel erklärt in verständlichen Sätzen die Grundlagen des Shintoismus. Dieser glaubt an „kami“, göttliche Wesen. Diese können gut oder böse sein, aber auch Menschen, Tiere, Bäume, Pflanzen, Berge oder Meere. Die oberste Gottheit ist Amaterasu, die Sonnengöttin und Urahnin der Kaiserfamilie. Im Unterricht könnte der Artikel als Beispiel für ein anderes Naturverständnis eingesetzt werden. Denkbar wären auch Gruppenarbeiten zu den Naturverständnissen verschiedener Kulturen und Religionen.


Naturverständnis in Deutschland



Hier findet man ein Gespräch mit Philosophieprofessor Michael Hampe. Dieser sieht den Naturbegriff als äußerst problematisch, denn was natürlich ist und was nicht, scheint vom Zeitalter abzuhängen. Selbst technisch-zivilisatorische Entwicklungen seien Folgen von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und deshalb nicht als unnatürlich abzustempeln. Seine Äußerungen zum Naturbegriff allgemein und zu Mensch in Natur lassen sich sehr gut anknüpfen an die Auffassungen von Aristoteles aus den Ausschnitten von seiner Physikvorlesung. Da es um fortgeschrittene Schüler handelt, kann der Lehrer ein Streitgespräch einführen, in dem beide Standpunkte von zwei Gruppen mit jeweils zwei bis drei Repräsentanten in der Klasse vertreten werden.
In dem Artikel wird das Naturverständnis von Schelling, eines bedeutenden Philosophen des Deutschen Idealismus und der Naturphilosophie, erklärt. Er gilt als der Vorreiter des romantischen Verständnisses der Natur. Er vertritt die Ansicht, dass Mensch und Natur zwar einen gemeinsamen Ursprung haben, sich aber entzweiten. Dadurch stehen die Natur- und Geistprozesse nun in einem Spannungsverhältnis, welches durch Kunst aufgelöst werden kann und auch soll. Der Artikel kann als Grundlage zum Naturverständnis der Romantik herangezogen und mit den Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden.
Dieser Film handelt von dem Stellenwert des Waldes in Deutschland. Er wurde zunächst in der Märchen- und Sagenwelt verteufelt und galt zu vermeiden. Erst in der Epoche der Romantik konnte sich der Wald als mystischer, guter und friedlicher Ort etablieren und diese Auffassung von Wald ist bis heute geblieben. Im Film wird zudem angemerkt, dass der deutsche Wald aufgrund der Forstwirtschaft nicht mehr seiner reinen und naturülichen Natur entspricht. Der Film ist derzeit leider nicht online verfügbar, aber auch der Artikel gibt einen kleinen Überblick, der hilfreich sein könnte.
Der Text zeigt, inwiefern sich das Umweltbewusstsein und das Umweltverhalten im Alltag der Deutschen sich voneinander unterscheiden. Obwohl viele Deutsche sich für den Umweltschutz aussprechen, setzen nur die wenigsten entsprechende Maßnahmen im Alltag um. Der leicht verständliche gibt einen aktuellen Bezug zum Thema.
Dieser oben angeführte Link führt zur Website zum bayerischen radioWissen und bietet einen Vorschlag zur Unterrichtsreihe "Natur und Mythos". Am Beispiel von Schwänen wird der Kontrast zwischen Romantisierung und literarischer Einbettung mit dem lebensbedrohlichen Aussterben in Verbindung gebracht. Diese Audiodatei kann als Unterrichtseinstieg genutzt werden. Dabei können unterschiedliche Facetten bezüglich "Realität" und "Darstellung" beleuchtet werden.


Einzelnachweise


  1. Hessisches Kultusministerium: Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe Kerncurriculum Ethik S. 38
  2. Hesscisches Kultusministerium: Lehrplan Ethik Gymnasialer Bildungsgang Lehrplan Ethik S.61




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