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Religionskritik - Hintergrund

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Hintergrund

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Zeitgeschehen


Der obige Artikel informiert sachlich über die Formen und Grenzen der (möglichen) Koexistenz von Islam und säkularem Rechtsstaat. Mit Verweis auf die im Grundgesetz geschützte, unumstößliche Rechtsordnung betont der Artikel die Möglichkeit des gleichzeitigen Bestehens rechtlicher und religiöser Normen im Spektrum der rechtlich geregelten Religionsfreiheit. Der Islam sei ein Teil deutscher Kultur und würde als solcher genauso akzeptiert werden, wie die meisten Muslimen ihrerseits den deutschen Rechtstaat akzeptierten. Der Artikel warnt in diesem Zusammenhang vor der Gefahr, Islam mit Islamismus gleichzusetzen. Vertreter Letzteres seien ebenso zu bekämpfen wie Anhänger rechts- oder linksextremer verfassungsfeindlicher Gruppen. Sie stünden auf keinen Fall repräsentativ für den Islam, der innerhalb seiner Religion durchaus kommunikationsbereit und aufgeschlossen sei, was die Mehrzahl der in Deutschland lebenden und integrierten Muslime belegen würden.


Teaser


Peter Voss spricht mit Hamed Abdel-Samad anlässlich zu seiner Buchveröffentlichung „Mohamed - eine Abrechnung“. So werden die Person Mohameds und Abdel-Samads Haltung gegenüber des Islams zum Thema der Auseinandersetzung. Abdel-Samad ist ägyptischer Herkunft und arbeitet als Wissenschaftler und Publizist. Als Jugendlicher war er nach eigener Aussage selbst Anhänger der Muslimbrüder, heute steht er wegen seiner islamkritischen Schriften in der Öffentlichkeit und wird für diese zum Teil scharf kritisiert.


Der Gastkommentar des Medienanwalts Christian Schertz aus dem Jahr 2015 im Tagesspiegel diskutiert aus einer juristischen Perspektive anhand einiger ausgewählter Beispiele die Fragestellung, wann die Satire oder eine Karikatur als Mittel der Kritik von Personen, Begebenheiten und Ereignissen die Grenzen zur Schmähkritik überschreitet und was im Namen der Kunst- und Pressefreiheit (noch) legitimiert werden kann. So dienen dem Autor unter anderem der Abdruck von Mohammed-Karikaturen, die Fotomontage von Papst Benedikt XVI. zur Vatileaks-Affäre oder die Strauß-Karikaturen als Beispiele, an denen sich die Diskussionen zur Begrenzung der Meinungs- und Kunstfreiheit durch die Verletzung von Menschenwürde und Persönlichkeitsrechten oder religiöser Gefühle entflammten. Der Artikel gibt somit einen ersten Einblick in den durchaus spannungsgeladenen Diskurs zum Verhältnis von Kommunikationsfreiheit auf der einen und Menschenwürde auf der anderen Seite. Er lädt ferner dazu ein, sich -gerade im Hinblick auf die deutsche Rechtsprechung- intensiver und differenzierter mit der Thematik auseinander zu setzen.


  • Online-Material - „Religion und Gewalt“ (Psyche - Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, Verlag Klett-Cotta)
Dieser Internetlink verweist auf eine Sonderausgabe der Zeitschrift Psyche mit dem Titel „Religion, Religiosität und Gewalt“ aus dem Jahr 2009, in der diese Thematik aus einer psychoanalytischen Perspektive mit Hilfe von unterschiedlichen Publikationen beleuchtet wird. So finden sich in dieser Ausgabe unter anderem Beiträge zu den Verhältnissen von Religion und Psychoanalyse, Gewalt oder Fanatismus sowie psychoanalytische Untersuchungen zum religiösen Terrorismus oder allgemein zur Gottesvorstellungen und dem Wunsch nach Unsterblichkeit. Leider ist der Zugriff auf das Sonderheft nur den Abonnent/-innen der Fachzeitschrift vorbehalten, jedoch können die Gesamtausgabe sowie einzelne Artikel gegen ein kleines Entgelt käuflich erworben werden.



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Allgemeine Religionskritik


Rahel Jaeggi und Robin Celikates meinen, dass zwar die Religionen eine Rückkehr erleben, nicht aber ihre Kritik. Da sie Religionskritik als wichtig erachten, möchten sie vor dem Hintergrund dieser These erörtern wie Religionskritik heute aussehen müsste, weshalb sie acht Thesen in der Traditionslinie von Feuerbach bis Freud formulieren.


Vor dem Hintergrund des Religionsmonitors von 2008 beschäftigt sich der Artikel mit der Frage nach dem aktuellen Stellenwert und Bedeutung der Religion. Gleichzeitig präsentiert er einen Gang durch die Geschichte der Auseinandersetzung mit und gegen Religion und stellt einige Stationen wie die Aufklärung, Marx und neuere Positionen, die die Individuierung der Religion stark machen, heraus. Mit der sich mehrheitlich durchgesetzten individuellen Glaubensfreiheit begründet der Artikel die gegenwärtige Aktualität von Religion als Sinnstifter in vielen Lebensbereichen. Entscheidend sei auch, dass das Individuum dabei aus einer Vielzahl von Orientierungs- und Deutungshilfen schöpfen könne. Diese Wahlfreiheit habe aber auch eine Kehrseite, über die der Artikel informiert; den religiösen Fundamentalismus, welchen er als spezifisch modernes Phänomen charaktersiert.


Die Seite von Zeit online stellt hier eine Audio-Datei von der Veranstaltung „Ohne Gott geht es nicht!?" vom 09.02.2007 zur Verfügung. Diese ist mit der siebteiligen Zeit-Serie „Was soll ich glauben?" verknüpft, die die verschiedenen Weltreligionen facettenreich darstellt.


Die Kolumne „Kein freiwilliger Verzicht“ des freien Journalisten Wolfgang Michal aus dem Jahr 2015 beschäftigt sich in Anlehnung an den Zeit-Online Artikel „Vier Irrtümer über die Pressefreiheit“ von Jochen Wegner mit der Fragestellung, wie nach dem Terroranschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ im Januar 2015 mit Abbildungen von Mohammed-Karikaturen in öffentlichen Medien umzugehen ist. Während der Journalist Jochen Wegner sich in seinem Artikel aus Rücksicht auf die religiösen Gefühle der islamischen Glaubensgemeinschaft klar gegen eine demonstrative Inszenierung dieser Karikaturen ausspricht, argumentiert Wolfgang Michal in seiner Kolumne gegen diese Sichtweise und sieht in der radikalen Ablehnung aufgrund vom Befindlichkeiten eine stärkere Einschränkung der eigenen Pressefreiheit sowie eine Hinnahme unhaltbarer Zustände. Diese zwei konträren Positionen eignen sich insbesondere dafür, erste Argumente für das Für und Wider von Mohammed-Karikaturen kennenzulernen und eine Sensibilisierung im Hinblick auf die Fragestellung zu erreichen, wo die Grenzen einer fundierten Religionskritik zu setzen sind.


Mitschnitt des Vortrags von Prof. Dr. Jan Assmann „Zum Ursprung und Wesen religiöser Gewalt“. Der Vortrag wurde im Rahmen der Ringvorlesung „Religion und Gewalt - Erfahrungen aus drei Jahrtausenden Monotheismus“ im Sommersemester 2011 des Exzellensclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster gehalten. Im Vortrag geht Assmann den Ursprüngen religiöser Gewalt nach.



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Feuerbach


Auf der nicht-kommerziellen, unabhängigen Internet-Seite von Andreas Schmidt werden Leben und Werk von Feuerbach besprochen. Sehr hilfreich ist das Vorhandensein eines tabellarischen Lebenslaufs und einer Gliederung der Hauptgedanken von Feuerbachs Religionskritik in Stichpunkten, was einen Überblick erleichtert. Außerdem sind Kritik und Würdingung in einer übersichtlichen Tabelle vorhanden. Die Informationen und die Aufbereitung können auch sehr gut als Anhaltspunkte und Hilfestellungen für die Unterrichtsgestaltung dienen.


Dies ist die Onlinepräsenz der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft, welche sich neben Ludwig Feuerbach mit anderen Feuerbachs beschäftigt. Die Seite hat übereinanderliegende html-Seiten, so dass nur die Hauptseite verlinkt werden kann und man sich selbstständig weiter klicken muss. Auf der Seite der Ludwig-Feuerbach-Gesellschaft können Informationen zu Leben und Werk, aktuelle Publikationen, Zitate und Texte von Dritten über Feuerbach angesehen werden. Sie dient hauptsächlich dazu, Wissen zu vertiefen und Feuerbachs Religionskritik in einen größeren Rahmen einzuordnen. Außerdem kann die Internetseite als Abgleich zum Unterrichtsmaterial verwendet werden, da die hiesigen Informationen durch einen wissenschaftlichen Beirat geprüft wurden.


In diesem Artikel wird Feuerbachs Leben und sein Werk in einem relativ übersichtlichen Format auf wissenschaftlicher Basis etwas tiefergehender dargestellt. Der Artikel gliedert sich in die drei Kapitel: „Feuerbachs Lebensgeschicht“, „Zur Wirkungsgeschicht Feuerbachs“ und „Feuerbachs Denken als leib- und dialogzentrierte Anthropologie“. In Feuerbachs Lebensgeschichte werden die einzelnen Etappen von Feuerbachs eigenem Philosophieverständnis sehr anschaulich und interessant beschrieben. In dem Kapitel „Zur Wirkungsgeschichte Feuerbachs“ geht es um die Rezeptionsgeschichte von Feuerbach, was insbesondere mit Blick auf Marx sehr aufschlussreich sein könnte. Im Zentrum der Beschreibung von Feuerbachs Denken steht Feuerbachs humanistischer Materialismus, welcher auch Ausgangspunkt für Feuerbachs Religionskritik darstellt.
Der Text ist inhaltlich eher wissenschaftlich gehalten. Ferner ist er ursprünglich für ein Laienpublikum gedacht, was ihn sehr gut lesbar macht. Er eignet sich sehr gut, um ein stabiles Hintergrundwissen zu bekommen sowie eine gute Systematisierung der Hauptgedanken von Feuerbachs Religionskritik und den Übergang zu Marx Religionskritik herzustellen.


Das Projekt Gutenberg ist ein Internetportal, welches kostenlos ganze Werke von Autor/-innen zum Lesen und Herunterladen anbietet. Hierfür müssen die Urheberrechte der Autor/-innen abgelaufen sein, was dann der Fall ist, wenn die jeweiligen Autor/-innen schon mehr als 70 Jahre tot sind. Die Seite eignet sich gut, um Originaltexte nochmal einzusehen, konkrete Zitate nachzuschlagen oder Abschnitte mit dem Unterrichtsmaterial zu vergleichen. Jedoch sind leider keine Seitenzahlen vorhanden, was das Recherchieren erschwert.
Von Ludwig Feuerbach sind die Werke „Das Wesen der Religion“ und „Das Wesen des Christentums“ vorhanden.



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Marx


Aus der Reihe „Gläubige Gottesleugner“ von Rolf Cantzen.
Der Beitrag eignet sich für Lehrkräfte, die nach einem auditiven Zugang zum Thema suchen. Die Sendung besteht insgesamt aus sechs Teilen. Der hier verlinkte Beitrag erläutert die Kerngedanken der Religionskritik von Feuerbach und Marx. Er eignet sich dadurch auch dazu, die Unterschiede zwischen Feuerbachs anthropologischer und Marx' soziologischer Kritik der Religion sowie die Entwicklung der Marxschen Religionskritik herauszuarbeiten.


Das Portal enthält aktuelle Informationen zur Marx-Engels-Gesamtausgabe und präsentiert edierte Texte und Teile der editorischen Apparate der II. Abteilung in einer digitalen Ausgabe sukzessive im Internet. Die Bände der II. Abteilung der MEGA geben in ihren editorischen Apparaten Aufschluss über die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Fassungen. Sehr praktisch sind das Sachregister und die Möglichkeit der Volltextsuche. Außerdem finden sich auf den Seiten Hinweise auf begleitende Publikationen (Marx-Engels-Jahrbuch), die über den aktuellen Stand der Marx-Forschung informieren.


Der Aufsatz „Kapitalismus als Religion“ von Walter Benjamin kann genutzt werden, um die späten ökonomiekritischen Schriften von Marx aus einer religionskritischen Perspektive zu beleuchten und den Zusammenhang mit der Religionskritik des Frühwerks zu thematisieren. Ein gleichnamiger von Dirk Baecker herausgegebener Sammelband enthält Beiträge renommierter Forscher zu Benjamins Aufsatz und eignet sich als Hintergrundinformation und Ergänzung.


Das Projekt Gutenberg ist ein Internetportal, welches konstenlos ganze Werke zum Lesen und Herunterladen anbietet. Dabei müssen die Urheberrechte der Autor/-innen abgelaufen sein, was der Fall ist, wenn der/die jeweilige Autor/-in mehr als 70 Jahre tot ist. Die Seite eignet sich gut, um Originaltexte einzusehen, um Zitate nachzuschlagen oder Abschnitte mit dem Unterrichtsmaterial zu vergleichen. Dabei sind leider keine Seitenzahlen vorhanden, was das Recherchieren erschwert. Von Karl Marx sind zahlreiche Werke vorhanden.



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Nietzsche


Eine umfangreiche Einführung in Nietzsches Religionskritik bietet das Skript für Studierende von Privatdozent Dr. Hans Gerald Hoedl. Nach eigenen Angaben ist es folgendermaßen strukturiert: „Zunächst wird der Begriff der Kritik erläutert [...], dann ein Überblick über Epochen der Religionskritik gegeben [...]. Danach werden die theoretischen Grundlagen von Nietzsches Religionskritik erläutert [...]. Im Anschluß werden einige Hauptthemem von Nietzsches Religionsphilosophie dargestellt: Der „Tod Gottes“ [...] und die Analyse des Ressentiment, wobei auch kurz auf Nietzsches Wertung der Religionen im Spätwerk eingegangen wird" (H.G. Hoedl, Vorbemerkung).


Eine fachlich sehr zuverlässige und authentische Quelle stellt dieser Artikel in englischer Sprache dar. Wissenschaftler/-innen aus aller Welt stellen hier Informationen in englischer Sprache zur freien Verfügung. Der Artikel befasst sich sowohl mit Nietzsche-typischen Themenbereichen wie dem Willen zur Macht, seinem Begriff vom Menschen und dem Nihilismus als auch mit Werksrezeption, Problemen der Interpretation und der Periodizierung seiner Schriften.


Das Projekt Gutenberg ist ein Internetportal, welches konstenlos ganze Werke von Autor_innen zum Lesen anbietet. Dabei müssen die Urheberrechte der Autor/-innen abgelaufen sein, was der Fall ist, wenn die jeweiligen Autor/-innen schon mehr als 70 Jahre tot sind. Die Seite eignet sich gut, um Originaltexte nochmal einzusehen, um konkrete Zitate nachzuschlagen oder Abschnitte mit dem Unterrichtsmaterial zu vergleichen. Dabei sind leider keine Seitenzahlen vorhanden, was das Recherchieren erschwert.
Die Schriften „Der Antichrist. Versuch einer Kritik des Christentums.“ und „Also sprach Zarathustra“ befassen sich konkret mit Nietzsches Religionskritik, sind dabei aber sehr umfangreich. Sie eignen sich für die Suche nach weiteren Textauszügen zum Thema, die im Unterricht mit den SuS gelesen werden können.



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Freud


Der Artikel von Alan Posener fasst mit einfachen und klaren Worten die Vorstellungen von Freud zum Ursprung religiöser Vorstellungen zusammen. Religion wird hierbei als eine universelle Zwangsneurose angesehen, die im engen Zusammenhang mit dem Ödipuskomplex steht. Gott existiert hier als ein ins Absolute projizierter Über-Vater, der die Eltern in ihrer Funktion, Schutz und Moral zu bieten, ersetzt. Dieser Artikel eignet sich hervorragend für einen schnellen Überblick in das psychoanalytische Verständnis von Religion und Gott und gibt durch Verweise auf relevante Textstellen eine gute Orientierung.


Auf dieser nicht-kommerziellen, unabhängigen Internet-Seite von Andreas Schmidt werden relativ übersichtlich die wichtigsten biographischen Eckdaten sowie ein Bezug zu den relevanten Werken von Sigmund Freud dargestellt. Außerdem erfolgt eine knappe Zusammenfassung der Grundthesen der Psychoanalyse. Im Anschluss daran behandelt ein weiterer Themenblock die Auffassung Freuds zur Entstehung des Christentums über den Totemismus. Das daraus resultierende Wesen der Religion wird stichpunktartig herauskristallisiert und zum Abschluss tabellarisch einer kritischen Reflexion unterzogen. Diese sehr übersichtliche Seite dient dazu, der Lehrkraft einen Überblick in die Kernthesen des psychonanalytischen Atheismus zu vermitteln.


  • Online-Materialsammlung - Werke Freud (Projekt Gutenberg)
Das Projekt Gutenberg ist ein Internetportal, welches kostenlos ganze Werke von Autor/-innen zum Lesen und Herunterladen anbietet. Dabei müssen die Urheberrechte der Autor_innen abgelaufen sein, was der Fall ist, wenn die jeweiligen Autor/-innen schon mehr als 70 Jahre tot sind. Die Seite eignet sich gut, um Originaltexte nochmal einzusehen, um konkrete Zitate nachzuschlagen oder Abschnitte mit dem Unterrichtsmaterial zu vergleichen. Dabei sind leider keine Seitenzahlen vorhanden, was das Recherchieren erschwert.
Zu den religionskritischen Werken Freuds zählen hauptsächlich die Schriften „Die Zukunft einer Illusion“ und „Totem und Tabu“.Die Texte eignen sich für die Suche nach weiteren Textauszügen zum Thema, die im Unterricht mit den SuS gelesen werden können.



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Darwin/ Dawkins/ Dennett


Das circa fünfzehn minütige Lehr-Video „Tatsache Evolution - Was Darwin nicht wissen konnte“ aus einer Video-Serie vom Arbeitskreis Evolutionsbiologie um Prof. Dr. Ulrich Kutschera beschäftigt sich intensiv auf einer sehr biologischen Ebene mit der Fragestellung, was unter dem Begriff der Evolutionstheorie zu verstehen ist. Ausgehend von der heutigen Erkenntnis, dass eine alle Teilprozesse umfassende Evolutionstheorie in der Biologie des 21. Jahrhunderts nicht existiert, werden im weiteren Verlauf des Filmes die Geschichte und Entwicklung der Evolutionsbiologie anhand von fünf Konzepten näher erörtert. Der Ursprung der Evolutionsbiologie wird hierbei beim Lamarckismus gesetzt, der sich im Laufe der Zeit über den Darwinismus und Neodarwinismus bis hin zu einer integrativen Wissenschaftsdisziplin über die Synthetische Theorie aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts erweitert hat. Zur Veranschaulichung dieser verschiedenen Konzepte werden neben der Vorstellung der wichtigsten Kernthesen viele schematische Abbildungen aus biologischen Lehrbüchern dargestellt. Als Fazit dieses Lehr-Videos hält Prof. Dr. Ulrich Kutschera am Ende fest, dass die heutige Evolutionsbiologie ein System zahlreicher Theorien aus den Geo- und Biowissenschaften ist, das Erklärungen zu den Antriebskräften verschiedener Teilprozesse der Stammesentwicklung der Organismen liefert. Der Lehr-Film eignet sich insbesondere dafür, fachliche Hintergrundinformationen zur Entwicklung der Evolutionsbiologie anhand ihrer verschiedenen Theorien zu gewinnen, erfordert jedoch von den LuL im Fach Ethik/ Philosophie aufgrund der sehr biologischen Ausrichtung unter Umständen eine fächerübergreifende Zusammenarbeit mit den Lehrkräften des Fachs Biologie.


Das circa zehnminütige Video von der Richard Dawkins Foundation wurde an der Universität in Kassel produziert. Zu Beginn werden einige Grundbegriffe bezüglich des auf biologischen Phänomenen übertragenen biblischen Schöpfungsglaubens (Kreationismus) erklärt. Im Laufe des Videos lernt der Zuschauer verständlich erklärt einige verschiedene Versionen des Kreationismus kennen. Thematisiert werden unter anderem der flache-Erde-Kreationismus, welcher auf dem Glauben beruht, dass die Erde eine Scheibe sei oder der junge-Erde-Kreationismus, der von der Erde als nur 10000 Jahre alte Kugel ausgeht. Verschiedene Behauptungen des Kreationismus werden wiederlegt. Zum Beispiel die These, dass die Evolution nur eine unbelegte Theorie ist, jedoch kann die Evolution anhand von Fossilien belegt werden. Professor Dr. Ulrich Kutschera (Universität Kassel/ Stanford, USA) beendet das Video mit der erläuterten Schlussfolgerung, dass Glaube eben nicht Wissen sei.


Ausgehend von der Frage, welche Zukunft Religion auf dieser Welt hat, beschäftigt sich Daniel C. Dennett in diesem englischsprachigen Vortrag mit der Frage nach dem Wesen der Religion. Entgegen fünf hypothetischer Zukunftsszenarien, nach denen die Religion entweder ausstirbt, durch die Wissenschaft ersetzt oder zu einem glaubenlosen Marktunternehmen wird, zukünftig als Stilausdruck, wie Kleidung getragen wird, oder zuletzt das Armageddon hereinbricht, nimmt Dennett an, dass die Religion ein sich selbst erhaltendes, natürlich Phänomen ist. Entlang verschiedener Vergleiche zwischen biologischen und kulturellen Phänomenen erläutert Dennett zudem Fragen des Ursprungs und der Verbreitung von Religion, was seinen Vortrag zu einem informativen Einstieg in das Thema Religion aus philosophischer Sicht macht.




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