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Selbst und Welt 7/8 - Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen: Unterschied zwischen den Versionen

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:''Die SuS reflektieren Abweichungen zwischen ihrer Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung durch ihre Mitschüler (vgl. Hinführung, 3. Möglichkeit). Das Problem wird in [https://www.planet-schule.de/wissenspool/knietzsche-der-kleinste-philosoph-der-welt/inhalt/sendungen/knietzsche-der-kleinste-philosoph-der-welt.html diesem Video] (''Knietzsche und das Ich''; Planet Schule) illustriert.''
 
:''Die SuS reflektieren Abweichungen zwischen ihrer Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung durch ihre Mitschüler (vgl. Hinführung, 3. Möglichkeit). Das Problem wird in [https://www.planet-schule.de/wissenspool/knietzsche-der-kleinste-philosoph-der-welt/inhalt/sendungen/knietzsche-der-kleinste-philosoph-der-welt.html diesem Video] (''Knietzsche und das Ich''; Planet Schule) illustriert.''
  
 
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:[[Selbst_und_Welt_7/8_-_Unterrichtsmaterialien#Knietzsche_Identitaet| Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa]]
[https://www.planet-schule.de/fileadmin/dam_media/wdr/knietzsche/pdf/AB2_Das_bist_du.pdf Arbeitsblatt] (Planet Schule)
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:[https://www.planet-schule.de/fileadmin/dam_media/wdr/knietzsche/pdf/AB2_Das_bist_du.pdf Arbeitsblatt] (Planet Schule)
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;*Baustein B2 - Vermisstenanzeige (ca. 20 Min.)
 
;*Baustein B2 - Vermisstenanzeige (ca. 20 Min.)

Version vom 18. Juli 2018, 11:33 Uhr

Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie


Bausteine für Unterrichtsreihen

BANNER - Exemplarische Unterrichtsreihen bearbeitet-1.png


Unterrichtsreihe zum Thema „Selbst- und Fremdwahrnehmung“



Hinführung



In der Hinführung sollen sich die SuS mit der Frage „Wer bin ich?“ auseinandersetzen und verschiedene Facetten der eigenen Persönlichkeit kennen lernen, die ihre Identität ausmachen. Je nach Vorwissen und Leistungsvermögen der Lerngruppe könnte die Erarbeitung auch um eine Betrachtungsebene „kollektiver Identitäten“ erweitert werden, z.B. „Wir Ausländer“ oder „Wir Frauen“.
Folgende Materialien können verwendet werden:


  • Baustein A1 - Brief „Wer bin ich?“ (ca. 20 Min.)
Die Lehrkraft liest den SuS einen Textausschnitt aus dem Roman „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder vor. In diesem Textabschnitt bekommt Sofie einen Brief eines Unbekannten, in dem lediglich die Frage „Wer bin ich?“ steht. Die SuS sollen dann selbst auf die Frage „Wer bin ich?“ in einem eigenen Brief an den Unbekannten antworten. Die Lehrkraft kann ggf. Aspekte vorgeben, auf die die SuS im Brief eingehen sollen, z.B. Aussehen, Charakter etc.
Die SuS werden mit der Frage nach ihrem eigenen Ich konfrontiert. Sie loten unterschiedliche Dimensionen der eigenen Persönlichkeit aus.

Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (Bildungsserver Berlin-Brandenburg, S. 23)


  • Baustein A2 - Spiel „Ein Schritt nach vorne“ (ca. 20 Min.)
Alle SuS bilden einen Kreis. Die Lehrperson erklärt das „Spiel“. Sie sagt einen Satz über sich , wie z.B. „Heute habe ich zum Frühstück ein belegtes Brötchen gegessen“, „Ich bin über 1,60m groß“, „Ich mache gerne Sport“, „Ich spreche mehr als zwei Sprachen“, „Ich wohne in Bockenheim“ etc. Alle SuS, auf die die Aussage zutrifft, gehen einen Schritt nach vorn. Die übrig gebliebenen SuS klatschen, um die vorgetretenen SuS wertzuschätzen. Die SuS in der Mitte gehen wieder einen Schritt zurück und der Vorgang wird mehrmals wiederholt. Dann dürfen auch die SuS die Rolle der Lehrperson übernehmen und einen Satz aufsagen. Nach einigen Durchgängen gehen die SuS zurück auf ihre Plätze.
Die SuS nehmen ihre persönlichen Eigenschaften wahr und benennen diese. Durch das Klatschen lernen sie, die Unterschiedlichkeiten ihrer Mitschüler*innen zu respektieren und auch wertzuschätzen.


  • Baustein A3 - Arbeitsblatt „Das bin ich“ (ca. 15 Min.)
Zwei SuS gehen freiwillig vor. Die Lehrperson fragt, ob sie gleich sind. Die SuS verneinen und beschreiben die Unterschiedlichkeiten beider SuS. Schluss: Beide SuS haben viele Eigenschaften, die sie voneinander unterscheiden. Die Lehrperson teilt das Arbeitsblatt aus und stellt es auf Folie anhand von Beispielen vor. Die SuS füllen das Arbeitsblatt in Einzelarbeit aus.
Die SuS erkennen, dass Menschen sich voneinander unterscheiden. Sie füllen den Steckbrief aus und benennen die Eigenschaften, die sie ausmachen.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (Planet Schule)


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Problemstellung



In der Problemstellung sollen die SuS dafür sensibilisiert werden, dass es einen Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung der eigenen Person gibt. Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein B1 - Arbeitsblatt „Das bist du“ (ca. 15 Min.)
Alle SuS schreiben ihre Namen auf das Arbeitsblatt und geben es an den Sitznachbar/an die Sitznachbarin weiter. Diese/r ergänzt es mit einer Eigenschaft/einem Satz. Das Arbeitsblatt wird so lange weitergegeben, bis jede/r sein eigenes Blatt wieder erhält.
Die SuS reflektieren Abweichungen zwischen ihrer Selbstwahrnehmung und der Fremdwahrnehmung durch ihre Mitschüler (vgl. Hinführung, 3. Möglichkeit). Das Problem wird in diesem Video (Knietzsche und das Ich; Planet Schule) illustriert.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Arbeitsblatt (Planet Schule)


  • Baustein B2 - Vermisstenanzeige (ca. 20 Min.)
Die SuS schreiben einen kurzen Beschreibungstext in Form einer Vermisstenanzeige zu je einem anderen Mitschüler: „Vermisst wird eine Person, die...“ Einzelne SuS lesen ihre Vermisstenanzeige im Plenum vor und die anderen SuS müssen erkennen, auf welchen Mitschüler die Beschreibung passt. Vorab sollte je nach Lerngruppe darauf hingewiesen werden, dass die Beschreibungen keine Beleidigungen enthalten dürfen.
Die SuS werden mit der Fremdwahrnehmung der eigenen Person seitens der Mitschüler konfrontiert.


Die SuS lesen zunächst eigenständig den Comic auf den Seiten 19-22. Es geht um eine Deutschtunesierin, die nach Tunesien reist und ständig gefragt wird, ob Deutschland oder Tunesien ihre Heimat ist oder wo es ihr besser gefällt. Am Ende beschließt sie, sich nicht festzulegen, denn sie mag beide Länder gerne und fühlt sich deutsch und tunesisch gleichzeitig. Nach dem Lesen tauschen die SuS sich mit dem Nachbarn/der Nachbarin aus. Im Anschluss wird im Plenum diskutiert, welcher Herausforderung Miriam gegenübersteht. Die Lehrperson stellt Impulsfragen und die SuS bringen eigene Geschichten und Erfahrungen mit ein.
Die SuS setzen sich mit einem Problem auseinander, mit dem alle multikulturell aufgewachsenen Menschen konfrontiert sind: „Wo gehöre ich hin? Was ist meine Heimat?“ Vermutlich sind selbst einige SuS in der Klasse von diesem Zwiespalt betroffen und die Nicht-Betroffenen werden auf diese Weise dafür sensibilisiert. Themen wie Rassismus und Diskriminierung werden angesprochen und besprochen.


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Selbstgesteuerte/Kontrollierte Problemlösung



In der Phase der Problemlösung sollen die SuS verstehen, dass das eigene Ich sich aus unterschiedlichen Rollen zusammensetzt. Die unterschiedliche Rollen sind wiederum mit verschiedenen Rollenerwartungen verknüpft, z.B. von Eltern, von Lehrern oder von Freunden. Zusätzlich entwickeln die SuS ein Bewusstsein dafür, dass die Wahrnehmung anderer Person oft auf eigenen Vorurteilen basiert.
Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


'Die SuS sehen sich die Karikatur zu den unterschiedlichen Rollen einer Person an und beschreiben diese im Plenum. So wird herausgearbeitet, dass unterschiedliche Erwartungen an Personen gerichtet werden, ihre Identität von Kontext zu Kontext variiert.'
Die SuS sind nach dieser Arbeitsphase in der Lage, das Konzept der Rolle und damit verbundenen Rollenerwartungen zu beschreiben.


Die SuS bringen Werbeprospekte mit und analysieren anhand der Männer– und Frauenbilder in den mitgebrachten Materialien, welche „Identitätstypen“ gesellschaftlich verfügbar sind, z.B. Karrierefrau, Macho, Hausfrau usw. So wird ersichtlich, dass Fremdwahrnehmungen auch auf Vorurteilen beruhen können.
Die SuS können Annahmen über Identitäten kritisch hinterfragen. Sie können das Verhältnis dieser Annahmen zur Werbeindustrie beschreiben.


  • Baustein C3 - Geschichte „Wer ist hier arm dran?“ (ca. 25 Min.) - Geschichte (Bildungsserver Berlin–Brandenburg) (S. 41, M4)
Die SuS lesen die Geschichte „Wer ist hier arm dran?“ von Christine Nöstlinger im Plenum laut vor und erklären in Bezug auf den Titel, wieso Bille findet, dass ihre Mutter arm dran sei.
Die SuS identifizieren sich mit Bille und reflektieren mögliche Erwartungen, die von Eltern an Kinder gerichtet werden.


Blick aus dem Body of Knowledge an der Goethe-Universität Frankfurt

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Sicherung



In der Phase der Sicherung sollen die SuS die Begriffe Selbst- und Fremdwahrnehmung, Identität, Rollen und Vorurteile definieren und abgrenzen können. Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein D1 - Textdiskussion zu „Ist doch schön bei euch“ (ca. 30 Min.) Text (Fluter - Jugendmagazin der bpb)
Die SuS lesen den Text „Ist doch schön bei euch“ und notieren sich, inwiefern Identität in dem Text eine Rolle spielt: als Vorurteil, als Fremdwahrnehmung, als Rollenerwartung anderer, als „gesellschaftliches Schicksal“, als verhärtete Identität, als kontextabhängig, als Hybrid. Diese unterschiedlichen Begriffe (oder ein Teil davon) werden im Anschluss definiert.
Die SuS können relevante Begriffe definieren und voneinander abgrenzen.


  • Baustein D2 - Tafelbild zum Thema „Rollenkonflikt“ (ca. 30 Min.) Schaubild Rollenkonflikt (Dipl. Psych. Ingeborg Prändl)
Die Lehrkraft entwickelt mit den SuS ein Tafelbild zu ihren sozialen Rollen. Sie analysieren ihre eigenen Rollen und die damit verbundenen Erwartungen und gehen möglichen Rollenkonflikten auf den Grund.
Die SuS können ihre Rollen und an sie gerichtete Erwartungen reflektieren.


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Transfer



In der Phase des Transfers sollen die SuS die Frage „Wer will ich sein?“ beantworten, indem sie sich mit den an sie gerichteten Erwartungen auseinandersetzen und ausgehend von Vorbildern eigene Vorstellungen für ihr Leben entwerfen. Dazu können folgende Materialien verwendet werden:


  • Baustein E1 - Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken (ca. 30 Min.) Artikel (Stern)
Die SuS lesen den Artikel zur Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken und notieren sich, wie soziale Netzwerke mit Identitäten zusammenhängen: Einerseits sind die Netzwerke Möglichkeiten, die eigene Identität zum Ausdruck zu bringen, andererseits erkennen soziale Netzwerke nur bestimmte Eigenschaften an, honorieren nur bestimmte Ausdrucksweisen von Identitäten. So wirken soziale Netzwerke verzerrend auf Identitäten zurück. Im Anschluss diskutiert das Plenum, wie sich Idealbild, Selbstdarstellung, Rollenerwartungen und Identitäten zueinander verhalten.
Die SuS setzen sich kritisch mit ihrem eigenen Verhalten in sozialen Netzwerken auseinander, indem sie Wechselbeziehungen zwischen Idealbildern, Erwartungen, Selbstdarstellungen und Identitäten erläutern.


  • Baustein E2 - Collage „Vorbilder“ (ca. 20 Min.)
Die SuS bringen Bilder von maximal zehn Personen mit, die sie inspirieren und idolisieren. Diese können Familienmitglieder, Freunde, sonstige Bekannte und Verwandte, Lehrer*innen oder auch Berühmtheiten sein. In der Unterrichtsstunde erstellen sie Collagen. Sie stellen die Personen vor und sagen, was sie besonders macht und begründen, wieso sie sich für diese Personen entschieden haben.
Das Ziel ist die Antwort auf die Fragen „Wer inspiriert mich? Wer will ich sein?“ und eine Begründung dieser Antwort. So setzen sich die SuS in ein kritisches Verhältnis zu ihren Idolen und formulieren einen anstrebenswerten Persönlichkeitsentwurf.


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Mögliche Unterrichtssequenzen



Die oben aufgeführten Bausteine können beispielsweise zu folgenden Unterrichtssequenzen zusammengebaut werden:


SelbstWelt78 Unterrichtssequenz.jpg

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Die nachfolgende Tabelle ermöglicht den Wechsel zu den hier neu erstellten Unterseiten sowie zur Einführungsseite:


Jahrgangsstufe 7/8 - Selbst und Welt
1. Hintergrund
2. Unterrichtsmaterialien
3. Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen



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