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Tierethik - Unterrichtsmaterialien

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Unterrichtsmaterialien

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Positionen der Tierethik


Peter Singers Position wird in diesem Erklärvideo anschaulich, leicht nachvollziehbar und anhand vieler Zitate erklärt. Dabei wird auf Singers Unterscheidung zwischen Personen und Nichtpersonen (00:36-05:55) sowie seine Ansicht zur Tötung von Tieren (05:55-08:33) eingegangen. Im Anschluss wird Singers Position zu Abtreibung und Infantizid erläutert und warum er darum von vielen kritisiert wird (08:33-14:40). Das Video ist für die Vertiefungsphase geeignet, bietet aber auch Ideen für Lehrkräfte, die eine Ergebnissicherung zu diesem Thema per Tafelbild festhalten wollen. Direkt zu Anfang des Videos wird gesagt, dass für ein vollständiges Verständnis des Videos Wissen über den Präferenzutilitarismus von Vorteil ist. Dazu bietet der Kanal Erklärvideos zum Präferenzutilitarismus sowie weiteren Kritikpunkten am Präferenzutilitarismus an.
Die Arbeitsblätter der staatlich anerkannten Seite lehrplanplus.bayern.de beinhalten eine Unterrichtsreihe für zwei Unterrichtsstunden mit dem Schwerpunkt „Positionen und Probleme der Tierethik“. Eine Karikatur und eine Phantasiereise bilden den Einstieg. In der Erarbeitungsphase werden Speziesismus und Anthropozentrismus gegenübergestellt, wozu die Ergebnisse in einem Tafelbild festgehalten werden. In der letzten Phase der Problematisierung wird ein Bild analysiert, interpretiert und abschließend können die SuS sich selbst begründet positionieren. Das Material eignet sich für die Oberstufe und ist durch verschiedene Aufgabenformen vielseitig und interessant gestaltet.
Das aus einer Seite bestehende Arbeitsblatt des Militzke-Verlages mit einem Lösungsblatt für Lehrkräfte thematisiert die Ferkelkastration in Deutschland. In dem Einführungstext, der aus einem Ausschnitt eines Zeitungsartikels aus der ZEIT besteht, wird die 2018 noch praktizierte Kastration männlicher Ferkel ohne Betäubung thematisiert. In der Aufgabenstellung gibt es bereits den Hinweis, dass sich die Gesetzeslage geändert haben kann, was auch der Fall ist: Seit 2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration verboten. Die SuS sollen dies recherchieren. In einer weiteren Rechercheaufgabe sollen die SuS Gruppen bilden und sich mit einigen Positionen der Tierethik bekannt machen. Angegeben sind hier der Utilitarismus, der Präferenzutilitarismus und der Rechts-Ansatz, welche auch im Lösungsteil für die Lehrkraft kurz erklärt werden. In der dritten Aufgabe soll eine Podiumsdiskussion vorbereitet werden. Das Arbeitsblatt eignet sich für einen schnellen Einstieg in die Thematik der Tierethik. Es ist allerdings nur geeignet, wenn die SuS die Möglichkeit haben, eigenständig im Internet zu recherchieren.
Die Arbeitsblätter, welche auf dem Schulserver Niedersachsens hochgeladen wurden, bieten einen guten Überblick über Tierethik und eignen sich durch die Einteilung in mehrere Abschnitte sowohl für den Einstieg als auch für die Vertiefung. Im ersten Abschnitt wird eine kurze Definition von Tierethik (allerdings ohne Quelle) gegeben, anhand derer die SuS Themenfelder der Tierethik benennen sollen. Im zweiten Abschnitt sollen vier Zitate berühmter Persönlichkeiten (Aristoteles, Bentham, Kant, Schweitzer) bezüglich ihrer Sichtweise zu Tieren untersucht werden. Im folgenden Abschnitt werden zwei Grundpositionen der Tierethik (tierethischer Anthropozentrismus, tierethischer Physiozentrismus) mit ihren jeweiligen Unterpositionen vorgestellt. Die SuS sollen die Zitate nun einer Grundposition zuordnen. Im vierten Abschnitt wird näher auf die Position von Peter Singer eingegangen, an welcher im fünften Abschnitt Kritik geäußert werden soll. Für die Arbeitsblätter gibt es auch Lösungsblätter.
Der von Florian Krämer gesprochene Podcast beginnt mit einem Gedankenexperiment (0:40 - 3:15), welches sich sehr gut zum Einstieg in die Tierethik und insbesondere Peter Singers Position dazu eignet. In dem Gedankenexperiment wird die Hörer/-innenschaft damit konfrontiert, dass sie aufgrund eines Brandes in einem Labor immer nur ein Lebewesen aus dem Feuer retten kann. Die Lebewesen sind ein Professor, 20 menschliche Embryonen, ein Goldfisch, ein Schimpanse und ein Kaktus. Die Zuhörer/-innen sollen sich überlegen, in welcher Reihenfolge sie die Lebewesen retten würden und warum. Dabei werden die Fragen aufgeworfen, ob aufgrund der Tatsache, dass etwas lebt, dieses Lebewesen auch ein Recht auf das Leben hat, wie stark dieses Recht ist und woher das Recht auf das Weiterleben kommt. Der Podcast behandelt im Folgenden den Utilitarismus und Präferenzutilitarismus, sowie Peter Singer und seine Kritik am Speziesismus. Der Podcast bietet durch das Gedankenexperiment einen aktivierenden Einstieg und stellt Peter Singer als einen wichtigen Vertreter der Tierethik vor.
Der von Prof. Dr. Ursula Wolf und Jens Tuider für die bpb geschriebene Artikel behandelt die verschiedenen tierethischen Positionen. Es werden sowohl indirekte Argumente für die Rücksicht aufs Tierwohl wie bei Kant angeführt, als auch direkte Argumente zur Berücksichtigung des Tierwohls aufgezeigt, die in der Mitleidsethik, der Utilitarismus und der Theorie der Tierrechte zu finden sind. Außerdem werden in einem längeren Absatz Argumente für den gleichen moralischen Status von Tieren aufgeführt. Am Ende werden beispielhaft Anwendungsbereiche für diese philosophischen Überlegungen genannt. Der Text bietet einen guten Überblick über die verschiedenen Positionen und eignet sich daher für den Anfang einer Vertiefungsphase.
Auf diesen Seiten des Verlages Klett befindet sich eine Sammlung verschiedener ethischer Positionen zum Verhältnis von Mensch und Natur. Jede Position enthält ein Zitat eines Philosophen, der die Position beispielhaft vertritt. Ein Zitat von Kant steht für den Anthropozentrismus, eins von Bentham für den Pathozentrismus. Für den Biozentrismus steht ein Zitat von Schweitzer und ein Zitat von Gorke für den Holismus. Der Ökozentrismus ist hier nicht aufgeführt und könnte noch ergänzt werden. Die Seiten enthalten keine eigenen Aufgaben, eignen sich aber für eine Gegenüberstellung der verschiedenen Positionen.


Konsum von tierischen Produkten


In der Diskussionsrunde „13 Fragen” vom ZDF werden 13 Fragen zum Thema „Tiere töten: Dürfen wir noch Fleisch essen?” diskutiert. Die Diskussionsteilnehmenden haben verschiedene Hintergründe. Es sind unter anderem Tierschutz-Aktivist/-innen, eine Jägerin und eine Schweinezüchterin dabei. Besonders ergiebig für Diskussionen mit den SuS sind die Fragen, ob es moralisch vertretbar ist, Tiere für den Genuss zu töten (3:15 - 3:06), inwiefern Schweine artgerecht zu halten sind (9:40 - 14:19) und ob es erlaubt sein sollte in Schweineställe einzubrechen (14:20 - 20:00). Dieses Video eignet sich zur Vorbereitung einer Diskussionsrunde in einer Vertiefungsphase und einer begründeten Positionierung der SuS.
Diese Sammlung von sieben Arbeitsblättern der NGO Greenpeace thematisiert kritisch den Fleischkonsum der Menschen. Vor jedem Arbeitsblatt gibt es eine Seite mit Hinweisen für die Lehrkräfte. Die Arbeitsblätter sind überwiegend für die 7.-10. Klasse erstellt, können aber durch einfache Erweiterungen, die in den Hinweisen für die Lehrkräfte genannt werden, auch für die Sekundarstufe II genutzt werden. Außerdem sind die Arbeitsblätter geeignet, um ein niederschwelliges Angebot zur Auseinandersetzung mit dem Fleischkonsum zu schaffen. Die Arbeitsblätter beschäftigen sich mit Fleischkonsum und Fleischproduktion im Allgemeinen, mit industrieller Intensivhaltung und Umweltverschmutzung, dem globalen Aspekt und politischen Implikationen der Fleischproduktion. Hierbei werden vielfältige und kreative Methoden vorgeschlagen, wie das Erstellen von Informationspostern, das Zeichnen einer Karikatur oder das Schreiben von Briefen aus der Sicht eines Großkonzerns. Für die Lehrkräfte gibt es in den Hinweisen auch eine Vielzahl von hilfreichen Internetlinks zur Beschäftigung mit dem Thema. Je nach Auswahl der Arbeitsblätter eignen sich diese für einen Unterrichtseinstieg und für eine Vertiefungsphase.
Dieser Artikel der bpb beschäftigt sich mit der Frage der moralischen Vertretbarkeit der Haltung und des Tötens von Tieren für die menschliche Ernährung. Er gibt am Anfang einen kurzen Überblick über die Geschichte der Tierhaltung durch den Menschen und übt dann Kritik an den aktuellen Tierhaltungsformen. Im weiteren Verlauf werden die Positionen des Spezies-Egalitarismus erläutert. Dazu wird auf die Philosophen Jeremy Bentham, Peter Singer und Tom Regan eingegangen, die unterschiedliche Meinungen dazu vertreten haben, warum Tiere Rechte zugestanden werden sollten. Im Vergleich zu anderem Material werden hier vermehrt Fachwörter aus dem philosophischen Diskurs vorgestellt und verwendet (beispielsweise inhärenter Wert, Leidensfähigkeit, Dritter Status). Dadurch eignet sich der Text eher für eine tiefergehende Beschäftigung mit der moralischen Bewertung des Fleischkonsums innerhalb der Tierethik.
Das von frontal21 veröffentlichte Video beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern Bio-Eier die Kriterien und Vorstellungen, die die Konsumierenden mit dem Bio-Siegel verbinden, auch erfüllen. Dazu werden in dem Video Aufnahmen aus Legehennenanlagen, Interviews mit Tierschützer/-innen gezeigt und die momentane Rechtsgrundlage erläutert. Zwischen 0:40 und 1:27 werden Fakten zum Thema Eier und Bio-Eier erläutert. Ab 4:23 bis 7:14 werden Aufnahmen aus der Eierproduktion von AnimalsRightWatch gezeigt, die einen emotionalisierenden Charakter aufgrund der schlechten Bedingungen haben können. Dieses Video eignet sich für die intensivere Beschäftigung mit dem Thema Bio-Eier, was in Form einer Gruppenarbeit oder auch Stationsarbeit passieren kann oder als allgemeiner, emotionalisierender Einstieg (4:23 - 7:14) in die Tierethik.

Tierversuche


In diesem 20-minütigen Video kommen ein Hirnforscher und eine Tierrechtsaktivistin miteinander ins Gespräch. In drei Runden werden sie immer weiter an die Tierversuchsthematik herangeführt, ohne anfangs zu wissen, welche Position ihr Gegenüber vertritt. In den ersten beiden Runden lernt man etwas über die persönliche Geschichte und die Beweggründe der zwei Gesprächsteilnehmenden. Angesichts der Zeit könnte man diese zwei Runden gegebenenfalls auslassen. In Runde 3 (ab 6:57) wird direkt auf die Thematik eingegangen und über die Unterschiede zwischen Mensch und Tier sowie über den Nutzen und die Wirksamkeit von Tierversuchen diskutiert. Um der Diskussion gut folgen zu können, sollten die SuS bereits über etwas Vorwissen verfügen. Daher eignet sich das Video nicht für einen Einstieg, dafür aber für die Erarbeitungsphase des Unterrichts. Es kann beispielsweise eine Tabelle mit genannten Argumenten angelegt werden, um später darüber zu diskutieren.


Zoos


Die auf Youtube veröffentlichte ca. 30-minütige Dokumentation zum Thema Tierhaltung in Zoos beinhaltet die Meinungsäußerungen von Zoodirektoren verschiedener Zoos sowie einem Zookritiker. Dabei werden unterschiedliche Interessenspositionen beleuchtet. Auch verschiedene Haltungsformen wie direkter und geschützter Kontakt werden gegenübergestellt. Da keine abschließende Bewertung stattfindet, eignet sich das Video, um in der Erarbeitungs- bzw. Vertiefungsphase eine Diskussion mit den SuS zu führen, in der sie ihre Position begründet darlegen. Dazu können während des Schauens der Dokumentation Argumente mitgeschrieben werden.
Pro- und Contra-Positionen zur Tierhaltung in Zoos werden in diesem Artikel des Bayerischen Rundfunks durch zwei Experten beleuchtet. In der ersten Hälfte des Artikels schildert Dag Encke, Direktor des Nürnberger Tiergartens, weswegen er Tierhaltung in Zoos sinnvoll findet. Seine Argumente sind der Beitrag zum Artenschutz, die Unmöglichkeit einige Tiere auszuwildern sowie die Bildungsarbeit. Im zweiten Teil des Artikels erläutert Peter Höffken, Senior Fachreferent bei PETA, seine Gegenargumente. Er sieht Zoos als Gefängnisse und weist darauf hin, dass das Verhalten der Tiere belege, wie sehr sie aufgrund von kleinen Gehegen sowie fehlender natürlicher Anreizen leiden. Seiner Meinung nach seien die meisten in Zoos gehaltenen Arten gar nicht vom Aussterben bedroht. Der Artikel eignet sich zur Vorbereitung einer Diskussionsrunde oder zur Anregung einer tieferen Recherche zum Thema Zoos. Die SuS könnten überprüfen, wie viel die Bildungsarbeit in Zoos wirklich bringt, wie viele Tiere in Zoos wirklich vom Aussterben bedroht sind und sich am Ende ihrer Recherche eine fundierte Meinung bilden.


Haustierhaltung


In der 7-minütigen Podcastfolge vom Deutschlandfunk Nova unterhält sich ein Moderator mit einer Tierthikerin über die Frage „Wie artgerecht ist Haustierhaltung?“. Dabei geht die Tierethikerin darauf ein, dass Tiere fühlende Individuen sind, wie Haustierhaltung in Zukunft aussehen könnte und was man persönlich bei der Haustierhaltung beachten sollte. Das Gespräch ist zudem schriftlich zusammengefasst worden. Die Audiodatei eignet sich als Einstieg in eine Stunde oder sogar in eine ganze Lerneinheit, da die SuS im Gespräch darüber vermutlich selbst auf weiterführende Themen wie Massentierhaltung und Tierversuche zu sprechen kommen werden.
In dieser Dokumentation des ZDF wird der Frage nachgegangen, wie wir tier- und umweltgerecht mit Haustieren zusammenleben können. Dazu werden Probleme erläutert und zu jedem Problem Personen vorgestellt, die einen eigenen Lösungsansatz entwickelt haben. Die angesprochenen Probleme sind überstürzte Haustierkäufe und die damit einhergehende häufige Rückführung der Tiere in Tierheime (00:57-06:00), hoher Plasikverbrauch und gesundheitsschädliche Stoffe in Tierspielzeug (06:00-10:30) und der hohe Fleischverbrauch für Tierfutter (10:30-14:02). Im folgenden Teil des Videos werden persönliche Geschichten weiter erzählt, die weniger informativ sind. Der erste Teil des Videos eignet sich gut für die Vertiefungsphase oder für den Gewinn von zusätzlichem Wissen über das Thema Haustierhaltung mit einem spannenden Einblick in alternative Lösungsansätze.


Xenotransplantation


Der Online-Artikel „Grenzen der Verlängerung des Lebens - Darf man Organe von Schweinen auf Menschen übertragen?“ des RPI (Religionspädagogisches Institut) Loccum befasst sich mit dem Thema Xenotransplantation. Bei dieser geht es um das einsetzen angepasster Organe von Säugetieren in den menschlichen Körper. Das Thema, das aktuell in der Forschung stark umstritten ist, kann gut in Schulklassen behandelt werden, da es sicherlich auch hier gespaltene Meinungen geben wird. Der Artikel geht dabei auf Pros und Cons aus den Bereichen der aktuellen Forschung, religiöse und ethische Implikationen und Verantwortbarkeit ein. Zudem befinden sich am Ende des Artikels didaktisch-methodische Überlegungen zur genauen Stundenplanung. Da der Artikel etwas lang ist, kann er eventuell gekürzt und an die Lerngruppe angepasst werden. Die Thematik ist recht komplex und sollte daher eher zum Ende einer Lerneinheiten behandelt werden.