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Erkenntnis und Wahrheit - Hintergrund

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Hintergrund

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Wahrheit und Erkenntnis

„Der Wahrheitsbegriff ist in der Erkenntnistheorie von zentraler Bedeutung. Zur Formulierung verschiedener Behauptungen in der Erkenntnistheorie wird das Prädikat ‚ist wahr‘ verwendet. Beispielsweise wird weithin akzeptiert, dass Wahrheit notwendig für Wissen ist, d.h., dass Wissen Wahrheit impliziert. Damit ist gemeint, dass alles, was gewusst wird, auch wahr ist [...]. Diese Bedingung wird auch in der klassischen dreiteiligen Definition von Wissen verwendet: Eine Person weiß eine Proposition (oder was auch immer die Gegenstände des Glaubens oder Wissens sind) genau dann, wenn die Person diese Proposition glaubt, in ihrer Überzeugung gerechtfertigt ist und die Proposition wahr ist. Verschiedene Arten von Skeptizismus werden ebenfalls mit Hilfe des Wahrheitsprädikates formuliert: So ist die Behauptung, dass viele unserer gerechtfertigten Überzeugungen nicht wahr sind, eine skeptische These. Dass alle wahren Propositionen eingesehen oder verifiziert werden können, ist die zentrale These des Verifikationismus. Die Befolgung geeigneter Normen soll die Wahrheit unserer Überzeugungen sicherstellen. Bisweilen wird das Wahrheitsprädikat in diesen Formulierungen durch nahe verwandte oder mit Hilfe des Wahrheitsprädikates definierbare Ausdrücke ersetzt; darunter sind Ausdrücke wie ‚ist falsch‘, ‚ist der Fall‘ und ‚stimmt‘. Daneben gibt es Ausdrücke, die mit dem Wahrheitsprädikat eng verknüpft sind, wie etwa ‚wahr in einem Modell‘ oder ‚notwendigerweise wahr‘. Die Probleme, die bei der Klärung der Bedeutung dieser Ausdrücke auftreten, werden ebenfalls in der Diskussion über Wahrheit behandelt.“[1]


Die englischsprachige Enzyklopädie der Stanford Universität hat seit ihrer Einführung 1995 den Anspruch, dass ihre Einträge nur von ausgewiesenen Experten eines Feldes erstellt und aktuell gehalten werden. Alle Beiträge und Änderungen werden zusätzlich von einer Fachredaktion überprüft, bevor sie publiziert werden. So wird ein hoher akademischer Standard sichergestellt. Die Enzyklopädie richtet sich klar an Studierende und Fachpublikum, bietet aber eine hervorragende Möglichkeit, sich schnell und umfassend zu einem Thema zu informieren. Der vorliegende Hyperlink verweist auf den Unterpunkt der philosopischen Relevanz zum Schlagwort der Kognitiven Wissenschaft. Sie bietet einen umfassenden und aktuellen Überblick zum Thema.


Unter diesem Lexikoneintrag wird der Begriff der „Epistemologie" umfangreich erklärt. Er ist in englischer Sprache gehalten und übersichtlich strukturiert. Da die Einträge akribisch sortiert sind, eignet er vor allem als Nachschlagwerk für die SuS, z. B. bei der Ausarbeitung eines Referats. Da sich oben auf der Seite ein Inhaltsverzeichnis befindet, ist es auch ohne scrollen möglich, interessegeleitet zu einem Unterthema zu gelangen. Das Inhaltsverzeichnis fasst die wichtigsten philosophischen Positionen in epistemologischen Fragen, wie z. B. den Fundamentalismus, Kohärenztheorie, Skeptizismus etc.


Diese Zitatsammlung vereint viele divergente Aussagen und Zitate von bekannten und unbekannten Denkern aus allen Epochen. So sich hier auch gezielt zentrale Aussagen einzelner Philosophen finden. Die Sammlung enthält sogar eine Bibel-Rubrik. Es können den SuS Ausgewählte Aussagen als Einstieg in das Thema und für die weiterführenden Arbeitsaufträge angeboten werden. Dabei könnten die Zitate ausgedruckt werden und im Raum verteilt an der Wand angebracht werden. Nach einer Orientierungsrunde müssen die SuS sich immer wieder unter verschiedenen Aspekten zu einem Zitat stellen: Welches Zitat hat euch am meisten angesprochen? ... am meisten schockiert? am meisten zum Nachdenken angeregt? und so weiter. Der Reihe nach nehmen die Gruppen vor dem Bild Stellung. Die Lehrkraft kann das Gesagte notieren und anschließend für eine Plenumsdiskussion nutzen.


Im Funkkolleg Philosophie des Hessischen Rundfunks finden Lehrkräfte zu vielen Themen interessante Beiträge als Audiostream oder MP3-Download, u. a. zur Erkenntnistheorie. Dieser Beitrag gibt einen gut verständlichen, inhaltlichen Überblick von der Klassik bei Aristoteles über Kant bis hin zur Moderne. Zusätzlich zur Radiosendung werden Zusatzmaterialien in Form von kurzen Texten, Essays und Buchempfehlungen bis zu Online-Videos und Podcasts zur Verfügung gestellt. Die Sammlung ist sehr umfangreich und gut recherchiert; sie eignet sich vor allem für Lehrkräfte zur Vorbereitung einer Unterrichtsreihe und in Teilen natürlich auch für den Unterricht in der Q2 selbst.


Dieser frei zugängliche Blog, der von einer Privatperson namens Johannes Heinle geführt wird, sammelt sachliche und subjektive Beiträge zu Philosphie - insbesondere Wissen über Logik -, aber auch zu Ethik, Politik, Physik, Islam, Internet u.s.w. Die Ausarbeitungen sind konzeptbedingt unvollständig und über ihre Aktualität ist nichts bekannt.
Die kurzen Schlagworte bietet Lehrkräften (und SuS) aber Möglichkeiten, sich eigenständig zu informieren. V.a. die Beiträge zu logischen Fehlschlüssen sind umfangreich und lassen sich ohne Bearbeitung in den Unterricht - auch als „Erziehung zur Mündigkeit“ - implementieren. Die einzelnen Beiträge sind über die Leiste am linken Rand zu finden.


Die Folien zu André Fuhrmanns Vortrags „Was ist so gut an (guter) Logik“ sind frei zugänglich und wurden für ein Publikum mit wenig fachlichen Kenntnissen konzipiert. Das 42-seitige Skript kann deshalb einer (fachfremden) Lehrkraft sowohl beim Einarbeiten in das Arbeiten mit logischen Schlüssen und Fehlschlüssen sowie auch als Leitfaden für Unterrichtsversuche dienen, die sich mit der Logik befassen.
Zu beachten ist, dass Skripte zur Logik prinzipiell als „unfertig“ eingestuft werden und deswegen das Zitieren aus solchen Quellen von Urheberseite her unerwünscht ist.


Für einen fächerübergreifenden Unterricht zum Thema „Erkenntnis“ bietet sich Goethes „Faust I“ an, denn das menschliche Streben nach Erleuchtung und Einsicht ist zentrales Motiv (und Ausgangspunkt) dieses literarischen Klassikers. Da „Faust I“ meistens eine verpflichtende Lektüre in der Qualifikationsphase im Deutschunterricht ist, lässt sich z. B. anhand der Nachtszene die Frage „Warum Erkenntnis?“ diskutieren. Der SWR versucht genau dies in der verlinkten Sendung, von der ein 14-seitiges Transkript und ein 30-minütiger Podcast vorliegt. Die Handlung des „Faust“ wird hier zeitgenössisch gedeutet, bezieht sich dabei aber inhaltlich auf den roten Faden der klassischen Tragödie, was einen Zugang seitens der SuS erheblich erleichtern dürfte. Da Artikel und Podcast weit mehr als den reinen Erkenntnisbegriff in Bezug auf die Handlung besprechen, bietet sich das Material sowohl für Grund- und als auch für Leistungskurse an.


Herbert Huber, Privatperson im Ruhestand, hat nach eigenen Angaben Muße für die wichtigen Fragen der Philosophie. Hier gibt er einen knappen, gut lesbaren Überblick über die gängigen Wahrheitstheorien von der Korrespondenztheorie über den Pragmatismus bis zur performativen Wahrheitstheorie.
Die Seite eignet sich für einen ersten Zugang zur formalen Systematik von Wahrheitstheorien für Lehrkräfte und SuS der Oberstufe. Ferner kann die Seite als eine Art Merkblatt dienen.


„Matrix“ ist der erste Teil einer Science-Fiction-Trilogie, die im Jahr 1999 startete: ein von Joel Silver produzierter, dystopischer Film, in dem der Protagonist Neo unerwartet erfährt, dass dem menschlichen Leben eine Computersimulation zugrundeliegt. Der Film thematisiert eine ganze Reihe von Aspekten der Erkenntnistheorie, u. a. Platons Höhlengleichnis, Baudrillards Anti-Medientheorie, aber auch zentrale Ideen von Kant, Descartes, Leibnitz und Hume. Die meisten philosophischen Bezüge sind für belesene Philosophie-Fachkräfte im Film klar erkennbar und lassen sich somit auch zur Unterrichtsgestaltung aufgreifen.
Weniger lektürefesten Lehrkräften liefert die Dissertation von Veit M. Etzold (Universität Oldenburg) zahlreiche Schlagworte aus der Philosophie für die Interpretation des Films.
Auch das kritische Interview „Der philosophische Salat der Wachowski-Brüder“ mit US-Philosoph Hubert L. Dreyfuss (SPIEGEL online) sollte berücksichtigt werden.


In diesem Anti-Kriegsfilm von 1979, der lose auf Joseph Conrads Buch „Heart of Darkness“ basiert, erhält die Hauptfigur Hauptmann Willard den Auftrag, den abtrünnigen, angeblich wahnsinnig gewordenen Oberst Kurtz zu töten. Während der daran anschließenden Reise werden dem Zuschauer Abgründe und Wahnsinn des Krieges deutlich vor Augen geführt.
Der Film greift Ideen Nietzsches auf, nach denen Vernunft und Erkenntnisgewinn beim Menschen nicht immer miteinander einher gehen. Der Film kann dazu genutzt werden, diese Probleme fokussiert zu betrachten.


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Einzelnachweise

  1. Lexikon der Erkenntnistheorie, WBG - Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2014. ProQuest Ebook Central [1] (S.436). Abgerufen am 14.02.2018.