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Freiheit und Würde - Hintergrund

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Auf dieser Seite finden Sie Hintergrundinformationen zum eigenständigen Informieren der Lehrperson über das Themenfeld „Freiheit und Würde".

Hintergrund

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Allgemein


Freiheit


Dieser Beitrag der bpb liefert eine grobe, stark vereinfachte Definition des Begriffs „Freiheit” und vergleicht diese mit den Freiheitsvorstellungen der Antike und des Mittelalters. In den ersten Absätze wird hervorgehoben, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist und einen besonderen Eigenwert hat. Außerdem werden die heutige Definition von Freiheit und die Grundgesetze mit der französischen Revolution und der amerikanischen Verfassung in Relation gesetzt. Daher bietet sich dieses Material an, um die Frage „Woher kommen die heutigen Menschenrechte?” zu beantworten. Ebenfalls werden die Grenzen von menschlicher Freiheit prägnant erläutert und erklärt, weshalb sie existieren, was zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema führen kann.


In diesem Artikel beschäftigt sich Christiane Bender mit den Überlegungen des französischen Philosophen Rousseau aus Sicht der heutigen Zeit. Zu Beginn ihres Artikels führt sie ein Zitat aus Rousseaus Gesellschaftsvertrag an: „Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten. Einer hält sich für den Herrn der anderen und bleibt doch mehr Sklave als sie“. Ausgehend von diesem Zitat reflektiert Bender, wie sich Freiheit politisch ausdrücken kann und bezeichnet Freiheit und Verantwortung im Geiste Rousseaus als zentrale Grundwerte einer funktionsfähigen Demokratie. Ihre Überlegungen bezieht sie dann auf Europa und die gegenwärtige demokratische Kultur. Anschließend erläutert sie die zentralen republikanischen Werte in Rousseaus Gesellschaftsvertrag und liefert Erklärungen zu Rousseaus Zitat und seinem Gesellschaftsvertrag.


Mittelalterliche Gesellschaftsstrukturen werden in diesem Essay von Bruce Schneider auf die Rollenverhältnisse der Akteure in den Bereichen IT und Internet übertragen. Die Nutzer verhielten sich wie Untertanen und Bauern, welche ihre Freiheitsrechte an größere Konzerne, die Lehnsherren, abgetreten haben. Möglich sei dies, weil Konzerne Komfort und Sicherheit versprächen, die Nutzer hierfür bereitwillig ihre Selbstbestimmung und Freiheit aufgäben und so abhängig von Herstellern, Apps oder sozialen Netzwerken wie Facebook werden. Aus Bequemlichkeit akzeptierten Nutzer alle möglichen Privatsphäreregelungen und verzichteten auf ihre Rechte, so dass diese leicht von Konzernen verletzt und missbraucht werden können. Die Quelle gibt einen guten Einblick in das Thema „Freiheit und Technik” beziehungsweise „Freiheiten im Internet”, da aufgezeigt wird, wie wir einerseits Technik nutzen, uns aber andererseits als Nutzer wie ahnungslose „Bauern" ausbeuten und abhängig machen lassen.


In diesem Artikel gibt Professor G. Habermann einen Überblick über vier verschiedene Typen von Freiheit: Die individuelle Freiheit, die politische Freiheit, die Freiheit nach außen und die Freiheit von Not. Die Freiheitstypen hat Habermann selbst bestimmt, greift aber auf prominente philosophische Ansätze zum Thema zurück, die er auch benennt. Sie geben einen guten Überblick darüber, in welchen Weisen sich Freiheit im Einzelnen äußern kann. Bevor man mit den SuS die Definition von Freiheit und die verschiedenen Arten von Freiheit behandelt, liefert dieser Artikel einen guten Einstieg für die Lehrkraft in das Thema. Er gibt auch zu erkennen, wie vielfältig sich der Freiheitsbegriff äußern kann und wie abstrakt der Begriff ist und bleibt.


In diesem Wissenspool des Autors Dr. Johannes Balle wird ein Überblick über die beiden Begriffe „positive Freiheit” und „negative Freiheit” gegeben. Beide Freiheitsarten werden definiert und unterschieden. Außerdem wird auf den Begriff der „Selbstgesetzgebung” von Kant eingegangen und mit dem Begriff der „Würde” verbunden. Es wird gezeigt, wie diese mit der Freiheit des Einzelnen zusammenhängt. Abschließend wird mit Richard David Precht die Frage nach der Freiheit in der Konsumgesellschaft beleuchtet, was ein Anknüpfungspunkt an die Lebenswelt der Schüler*innen sein kann. Der kurze Überblick ermöglicht der Lehrperson einen knappen Einblick und liefert interessante Denkanstöße, welche für die Gestaltung des Unterrichts sinnvoll sein können.


Wenn es um die Behandlung des Themas „Freiheitseinschränkung” und „Grenzen der Freiheit” geht, fällt häufig der Name Rosa Luxemburg. Die einflussreiche Vertreterin der Arbeiterbewegung, des Marxismus und des Antimilitarismus prägte den Spruch „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden”. Dieser Podcast von der philosophischen Flaschenpost, mit Bini Adamczak, geht dem Kontext und der Entstehung des Zitats von Rosa Luxemburg mit knappen Antworten auf den Grund und unterzieht es einer philosophischen Interpretation. Dabei werden folgende Fragen beantwortet: „Von wem stammt das Zitat?“, „Wer ist Rosa Luxemburg?“, „Aus welcher Schrift stammt das Zitat?“, „Wie war das Zitat gemeint?“, „Was sagt dieses Zitat aus?“, „Was sagt uns dieses Zitat heute?“


Dieser Podcast von Christoph Fleischmann ist ein Zusammenschnitt aus vielen kleinen erzählenden, erklärenden, interviewten und musikalischen Episoden zum Thema „Freiheit”. Da das Thema hier sehr differenziert, auf einem hohen Niveau mit vielen Fremdbegriffen behandelt und dabei auf viele philosophische Theorien von Locke bis Hegel zurückgegriffen wird, muss ein eventueller Einsatz für den Unterricht kritisch reflektiert werden. Einzelne Episoden, wie beispielsweise die Vorstellung des Liedes „Think" aus dem Film „Blues Brothers" (ca. 15. Min.) können Eingang in den Unterricht finden. In diesem Lied wird die Vorstellung des freien Menschen als sozialer Mensch kritisch reflektiert. Insgesamt eignet sich dieser Podcast gut dafür, sich erstmals intensiv mit dem Thema „Freiheit“ und seinen Facetten auseinanderzusetzen. Der Begriff „Freiheit" wird vor den historischen Ereignissen des Kolonialismus, der Sklaverei und der Emanzipation reflektiert. Daneben werden Überlegungen zu den Menschenrechten und dem Recht auf Eigentum angestellt. Außerdem wird über die Rolle der Religion innerhalb der Freiheit und über Wirtschaftsliberalismus sowie über den Zugang zu Bildung diskutiert.


Würde


Auf dieser von Charlie Rutz verfassten Seite geht es um die „Selbstzweckformel“ von Immanuel Kant. Neben dem „Kategorischen Imperativ“ wird zunächst ein Überblick über diese Formel gegeben, welche besagt, dass man eine Person als Zweck und niemals bloß als Mittel ansehen sollte. Um die Genese der Formel besser einordnen zu können, wird eine Grafik innerhalb des Beitrags gezeigt, die eine gute Orientierung für die Lehrkraft bieten kann. Weiterhin findet man Ausführungen zu der Anwendung der Selbstzweckformel, welche Themen, wie das Verbot des Selbstmordes oder das Gebot der Hilfe, näher beleuchten.


In diesem Erklärvideo von ZEITAkademie wird der Begriff „Würde" philosophisch ausgelegt. Es werden Thesen zur Frage, was Würde bedeutet, aufgestellt und diese Thesen werden mit Argumenten gestützt. So beinhaltet die Diskussion um den Würdebegriff beispielsweise die menschliche Selbstachtung und Demütigung. Es wird nach Kriterien für einen ethischen Humanismus gefragt. Auch der richtige philosophische Umgang mit dem Würdebegriff wird reflektiert. Das Video eignet sich für Lehrkräfte, die sich mit dem Würdebegriff auseinandersetzen wollen, da hier versucht wird, den Würdebegriff in seiner Gänze zu untersuchen und logische Gründe innerhalb der Diskussion aufgezeigt werden. Aufgrund dieser Komplexität ist das Material für einen Einsatz im Unterricht weniger geeignet.


Der Artikel „Menschenwürde als Maßstab“ von Johannes Reiter beschäftigt sich mit der Unantastbarkeit der Menschenwürde und ihrem Stellenwert allgemein. Reiter bezeichnet die Menschenwürde dabei als „einzig konsensfähige[n] Orientierungspunkt“. Daneben geht er auf die Begriffsgeschichte und Begründung der Menschenwürde ein und reflektiert ihren Inhalt. Ebenfalls werden der Streit um die Menschenwürde und Kritikpunkte im Artikel aufgeführt. Der Schutz der Menschenwürde und ihre Beachtung in der Biomedizin werden hinterfragt, wobei diese Themen vor allem in der Oberstufe Anklang finden können. Reiter hält abschließend fest, dass es sich bei der Menschenwürde nicht um eine Leerformel handeln darf. Insgesamt gibt der Artikel einen guten Überblick über das Thema der „Menschenwürde“ und beleuchtet diese aus mehreren Perspektiven mit verschiedenen Fragestellungen, an denen sich LuL orientieren können. Je nach Klassenstufe kann auf einzelne Punkte des Artikels mit den SuS eingegangen werden.