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Q2.1 - Erkenntnis und Wahrheit

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Version vom 21. November 2018, 14:56 Uhr von Sym (Diskussion | Beiträge) (Griechische Antike: Sokrates, Platon, Aristoteles)
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Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie


Robert Fludds Abbildung der unterschiedlichen Arten menschlicher Erkenntnis (1619) Gemeinfrei

Auf dieser Seiten finden Sie Internet-Materialien zum Inhaltsfeld „Erkenntnis und Wahrheit“ der Jahrgangsstufe Q2.

Folgende Ausführungen finden sich zu diesem Inhaltsfeld im Kerncurriculum für Hessen. Sie definieren einen Arbeitsrahmen für den schulischen Unterricht:
„In ihrem Lebensumfeld machen die Lernenden die Erfahrung, dass nicht immer mit der Wirklichkeit übereinstimmt, was sie zu sehen glauben, und dass ihre Wahrnehmungen nicht immer von anderen geteilt werden. Gewohnte Bilder von der Wirklichkeit werden somit erschüttert. Wird die Wirklichkeit damit zum Problem? [...] Die Lernenden analysieren Voraussetzungen für Erkenntnis, das Zustandekommen von Wissen und anderen Überzeugungen. Es geht hierbei um die Frage: Was heißt es, dass eine Behauptung gerechtfertigt ist?“[1]

Diese Seite wurde erstellt von: Felix Hauf, Roman Herbig, Felix Hotz.

Hintergrund

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Wahrheit und Erkenntnis

„Der Wahrheitsbegriff ist in der Erkenntnistheorie von zentraler Bedeutung. Zur Formulierung verschiedener Behauptungen in der Erkenntnistheorie wird das Prädikat ‚ist wahr‘ verwendet. Beispielsweise wird weithin akzeptiert, dass Wahrheit notwendig für Wissen ist, d.h., dass Wissen Wahrheit impliziert. Damit ist gemeint, dass alles, was gewusst wird, auch wahr ist [...]. Diese Bedingung wird auch in der klassischen dreiteiligen Definition von Wissen verwendet: Eine Person weiß eine Proposition (oder was auch immer die Gegenstände des Glaubens oder Wissens sind) genau dann, wenn die Person diese Proposition glaubt, in ihrer Überzeugung gerechtfertigt ist und die Proposition wahr ist. Verschiedene Arten von Skeptizismus werden ebenfalls mit Hilfe des Wahrheitsprädikates formuliert: So ist die Behauptung, dass viele unserer gerechtfertigten Überzeugungen nicht wahr sind, eine skeptische These. Dass alle wahren Propositionen eingesehen oder verifiziert werden können, ist die zentrale These des Verifikationismus. Die Befolgung geeigneter Normen soll die Wahrheit unserer Überzeugungen sicherstellen. Bisweilen wird das Wahrheitsprädikat in diesen Formulierungen durch nahe verwandte oder mit Hilfe des Wahrheitsprädikates definierbare Ausdrücke ersetzt; darunter sind Ausdrücke wie ‚ist falsch‘, ‚ist der Fall‘ und ‚stimmt‘. Daneben gibt es Ausdrücke, die mit dem Wahrheitsprädikat eng verknüpft sind, wie etwa ‚wahr in einem Modell‘ oder ‚notwendigerweise wahr‘. Die Probleme, die bei der Klärung der Bedeutung dieser Ausdrücke auftreten, werden ebenfalls in der Diskussion über Wahrheit behandelt.“[2]


Die englischsprachige Enzyklopädie der Stanford Universität hat seit ihrer Einführung 1995 den Anspruch, dass ihre Einträge nur von ausgewiesenen Experten eines Feldes erstellt und aktuell gehalten werden. Alle Beiträge und Änderungen werden zusätzlich von einer Fachredaktion überprüft, bevor sie publiziert werden. So wird ein hoher akademischer Standard sichergestellt. Die Enzyklopädie richtet sich klar an Studierende und Fachpublikum, bietet aber eine hervorragende Möglichkeit, sich schnell und umfassend zu einem Thema zu informieren. Der vorliegende Hyperlink verweist auf den Unterpunkt der philosopischen Relevanz zum Schlagwort der Kognitiven Wissenschaft. Sie bietet einen umfassenden, aktuellen Überblick zum Thema.


Unter diesem Lexikoneintrag wird der Begriff der Epistemologie umfangreich erklärt. Er ist in englischer Sprache gehalten und übersichtlich strukturiert. Da die Einträge akribisch sortiert sind, eignet er vor allem als Nachschlagwerk für Schüler, z.B. bei der Ausarbeitung eines Referats. Wegen eines Inhaltsverzeichnisses zu Beginn ist es auch häufig möglich, interessegeleitet zu einem Unterthema zu springen, ohne die vorherigen Kapitel lesen zu müssen.


Diese Zitatsammlung vereint viele divergente Aussagen und Zitate von bekannten und unbekannten Denkern aus allen Epochen. Auch eine Bibel-Rubrik ist enthalten. Ausgewählte Aussagen können Schülern als Einstieg ins Thema und für die weiterführende Arbeitsaufträge angeboten werden. Auch lassen sich hier zentrale Aussagen einzelner Philosophen schnell finden.


Im Funkkolleg Philosophie des Hessischen Rundfunks finden Lehrkräfte zu vielen Themen interessante Beiträge als Audiostream oder MP3-Download, u.a. zur Erkenntnistheorie. Dieser Beitrag gibt einen gut verständlichen, inhaltlichen Überblick von der Klassik bei Aristoteles über Kant bis hin zur Moderne. Zusätzlich zur Radiosendung werden Zusatzmaterialien in Form von kurzen Texten, Essays und Buchempfehlungen bis zu Online-Videos und Podcasts zur Verfügung gestellt. Die Sammlung ist sehr umfangreich und gut recherchiert; sie eignet sich vor allem für Lehrkräfte zur Vorbereitung einer Unterrichtsreihe und in Teilen natürlich auch für den Unterricht in der Q2 selbst.


Dieser frei zugängliche Blog, der von einer Privatperson namens Johannes Heinle geführt wird, sammelt sachliche und subjektive Beiträge zu Philosphie - insbesondere Wissen über Logik -, aber auch zu Ethik, Politik, Physik, Islam, Internet u.a. Die Ausarbeitungen sind konzeptbedingt unvollständig und über ihre Aktualität ist nichts bekannt.
Die kurzen Schlagworte bietet Lehrkräften (und Schülern) aber Möglichkeiten, sich eigenständig zu informieren. V.a. die Beiträge zu logischen Fehlschlüssen umfangreich und lassen sich ohne Bearbeitung in den Unterricht - auch als „Erziehung zur Mündigkeit“ - implementieren.


Die Folien zu André Fuhrmanns Vortrags „Was ist so gut an (guter) Logik“ sind frei zugänglich und wurden für ein Publikum mit wenig fachlichen Kenntnissen konzipiert. Das 42-seitige Skript kann deshalb einer (fachfremden) Lehrkraft sowohl beim Einarbeiten in das Thema als auch als Leitfaden für Unterrichtsversuche dienen, die sich mit Logik befassen.
Zu beachten ist, dass Skripte zur Logik prinzipiell als „unfertig“ eingestuft werden und deswegen das Zitieren aus solchen Quellen von Urheberseite her unerwünscht ist.


Für einen fächerübergreifenden Unterricht zum Thema „Erkenntnis“ bietet sich Goethes „Faust I“ an, denn das menschliche Streben nach Erleuchtung und Einsicht ist zentrales Motiv (und Ausgangspunkt) dieses literarischen Klassikers. Da „Faust I“ häufig verpflichtende Lektüre in der Qualifikationsphase im Deutschunterricht ist, lässt sich z.B. anhand der Nachtszene die Frage „Warum Erkenntnis?“ diskutieren. Der SWR versucht dies in einer Sendung, von der ein 14-seitiges Transkript und ein 30-minütiger Podcast vorliegt. Die Handlung des „Faust“ wird hier zeitgenössisch gedeutet, bezieht sich dabei aber inhaltlich auf den roten Faden der klassischen Tragödie, was einen Zugang von Schülerseite aus erheblich erleichtern dürfte. Da Artikel und Podcast weit mehr als den reinen Erkenntnisbegriff in Bezug auf die Handlung besprechen, bietet sich das Material sowohl für Grund- und als auch für Leistungskurse an.


Herbert Huber, Privatperson im Ruhestand, hat nach eigenen Angaben Muße für die wichtigen Fragen der Philosophie. Hier gibt er einen knappen, gut lesbaren Überblick über die gängigen Wahrheitstheorien von der Korrespondenztheorie über den Pragmatismus bis zur performativen Wahrheitstheorie.
Die Seite eignet sich für einen ersten Zugang zur formalen Systematik von Wahrheitstheorien für Lehrkräfte und SuS der Oberstufe.


„Matrix“ ist der erste Teil einer Science-Fiction-Trilogie, die im Jahr 1999 startete: ein von Joel Silver produzierter, dystopischer Film, in dem der Protagonist Neo unerwartet erfährt, dass dem menschlichen Leben eine Computersimulation zugrundeliegt. Der Film thematisiert eine ganze Reihe von Aspekten der Erkenntnistheorie, u.a. Platons Höhlengleichnis, Baudrillards Anti-Medientheorie, aber auch zentrale Ideen von Kant, Descartes, Leibnitz und Hume. Die meisten philosophischen Bezüge sind für belesene Philosophie-Fachkräfte im Film klar erkennbar und lassen sich somit auch zur Unterrichtsgestaltung aufgreifen.
Weniger lektürefesten Lehrkräften liefert die Dissertation von Veit M. Etzold (Universität Oldenburg) zahlreiche Schlagworte aus der Philosophie für die Interpretation des Films.
Auch das kritische Interview „Der philosophische Salat der Wachowski-Brüder“ mit US-Philosoph Hubert L. Dreyfuss (SPIEGEL online) sollte berücksichtigt werden.


In diesem Anti-Kriegsfilm von 1979, der lose auf Joseph Conrads Buch „Heart of Darkness“ basiert, erhält die Hauptfigur Hauptmann Willard den Auftrag, den abtrünnigen, angeblich wahnsinnig gewordenen Oberst Kurtz zu töten. Während der daran anschließenden Reise werden dem Zuschauer Abgründe und Wahnsinn des Krieges deutlich vor Augen geführt.
Der Film greift Ideen Nietzsches auf, nach denen Vernunft und Erkenntnisgewinn beim Menschen nicht immer miteinander einher gehen. Der Film kann dazu genutzt werden, diese Probleme fokussiert zu betrachten.


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Unterrichtsmaterialien

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Klassische Erkenntnistheorie



Griechische Antike: Sokrates, Platon, Aristoteles



Dionysostheater in Athen
Die Schirn bietet zu ihrer Sonderausstellung „René Magritte: Der Verrat der Bilder“ online ein kostenloses Digitorial. Magritte stand über mehrere Jahre mit vielen Philosophen seiner Zeit in engem Austausch, unter anderem mit M. Foucault, und man inspirierte sich gegenseitig. Es finden sich deshalb viele Bezüge zu Fragen des Erkenntnisgewinns in den Bildern des Malers.
Das Digitorial eignet sich besonders für Phasen der Hinführung und Fokussierung in der Oberstufe, ist didaktisch vorbereitet aber auch in der Mittelstufe verwendbar. Da es sich eigentlich an Erwachsene richtet, ist für das Verständnis von Texten und Bildern Vorwissen notwendig. Positiv ist hervorzuheben, dass für das Digitorial ein leicht verständlicher Audiokommentar und ein Video zur Verfügung steht. Es greift zudem explizit viele philosophische Themen auf, z.B. Platons Höhlengleichnis, aber auch Probleme mit Repräsentation und Korrespondenz von Wahrheit und Erkenntnis. Methodisch besonders hervorzuheben ist, dass das Digitorial keinen festen Ablauf vorgibt; man kann es außerdem im eigenen Tempo bearbeiten. In englischsprachiger Version eignet es sich auch für den bilingualen Unterricht.


Wilhelm Vossenkuhl und Harald Lesch beleuchten in dieser Folge der Sendereihe „Denker des Abendlandes“ Leben und Wirken des antiken Philosophen Sokrates. Sie erklären, was Sokrates von anderen Philosophen abhebt und warum er bis heute zu den berühmtesten Philosophen gehört. Das Thema ist gewohnt breit für Einsteiger aufbereitet und kann sowohl für die Phase der Hinführung als auch dafür verwendet werden, um sich als Lehrkraft einen allgemeinen Überblick zu verschaffen.


Das animierte, englischsprachige Video des Journalisten Alex Gendler skizziert Platons berühmtes Höhlengleichnis anschaulich im historischen Kontext und ordnet es in Platons Œuvre ein. Zudem werden Anknüpfungspunkte für den Unterricht wie ein Mini-Quiz und eine Diskussionsecke auf der Seite angeboten sowie weiterführende und vertiefende Materialien. Das Video lässt sich mit sinngetreuen deutschen Untertiteln abspielen, liefert Informationen aber relativ schnell. Es kann zur kurzen Darstellung des Höhlengleichnisses und als Einführung in die Diskussion über seine Lesarten dienen.


Dieser frei zugängliche Blog, der von einer Privatperson geführt wird, stellt viele verschiedene Themenbereiche aus Philosophie und Theologie dar, jedoch ohne über die Aktualität der eigenen Inhalte zu informieren. Beispielweise das Gettier-Problem wird hier präzise zusammengefasst, populäre Einwände genannt und besprochen: Es wird anhand der JTB-Definition von Wissen (Justified, True Belief) vorgestellt, so dass die im „Theaitetos“ enthaltene Ausarbeitung Platons der JTB-Definition und dessen Erwiderung darauf nicht notwendig behandelt werden muss.


Mittelalter: Canterbury, Aquin, Ockham, Ibn Sina (Avicenna), Ibn Ruschd (Averroes), al-Suhrawardi



Die Illuminationsphilosophie al-Suhrawardis bietet eine Möglichkeit, islamischen Erkenntnistheorien aus der kulturellen Spätblüte zu behandeln. Der englischsprachige Aufsatz, der zusätzlich viele arabische Wörter verwendet, beschreibt diese in ansprechender Weise und ordnet sie geschichtlich ein. Er ist ohne gute Kenntnis des Englischen und ohne eine weitere Sekundärquelle (d.i. ein geeignetes Fachwörter-Lexikon) schwer lesbar, kann aber mit der nächsten Quelle auf der Seite als Materialgrundlage für ein Referat dienen.


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Rationalismus: Descartes, Spinoza, Leibniz



René Descartes, Begründer des Rationalismus, wird hier auf leicht zugängliche und unterhaltsame Weise vorgestellt. Eine praktische Übung eröffnet den Beitrag: Was sagen Sinnestäuschungen über die Verlässlichkeit unserer Wahrnehmung aus? Die Cogito-Gewissheit aus Descartes „Meditationes“ wird anschaulich erläutert und auf aktuelle Beispiele aus Philosophie („Gehirn im Tank“) und Populärkultur („Matrix“) übertragen. Der kurze Text enthält Aufgaben und Diskussionsfragen und wird durch weiterführende Materialien ergänzt. Er eignet sich besonders gut als Einstieg für die Stufe Q2.


Diese Seite bietet ein Erklär-Video auf Englisch mit deutschen Untertiteln, das sich mit René Descartes' „Meditationes“ beschäftigt. Das Video legt Descartes Fragestellung in den „Meditationes“ einfach und aufschlussreich dar und eignet sich sehr gut für die Phase der Fokussierung. Die Homepage bietet zudem Anknüpfungspunkte für SuS wie ein Mini-Quiz und eine Diskussionsecke.


Dieses Erklär-Video geht auf das Körper-Geist-Problem ein und beleuchtet dabei besondere Descartes' Gedankenexperiment in der ersten „Meditation“. Es richtet sich an Einsteiger, greift alltägliche Phänomene auf und eignet sich so in der Phase der Fokussierung besonders dafür, einen Bezug zur Lebenswirklichkeit der SuS herzustellen. Der Beitrag in englischer Sprache bietet aber die Möglichkeit zur Anzeige von deutschen Untertiteln. Das Video eignet sich durch das Format in englischer Sprache besonders für den mehrsprachigen Unterricht. Der Aufbau der Homepage lässt sich im mehrsprachigen Unterricht zusätzlich verwenden: Unter der Rubrik „Watch“ kann man in weiteren, aufeinander aufbauenden Rubriken („Think“, „Dig Deeper“, „Discuss“) sein Wissen vertiefen.


Diese Folge der Sendereihe „Denker des Abendlandes“ beschäftigt sich mit René Descartes. Wilhelm Vossenkuhl und Harald Lesch stellen hier in gewohnter Manier Leben und Werk des Begründers des modernen Rationalismus dar.


Empirismus: Locke, Berkeley, Hume



John Locke gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Empirismus, wonach jede Erkenntnis in der sinnlichen Wahrnehmung gründet. Der Beitrag im Zeit-Blog führt sehr zugänglich in sein Denken ein. Neben dem kurzen Einführungstext enthält er wie die anderen Beiträge auch praktische Übungen und Diskussionsfragen, die sich gut für den philosophischen Unterricht der Sekundarstufe II eignen. Eine Aufgabe zu einem Magritte-Bild ist besonders geeignet, um Querverbindungen zum Höhlengleichnis von Platon (siehe oben) zu ziehen.


Diese Folge der Serie „Denker des Abendlandes“ beleuchtet gleich zwei Philosophen: Thomas Hobbes und John Locke. Diese Folge bietet damit einen guten Einstieg in den Empirismus. Der Film eignet sich für die Phase der Hinführung.


Harald Lesch und Wilhelm Vossenkuhl stellen in dieser Folge der Serie „Denker des Abendlandes“ den Skeptiker David Hume vor. Sie beleuchten in ihrem Gespräch das Leben und das Werk des schottischen Philosophen und Lebemannes. Sie richten sich dabei an ein breites Publikum und versuchen Sachverhalte einfach und verständlich darzustellen, was den Film besonders für die Phase der Hinführung geeignet macht.


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Kant: Synthese von Rationalismus und Empirismus



Vielen Ethik-Lehrkräften wird die zweite Staffel "Kant, Sophie und der kategorische Imperativ" der Reihe "Kant für Anfänger" auf ARD-Alpha bekannt sein. Die weniger bekannte erste Staffel behandelt "Die Kritik der reinen Vernunft" und eignet sich ebenso gut für den philosophischen Unterricht der Sekundarstufe II. In einem szenischen, fiktiven Dialog mit Kant erforscht die junge Sophie die Bedeutung der kantschen Erkenntnistheorie in fünf jeweils 15-minütigen Folgen von der Metaphysik bis zu den Antinomien der Vernunft.


Wilhelm Vossenkuhl und Harald Lesch widmen sich in dieser Folge der Serie 'Denker des Abendlandes' dem Königsberger Schwergewicht der Philosophie. Zum Thema Erkenntnis beleuchten die beiden Moderatoren kurz die Kritik der reinen Vernunft und versuchen die Idee hinter dem Werk einfach und verständlich darzustellen. Der Film eignet sich für die Phase der Hinführung und um sich als Lehrkraft eine allgemeine Übersicht zu verschaffen.


Deutscher Idealismus: Fichte, Schelling, Hegel



Hegel sei zwar irgendwie wichtig, aber im Grunde unverständlich und daher für den philosophischen Unterricht kaum geeignet, so sehen es nach wie vor viele Lehrkräfte. Wenn es um Erkenntnis und Wahrheit geht, führt an Hegel aber systematisch kein Weg vorbei. Umso wichtiger ist die didaktische Reduktion, die in diesem kurzen Beitrag auf dem Zeit-Blog bereits weitgehend vollzogen wird. Er beginnt mit einer praktischen Übung zur Dialektik von Subjekt und Objekt, erläutert daran das berühmte Herr-Knecht-Kapitel aus der Phänomenologie des Geistes, verweist auf weiterführende Materialien und enthält Aufgabenstellungen und Diskussionsfragen. Die Aufgabe zu Loriots Kosakenzipfel wäre sehr reizvoll, weil sie einen humorvollen Zugang zur Thematik ermöglicht, der verlinkte Youtube-Clip ist aber leider nicht mehr online. Das Material eigent sich sehr gut für den Unterricht in Q2.


Phänomenologie: Nietzsche, Husserl, Heidegger



Willhelm Vossenkuhl und Harald Lesch nehmen sich in dieser Folge der Serie 'Denker des Abendlandes' dem Leben und Wirken der beiden Phänomenologen an. Die Moderatoren beleuchten im Beitrag gewohnt kurz und einfach, wie Husserls und Heideggers auf der Basis von Ideen und Theorien Bretanos mit der Zeit auf Probleme des Bewusstseins und der Erkenntnis aufmerksam wurden und diesen nachgingen. Der Film eignet sich für die Phase der Hinführung und um sich als Lehrkraft eine Übersicht zu verschaffen.


Friedrich Nietzsche stellte die Möglichkeit von Wahrheit überhaupt in Frage und kann deshalb als Vorläufer postmoderner Theorien gelten. Für ihn ist Wahrheit eine Illusion, die vergessen hat, dass sie eine Illusion ist. Im Zeit-Blog finden Sie einen kurzen Text zum Überblick über Nietzsches Denken, der es auch in der Geschichte der Erkenntnistheorie kontextualisiert. Als Aufhänger dient ein kurzes Youtube-Video (ca. 3,5 Min.) über das Libet-Experiment, das häufig zitiert wird, wenn Neurowissenschaftler den freien Willen des Menschen in Frage stellen. Schon Nietzsche hatte mit der Formulierung "Es denkt" das freie, denkende Ich für eine falsche Vorstellung gehalten. Der Beitrag enthält Aufgaben und Diskussionsfragen, die sich für den Unterricht eignen. Die verlinkte BBC-Dokumentation über Nietzsches Biografie ist leider nicht mehr online. Weitere hilfreiche Materialien wie ein Youtube-Clip zu "Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne" und biografische Angaben sind verlinkt. Das Material eigent sich sehr gut für den Unterricht in Q2.


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Moderne Erkenntnistheorie



Analytische Erkenntnistheorie: Frege, Russell



Als Antwort auf die These von Theologen, Gott müsse man als existent annehmen, da seine Existenz nicht widerlegt wurde, verfasste Bertrand Russell ein Gedankenspiel. Es handelt von einer Teekanne, die zwischen Erde und Mars kreise und deren Existenz nur noch nicht gefunden sei. Obwohl wir die Annahme nicht widerlegen können, erwarten wir nicht, dass Menschen an diese Teekanne glauben und ihre Existenz vehement verteidigen sollten.
SRF Kultur stellt in ihrem Artikel das Gedankenspiel vor, und verdeutlicht es mithilfe mehrerer Beispiele. Ein dreiminütiges Video animiert das Gedankenspiel.
Das Gedankenexperiment lässt sich auch sehr gut in einer Logikeinheit zur Demonstration des Beweislast-Fehlschlusses (Argumentum Ad Ignorantiam bzw. [juristische] Beweislast) implementieren.


Amerikanischer Pragmatismus: Peirce, James, Dewey



Dieser etwas längere Text erklärt das Schlussverfahren der Abduktion (oder Retroduktion), das zuerst von Peirce beschrieben wurde. Es ist weniger bekannt als die Schlussverfahren der Deduktion und Induktion, obwohl es in unserem Alltag die häufigste Form des logischen Schließens darstellt. Dabei wird von einer Wirkung auf eine mögliche Ursache geschlossen bzw. eine Hypothese gebildet. Der Text erklärt das Schlussverfahren sehr anschaulich und bezieht es anschließend auf das theoretische und literarische Werk von Umberto Eco. An schönen Beispielen aus dem Namen der Rose oder dem Foucault'schen Pendel wird die erkenntnistheoretische Dimension seiner Romane ausgeleuchtet. Am Beispiel der kriminalistischen Suche nach Erkenntnis, wird dabei auf anschauliche Weise deutlich: Auch wenn unser Wissen niemals als endgültig gesichert gelten kann und immer nur vorläufigen Charakter trägt, bleibt der Wahrheitsanspruch notwendig. Als wahr gilt die jeweils beste Erklärung solange, bis sie widerlegt oder eine bessere gefunden wird. Der Artikel eignet sich damit besonders für vernetzten Untericht, der die Fächer Philosophie und Deutsch übergreift.


Der amerikanische Pragmatismus bietet eine Alternative zu Rationalismus und Empirismus, die Erkenntnis an das menschliche Handeln bindet und Lenrprozesse weder an einseitig auf die Vernunft oder die Sinneswahrnehmung, sondern auf praktische Erfahrungen zurückführt. Wissenschaftliche Erkenntnis ist in dieser Perspektive nicht grundsätzlich verschieden von Erkenntnis im Alltagsverstand. Der kurze Text von Lukas Wieselberg auf science.ORF.at bietet einen knappen Einstieg in das Denken von William James, der zusammen mit C.S. Peirce als Begründer des Pragmatismus gilt. Im Unterricht müsste er durch Auszüge aus Originaltexten, Diskussionsfragen und praktische Aufgaben ergänzt werden. Er eignet sich für die Stufe Q2 zur Überblicksgewinnung, aber nicht zur fokussierten Vertiefung.


Logischer Positivismus: Carnap, Reichenbach



Im digitalen Klassenbuch von Edeltraud Mathis, Ethik- und Philosophielehrerin aus Österreich, findet sich neben vielen anderen Themen auch ein Beitrag zum logischen Positivismus des Wiener Kreises. Der kurze Text stellt die grundlegenden Prinzipien von Theoretikern wie Rudolf Carnap vor, benennt aber auch Kritikpunkte und Probleme. Leider liefert er keine Übungsaufgaben und schließt die Auseinandersetzung mit dem Positivismus mit dem Urteil ab, er sei gescheitert. Selbst wenn dies inhaltlich zutrifft, was wahrscheinlich der Fall ist, sollten Lehrkräfte ihren SuS die Möglichkeit geben, selbst zu diesem Schluss zu kommen.


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Kritischer Rationalismus: Popper, Quine



Dieses im Auditorium Verlag erschienene Hörbuch beinhaltet zwei Reden von Karl R. Popper: „Über Wissen und Nichtwissen“ und „Duldsamkeit und Intellektuelle Verantwortung“. Die erste Rede „Über Wissen und Nichtwissen“ ist eine Einleitung in den Fallibilismus und den kritischen Rationalismus, zu deren Begründer auch Karl Popper zählt. Die Rede des Philosophen anlässlich der Verleihung seines Ehrendoktors der Universität Frankfurt beleuchtet die skeptische Ideenlehre im Verlauf der Philosophie. Dabei schneidet er auch Aspekte der Wissenschaftstheorie an. Die Sprache von Popper ist sehr verständlich, er spricht langsam und klar. Die Aufnahme eignet sich für die Phase der Hinführung, kann aber auch dialektisch zur Abarbeitung mit kontroversen Theorien genutzt werden.


Nassim Nicolas Taleb ist über Umwege zur Philosophie gekommen. Er hat zunächst in der Finanzwirtschaft und im Investmentbanking gearbeitet, wo er sich nach einigen Jahren immer mehr für Problemen der Risikowahrnehmung beschäftigte. In diesem Zusammenhang beschäftigte er sich auch grundlegend mit der Erkenntnistheorie. Der vorliegende Film ist ein Interview der Schweizer Sparte der Sendung 'Sternstunde Philosophie' zu seinem damals erschienen Buch „Antifragilität“. Das Interview handelt Aspekte seiner Tätigkeit in der Finanzwirtschaft ab, geht auf seine Forschung und besonders sein Konzept der Antifragilität ein und elaboriert es an einigen Beispielen.


Dialektische Erkenntnistheorie: Hegel, Marx, Adorno



Ein wahrer Schatz: Alfred Schmidt, berühmter Adorno-Schüler, gibt 1970 einen Vortrag über materialistische Erkenntnistheorie und die österreiche Mediathek bietet ihn als kostenlosen Audiostream an. Er ermöglicht einen einmaligen Einblick in die Erkenntnistheorie der Kritischen Theorie von Hegel über Marx bis Adorno, die heute oft vorschnell historisiert und durch Habermas und Honneth ersetzt wird. Er eignet sich inbesondere als Hintergrundmaterial für Lehrkräfte und für Projektarbeiten in der Stufe Q2 zur Tradition der dialektischen Erkenntnistheorie.


Sprachanalytische Philosophie: Wittgenstein, Rorty



Edeltraud Mathis, Ethik- und Philosophielehrerin in Dornbirn (Österreich) hat ein umfangreiches digitales Klassenbuch online gestellt. Darin finden sich hilfreiche Beiträge zu vielen Themen des philosophischen Unterrichts der gymnasialen Oberstufe, so auch zu Wittgensteins sprachanalytischer Philosophie. Die beiden Links führen zu kurzen Textbeiträgen, die in gut verständlicher Weise zuerst in die Sprachtheorie des Tractatus (Sprache als Bild der Wirklichkeit) und dann in die Sprachspieltheorie (Sprache als Handlung) einführen. Sie enthalten auch weiterführende Links zu Youtube-Clips über Wittgenstein, ein anregendes fiktives Interview und durchdachte Arbeitsaufgaben. Sie eignen sich daher unmittelbar für die Verwendung im Unterricht der Stufe Q2.


Neuer Realismus: Gabriel, Boghossian, Taylor



Der jüngste Philosophieprofessor Deutschlands eröffnet mit diesem Vortrag einen Science-Slam an der Uni Bonn zum Thema „Was ist Wahrheit?“. Mit Verve, Humor und Polemik skizziert er den Wahrheitsbegriff des Neuen Realismus, der den Dualismus von Wissen und Welt überwindet, aber nicht wie üblich durch einen diskursiven oder materiellen Monismus, sondern durch einen neuen Versuch einen ontologische Pluralismus zu begründen. Die Argumentation ist nicht voraussetzungsfrei, versucht aber in allgemein verständlicher Sprache einen ersten Zugang zur Thematik zu eröffnen. Der Vortrag eignet sich für fortgeschrittene Schülerinnen und Schüler der Stufe Q2.


Paul Boghossian ist ein Vertreter des Neuen Realismus und widerspricht der konstruktivistischen Auffassung von Erkenntnis und Wahrheit, nach der jedes Wissen nur einen subjektiven und relativen Anspruch auf Wahrheit erheben kann. Dagegen hält der Neue Realismus an einer korrespondenztheoretischen Auffassung von Erkenntnis und Wahrheit fest, nach der Wissen nur dann Wissen ist, wenn es den objektiven, überprüfbaren Tatsachen entspricht. Der Beitrag auf dem Zeit-Blog gibt einen kurzen Überblick über die zentralen Aussagen Boghossians mit anschaulichen Beispielen, geht auf sein Verhältnis zu relativistischen und konstruktivistischen Theorien ein und verlinkt einige Spielereien mit postmoderner Erkenntnistheorie wie die Affäre um Alan Sokal, die Boghossian in seinem Buch „Angst vor der Wahrheit“ aufgreift. Er eignet sich besonders für den philosophischen Unterricht der Sekundarstufe II, ist didaktisch bereits weitgehend reduziert, enthält aber weiterführende Links, durch die die SuS selbsttätig ihren Lernerfolg vertiefen können. Im Idealfall folgt die Einheit zum Neuen Realismus einer Einheit zum radikalen Konstruktivismus und der Postmoderne. Die Sokal-Affäre eignet sich zur Veranschaulichung des Streits zwischen Konstruktivisten und Realisten besonders gut, weil sie eine humorvolle und spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht.


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Themenübergreifende Materialien



Für eine Reihe von Experimenten und Effekten, die übergreifend Verwendung finden können, ist diese Rubrik angelegt. Sie bieten sich hauptsächlich zur Konkretisierung von Problemfällen oder als Diskussionsgrundlage in der Vertiefungsphase an. Allgemein können sie helfen, einen stockenden Unterricht durch ihren Realitätsbezug wieder beleben zu können.


Das „Gehirn im Tank“-Problem thematisiert den Einwand von Skeptikern, dass unsere Sinneseindrücke keine gesicherten Erkenntnisse liefern können. Die Idee ist schon in der Antike formuliert worden, bekannt geworden ist sie vor allem durch Hilary Putnam im 20. Jahrhundert. Das Gedankenspiel lässt sich in der Hinführungs- bzw. Fokussierungsphase in einer Einheit über den Skeptizismus verwenden. Möglich ist es auch, die Problematik bei beinahe sämtlichen anderen Erkenntnistheorien im Transfer zu implementieren. Die Quelle enthält ein Kurzvideo sowie einen etwas umfangreicheren Artikel und ermöglicht eine grafische Skizzierung der Grundidee des Gedankenexperiments.


Der Dr. Fox-Effekt beschreibt (ähnlich wie der Halo-Effekt), wie der (positive) Eindruck über einen Menschen unsere Fähigkeit zu einer Einschätzung trübt. Die englische Seite fasst die Studie, in der der Effekt zuerst formuliert wurde, kurz zusammen und enthält ein Video zu einem der Vorträge des Dr. Myron L. Fox. Das Material lässt sich vielfältig verwenden: Als Einführung, zur Fokussierung, aber auch zur direkten Verwendung (z.B. Nachstellung und Diskussion), wie sehr wir unserem Urteil trauen können.


Der Halo-Effekt lässt sich als Verallgemeinerung des Dr. Fox-Effekts und als Paradebeispiel von Attributionsfehlern abbrevieren. Der Online-Lexikon Eintrag (einer nicht eindeutig identifizierbaren Quelle!) fasst den Effekt kurz zusammen und gibt Beispiele, die im philosophischen Schulunterricht behandelt werden können. Der Eintrag selbst ist auch Schülern verständlich und bleibt sowohl oberflächlich als auch das Thema aufklärend.


Als der wohl bekannteste Fall von Täuschung gilt der Placebo-Effekt. Planet Wissen sammelt hier viele weiterführende Links in diesem Online-Portal, das sowohl über Breite als auch Dichte verfügt. Es gibt sowohl Videos, Textmaterial, als auch eine Linksammlung zur weiteren Vertiefung. Das Portal verfügt auf der rechten Seite über eine Orientierungsfunktion, die schnell zu gewünschten Themenbereichen führt. Das erste Video ist kurz (ca. 1 Min.) und erklärt den Placebo-Effekt einleuchtend. Sehr ähnlich dem Placebo-Effekt ist der folgend vorgestellte Nocebo-Effekt, mit dem sich der Placebo-Effekt zusammen behandeln lässt.


Der „böse Bruder“ des Placebo-Effekts ist der Nocebo-Effekt. So können in unwirksame Medikament die Nebenwirkungen des eigentlich wirksamen Medikamentes auslösen, auch wenn diese in Wahrheit gar nicht (sondern das Placebo-Medikament) genommen wurden. Dies wird kurz und verständlich in dem oben auftretenden Video (ca. 2 Min.) dargestellt. Das Portal von Planet Wissen arbeitet hier genauso wie oben beim Placebo-Effekt, deswegen bietet sich die Möglichkeit, die Schülerschaft aufzuteilen und jede Gruppe mit einem der beiden Effekte zu beauftragen.


Ockhams Rasiermesser ist ein logisches Prinzip, bei dem einfache Lösungen komplizierten vorzuziehen sind. Der Artikel beschreibt das Prinzip und die philosophische Einschätzung im historischen Verlauf. Der Artikel einer Privatperson ist nicht zu komplex gehalten - auch wenn einige Begriffe Schülern nicht vertraut sein dürften, ist die Essenz problemlos filterbar. Zusätzliche Verweise und Quellen(angaben) helfen, falls eine Vertiefung gewünscht ist. Die Theorie lässt sich anhand des Artikels als Maßstab für bestehende Theorien verwenden oder selbst als Theorie diskutiert werden.


In diesem Artikel aus der NZZ von 2016 blickt Sven Titz auf die Sokal-Affäre zurück und fragt nach dem aktuellen Stand der Debatte um Naturwissenschaft und postmoderne Erkenntnistheorie. Der Wissenschaftsschwindel ist nicht nur amüsant, sondern bietet eine anschauliche Folie, vor der im Unterricht über die Grundlagen wissenschaftlicher Erkenntnis und die unterschiedliche Zugänge von realistischen und konstruktivistischen Theorien gesprochen werden kann.


Hier besonders: Blind Man's Stick Problem & Otto-Inga Problem. Die englischsprachige Seite bietet eine kurze Audio-Einführung und eine schriftliche Übersicht über die Theorie der erweiterten Kognition. Gerade in Bezug zur Nutzung neuer Medien sehr gut im Unterricht einsetzbar, um Probleme der Grenzen von Bewusstsein darzustellen und zu fokussieren.


TED Talk über das Bewusstsein unter dem Gesichtspunkt der Extended Mind Theory. David Chalmers gilt als Wegbereiter der Theorie durch den Essay „The Extended Mind“ den er zusammen mit Andy Clark 1998 veröffentlicht hat. Seine Rede bei TED Talk thematisiert den „stream of concsiousness", den er als Ergebnis dessen beschreibt, wie wir den eigenen Geist (Erinnerungen) und die Außenwelt erleben. Er erklärt weiterhin, warum es so schwer ist, Wissen über das Bewusstsein zu gewinnen. Das Video eignet sich als Hintergrund oder zur Fokussierung angehängter Probleme. Es kann mit deutschen Untertiteln im Unterricht gesehen werden. Da es aber relativ lang ist und das inhaltliche und sprachliche Verständnis Konzentration verlangt, sollte es mit interessierten Kursen gesehen werden.


In dem Artikel des SWR2-Wissen werden sogenannte „Klarträume“ oder „luzide Träume“ vorgestellt. Zum Artikel gibt es einen 30-minütigen Podcast sowie das dazugehörige Transkript. Ein Klartraum ist ein Traum, in dem der Träumende sich des Traums bewusst ist und den Traum deshalb nach Belieben steuern kann. Klarträume lassen sich unter anderem im Skeptizismus, dem cartesischen Zweifel bzw. beim Gehirn im Tank implementieren. Sollten Klarträume selbst Thema einer Unterrichtseinheit werden, lassen sich zudem wissenschaftlich relevante Beispiele wie das Training von Sportlern oder das Nachdenken von Wissenschaftlern im Klartraum behandeln.


Die dem niederländischen Maler Maurits Cornelis Escher gewidmete Webseite befasst sich mit seinem Leben und Werken. In der Galerie existiert eine Sammlung von unmöglichen Konstruktionen, die auf den ersten Blick wie Porträts der Umwelt wirken. Die Auflösung der optischen Täuschung kann dabei zur Untermalung bzw. Konkretisierung von skepti(zisti)schen Positionen dienen. Sämtliche in der Galerie ausgestellten Zeichnungen Eschers vermitteln einen möglichen Brückenschlag in die Ästhetik. Sie wird in der Q4 zum Thema des Philosophieunterrichts.


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Themenübersicht: Internetmaterialien für die Fächer Ethik und Philosophie


Einzelnachweise



  1. Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe für Hessen: Philosophie - [1] (S. 20)
  2. Lexikon der Erkenntnistheorie, WBG - Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2014. ProQuest Ebook Central [2] (S.436). Abgerufen am 14.02.2018.