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Schuld und Strafe- Hintergrund: Unterschied zwischen den Versionen

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(Rechtliche und moralische Schuld)
 
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===Willensfreiheit und Schuld===
 
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;*Online-Artikel - [http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheit Willensfreiheit] (philosophieverstaendlich.de)
 
  
:Die Frage nach der Schuldfähigkeit setzt Willensfreiheit voraus. Damit eine Entscheidung als frei gilt, müssen 3 Bedingungen erfüllt sein: 1.) Der Person müssen verschiedene Alternativen für die Entscheidung offenstehen. 2.) Die Wahl muss entscheidend von der Person selbst getroffen werden. 3.) Die Entscheidung darf nicht unter Zwang vollzogen worden sein. Die Problematik besteht jedoch darin, wie diese Bedingungen zu verstehen sind. Diese Seite stellt ausführlich Grund- und Gegenpositionen der Debatte vor und nennt klassische sowie moderne Literatur zur fundierten Auseinandersetzung.
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;*Online-Artikel - [http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheit Willensfreiheit] (Universität Bielefeld)
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:Die Frage nach Schuldfähigkeit setzt Willensfreiheit voraus. Damit eine Entscheidung als frei gilt, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:
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:1.) Der Person müssen verschiedene Alternativen für die Entscheidung offenstehen.  
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:2.) Die Wahl muss von der Person selbst getroffen werden.  
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:3.) Die Entscheidung darf nicht unter Zwang vollzogen worden sein.  
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:Die Problematik besteht jedoch darin, wie diese Bedingungen zu verstehen sind. Diese Seite stellt ausführlich Grund- und Gegenpositionen der Debatte vor und nennt klassische sowie moderne Literatur zur fundierten Auseinandersetzung.
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;*Online-Artikel (PDF, 15 S.) - [https://www.philosophie.hu-berlin.de/de/lehrbereiche/anthro/mitarbeiter/keil/pdfs/c42reprint/?p=all Keine Strafe ohne Schuld, keine Schuld ohne freien Willen?] (Humboldt-Universität zu Berlin)
  
;*Online-Artikel - [https://www.philosophie.hu-berlin.de/de/lehrbereiche/anthro/mitarbeiter/keil/pdfs/c42reprint/?p=all Keine Strafe ohne Schuld, keine Schuld ohne freien Willen?] (Humboldt-Universität zu Berlin)
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:Der Philosoph Geert Keil diskutiert in diesem Essay die Abhängigkeit des aktuellen, in unseren Rechtsnormen verankerten Schuldprinzips von der Annahme eines freien Willens. Er erörtert dabei kompatibilistische und inkompatibilistische Positionen und Unterschiede in deren Verständnis von Willens- und Handlungsfreiheit. Der titelgebenden Fragestellung wird durch die Bezugnahme auf jüngere Kritik an diesem Schuldprinzip aus dem Bereich der Neurophilosophie nachgegangen.
  
:Der Philosoph Geert Keil diskutiert in diesem Essay die Abhängigkeit des aktuellen, in unseren Rechtsnormen verankerten Schuldprinzips von der Annahme eines freien Willens. Er erörtert dabei kompatibilistische und inkompatibilistische Positionen und Unterschiede in deren  Verständnis von Willens- und Handlungsfreiheit. Der titelgebenden Fragestellung wird durch die Bezugnahme auf jüngere Kritik an diesem Schuldprinzip aus dem Bereich der Neurophilosophie nachgegangen.
 
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===Rechtliche und moralische Schuld===
 
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;*Online-Lexikon - [http://www.philosophie-woerterbuch.de/online-woerterbuch/?tx_gbwbphilosophie_main%5Bentry%5D=803&tx_gbwbphilosophie_main%5Baction%5D=show&tx_gbwbphilosophie_main%5Bcontroller%5D=Lexicon&cHash=90c4a26fe71fea2afdceab2fe400a8c9 Rechtliche und moralische Schuld] (utb Handwörterbuch Philosophie)
 
  
:Auf dieser Seite findet man die Online-Ausgabe des bei UTB erschienenen „Handwörterbuchs Philosophie“, herausgegeben von Wulff D. Rehfus. Unter dem hier verlinkten Schlagwort „Schuld“ wird ein prägnanter Überblick über den Grundbegriff der Schuld in der Philosophie gegeben. Diesbezüglich werden die Begriffe der rechtlichen und der moralischen Schuld definiert und deren Unterschiede herausgearbeitet. Zudem werden mögliche philosophische Positionen von Nietzsche, Freud und Kant zum Thema „Schuld“ erwähnt, allerdings nicht weiter ausgeführt.
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;*Online-Artikel - [http://www.deutschlandfunk.de/der-eichmann-prozess.871.de.html?dram:article_id=125158 Der Eichmann-Prozess] (Deutschlandfunk)
  
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:Der von Claus Menzel geschriebene Artikel befasst sich mit dem Eichmann-Prozess, ein Fall, der die Vergangenheit während der NS-Zeit wieder aufrollt. In diesem Artikel werden die Fakten zu dem in Israel abgehaltenen Gerichtsprozess aus der Sicht der BRD zusammengefasst.
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:Er eignet sich gut als Hintergrundtext für die Diskussion von Recht und Gerechtigkeit im Unterricht. Diese Seite kann im Allgemeinen gut verwendet werden, da sie einen guten Überblick über die Geschehnisse bietet und die Texte leicht verständlich sind.
  
;*Online-Artikel - [http://www.deutschlandfunk.de/der-eichmann-prozess.871.de.html?dram:article_id=125158 Der Eichmann Prozess] (Deutschlandfunk)
 
  
:Der Artikel, geschrieben von Claus Menzel, befasst sich mit dem Thema des Eichmann Prozesses, ein Fall, der die Vergangenheit der NS-Zeit wieder aufrollt. In diesem Artikel werden die Fakten des Prozesses aus der Sicht der BRD zusammengefasst und dient gut als Hintergrundtext für die Diskussion nach Recht und Gerechtigkeit im Unterricht. Diese Seite ist im Allgemeinen gut geeignet, da sie einen guten Überblick über die Geschehnisse bietet und die Texte leicht verständlich verfasst worden sind.
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;*Online-Artikel - [https://www.nzz.ch/articleE2FFU-1.28644 Das Böse in der Welt - oder Aktenzeichen 40/61] (NZZ)
  
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:Dieser Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung befasst sich mit dem Bösen im Zusammenhang mit der Philosophie Hannah Arendts. Arendt verfolgte 1961 als journalistische Beobachterin den Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem. Der Hintergrund des Prozesses wird hier dargelegt mit dem Fokus auf die deutsch-jüdische Philosophin, die im Anschluss daran ein Buch mit dem Titel „Eichmann in Jerusalem“ veröffentlichte. In diesem Buch beschreibt sie das Böse und die Schuld in Zusammenhang mit der Person Adolf Eichmann, der als einer der Hauptverantwortlichen für die Völkermord der Nazis an den Juden zum Tod verurteilt wurde.
  
;*Online-Artikel - [https://www.nzz.ch/articleE2FFU-1.28644 Das Böse in der Welt] (Neue Zürcher Zeitung)
 
  
:Dieser Artikel aus einer schweizerischen Zeitung befasst sich mit dem Thema des Bösen im Zusammenhang mit der Philosophin Hannah Arendt im Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem. Der Hintergrund des Prozesses wird hier dargelegt und der Fokus auf die deutsch-jüdische Philosophin Hannah Arendt gelenkt, die ein Buch mit dem Titel „Eichmann in Jerusalem“ veröffentlicht hatte. In diesem Buch beschreibt sie das Böse und die Schuld in Zusammenhang mit Adolf Eichmann.
 
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===Straftheorien===
 
===Straftheorien===
 
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;*Online-Enzyklopädie - [https://plato.stanford.edu/entries/punishment/?p=all Punishment] (Stanford Encyclopedia of Philosophy)
 
  
:Der englischsprachige Artikel bietet einen ausführlichen Überblick über zahlreiche philosophische Perspektiven zu institutionalisierter Bestrafung, wobei der Schwerpunkt auf dem philosophischen Diskurs seit dem vorletzten Jahrhundert liegt. Vom Sinn und Zweck der Bestrafung aus Sicht verschiedener politischer Philosophien über die sozialwissenschaftlich begründeten Reformen des Strafrechts in den letzten Dekaden bis hin zur kritischen Betrachtung ebendieser durch Philosophen wie bspw. Michel Foucault ist die Themenfülle enorm, zudem ist der Text sprachlich sowie inhaltlich recht anspruchsvoll. Der Artikel eignet sich jedoch hervorragend zur Erarbeitung eines Grundlagenwissens zur Strafthematik, wie sie in modernen philosophischen Diskursen behandelt wurde und wird. Bei Unklarheit bezüglich der im Text referenzierten Begriffe, bietet das sehr umfangreiche Lexikon zusätzlich die Möglichkeit, diese direkt nachzuschlagen.
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;*Online-Material - [https://plato.stanford.edu/entries/legal-punishment/ Legal Punishment (dt. legale Bestrafung)] (Stanford Encyclopedia of Philosophy)
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:Der englischsprachige Beitrag bietet einen ausführlichen Überblick über zahlreiche philosophische Perspektiven zu institutionalisierter Bestrafung, wobei der Schwerpunkt auf dem philosophischen Diskurs seit dem vorletzten Jahrhundert liegt. Vom Sinn und Zweck der Bestrafung aus Sicht verschiedener politischer Philosophien über die sozialwissenschaftlich begründeten Reformen des Strafrechts in den letzten Dekaden bis hin zur kritischen Betrachtung ebendieser durch Philosophen wie bspw. Michel Foucault ist die Themenfülle enorm, zudem ist der Text sprachlich sowie inhaltlich recht anspruchsvoll. Der Artikel eignet sich jedoch hervorragend zur Erarbeitung eines Grundlagenwissens zur Strafthematik, wie sie in modernen philosophischen Diskursen behandelt wurde und wird. Bei Unklarheit bezüglich der im Text referenzierten Begriffe bietet das sehr umfangreiche Lexikon zusätzlich die Möglichkeit, diese direkt nachzuschlagen.
  
  
;*Online-Portal - [http://www.bpb.de/izpb/7740/vom-sinn-und-zweck-des-strafens?p=all Kriminalität und Strafrecht: Vom Sinn und Zweck des Strafens] (bpb)
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;*Online-Portal - [http://www.bpb.de/izpb/268220/vom-sinn-und-zweck-des-strafens?p=all Kriminalität und Strafrecht: Vom Sinn und Zweck des Strafens] (bpb)
  
:In dem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung findet sich eine übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Straftheorien. Nach einer kurzen, allgemeinen Einleitung in das Thema "Strafe" werden das Strafbedürfnis in unserer Gesellschaft und die verschiedene Straftheorien absatzweise und leicht verständlich thematisiert. Die neueren Theorien, wie die Vereinigungstheorie und der Täter-Opfer-Ausgleich werden mit Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage prägnant erklärt. Zu der relativen und der absoluten Straftheorie bietet der Artikel neben deren Erläuterung weiterführend ein übersichtliches [https://www.bpb.de/izpb/7740/vom-sinn-und-zweck-des-strafens?type=galerie&show=image&i=7742 Schaubild] '''(bpb)''' und philosophische Vertreter an. Die ausführlichen Positionen dieser Vertreter werden in diesem Artikel nicht weiter behandelt.  
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:In dem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung findet sich eine übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Straftheorien. Nach einer kurzen, allgemeinen Einleitung in das Thema „Strafe“ werden das Strafbedürfnis in unserer Gesellschaft und die verschiedene Straftheorien absatzweise und leicht verständlich thematisiert. Die neueren Theorien, wie die Vereinigungstheorie und der Täter-Opfer-Ausgleich, werden mit Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage prägnant erklärt. Zu der relativen und der absoluten Straftheorie bietet der Artikel neben deren Erläuterung weiterführend ein übersichtliches Schaubild mit philosophischen Vertretern an. Die ausführlichen Positionen dieser Vertreter werden in diesem Artikel nicht weiter behandelt.  
  
  
 
;*Online-Artikel - [https://www.lecturio.de/magazin/zweck-strafen/ Strafrecht: Der Sinn und Zweck von Strafen] (lecturio.de)
 
;*Online-Artikel - [https://www.lecturio.de/magazin/zweck-strafen/ Strafrecht: Der Sinn und Zweck von Strafen] (lecturio.de)
  
:Die E-Learning-Plattform „Lecturio“ führt die rechtlichen Bedingungen und Funktionen von Strafen in Deutschland auf. Weiterhin werden verschiedenste Begriffe aus dem Bereich des Strafrechts wie die unterschiedlichen Straftheorien und die Schutzpflicht des Staates prägnant und mit der Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage erklärt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den juristischen Grundlagen von Strafen in Deutschland.
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:Die E-Learning-Plattform „Lecturio“ führt die rechtlichen Bedingungen und Funktionen von Strafen in Deutschland auf. Weiterhin werden verschiedene Begriffe aus dem Bereich des Strafrechts, wie die unterschiedlichen Straftheorien und die Schutzpflicht des Staates, prägnant und mit der Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage erklärt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den juristischen Grundlagen von Strafen in Deutschland.
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===Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe===
 
===Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe===
 
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;*Online-Video (1h 10min) - [http://www.daserste.de/unterhaltung/film/terror-ihr-urteil/index.html Terror: Abstimmung, Urteil und Diskussion!] (ARD)
 
  
:Der angeführte Link führt zur einer Talkshow-Diskussion im Anschluss an die Ausstrahlung des Spielfilms „Terror – Ihr Urteil“. Anfang Oktober 2017 brach die ARD mit der Ausstrahlung dieses Filmes mit den Konformen eines gewöhnlichen Spielfilmeabends. Der Ausgang der gezeigten Gerichtsverhandlung wurde durch eine Abstimmung der Zuschauer über Smartphones und soziale Netzwerke bestimmt. Das Prekäre an diesem Setting: Die Abstimmung entschied über Verurteilung oder Freispruch des Angeklagten, der als Bundeswehrsoldat ein Flugzeug mit 164 Insassen abschoss. Dieses drohte in der Gewalt von Terroristen über einem Fußballstadion mit 70.000 Besuchern abzustürzen. Der Zuschauer steht bei diesem TV-Ereignis der Herausforderung gegenüber, moralische gegen rechtliche Argumente aufzuwiegen. Für den Unterricht bietet dieses spannende Gedankenexperiment, entworfen von Ferdinand von Schirach, die Möglichkeit die Schuld des Soldaten zu diskutieren. Es ist weitergehend möglich, die Abstimmung im Klassenraum nachzustellen. Die Unterscheidung von rechtlicher Schuld vor den Gesetzen des Rechtsstaates und einer moralischen (Un-)Schuld werden hier zentral. Zwei detaillierte Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien zu diesem Film werden in der Material-Domäne dieser Seite unter der gleichen Überschrift „Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe“ aufgeführt.
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;*Online-Video (ca. 70 Min.) - [http://www.daserste.de/unterhaltung/film/terror-ihr-urteil/index.html Terror: Abstimmung, Urteil und Diskussion!] (ARD)
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:Der angeführte Link führt zur einer Talkshow-Diskussion im Anschluss an die Ausstrahlung des Spielfilms „Terror – Ihr Urteil“. Anfang Oktober 2017 brach die ARD mit der Ausstrahlung dieses Filmes mit den Konvention einer gewöhnlichen Spielfilmesendung, denn der Ausgang der im Film gezeigten Gerichtsverhandlung war nicht von vorne herein festegelegt, sondern wurde durch eine Abstimmung der Zuschauer über Smartphones und soziale Netzwerke bestimmt. Das Prekäre an diesem Setting: Die Abstimmung entschied über Verurteilung oder Freispruch des Angeklagten, der als Bundeswehrsoldat ein Flugzeug mit 164 Insassen abschoss. Dieses drohte in der Gewalt von Terroristen über einem Fußballstadion mit 70.000 Besuchern abzustürzen. Der Zuschauer steht bei diesem TV-Ereignis der Herausforderung gegenüber, moralische gegen rechtliche Argumente abzuwägen.  
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:Für den Unterricht bietet dieses spannende, von Ferdinand von Schirach entworfene Gedankenexperiment die Möglichkeit, die Schuld des Soldaten zu diskutieren. Die Unterscheidung von rechtlicher Schuld vor den Gesetzen des Rechtsstaates und einer moralischen (Un-)Schuld werden hier zentral. Leider ist es aber weitestgehend möglich, die Abstimmung im Klassenraum nachzustellen. Zwei detaillierte Ausarbeitungen von Unterrichtsmaterialien zu diesem Film werden in der Material-Domäne dieser Seite unter der gleichen Überschrift „Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe“ aufgeführt.
  
  
 
;*Online-Artikel - [http://philomag.de/dostojewski-und-die-schuld/?p=all Dostojewski und die Schuld] (philosophie Magazin)
 
;*Online-Artikel - [http://philomag.de/dostojewski-und-die-schuld/?p=all Dostojewski und die Schuld] (philosophie Magazin)
  
:Dostojewski beschäftigt sich in seinen literarischen Werken ausführlich mit der Schuld und den Fragen, wie sie entsteht, welche Unterschiede zwischen rechtlicher und innerer, moralischer Schuld bestehen, vor allem aber, wie sich die Schuld auf Menschen auswirkt und wie Menschen versuchen, ihre persönliche Schuld zu bewältigen. Auch soziologische Theorien aus seiner Zeit, wie beispielsweise die Milieutheorie behandelt Dostojewski dabei im literarischen Rahmen. Der Artikel bietet eine Zusammenfassung der zentralen Ideen Dostojewskis zu dieser Thematik, inklusive Verweisen auf seine relevantesten Werke und einem Textauszug aus seinem Roman „Der Spieler“. Der Artikel beschränkt sich jedoch nicht auf reine Textexegese, sondern stellt Dostojewskis Ideen eingerahmt in ihren ideengeschichtlichen Kontext vor und thematisiert auch ihre historische und gegenwärtige Rezeption. Weiterhin werden kontrastierend mehrere alternative Schuldkonzepte, unter anderem von Georg Friedrich Hegel und Sigmund Freud, vorgestellt.
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:Der russische Schriftsteller Fjodor M. Dostojewski (1821-1881) beschäftigte sich in seinen literarischen Werken ausführlich mit der Schuld und den Fragen danach,  
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:*welche Unterschiede zwischen rechtlicher und innerer, moralischer Schuld bestehen, vor allem aber,  
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:*wie sich die Schuld auf Menschen auswirkt und  
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:*wie Menschen versuchen, ihre persönliche Schuld zu bewältigen.  
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:Auch soziologische Theorien aus seiner Zeit, wie beispielsweise die Milieutheorie, verarbeitete Dostojewski dabei literarisch. Der Artikel bietet eine Zusammenfassung der zentralen Ideen Dostojewskis zu dieser Thematik, inklusive Verweisen auf seine relevantesten Werke und einem Textauszug aus seinem Roman „Der Spieler“. Er beschränkt sich jedoch nicht auf reine Textexegese, sondern stellt Dostojewskis Ideen innerhalb  ihres ideengeschichtlichen Kontexts vor und thematisiert auch ihre historische und gegenwärtige Rezeption. Weiterhin werden kontrastierend mehrere alternative Schuldkonzepte vorgestellt, unter anderem von Georg Friedrich Hegel und Sigmund Freud.
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===Anwendung von Recht===
 
===Anwendung von Recht===
 
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;*Online-Material - [https://strafrecht-online.org/lehre/ws-2012/ag-strafrecht-at/stunde-3/Auslegung%20und%20Analogie.pdf Auslegung und Analogie] (strafrecht-online.org)
 
  
:Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um eine Zusammenfassung zu den Themen Auslegung und Analogie der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät Freiburg. Kurz, aber präzise und in einfachem Vokabular werden die bedeutendsten Auslegungsmethoden für Gesetzestexte und Rechtsnormen erklärt und mit konkreten Fallbeispielen hinreichend verdeutlicht.  
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;*Online-Material (PDF, 3 S.)- [http://preview.w.strafrecht-online.org/lehre/ws-2012/ag-strafrecht-at/stunde-3/Auslegung%20und%20Analogie.pdf Auslegung und Analogie] (strafrecht-online.org)
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:Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um eine Zusammenfassung zu „Auslegung und Analogie“ in Bezug auf strafrechtlicher Gesetzestexte von der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät Freiburg. Kurz, aber präzise und in einfachem Vokabular werden die bedeutendsten Auslegungsmethoden für Gesetzestexte und Rechtsnormen erklärt und mit konkreten Fallbeispielen hinreichend dargelegt.  
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!|[http://www.puma.uni-frankfurt.de/index.php/Q3.3_-_Schuld_und_Strafe Q3.3 Schuld und Strafe]
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|[[Schuld und Strafe - Unterrichtsmaterialien | Unterrichtsmaterialien]]
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|[[Schuld und Strafe - Bausteine_f%C3%BCr_Unterrichtsreihen| Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen]]
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Aktuelle Version vom 25. Juli 2022, 20:30 Uhr

Hintergrund

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Willensfreiheit und Schuld


Die Frage nach Schuldfähigkeit setzt Willensfreiheit voraus. Damit eine Entscheidung als frei gilt, müssen drei Bedingungen erfüllt sein:
1.) Der Person müssen verschiedene Alternativen für die Entscheidung offenstehen.
2.) Die Wahl muss von der Person selbst getroffen werden.
3.) Die Entscheidung darf nicht unter Zwang vollzogen worden sein.
Die Problematik besteht jedoch darin, wie diese Bedingungen zu verstehen sind. Diese Seite stellt ausführlich Grund- und Gegenpositionen der Debatte vor und nennt klassische sowie moderne Literatur zur fundierten Auseinandersetzung.


Der Philosoph Geert Keil diskutiert in diesem Essay die Abhängigkeit des aktuellen, in unseren Rechtsnormen verankerten Schuldprinzips von der Annahme eines freien Willens. Er erörtert dabei kompatibilistische und inkompatibilistische Positionen und Unterschiede in deren Verständnis von Willens- und Handlungsfreiheit. Der titelgebenden Fragestellung wird durch die Bezugnahme auf jüngere Kritik an diesem Schuldprinzip aus dem Bereich der Neurophilosophie nachgegangen.


Rechtliche und moralische Schuld


Der von Claus Menzel geschriebene Artikel befasst sich mit dem Eichmann-Prozess, ein Fall, der die Vergangenheit während der NS-Zeit wieder aufrollt. In diesem Artikel werden die Fakten zu dem in Israel abgehaltenen Gerichtsprozess aus der Sicht der BRD zusammengefasst.
Er eignet sich gut als Hintergrundtext für die Diskussion von Recht und Gerechtigkeit im Unterricht. Diese Seite kann im Allgemeinen gut verwendet werden, da sie einen guten Überblick über die Geschehnisse bietet und die Texte leicht verständlich sind.


Dieser Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung befasst sich mit dem Bösen im Zusammenhang mit der Philosophie Hannah Arendts. Arendt verfolgte 1961 als journalistische Beobachterin den Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem. Der Hintergrund des Prozesses wird hier dargelegt mit dem Fokus auf die deutsch-jüdische Philosophin, die im Anschluss daran ein Buch mit dem Titel „Eichmann in Jerusalem“ veröffentlichte. In diesem Buch beschreibt sie das Böse und die Schuld in Zusammenhang mit der Person Adolf Eichmann, der als einer der Hauptverantwortlichen für die Völkermord der Nazis an den Juden zum Tod verurteilt wurde.


Straftheorien


Der englischsprachige Beitrag bietet einen ausführlichen Überblick über zahlreiche philosophische Perspektiven zu institutionalisierter Bestrafung, wobei der Schwerpunkt auf dem philosophischen Diskurs seit dem vorletzten Jahrhundert liegt. Vom Sinn und Zweck der Bestrafung aus Sicht verschiedener politischer Philosophien über die sozialwissenschaftlich begründeten Reformen des Strafrechts in den letzten Dekaden bis hin zur kritischen Betrachtung ebendieser durch Philosophen wie bspw. Michel Foucault ist die Themenfülle enorm, zudem ist der Text sprachlich sowie inhaltlich recht anspruchsvoll. Der Artikel eignet sich jedoch hervorragend zur Erarbeitung eines Grundlagenwissens zur Strafthematik, wie sie in modernen philosophischen Diskursen behandelt wurde und wird. Bei Unklarheit bezüglich der im Text referenzierten Begriffe bietet das sehr umfangreiche Lexikon zusätzlich die Möglichkeit, diese direkt nachzuschlagen.


In dem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung findet sich eine übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Straftheorien. Nach einer kurzen, allgemeinen Einleitung in das Thema „Strafe“ werden das Strafbedürfnis in unserer Gesellschaft und die verschiedene Straftheorien absatzweise und leicht verständlich thematisiert. Die neueren Theorien, wie die Vereinigungstheorie und der Täter-Opfer-Ausgleich, werden mit Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage prägnant erklärt. Zu der relativen und der absoluten Straftheorie bietet der Artikel neben deren Erläuterung weiterführend ein übersichtliches Schaubild mit philosophischen Vertretern an. Die ausführlichen Positionen dieser Vertreter werden in diesem Artikel nicht weiter behandelt.


Die E-Learning-Plattform „Lecturio“ führt die rechtlichen Bedingungen und Funktionen von Strafen in Deutschland auf. Weiterhin werden verschiedene Begriffe aus dem Bereich des Strafrechts, wie die unterschiedlichen Straftheorien und die Schutzpflicht des Staates, prägnant und mit der Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage erklärt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den juristischen Grundlagen von Strafen in Deutschland.


Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe


Der angeführte Link führt zur einer Talkshow-Diskussion im Anschluss an die Ausstrahlung des Spielfilms „Terror – Ihr Urteil“. Anfang Oktober 2017 brach die ARD mit der Ausstrahlung dieses Filmes mit den Konvention einer gewöhnlichen Spielfilmesendung, denn der Ausgang der im Film gezeigten Gerichtsverhandlung war nicht von vorne herein festegelegt, sondern wurde durch eine Abstimmung der Zuschauer über Smartphones und soziale Netzwerke bestimmt. Das Prekäre an diesem Setting: Die Abstimmung entschied über Verurteilung oder Freispruch des Angeklagten, der als Bundeswehrsoldat ein Flugzeug mit 164 Insassen abschoss. Dieses drohte in der Gewalt von Terroristen über einem Fußballstadion mit 70.000 Besuchern abzustürzen. Der Zuschauer steht bei diesem TV-Ereignis der Herausforderung gegenüber, moralische gegen rechtliche Argumente abzuwägen.
Für den Unterricht bietet dieses spannende, von Ferdinand von Schirach entworfene Gedankenexperiment die Möglichkeit, die Schuld des Soldaten zu diskutieren. Die Unterscheidung von rechtlicher Schuld vor den Gesetzen des Rechtsstaates und einer moralischen (Un-)Schuld werden hier zentral. Leider ist es aber weitestgehend möglich, die Abstimmung im Klassenraum nachzustellen. Zwei detaillierte Ausarbeitungen von Unterrichtsmaterialien zu diesem Film werden in der Material-Domäne dieser Seite unter der gleichen Überschrift „Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe“ aufgeführt.


Der russische Schriftsteller Fjodor M. Dostojewski (1821-1881) beschäftigte sich in seinen literarischen Werken ausführlich mit der Schuld und den Fragen danach,
  • wie sie entsteht,
  • welche Unterschiede zwischen rechtlicher und innerer, moralischer Schuld bestehen, vor allem aber,
  • wie sich die Schuld auf Menschen auswirkt und
  • wie Menschen versuchen, ihre persönliche Schuld zu bewältigen.
Auch soziologische Theorien aus seiner Zeit, wie beispielsweise die Milieutheorie, verarbeitete Dostojewski dabei literarisch. Der Artikel bietet eine Zusammenfassung der zentralen Ideen Dostojewskis zu dieser Thematik, inklusive Verweisen auf seine relevantesten Werke und einem Textauszug aus seinem Roman „Der Spieler“. Er beschränkt sich jedoch nicht auf reine Textexegese, sondern stellt Dostojewskis Ideen innerhalb ihres ideengeschichtlichen Kontexts vor und thematisiert auch ihre historische und gegenwärtige Rezeption. Weiterhin werden kontrastierend mehrere alternative Schuldkonzepte vorgestellt, unter anderem von Georg Friedrich Hegel und Sigmund Freud.


Anwendung von Recht


Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um eine Zusammenfassung zu „Auslegung und Analogie“ in Bezug auf strafrechtlicher Gesetzestexte von der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät Freiburg. Kurz, aber präzise und in einfachem Vokabular werden die bedeutendsten Auslegungsmethoden für Gesetzestexte und Rechtsnormen erklärt und mit konkreten Fallbeispielen hinreichend dargelegt.