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Schuld und Strafe- Hintergrund

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Version vom 25. April 2018, 12:26 Uhr von Sym (Diskussion | Beiträge) (Rechtliche und moralische Schuld)
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Hintergrund

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Willensfreiheit und Schuld



Die Frage nach der Schuldfähigkeit setzt Willensfreiheit voraus. Damit eine Entscheidung als frei gilt, müssen 3 Bedingungen erfüllt sein: 1.) Der Person müssen verschiedene Alternativen für die Entscheidung offenstehen. 2.) Die Wahl muss entscheidend von der Person selbst getroffen werden. 3.) Die Entscheidung darf nicht unter Zwang vollzogen worden sein. Die Problematik besteht jedoch darin, wie diese Bedingungen zu verstehen sind. Diese Seite stellt ausführlich Grund- und Gegenpositionen der Debatte vor und nennt klassische sowie moderne Literatur zur fundierten Auseinandersetzung.


Der Philosoph Geert Keil diskutiert in diesem Essay die Abhängigkeit des aktuellen, in unseren Rechtsnormen verankerten Schuldprinzips von der Annahme eines freien Willens. Er erörtert dabei kompatibilistische und inkompatibilistische Positionen und Unterschiede in deren Verständnis von Willens- und Handlungsfreiheit. Der titelgebenden Fragestellung wird durch die Bezugnahme auf jüngere Kritik an diesem Schuldprinzip aus dem Bereich der Neurophilosophie nachgegangen.


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Rechtliche und moralische Schuld



Auf dieser Seite findet man die Online-Ausgabe des bei UTB erschienenen „Handwörterbuchs Philosophie“, herausgegeben von Wulff D. Rehfus. Unter dem hier verlinkten Schlagwort „Schuld“ wird ein prägnanter Überblick über den Grundbegriff der Schuld in der Philosophie gegeben. Diesbezüglich werden die Begriffe der rechtlichen und der moralischen Schuld definiert und deren Unterschiede herausgearbeitet. Zudem werden mögliche philosophische Positionen von Nietzsche, Freud und Kant zum Thema „Schuld“ erwähnt, allerdings nicht weiter ausgeführt.


Der Artikel, geschrieben von Claus Menzel, befasst sich mit dem Thema des Eichmann Prozesses, ein Fall, der die Vergangenheit der NS-Zeit wieder aufrollt. In diesem Artikel werden die Fakten des Prozesses aus der Sicht der BRD zusammengefasst und dient gut als Hintergrundtext für die Diskussion nach Recht und Gerechtigkeit im Unterricht. Diese Seite ist im Allgemeinen gut geeignet, da sie einen guten Überblick über die Geschehnisse bietet und die Texte leicht verständlich verfasst worden sind.


Dieser Artikel aus der Neuen Zürcher Zeitung befasst sich mit dem Bösen im Zusammenhang mit der Philosophin Hannah Arendt, die 1961 als journalistische Beobachterin den Prozess gegen Adolf Eichmann in Jerusalem verfolgte. Der Hintergrund des Prozesses wird hier dargelegt und der Fokus auf die deutsch-jüdische Philosophin Hannah Arendt gelenkt, die ein Buch mit dem Titel „Eichmann in Jerusalem“ veröffentlicht hatte. In diesem Buch beschreibt sie das Böse und die Schuld in Zusammenhang mit Adolf Eichmann.


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Straftheorien



  • Online-Enzyklopädie - Punishment (Stanford Encyclopedia of Philosophy)
Der englischsprachige Artikel bietet einen ausführlichen Überblick über zahlreiche philosophische Perspektiven zu institutionalisierter Bestrafung, wobei der Schwerpunkt auf dem philosophischen Diskurs seit dem vorletzten Jahrhundert liegt. Vom Sinn und Zweck der Bestrafung aus Sicht verschiedener politischer Philosophien über die sozialwissenschaftlich begründeten Reformen des Strafrechts in den letzten Dekaden bis hin zur kritischen Betrachtung ebendieser durch Philosophen wie bspw. Michel Foucault ist die Themenfülle enorm, zudem ist der Text sprachlich sowie inhaltlich recht anspruchsvoll. Der Artikel eignet sich jedoch hervorragend zur Erarbeitung eines Grundlagenwissens zur Strafthematik, wie sie in modernen philosophischen Diskursen behandelt wurde und wird. Bei Unklarheit bezüglich der im Text referenzierten Begriffe, bietet das sehr umfangreiche Lexikon zusätzlich die Möglichkeit, diese direkt nachzuschlagen.


In dem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung findet sich eine übersichtliche Darstellung der unterschiedlichen Straftheorien. Nach einer kurzen, allgemeinen Einleitung in das Thema "Strafe" werden das Strafbedürfnis in unserer Gesellschaft und die verschiedene Straftheorien absatzweise und leicht verständlich thematisiert. Die neueren Theorien, wie die Vereinigungstheorie und der Täter-Opfer-Ausgleich werden mit Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage prägnant erklärt. Zu der relativen und der absoluten Straftheorie bietet der Artikel neben deren Erläuterung weiterführend ein übersichtliches Schaubild (bpb) und philosophische Vertreter an. Die ausführlichen Positionen dieser Vertreter werden in diesem Artikel nicht weiter behandelt.


Die E-Learning-Plattform „Lecturio“ führt die rechtlichen Bedingungen und Funktionen von Strafen in Deutschland auf. Weiterhin werden verschiedenste Begriffe aus dem Bereich des Strafrechts wie die unterschiedlichen Straftheorien und die Schutzpflicht des Staates prägnant und mit der Nennung der jeweiligen Rechtsgrundlage erklärt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den juristischen Grundlagen von Strafen in Deutschland.


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Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe



Der angeführte Link führt zur einer Talkshow-Diskussion im Anschluss an die Ausstrahlung des Spielfilms „Terror – Ihr Urteil“. Anfang Oktober 2017 brach die ARD mit der Ausstrahlung dieses Filmes mit den Konformen eines gewöhnlichen Spielfilmeabends. Der Ausgang der gezeigten Gerichtsverhandlung wurde durch eine Abstimmung der Zuschauer über Smartphones und soziale Netzwerke bestimmt. Das Prekäre an diesem Setting: Die Abstimmung entschied über Verurteilung oder Freispruch des Angeklagten, der als Bundeswehrsoldat ein Flugzeug mit 164 Insassen abschoss. Dieses drohte in der Gewalt von Terroristen über einem Fußballstadion mit 70.000 Besuchern abzustürzen. Der Zuschauer steht bei diesem TV-Ereignis der Herausforderung gegenüber, moralische gegen rechtliche Argumente aufzuwiegen. Für den Unterricht bietet dieses spannende Gedankenexperiment, entworfen von Ferdinand von Schirach, die Möglichkeit die Schuld des Soldaten zu diskutieren. Es ist weitergehend möglich, die Abstimmung im Klassenraum nachzustellen. Die Unterscheidung von rechtlicher Schuld vor den Gesetzen des Rechtsstaates und einer moralischen (Un-)Schuld werden hier zentral. Zwei detaillierte Ausarbeitung von Unterrichtsmaterialien zu diesem Film werden in der Material-Domäne dieser Seite unter der gleichen Überschrift „Künstlerische und mediale Auseinandersetzung mit Schuld und Strafe“ aufgeführt.


Dostojewski beschäftigt sich in seinen literarischen Werken ausführlich mit der Schuld und den Fragen, wie sie entsteht, welche Unterschiede zwischen rechtlicher und innerer, moralischer Schuld bestehen, vor allem aber, wie sich die Schuld auf Menschen auswirkt und wie Menschen versuchen, ihre persönliche Schuld zu bewältigen. Auch soziologische Theorien aus seiner Zeit, wie beispielsweise die Milieutheorie behandelt Dostojewski dabei im literarischen Rahmen. Der Artikel bietet eine Zusammenfassung der zentralen Ideen Dostojewskis zu dieser Thematik, inklusive Verweisen auf seine relevantesten Werke und einem Textauszug aus seinem Roman „Der Spieler“. Der Artikel beschränkt sich jedoch nicht auf reine Textexegese, sondern stellt Dostojewskis Ideen eingerahmt in ihren ideengeschichtlichen Kontext vor und thematisiert auch ihre historische und gegenwärtige Rezeption. Weiterhin werden kontrastierend mehrere alternative Schuldkonzepte, unter anderem von Georg Friedrich Hegel und Sigmund Freud, vorgestellt.


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Anwendung von Recht



Bei dem vorliegenden Material handelt es sich um eine Zusammenfassung zu den Themen Auslegung und Analogie der Arbeitsgemeinschaft Strafrecht an der rechtswissenschaftlichen Fakultät Freiburg. Kurz, aber präzise und in einfachem Vokabular werden die bedeutendsten Auslegungsmethoden für Gesetzestexte und Rechtsnormen erklärt und mit konkreten Fallbeispielen hinreichend verdeutlicht.


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