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Wahrheit und Wirklichkeit 5/6 - Bausteine für Unterrichtsreihen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. Februar 2018, 13:45 Uhr

Bausteine für Unterrichtsreihen

BANNER - Exemplarische Unterrichtsreihen bearbeitet-1.png


Unterrichtsreihe zum Thema Wahrheit und Erkenntnis



Hinführung



  • 1. Möglichkeit - Kippbilder oder Optische Täuschung
Die SuS bekommen zu Beginn der Einheit Kippbilder oder Optische Täuschungen mit bspw. einem Beamer vorgelegt. Diese sollten an die Lerngruppe angepasst sein. In der 5. und 6. Klasse sollten deshalb die leichteren Bilder genutzt werden. Die SuS bekommen den Auftrag, die Bilder jeder für sich zu betrachten und zu analysieren. Im Plenum wird dann auf die einzelnen Bilder eingegangen und gemeinsam über diese diskutiert. Zu beachten: Kippbilder und optische Täuschungen sind hier voneinander getrennt zu betrachten (denn jeweils ein anderer Erwartungshorizont) oder die Lehrkraft entscheidet sich für eines von beiden.
Mögliche Internetseiten für die Recherche:
Den SuS soll bei dieser kurzen Hinführung deutlich werden, dass es bei den Kippbildern nicht nur eine einzige Wahrheit gibt, sondern verschiedene Perspektiven existieren, die man möglicherweise nicht direkt wahrnimmt, sondern es hier einer intensiveren Betrachtung bedarf. Bei den Optischen Täuschungen soll verdeutlicht werden, dass die subjektiven Wahrnehmungen der SuS durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können und man über das eigentliche/wahre Ergebnis hinweg getäuscht werden kann. Durch unterschiedliche Bedingungen kann die eigene Wahrnehmung eingeschränkt werden und es ergibt sich hieraus die Frage, ob und in wie weit man seinen Sinnen trauen kann.
Es sollte explizit auf diese Feststellungen hingearbeitet und von den SuS selbstständig erarbeitet werden. (Zeitbedarf: ca. 20 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Wahrnehmung von Gesichtsausdrücken
Die SuS bekommen zu Beginn der Einheit ein Bild mit Gesichtsausdrücken von Manga-Figuren vorgelegt. Nun sollen sie sich in Einzelarbeit überlegen, welche Emotionen durch die jeweiligen Gesichtsausdrücke vermittelt werden. Nach einer kurzen Stillarbeitsphase sollen im Plenum die verschiedenen Gesichtsausdrücke diskutiert werden.
Seite für vorgefertigtes Arbeitsblatt oder Zeichenvorlage:
Manga-Gesichtsausdrücke S. 2f. (realschulebayern.de)
Im besten Fall gibt es viele verschiedene Interpretationen der Gesichtsausdrücke, sodass den SuS verdeutlicht wird, dass nicht jeder in derselben Situation die gleiche Wahrnehmung hat und es diesbezüglich keine objektive Betrachtungsweise geben kann.
Es sollte explizit auf diese Feststellung hingearbeitet und von den SuS selbstständig erarbeitet werden. (Zeitbedarf: ca. 20 Min.)


  • 3. Möglichkeit - Fußballspiel-Rollenspiel
Die SuS sollen sich in 5er-Gruppen einteilen. Jede Gruppe bekommt jeweils eine Rollenkarte zugelost. Nun sollen sie untereinander diskutieren, wie sie ihre Rolle so glaubwürdig wie möglich anderen vorstellen und darstellen können. Danach werden erneut 5er-Gruppen gebildet, die jeweils eine/n Vertreter/in aus jeder vorherigen Gruppe aufnehmen. Nun versucht jeder den Schiedsrichter von der eigenen Meinung zu überzeugen. Am Ende soll er sich für eine Meinung entscheiden und erklären, weshalb. Im Plenum soll im Nachhinein über die Ergebnisse gesprochen werden.
Das Rollenspiel kann auch auf andere Situationen umgeändert werden, sodass es bspw. um einen Tathergang mit Richter, Täter, Opfer und Zeugen oder einen Unfallhergang mit Polizist, Unfallverursacher und -opfer und den Zeugen geht.
Seite für vorgefertigtes Arbeitsblatt oder Vorlage:
M5 - Ein Ereignis, fünf Blickwinkel – wer hat recht? S. 14 (raabe.de)
Den SuS soll bei dieser längeren Hinführung verdeutlicht werden, dass es für ein einziges Ereignis unterschiedliche Wahrnehmungen gibt, die deshalb das Ereignis auch unterschiedlich interpretieren lassen. Auch sollte ein Ergebnis sein, dass, je nachdem wie stark die Meinungen vertreten werden, auch unterschiedliche Entscheidungen in den unterschiedlichen Gruppen getroffen werden. Die Fragestellung nach der Möglichkeit von der Findung der Wahrheit sollte dabei aufgeworfen werden. (Zeitbedarf: ca. 90 Min.)


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Problemstellung



  • 1. Möglichkeit - Vorbereitung zum Unterrichtsgespräch nach Unruh[1] über das Gericht, Richter und Zeugen
Als Input für die Lehrkraft kann folgender Artikel (in Auszügen) genutzt werden:
Nichts als die Wahrheit sagen - Wenn das Gericht Zeugen lädt
  • Fragestellung: „Wie findet der Richter die Wahrheit heraus?“
Nach einem kurzen Murmelgespräch soll ein Unterrichtsgespräch nach Unruh[2] folgen, bei welchem die SuS im Plenum über die Fragestellung diskutieren sollen. Die Lehrkraft schreibt für sich mit, fasst bei Leerlauf immer wieder zusammen und wirft dann neue Fragen auf, die evtl. bereits im Gespräch auftauchten, um das Unterrichtsgespräch folgend offen weiterlaufen zu lassen.
Zunächst sollte die Lehrkraft, falls in der Klasse noch unbekannt, das Unterrichtsgespräch nach Unruh[3] einführen. In der fünften und sechsten Klasse kann dies noch etwas schwieriger sein, weshalb es sinnvoll ist, als Lehrkraft häufiger das Gespräch zu lenken, als es bei Unruh[4] normalerweise der Fall ist. In dieser Phase des Unterrichts werden die SuS außerdem mit der Problemstellung konfrontiert und bekommen etwas Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. (Zeitbedarf: ca. 20 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Aufsatz schreiben „Wie ist es eine Fledermaus zu sein?“
Im Sinne des Aufsatzes „Wie ist es eine Fledermaus zu sein?“ von Thomas Nagel[5] soll es in diesem Teil der Unterrichtsreihe um die Wahrnehmung der Fledermaus gehen. Eine Zusammenfassung des folgenden Artikels: Schreie im Dunkeln - Echoortung im Ultraschall und die kurze Darstellung durch folgendes Video: Wie Fledermäuse ihre Umgebung wahrnehmen sollen den SuS aufzeigen, wie Fledermäuse ihre Umwelt wahrnehmen.
Aus diesem kurzen biologischen Überblick soll folgende Fragestellung ins Plenum gegeben werden:
  • Fragestellung: „Wie ist es eine Fledermaus zu sein? Stell dir vor du bist eine Fledermaus - wie fühlt es sich an kein Mensch zu sein, sondern eine Fledermaus?“


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Selbstgesteuerte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Durchführung des Unterrichtsgesprächs nach Unruh[6] über das Gericht, Richter und Zeugen
Nun kann das Unterrichtsgespräch nach Unruh[7] folgen, bei welchem die SuS im Plenum über die Fragestellung diskutieren sollen. Die Lehrkraft schreibt für sich mit, fasst bei Leerlauf immer wieder zusammen und wirft dann neue Fragen auf, die evtl. bereits im Gespräch auftauchten, um das Unterrichtsgespräch folgend offen weiterlaufen zu lassen. Ansonsten steht die Lehrkraft außen vor und lässt die SuS alleine über die Problemstellung diskutieren. Durch die vereinzelten Inputs und gezielten Zusammenfassungen steht der Lehrkraft allerdings offen, das Gespräch zu lenken, dabei aber den SuS das Gefühl zu geben, die Sitzung eigenständig zu leiten.
Aus dem Gespräch soll hervorgehen, dass es schwer ist, die Wahrheit zu finden, wenn verschiedene Blickwinkel dargestellt werden und der Täter nicht die Wahrheit sagt. Auch soll die Problematik aufkommen, dass das Gericht Entscheidungen nach Zeugenaussagen trifft, ohne die absolute Wahrheit zu kennen.
Folgende Frage sollte nach der Diskussion aufgeworfen worden sein: „Wie weiß man, was eigentlich Wahrheit oder Wirklichkeit ist, wenn es unterschiedliche Perspektiven davon gibt?“
Ein Unterrichtsgespräch fördert die Kommunikations- und Argumentationskompetenz von SuS vor allem passiv. Sofern sie auch aktiv teilnehmen, profitieren sie auch darüber hinaus in Bezug auf ein kritisches Konflikt- und auf ein verbessertes Darstellungvermögen. (Zeitbedarf: ca. 20-40 Min. je nach Lerngruppe)


  • 2. Möglichkeit -


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Kontrollierte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Stationenlernen zu Wahrheitstheorien
Möglicher Einstieg bis Minute 1:11: Online-Video: Was ist eigentlich Wahrheit? (3sat) TEASER SCHREIBEN
Um nun auf die Fragestellung „Wie weiß man, was eigentlich Wahrheit oder Wirklichkeit ist, wenn es unterschiedliche Perspektiven davon gibt?“ einzugehen, soll auf unterschiedliche bekannte Wahrheitstheorien eingegangen werden. Diese müssen allerdings auf die Altersklasse von der Lehrkraft herunter gebrochen werden.
Zunächst soll der Unterschied von epistemischen und nicht-epistemischen Wahrheitstheorien kurz an der Tafel geklärt werden. Epistemische Wahrheit ist eine, die als wahr gehalten wird. Nicht-Epistemische Wahrheit hat hingegen nichts damit zu tun, ob man sie für wahr oder falsch hält und abseits von der eigenen Meinung trotzdem besteht.
Mögliche Internetseiten zur Recherche für Zusammenfassungen der Wahrheitstheorien:
Die jeweiligen Stationskarten beinhalten zuerst einmal eine von der Lehrkraft herunter gebrochene Definition der jeweiligen Wahrheitstheorie mit einem Beispiel. Dauraufhin müssen die SuS sich eine eigene Formulierung der Definition und ein weiteres Beispiel zu der Wahrheitstheorie ausdenken. Danach sollen sie die jeweilige Theorie den epistemischen oder nicht-epistemischen Wahrheitstheorien zuordnen.
  • Station 1: Korrespondenztheorie
  • Station 2: Kohärenztheorie
  • Station 3: Konsenstheorie
  • Beliebig erweiterbar
Die eigenständige Auseinandersetzung mit philosophischem Sachinhalt fördert sowohl das selbstgesteuerte Lernen, die Sachkompetenz als auch die Transferkompetenz. (Zeitbedarf: ca. 90 Min.)


  • 2. Möglichkeit -



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Sicherung



  • 1. Möglichkeit - Podcasts in Gruppenarbeit zu Wahrheitstheorien
Die Klasse wird in Kleingruppen von 3-4 SuS aufgeteilt. Jeder Gruppe wird eine Wahrheitstheorie oder einer der Begriffe "epistemische" und "nicht-epistemische Wahrheitstheorien" zugeteilt. Diese sollen innerhalb der Gruppe dann gemeinsam auf eine kurze und knappe Definition mit dem besten Beispiel nochmals notiert werden. Danach folgt die Aufnahme eines Podcasts als Audiodatei der Notiz. Alle erstellten Podcasts müssen von der Lehrkraft kontrolliert und besprochen werden. Im Anschluss werden diese für die gesamte Klasse über Email oder den Schulserver bereitgestellt.
Hierbei werden die Kommunikations- und Sozialkompetenz gefördert und durch das kooperative Lernen profitieren sowohl lernschwache als auch lernstarke SuS. Die Arbeit mit unkonventionellen Medien zeigt den SuS neue Lernstrategien auf. (Zeitbedarf: ca. 30-45 Min. je nach Lerngruppe)


  • 2. Möglichkeit - Plakatgestaltung in Gruppenarbeit zu Wahrheitstheorien
Die Klasse wird in Kleingruppen von 3-4 SuS aufgeteilt. Jeder Gruppe wird eine Wahrheitstheorie oder einer der Begriffe "epistemische" und "nicht-epistemische Wahrheitstheorien" zugeteilt. Diese sollen von der Gruppe dann ausführlich auf einem Plakat erklärt und mit mehreren alltäglichen Beispielen dargestellt werden. Auch sollte mindestens ein Vertreter dieser Theorie genannt werden. Die Lehrkraft sollte die Ideen der SuS erst kontrollieren, bevor die Plakate bearbeitet werden.
Hierbei werden die Kommunikations- und Sozialkompetenz gefördert und durch das kooperative Lernen profitieren sowohl lernschwache als auch lernstarke SuS. (Zeitbedarf: ca. 45 Min.)


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Transfer



  • 1. Möglichkeit - Hausaufgaben
  • „Beschäftigung mit den Inhalten der Wahrheitstheorien“
Die Diskussion dieser Fragestellung schafft einen Transfer der zuvor erlernten Inhalte zu weiteren Themen des Ethikunterrichts: Denn in der Plenumsdiskussion können weiterführende Fragen aufkommen, z.B. zu Sterbehilfe und Abtreibung. Zudem kann auch ein erster Einblick in die Themenfelder Tugendethik, Utilitarismus, Verantwortungsethik und Menschenbilder der modernen Humanwissenschaften hergestellt werden.
Dabei wird die grundlegende Kompetenz des Argumentierens und Urteilens durch selbstständiges Reflektieren, begründetes Bewerten und kritisches Hinterfragen durch das Einnehmen eines moralischen und ethischen Standpunkts zum Sachverhaltes gefördert. (Zeitbedarf: min. 20 Min., sehr variabel und abhängig von dem weiteren Unterrichtsverlauf und der Lerngruppe)


Der Film „Gattaca“ (1997) ist eine fiktive Geschichte, die mit den Konsequenzen von technischen Errungenschaften und dem technischen Einfluss auf die soziale Lebenswelt des Menschen zur Diskussion und zum Nachdenken anregen soll. Er spitzt die Folgen der Pränataldiagnostik zu durch die Beschäftigung mit der Frage „Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn sich alle Frauen pränatalen Diagnosen unterziehen würden?“.
Die SuS können mithilfe dieses Films ihre Kompetenz zum Reflektieren weiter ausbilden und erhalten so ein feineres Gespür für die Facetten des Thema der Pränataldiagnostik. Zudem lassen sich hier verschiedene Themenbereiche des Fachs „Ethik“ reflektiert miteinander verbinden und so Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen. (Zeitbedarf: ca. 100 Min.)


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Unterrichtsreihe zum Thema Wahrhaftigkeit und Lüge



Hinführung



Was ist eine Lüge? Woran erkennen wir, dass jemand lügt? Sind manche Lügen erlaubt? Ziel der vorliegenden Unterrichtsreihe ist es, die SuS für die Begriffe „Wahrheit“ und „Lüge“ zu sensibilisieren. Anhand von Spielen, kreativen Schreibaufgaben, im Rahmen von Diskussionen und Gruppenarbeiten reflektieren sie Alltagserfahrungen und Konfliktsituationen zur Thematik "Wahrhaftigkeit und Lüge". Ziel der Einheit ist es, dass die SuS lernen kritische Situationen zu reflektieren und sich über die Konsequenzen, die eine Lüge oder auch die Wahrheit haben können im Klaren werden, sie sollen Gründe benennen können, wieso es Situationen gibt in denen man lügt. Die verschiedenen Bausteine bieten unterschiedliche Möglichkeiten eine Unterrichtsstunde variabel aufzubauen. Auch gibt es mit 'Jessicas Zwickmühle' eine feste Stundengestaltung.


1. Möglichkeit - Spiel
  • Wahrheit oder Lüge
Mögliche Spielanleitung: Online-Material - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht... (Dr. Josef Raabe Verlag)
  • Material: Zettel, Stifte,Klebeband
Hast du schon einmal gelogen? Meinst du, dass andere erkennen, wenn du lügst? Merkst du, wenn andere lügen? Die SuS sollen gemeinsam das Lügenspiel spielen! Das Spiel soll hier in einer abgewandelten Variante durchgeführt werden. Die SuS sollen auf ein Blatt Papier drei Aussagen über sich selbst schreiben, wovon eine Aussage falsch bzw.gelogen ist. Danach kleben sie sich den Zettel mit den Aussagen auf den Rücken und haben nun Zeit durch den Raum zu gehen und bei allen Mitschülern\innen einen Strich zu setzen, bei der Aussage, bei der sie glauben sie sei falsch.Wenn dies geschehen ist, finden sich alle SuS in einem Sitzkreis wieder. Diese Methode bietet einen guten Übergang zur Problemstellung. (ca. 10 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Positionieren
  • Material: Zettel, Klebeband
Im Klassenraum werden verschiedene Zettel mit unterschiedlichen Lügenformen(z.B. Notlüge, Höflichkeitslüge, Lüge zum Eigen- oder Fremdschutz, Lüge zum Eigennutz) verteilt bzw. aufgehangen. Die SuS sollen sich nun an den Lügen positionieren, die sie in irgendeiner Art ansprechen. Es gibt u.a. zwei Varianten, wie die Lügen auf den Zetteln gestaltet werden können. (ca. 10 Min)
  • Variante A
Man formuliert Lügensituationen. Z.B.: "Hanna ist zu einem Geburtstag eingeladen worden, aber sie hat gar keine Lust auf den Geburtstag zu gehen. Sie sagt daraufhin zu ihrer Freundin, dass sie krank sei."
  • Variante B
Man stellt "Ist es ok, wenn...- Fragen". Z.B.: "Ist es ok, wenn man lügt, wenn man keine Lust auf einen Geburtstag hat?"
Das Ziel dieser Aufgabe ist es, einen Überblick über verschiedene Lügenarten zu zeigen.


  • 3. Möglichkeit - Karikatur / Bildimpuls
Möglicher Bildimpuls - weiterführender Link: Datei:Jessicas Zwickmühle.pdf (S. 10)
Die Karikatur bzw. das Bild kann für einen (stummen) Impuls genutzt werden. Dies stellt eine beliebte Methode zur Einführung in ein neues Thema dar. Mittels einer zweischrittigen Vorgehensweise oder anhand der Geist-Methode (portal.education.lu) lassen sich die SuS folgendermaßen aktivieren: Im ersten Schritt können schwächere oder ruhigere SuS die Möglichkeit nutzen, nur eine Beschreibung des Bildes zu erarbeiten. Im zweiten Schritt soll die Karikatur gedeutet und analysiert werden, was i.d.R. leistungsstärkeren SuS leichter fällt.
Als Überleitung sollen die SuS im Anschluss die Problemstellung herausarbeiten, die anhand der Karikatur ersichtlich wird. Die Lehrkraft sollte hier eine kurze Begriffsdefinition zur Verfügung stellen. Mit der Bildanalyse wird die Interpretations- und Deutungskompetenz der SuS vertieft. (ca. 10-15 Min.)


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Problemstellung



  • 1. Möglichkeit - Einstiegsfragen für eine Diskussion im Stuhlkreis
  • Wie fandet ihr das Spiel?
  • Wie habt ihr euch dabei gefühlt?
  • War es schwierig für euch, sich eine Lüge auszudenken?
Die SuS finden sich in einem Stuhlkreis zusammen und haben nun anhand der möglichen Leitfragen die Möglichkeit sich gegenseitig auszutauschen und Ihre Empfindungen zu äußern. (ca. 10 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Diskussion
Bezieht sich auf die Methode der Positionierung in der Hinführung: Die SuS finden sich im Plenum zusammen. Die Lehrkraft stellt den SuS folgende mögliche Impulsfragen. (ca. 10 Min.)
  • Um was handelt es sich auf den Zetteln?
  • Warum hast du dich dort positioniert?
  • Was könnte das für eine Lüge darstellen?
  • Was unterscheidet diese Lüge von den anderen Lügen?


Die SuS lesen den ersten Teil der Geschichte "Jessicas Zwickmühle" und sammeln anschließend im Plenum mögliche Gründe, weshalb Jessica ihre Eltern angelogen haben könnte. (ca. 15 Min.)


  • 4. Möglichkeit - Vergleich von zwei Fabeln
Hierbei werden den SuS zwei verschiedene Fabeln ausgeteilt - zum einen die Fabel "Der Igel und der Hase" und zum anderen die Fabel "Der Hirtenjunge und der Wolf". Die SuS sollen nun in eine Partnerarbeit mit ihrem Sitznachbarn/ihrer Sitznachbarin die Fabeln erarbeiten. Der eine Schüler/die eine Schülerin erhält die Fabel "Der Igel und der Hase" und sein Partner/seine Partnerin erhält die Fabel "Der Hirtenjunge und der Wolf". Zunächst lesen sich die SuS in Einzelarbeit ihre Fabeln durch. Anschließend sollen sie sich ihre Fabeln vorstellen. (ca. 25 Min.)


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Selbstgesteuerte Problemlösung




Wie fühlt es sich an, wenn man angelogen wird? Und wie ist eigentlich das Gefühl, wenn man selbst in einer Situation ist, in der man lügt bzw. lügen muss? Die SuS sollen dazu Gruppen bilden und Ihre Meinung in einem Feld der Placemat notieren und im Anschluss eine gemeinsame Antwort auf diese Frage notieren. Die hier notierten Fragen bilden eine Variante der Methode, eine weitere findet sich in der obengenannten Datei. (ca. 20 - 25Min.)
  • So fühle ich mich, wenn ich angelogen wurde?
  • So fühle ich mich, wenn ich lüge ?


(Diese Seite kann als Hintergrundinformation für die Lehrkraft dienen)


  • Variante A
AB: Die Lehrkraft könnte ein Arbeitsblatt erstellen. Auf diesem befinden sich verschiedene leere Kästchen, welche allerdings die unterschiedlichen Lügenformen als Überschrift tragen. Die SuS sollen auf dem AB die Situationen passend zu den unterschiedlichen Arten der Lüge in die schon vorgegebenen Spalten einsortieren. Diese Methode eignet sich eher für die 5. Jahrgangstufe.
  • Variante B
AB:' Einsortieren ohne Überschriften' Auch hier soll ein Arbeitsblatt von der Lehrkraft erstellt werden. In den vorhandenen Kästchen stehen nun verschiedene Situationen, in denen ein Mensch lügt. Die SuS sollen nun selbst die Überschriften für die verschiedenen Arten der Lügen finden.(Situation 1 ist z.B. eine Höflichkeitslüge)
  • Variante C
Tabelle an der Tafel: In dieser Variante könnte die Lehrperson zuvor eine Tabelle an der Tafel vorbereiten. Dort sind die verschiedenen Lügenarten als Spalte zu sehen. Die SuS sollen dann die Zettel mit den Lügensituationen bzw. Fragen in die jeweils passenden Spalten hängen.




Die SuS sollen in Einzelarbeit(EA) die Geschichte anhand von Leitfragen weiterschreiben. Mögliche Fragestellungen könnten hierbei sein:
  • Was antwortet Jessica?
  • Wie reagiert Herr König darauf?
  • Was sagen die Eltern zu Herrn Königs Entscheidung?
  • Was sagen die Eltern zu Jessicas Antwort auf Herrn Königs Frage? (ca. 30Min)



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Kontrollierte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Körpersprache (Lügen anhand der Körpersprache erkennen)
Online-Portal und Online-Video - Käpt´n Blaubär: Alles über Lügen (WDR)
Online-Artikel - Körpersprache: Lügen (Planet Wissen)
Online-Video - Wie sich Lügner verraten (Planet Wissen)


Die erste Möglichkeit (aufbauend auf das vorher durchgeführte Spiel) befasst sich im Kern mit der Körpersprache des Lügens. (In Hinblick auf die Videos, die in der Sicherung erstellt werden können, kann die erarbeitete Körpersprache genutzt werden, um die Videos authentischer zu gestalten.) Die oben aufgeführten Online-Beiträge bieten die Möglichkeit entweder mit den SuS das Video anzuschauen oder einen Artikel über die Körpersprache des Lügens zu lesen.
Mögliche Leitfragen für den Einstieg in diese Phase können sein:
  • Was glaubt ihr, warum ihr den Zettel auf eurem Rücken kleben hattet?
  • Erkennt man wenn, jemand lügt und wenn ja, wie würdet ihr das erkennen?
  • Habt ihr schon jemanden beim Lügen erwischt?
Nachdem die SuS die Körpersprache des Lügens (anhand des Videos oder des Artikels) gesehen/gelesen haben, könnte man im Plenum oder in Kleingruppen darüber diskutieren, inwieweit sie diese Körpersprache verstanden haben und ob sie dem zustimmen würden. Im Abschlussplenum hat man dann die Chance noch andere Körpermerkmale des Lügens, die die SuS kennen, aufzugreifen und zu besprechen. (ca. 45 Min)


  • 2. Möglichkeit - Gruppenpuzzle (LehrerInnefortbildung Baden-Württemberg)
In dieser Variante sollen die SuS mit der Methode des Gruppenpuzzles die verschiedenen Lügenarten erarbeiten und festigen. Bevor sie in die Gruppen gehen, müssen im Plenum die Ergebnisse, also die richtige Einsortierung der Lügenarten sicher gestellt werden. Dazu sollten die SuS ihre Arbeitsblätter kontrollieren und ggf. verbessern oder die Tabellen an der Tafel in ihr Heft abschreiben. Die Ergebnissicherung kann schlicht mündlich besprochen werden. In den Stammgruppen sind die verschiedenen Lügenarten durch je ein SuS vertreten. Daraufhin verteilen sich die SuS in die Expertengruppen. Dort erarbeiten sie ihre zugeteilte (kann durch die Lehrkraft geschehen) Lügenart und werden so zum Experten. Danach setzen sie sich zurück in ihre Stammgruppe und jeder übernimmt seine Rolle als Experte, indem er seinen Gruppenmitgliedern seine Lügenart und deren Merkmale vorstellt. (ca. 45 Min)
Mögliche Leitfragen für die Expertengruppen:
  • Was sind Besonderheiten eurer Lügenart?
  • Wann können diese Lügen auftreten?
  • Könnt ihr Situationen beschreiben, in denen eure Lügen vorkommen würde?
  • Ist es ok, so zu lügen und wenn ja, warum?
  • Wie würdet ihr eure Lügenart definieren?


Online-Artikel-Lügen haben kurze Beine (Ethikinstitut.de)
Online-Portal - Ist Lügen hin und wieder erlaubt? (kindersache.de)
(Diese Seiten können als Hintergrundinformation für die Lehrkraft dienen)


Die dritte Möglichkeit bezieht sich auf Jessicas Zwickmühle(s. o.).Die SuS sollen nun in Kleingruppen ihre Ergebnisse vortragen und darüber diskutieren, welches Ende der Geschichte Sie für am Wahrscheinlichsten halten. Im Anschluss daran finden sich alle SuS im Plenum wieder und die Lehrkraft liest das bestehende Ende vor, auch danach haben die SuS wieder die Möglichkeit über dieses Ende zu diskutieren. Mögliche Impulsfragen könnten hierbei sein: Haben die SuS dieses Ende erwartet? Wie würden sie selbst in so einer Situation reagieren? Was halten die SuS von der Reaktion der Eltern? Im Anschluss sollen dann noch verschiedene Gründe gesammelt werden, aus denen Menschen lügen und aus denen es wichtig ist, die Wahrheit zu sagen.(ca. 30 - 40 Min.)


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Sicherung



  • 1. Möglichkeit - Plakate erstellen
Die Sicherung soll nach Blesenkemper[8] „das Gelernte durch analytische Verfahren auf den Begriff bringen“. Dies soll in dieser Unterrichtsreihe umgesetzt werden, indem die SuS das Gelernte, hier: die verschiedenen Formen der Lügenarten auf einem Plakat darstellen sollen. Dazu werden 4-5er Gruppen gebildet. Jeder Gruppe wird eine Lügenart zugeordnet. Für einen reibungsloseren Ablauf könnte die Lehrkraft die SuS z.B. Loskarten ziehen lassen. Innerhalb der jeweiligen Gruppen besteht die Aufgabe ihre Lügenart in einer kreativen Weise zu präsentieren.(ca. 20-25 Min.) Anschließend sollen die SuS ihre Plakate der Klasse vorstellen.


  • 2. Möglichkeit - Video erstellen
Eine weitere Form der Sicherung könnte eine Erstellung eines Videos sein. Wie in der ersten Möglichkeit bilden die SuS Kleingruppen und bekommen jeweils eine Lügenart zugeordnet. Die SuS haben die Möglichkeit ihre Smartphones für dieses Video zu nutzen. Ziel ist es, dass sie am Ende, vergleichbar wie eine Präsentation durch ein Plakat, ihre Lügenart präsentieren. Die Videos können dann, bspw. über einen Beamer, in der Klasse vorgestellt werden. Die Gestaltung der Videos ist frei. Mögliche Varianten: Rappen, Interview, Dialog, kleines Rollenspiel...) (ca. 25- 30 min)
Sollte der Schwerpunkt auf dem Videodreh liegen, gibt es z.B. den folgenden Link zu einem Tutorial; Video-Tutorial (br.de) Hinweis: Natürlich nimmt dieser Schwerpunkt mehr Zeit in der Unterrichtsplanung ein und ist nicht nur als Sicherung anzusehen.


Bei beiden Möglichkeiten können sich die SuS während der Präsentation Notizen machen, um ein sachliches Feedback geben zu können.


  • 3. Möglichkeit - Hefteintrag
Als dritte und einfachste Möglichkeit bietet sich der Hefteintrag an. Hierbei sollen die SuS ihre erarbeiteten Ergebnisse von der Tafel in ihr Heft eintragen. Diese Möglichkeit kann man gut nutzen, wenn ein Mangel an Zeit besteht. Im Beispiel von Jessicas Zwickmühle, könnte man die Ergebnisse zu den Fragen aus dem vorangegangen Baustein auf der Tafel festhalten und die SuS übernehmen dies dann in ihr Heft.


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Transfer



Die SuS sollen nach Blesenkemper[9] in der Phase des Transfers das Gelernte "dialektisch anwendend, transferierend und bewertend ins Verhältnis setzen". Dies ist schwer von dem/der Lehrer/in zu initiieren, die Lehrkraft kann es einleiten, aber der eigentliche gedankliche Prozess obliegt dem/der Schüler/in. Es wurden dazu einige Ideen gesammelt, welche man für die Phase des Transfers anwenden kann.
  • Schreibaufgabe
  • Verfassen einer Lügengeschichte
In dieser Schreibaufgabe sollen die SuS eine eigene Lügengeschichte verfassen. Dazu sollen sie sich auf die zuvor erarbeitete Tabelle oder das erarbeitete Arbeitsblatt beziehen. Sie sollen sich von den bereits gargestellten Lügenarten(z.B. Notlüge, Lüge aus Selbst- oder Fremdschutz, Lüge aus Eigennutz etc.)eine aussuchen. Passend zu den Merkmalen der unterschiedlichen Lügenarten soll die Lügengeschichte dann erstellt werden. Für weiteres Material zu Lügengeschichten, bitte diesem Link folgen: Lügengeschichte (wortwuchs.net)
  • Ebay-Anzeige
Die zweite Idee ist eine Schreibaufgabe, in der die SuS eine Anzeige zu einem Gegenstand ihrer Wahl schreiben sollen. Wie bei Jessicas Zwickmühle (weiterführender Link: Datei:Jessicas Zwickmühle.pdf hat der beschriebene Gegenstand jedoch einen Makel, den es zu verheimlichen gilt. In dieser Anzeige ist es wichtig, dass der Gegenstand so vorteilhaft wie möglich dargestellt wird.
  • Muss ich immer die Wahrheit sagen? – Ein Fragebogen
Ein bisschen zu flunkern kann doch nicht verboten sein, oder? Die SuS sollen den Fragebogen ausfüllen und müssen entscheiden, ob sie in den beschriebenen Situationen lügen würden oder nicht. ES besteht die Möglichkeit im Anschluss noch über ihre Ergebnisse zu diskutieren.
--> Es besteht die Möglichkeit die verschiedenen Aufgaben wahlweise auch als Hausaufgaben aufzugeben.


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Einzelnachweise

  1. Unruh, T. & Petersen, S. (2014). Guter Unterricht. Praxishandbuch. Aufl. 14. AOL Verlag. S. 86-96
  2. s.o.
  3. s.o.
  4. s.o.
  5. Nagel, T. (1981). Wie ist es, eine Fledermaus zu sein? In: Peter Brieri (Hrsg.): Analytische Philosophie des Geistes. Königstein/Taunus. S. 261-275
  6. Unruh, T. & Petersen, S. (2014). S. 86-96
  7. s.o.
  8. Blesenkemper, K. (2015). Unterrichtsplanung. In: Julian Nida-Rümelin et all (Hrsg.): Handbuch Philosophie und Ethik - Band 1: Didaktik und Methodik. Paderborn. S. 315ff.
  9. s.o.


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Die nachfolgende Tabelle ermöglicht den Wechsel zu den hier neu erstellten Unterseiten sowie zur Einführungsseite:

Jahrgangsstufen 5/6 - Wahrheit und Wirklichkeit
1. Hintergrund
2. Unterrichtsmaterialien
3. Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen