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Wahrheit und Wirklichkeit 5/6 - Bausteine für Unterrichtsreihen

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Version vom 15. Februar 2018, 17:02 Uhr von Leona (Diskussion | Beiträge) (Problemstellung)
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Bausteine für Unterrichtsreihen

BANNER - Exemplarische Unterrichtsreihen bearbeitet-1.png


Unterrichtsreihe zum Thema Wahrheit und Erkenntnis



Hinführung



  • 1. Möglichkeit - Kippbilder und Optische Täuschung
Die SuS bekommen zu Beginn der Einheit Kippbilder oder Optische Täuschungen mit bspw. einem Beamer vorgelegt. Diese sollten an die Lerngruppe angepasst sein. In der 5. und 6. Klassen sollten deshalb die leichteren Bilder genutzt werden. Im Plenum wird auf die einzelnen Bilder eingegangen und gemeinsam über diese diskutiert.
Mögliche Internetseiten für die Recherche:
Den SuS soll bei dieser kurzen Hinführung deutlich werden, dass es bei den Kippbildern nicht nur eine einzige Wahrheit gibt, sondern verschiedene existieren, die man möglicherweise nicht direkt wahrnimmt. Bei den Optischen Täuschungen soll deutlich werden, dass nicht jede Wahrnehmung gleichzeitig auch wahr sein muss. Durch unterschiedliche Bedingungen kann die eigene Wahrnehmung eingeschränkt werden.
Es sollte explizit auf diese Feststellungen hingearbeitet und von den SuS selbstständig erarbeitet werden. (Zeitbedarf: ca. 20 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Wahrnehmung von Gesichtsausdrücken
Die SuS bekommen zu Beginn der Einheit ein Bild mit Gesichtsausdrücken von Manga-Figuren vorgelegt. Nun sollen sie sich in Einzelarbeit überlegen, welche Emotionen durch die jeweiligen Gesichtsausdrücke vermittelt werden.
Seite für vorgefertigtes Arbeitsblatt oder Zeichenvorlage:
Manga-Gesichtsausdrücke S. 2f. (realschulebayern.de) TEASER SCHREIBEN
Nach einer kurzen Stillarbeitsphase sollen im Plenum die verschiedenen Gesichtsausdrücke diskutiert werden. Im besten Fall gibt es viele verschiedene Interpretationen der Gesichtsausdrücke, sodass den SuS verdeutlicht wird, dass nicht jeder in derselben Situation die gleiche Wahrnehmung hat.
Es sollte explizit auf diese Feststellung hingearbeitet und von den SuS selbstständig erarbeitet werden. (Zeitbedarf: ca. 20 Min.)


  • 3. Möglichkeit - Fußballspiel-Rollenspiel
Die SuS sollen sich in 5er-Gruppen einteilen. Jede Gruppe bekommt jeweils eine Rollenkarte zugelost. Nun sollen sie untereinander diskutieren, wie sie ihre Rolle so glaubwürdig wie möglich anderen vorstellen und darstellen können. Danach werden erneut 5er-Gruppen gebildet, die jeweils eine/n Vertreter/in aus jeder vorherigen Gruppe aufnehmen. Nun versucht jeder den Schiedsrichter von der eigenen Meinung zu überzeugen. Am Ende soll er sich für eine Meinung entscheiden und erklären, weshalb. Im Plenum soll im Nachhinein über die Ergebnisse gesprochen werden.
Das Rollenspiel kann auch auf andere Situationen umgeändert werden, sodass es bspw. um einen Tathergang mit Richter, Täter, Opfer und Zeugen oder einen Unfallhergang mit Polizist, Unfallverursacher und -opfer und den Zeugen geht.
Seite für vorgefertigtes Arbeitsblatt oder Vorlage:
M5 - Ein Ereignis, fünf Blickwinkel – wer hat recht? S. 14 (raabe.de)
Den SuS soll bei dieser längeren Hinführung verdeutlicht werden, dass es für ein einziges Ereignis unterschiedliche Wahrnehmungen gibt, die deshalb das Ereignis auch unterschiedlich interpretieren lassen. Auch sollte ein Ergebnis sein, dass, je nachdem wie stark die Meinungen vertreten werden, auch unterschiedliche Entscheidungen in den unterschiedlichen Gruppen getroffen werden. Die Fragestellung nach der Möglichkeit von der Findung der Wahrheit sollte dabei aufgeworfen werden. (Zeitbedarf: ca. 90 Min.)

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Problemstellung



  • 1. Möglichkeit - Unterrichtsgespräch über das Gericht, Richter und Zeugen
Als Input für die Lehrkraft kann folgender Artikel (in Auszügen) genutzt werden:
Nichts als die Wahrheit sagen - Wenn das Gericht Zeugen lädt
  • Fragestellung: „Wie findet der Richter die Wahrheit heraus?“
Nach einem kurzen Murmelgespräch folgt ein Unterrichtsgespräch nach Unruh[1], bei welchem die SuS im Plenum über die Fragestellung diskutieren sollen. Die Lehrkraft schreibt für sich mit, fasst bei Leerlauf immer wieder zusammen und wirft dann neue Fragen auf, die evtl. bereits im Gespräch auftauchten, um das Unterrichtsgespräch folgend offen weiterlaufen zu lassen.
In dieser Phase des Unterrichts werden die SuS zunächst mit der Problemstellung konfrontiert und bekommen etwas Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Bei dem Plenumsgespräch steht die Lehrkraft außen vor und lässt die SuS alleine über die Fragestellung diskutieren. Durch vereinzelte Inputs und gezielte Zusammenfassungen steht der Lehrkraft offen, das Gespräch zu lenken, aber den SuS das Gefühl zu geben, die Sitzung eigenständig zu leiten. Aus dem Gespräch soll hervorgehen, dass es schwer ist, die Wahrheit zu finden, wenn verschiedene Blickwinkel dargestellt werden und der Täter nicht die Wahrheit sagt. Auch soll die Problematik aufkommen, dass das Gericht Entscheidungen nach Zeugenaussagen trifft, ohne die absolute Wahrheit zu kennen. (Zeitbedarf: ca. 20-40 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Aufsatz schreiben „Wie es ist eine Fledermaus zu sein“
Im Sinne des Aufsatzes „Wie es ist eine Fledermaus zu sein“ von Thomas Nagel[2] soll es in diesem Teil der Unterrichtsreihe um die Wahrnehmung der Fledermaus gehen. Eine Zusammenfassung des folgenden Artikels: Schreie im Dunkeln - Echoorttung im Ultraschall TEASER und die kurze Darstellung durch folgendes Video: Wie Fledermäuse ihre Umgebung wahrnehmen TEASER sollen den SuS aufzeigen, wie Fledermäuse ihre Umwelt wahrnehmen.
Aus diesem kurzen biologischen Überblick soll folgende Fragestellung ins Plenum gegeben werden:
  • Fragestellung: „Wie ist es eine Fledermaus zu sein? Stell dir vor du bist eine Fledermaus - wie fühlt es sich an kein Mensch zu sein, sondern eine Fledermaus?“


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Selbstgesteuerte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Podiumsdiskussion als Gerichtsverhandlung im amerikanischen Stil
Während der Diskussion in der Gerichtsverhandlung beantworten die SuS die unter der Problemstellung genannten Frage gemeinsam im Gespräch. Diese Art der Erarbeitung innerhalb der Klasse hat den Vorteil, dass die SuS lernen, ihre zugeteilten Positionen mit den damit zusammenhängenden Interessen anschaulich zu präsentieren, zu rechtfertigen und zu verteidigen. Ein großer Vorteil liegt hier darin, dass das Handeln der SuS dabei immer nur theoretisch stattfindet. Sie können deshalb auch Fehler machen und diese anschließend kritisch reflektieren.
Podiumsdiskussion fördern die Kommunikations- und Argumentationskompetenz von SuS vor allem passiv. Sofern sie auch aktiv teilnehmen, profitieren sie auch darüber hinaus in Bezug auf ein kritisches Konflikt- und auf ein verbessertes Darstellungvermögen. (Zeitbedarf: ca. 90 Min.)


  • Welche vorgeburtlichen Untersuchungen werden in der Reportage vorgestellt?
  • Was kann pränatale Diagnostik leisten?
  • Sind solche Untersuchungen gefährlich?
  • „Schwangerschaft auf Probe“: Was bedeutet das?
  • Warum wird der Bluttest negativ empfunden?
  • Welche Gefahr birgt pränatale Diagnostik für die Gesellschaft?
Der Beobachtungsauftrag dient dazu, die Aufmerksamkeit gegenüber den Inhalten der Reportage zu steigern und eine empathische Haltung zur konkreten Lebenswirklichkeit von Mitmenschen einzunehmen, hier stellvertretend der Protagonistin.
Durch diese Fokussierung wird entsprechend die Wahrnehmungskompetenz bezüglich des ethischen Problemgegenstandes gefördert. (Zeitbedarf: ca. 15 Min.)


  • 3. Möglichkeit -


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Kontrollierte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Podiumsdiskussion als Gerichtsverhandlung im amerikanischen Stil
Jetzt beschäftigen sich die SuS, die die Rollen der Geschworenen einnehmen, mit der Problemlösung und tragen diese am Ende bei der Urteilsverkündung im Plenum vor. Sie notieren sich die überzeugensten Argumente der Diskussion und einigen sich am Ende im Meinungsaustausch auf einen Urteilsbeschluss. Die SuS verbessern so ihre Fähigkeit, ethischer Problemen wahrzunehmen und zu lösen. Auch wenn sie sich dabei über bestimmte Probleme oder Aspekte noch nicht bewusst sind, haben sie nun die Möglichkeit, sich in der Gruppe der Geschworenen darüber auszutauschen und sich ihrer eigenen Wertehaltungen bewusst werden. (Zeitbedarf: ca. 30 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Dilemmadiskussion
Frau und Herr Müller sind schon lange Patienten einer Kinderwunschklinik. Nach vielen Versuchen ist eine künstliche Befruchtung endlich gelungen. Bei der in der 15. Schwangerschaftswoche (SSW) stattfindenden Ultraschalluntersuchung entdeckt ihr Arzt Anzeichen auf eine Erkrankung des Kindes an Trisomie. Nun ist er in verpflichtet, den werdenden Eltern seinen Verdacht mitzuteilen und zu einer Fruchtwasseruntersuchung zu raten, um Klarheit zu gewinnen. Sollte diese Untersuchung den Verdacht bestätigen, würden sich seiner Einschätzung nach die Patienten gegen ein Kind mit Behinderung entscheiden, wie es 90% seiner betroffenen Patienten tun. Eine solche Entscheidung steht seiner moralischen Überzeugung jedoch entgegen, dass jedes Leben lebenswert sei.
  • Arbeitsauftrag:
Wie würdest du anstelle des Arztes handeln: Zu einer Fruchtwasseruntersuchung raten und damit höchstwahrscheinlich eine Abtreibung des Kindes herbeiführen oder den Verdacht verschweigen, um damit das Leben des Kindes schützen?
Die Dilemmadiskussion soll einen regen Austausch von Argumenten ermöglichen und damit sowohl die Vor- und Nachteile von Pränataldiagnostik aufgreifen, als auch die Reflexion über ethische Werte anregen.
Durch diese Methode werden vor allem die Kommunikations- und Darstellungskompetenz im Austausch über eigene und die Gedankengänge anderer gefördert. Kritisches Hinterfragen, begründetes Bewerten und selbstständiges Reflektieren von moralischen und ethischen Sachverhalten erhöht ebenso die Argumentations- und Urteilskompetenz. (Zeitbedarf: ca. 45- 90 Min. je nach Lerngruppe)


  • 3. Möglichkeit -


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Sicherung



  • 1. Möglichkeit - Podiumsdiskussion als Gerichtsverhandlung im amerikanischen Stil
Die Lehrkraft übernimmt in der Rolle des Richters am Diskussionsende die Aufgabe, einen Abschlussbericht als schriftliche Sicherung der Podiumsdiskussion zu verfassen. So haben alle SuS am Ende den gleichen Wissensstand und ein schriftliches Dokument, das sie ggf. zur Vorbereitung auf eine Klausur nutzen können.


  • 2. Möglichkeit - Schreibaufgabe
  • Variante A
Deine schwangere Freundin erfährt, dass ihr ungeborenes Kind möglicherweise behindert ist. Sie bittet dich um Rat.
  • Variante B
In einem Zeitungsbericht wird veröffentlicht, dass der Bundesgerichtshof ein Gesetz verabschieden will, welches die Abtreibung von möglicherweise beeinträchtigten Kindern verbietet. Schreibe einen Leserbrief!
  • Variante C
Schreibe eine dialektische Erörterung zu der Frage: Ist die Verwendung von pränataler Diagnostik zu rechtfertigen?
Die Schreibaufgaben ermöglichen eine introspektive Auseinandersetzung mit dem Thema und damit zur selbstgesteuert-intuitiven Problemlösung beitragen. Die Darstellung eigener Denkstrukturen deckt dabei die eigene Werthaltung auf und unterstützt ethische Wahrnehmungs-, Verstehens- und Beurteilungsprozesse, deren gedankliche Bewegung nicht zuletzt auch für die Bildung eines lebendigen Gemeinsinns konstituierend ist. Die verschiedenen Varianten sind geeignet für einen leistungsdifferenzierten Unterricht. (Zeitbedarf: ca. 45 Min.)


  • 3. Möglichkeit -


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Transfer



  • 1. Möglichkeit - Brainstorming
  • „Wann ist ein Leben lebenswert?“
Die Diskussion dieser Fragestellung schafft einen Transfer der zuvor erlernten Inhalte zu weiteren Themen des Ethikunterrichts: Denn in der Plenumsdiskussion können weiterführende Fragen aufkommen, z.B. zu Sterbehilfe und Abtreibung. Zudem kann auch ein erster Einblick in die Themenfelder Tugendethik, Utilitarismus, Verantwortungsethik und Menschenbilder der modernen Humanwissenschaften hergestellt werden.
Dabei wird die grundlegende Kompetenz des Argumentierens und Urteilens durch selbstständiges Reflektieren, begründetes Bewerten und kritisches Hinterfragen durch das Einnehmen eines moralischen und ethischen Standpunkts zum Sachverhaltes gefördert. (Zeitbedarf: min. 20 Min., sehr variabel und abhängig von dem weiteren Unterrichtsverlauf und der Lerngruppe)


Der Film „Gattaca“ (1997) ist eine fiktive Geschichte, die mit den Konsequenzen von technischen Errungenschaften und dem technischen Einfluss auf die soziale Lebenswelt des Menschen zur Diskussion und zum Nachdenken anregen soll. Er spitzt die Folgen der Pränataldiagnostik zu durch die Beschäftigung mit der Frage „Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn sich alle Frauen pränatalen Diagnosen unterziehen würden?“.
Die SuS können mithilfe dieses Films ihre Kompetenz zum Reflektieren weiter ausbilden und erhalten so ein feineres Gespür für die Facetten des Thema der Pränataldiagnostik. Zudem lassen sich hier verschiedene Themenbereiche des Fachs „Ethik“ reflektiert miteinander verbinden und so Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen. (Zeitbedarf: ca. 100 Min.)


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Unterrichtsreihe zum Thema Wahrhaftigkeit und Lüge



Hinführung



1. Möglichkeit - Spiel
  • Wahrheit oder Lüge

Mögliche Spielanleitung: Online-Material - Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht... (Dr. Josef Raabe Verlag)

  • Material: Zettel, Stifte,Klebeband
Das Spiel soll hier in einer abgewandelten Variante durchgeführt werden. Die SuS sollen auf ein Blatt Papier drei Aussagen über sich selbst schreiben, wovon eine Aussage falsch bzw.gelogen ist. Danach kleben sie sich den Zettel mit den Aussagen auf den Rücken und haben nun Zeit durch den Raum zu gehen und bei allen Mitschülern\innen einen Strich zu setzen, bei der Aussage, bei der sie glauben sie sei falsch.Wenn dies geschehen ist, finden sich alle SuS in einem Sitzkreis wieder.Diese Methode bietet einen guten Übergang zur Problemstellung. (ca. 10 Min.)


  • 2. Möglichkeit - Positionieren
Material: Zettel, Klebeband
Im Klassenraum werden verschiedene Zettel mit unterschiedlichen Lügenformen(z.B. Notlüge, Höflichkeitslüge, Lüge zum Eigen- oder Fremdschutz, Lüge zum Eigennutz) verteilt bzw. aufgehangen. Die SuS sollen sich nun an den Lügen positionieren, die sie in irgendeiner Art ansprechen. Es gibt u.a. zwei Varianten, wie die Lügen auf den Zetteln gestaltet werden können. (ca. 10 Min)
  • Variante A
Man formuliert Lügensituationen. Z.B. "Hanna ist zu einem Geburtstag eingeladen worden, aber sie hat gar keine Lust auf den Geburtstag zu gehen. Sie sagt daraufhin zu ihrer Freundin, dass sie krank sei."
  • Variante B
Man stellt "Ist es ok, wenn...- Fragen" Z.B. "Ist es ok, wenn man lügt, wenn man keine Lust auf einen Geburtstag hat?"

Das Ziel dieser Aufgabe ist es, einen Überblick über verschiedene Lügenarten zu zeigen.


  • 3. Möglichkeit - Karikatur / Bildimpuls
möglicher Bildimpuls - weiterführender Link: Datei:Jessicas Zwickmühle.pdf (S. 10)
Die Karikatur bzw. das Bild kann für einen (stummen) Impuls genutzt werden, dies stellt eine beliebte Methode zur Einführung in ein neues Thema dar. Mittels einer zweischrittigen Vorgehensweise oder anhand der Geist-Methode (portal.education.lu) lassen sich die SuS folgendermaßen aktivieren: Im ersten Schritt können schwächere oder ruhigere SuS die Möglichkeit nutzen, nur eine Beschreibung des Bildes zu erarbeiten. Im zweiten Schritt soll die Karikatur gedeutet und analysiert werden, was i.d.R. leistungsstärkeren SuS leichter fällt.
Als Überleitung sollen die SuS im Anschluss die Problemstellung herausarbeiten, die anhand der Karikatur ersichtlich wird. Die Lehrkraft sollte hier eine kurze Begriffsefinition zur Verfügung stellen. Mit der Bildanalyse wird die Interpretations- und Deutungskompetenz der SuS vertieft. (ca. 10-15 Min.)


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Problemstellung



  • 1. Möglichkeit - Einstiegsfragen für eine Diskussion im Stuhlkreis
  • Wie fandet ihr das Spiel?
  • Wie habt ihr euch dabei gefühlt?
  • War es schwierig für euch, sich eine Lüge auszudenken?
Die SuS finden sich in einem Stuhlkreis zusammen und haben nun anhand der möglichen Leitfragen die Möglichkeit sich gegenseitig auszutauschen.


  • 2. Möglichkeit - Diskussion
Die in der Hinführung aufgehängten Zettel (Lügen in Form von Fragen oder Situationen) sollen nun besprochen werden. Die Lehrkraft stellt den SuS die möglichen Impulsfragen.
  • Um was handelt es sich auf den Zetteln?
  • Warum hast du dich dort positioniert?
  • Was könnte das für eine Lüge darstellen?
  • was unterscheidet diese Lüge von den anderen Lügen


  • Jessicas Zwickmühle
Die SuS lesen den ersten Teil der Geschichte "Jessicas Zwickmühle" und sammeln anschließend im Plenum mögliche Gründe, weshalb Jessica ihre Eltern angelogen haben könnte.


  • 4. Möglichkeit - Vergleich von zwei Fabeln
Hierbei werden den SuS zwei verschiedene Fabeln ausgeteilt - zum einen die Fabel "Der Igel und der Hase" und zum anderen die Fabel "Der Hirtenjunge und der Wolf". Die SuS sollen nun in eine Partnerarbeit mit ihrem Sitznachbarn/ihrer Sitznachbarin die Fabeln erarbeiten. Der eine Schüler/die eine Schülerin erhält die Fabel "Der Igel und der Hase" und sein Partner/seine Partnerin erhält die Fabel "Der Hirtenjunge und der Wolf". Zunächst lesen sich die SuS in Einzelarbeit ihre Fabeln durch. Anschließend sollen sie sich ihre Fabeln vorstellen.


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Selbstgesteuerte Problemlösung





Die SuS sollen anhand einer Tabelle die beiden Fragen in Einzelarbeit bearbeiten und danach im Plenum vorstellen.(ca. 15Min.)
  • So fühle ich mich, wenn ich angelogen wurde?
  • So fühle ich mich, wenn ich lüge ?




  • 2. Möglichkeit -


  • Variante A
AB: Einsortieren inkl. Überschrift. SuS sollen die Lügenarten in die schon vorgegebenen Spalten einsortieren. (eher 5. Klasse)
  • Variante B
AB: Einsortieren ohne Überschriften. SuS sollen selbst die Überschriften für die verschiedenen Arten der Lügen finden. (eher 6. Klasse)
  • Variante C
Tabelle an der Tafel mit den jeweiligen Lügenarten. SuS sollen Lügenarten in die Tabelle einsortieren. Eine Tabellenspalte könnte offen für weitere Überschriften(von den SuS)



Die SuS





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Kontrollierte Problemlösung



  • 1. Möglichkeit - Körpersprache (Lügen anhand der Körpersprache erkennen)
Online-Portal und Online-Video - Käpt´n Blaubär: Alles über Lügen (WDR)
Online-Artikel - Körpersprache: Lügen (Planet Wissen)
Online-Video - Wie sich Lügner verraten (Planet Wissen)


Die erste Möglichkeit (aufbauend auf das vorher durchgeführte Spiel) befasst sich im Kern mit der Körpersprache des Lügens. (In Hinblick auf die Videos, die in der Sicherung erstellt werden können, kann die erarbeitete Körpersprache genutzt werden, um die Videos authentischer zu gestalten.) Die oben aufgeführten Online-Beiträge bieten die Möglichkeit entweder mit den SuS das Video anzuschauen oder einen Artikel über die Körpersprache des Lügens zu lesen.
Mögliche Leitfragen für den Einstieg in diese Phase können sein:
  • Was glaubt ihr, warum ihr den Zettel auf eurem Rücken kleben hattet?
  • Erkennt man wenn, jemand lügt und wenn ja, wie würdet ihr das erkennen?
  • Habt ihr schon jemanden beim Lügen erwischt?
Nachdem die SuS die Körpersprache des Lügens (anhand des Videos oder des Artikels) gesehen/gelesen haben, könnte man im Plenum oder in Kleingruppen darüber diskutieren, inwieweit sie diese Körpersprache verstanden haben und ob sie dem zustimmen würden. Im Abschlussplenum hat man dann die Chance noch andere Körpermerkmale des Lügens, die die SuS kennen, aufzugreifen und zu besprechen. (ca. 45 Min)


  • 2. Möglichkeit - Gruppenpuzzle (LehrerInnefortbildung Baden-Württemberg)
In dieser Variante sollen die SuS mit der Methode des Gruppenpuzzles die verschiedenen Lügenarten erarbeiten und festigen. Bevor sie in die Gruppen gehen, müssen im Plenum die Ergebnisse, also die richtige Einsortierung der Lügenarten sicher gestellt werden. Dazu sollten die SuS ihre Arbeitsblätter kontrollieren und ggf. verbessern oder die Tabellen an der Tafel in ihr Heft abschreiben. Die Ergebnissicherung kann schlicht mündlich besprochen werden. In den Stammgruppen sind die verschiedenen Lügenarten durch je ein SuS vertreten. Daraufhin verteilen sich die SuS in die Expertengruppen. Dort erarbeiten sie ihre zugeteilte (kann durch die Lehrkraft geschehen) Lügenart und werden so zum Experten. Danach setzen sie sich zurück in ihre Stammgruppe und jeder übernimmt seine Rolle als Experte, indem er seinen Gruppenmitgliedern seine Lügenart und deren Merkmale vorstellt. (ca. 45 Min)
Mögliche Leitfragen für die Expertengruppen:
  • Was sind Besonderheiten eurer Lügenart?
  • Wann können diese Lügen auftreten?
  • Könnt ihr Situationen beschreiben, in denen eure Lügen vorkommen würde?
  • Ist es ok, so zu lügen und wenn ja, warum?
  • Wie würdet ihr eure Lügenart definieren?


Die dritte Möglichkeit bezieht sich auf Jessicas Zwickmühle (s. o.). In dieser Phase sollen sich die SuS in Kleingruppen zusammenfinden. Innerhalb der Kleingruppe sollen sie ihre zuvor in der Einzelarbeit erstellten Antworten (s.o.) vorstellen. Diese Antworten bilden ein mögliches Ende. Dann sollen sie in der Gruppe darüber diskutieren, welches der Enden am wahrscheinlichsten ist. Die nächste Aufgabe besteht darin, zusammen ein Ende für Jessicas Zwickmühle zu verfassen.(45 Min.)
Zum Schluss können die SuS ihr Ende der Geschichte vorlesen und darüber im Plenum diskutieren, warum Menschen lügen und warum man die Wahrheit sagen soll. Die Lehrkraft kann daraufhin das schon bestehende Ende der Geschichte vorlesen.


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Sicherung



  • 1. Möglichkeit - Plakate erstellen
Die Sicherung soll nach Blesenkemper „das Gelernte durch analytische Verfahren auf den Begriff bringen“. Dies soll in dieser Unterrichtsreihe umgesetzt werden, indem die SuS das Gelernte, hier: die verschiedenen Formen der Lügenarten auf einem Plakat darstellen sollen. Dazu werden 4-5er Gruppen gebildet. Jeder Gruppe wird eine Lügenart zugeordnet. Für einen reibungsloseren Ablauf könnte die Lehrkraft die SuS z.B. Loskarten ziehen lassen. Innerhalb der jeweiligen Gruppen besteht die Aufgabe ihre Lügenart in einer kreativen Weise zu präsentieren.(ca. 20-25 Min.) Anschließend sollen die SuS ihre Plakate der Klasse vorstellen.


  • 2. Möglichkeit - Video erstellen
Eine weitere Form der Sicherung könnte eine Erstellung eines Videos sein. Wie in der ersten Möglichkeit bilden die SuS Kleingruppen und bekommen jeweils eine Lügenart zugeordnet. Die SuS haben die Möglichkeit ihre Smartphones für dieses Video zu nutzen. Ziel ist es, dass sie am Ende, vergleichbar wie eine Präsentation durch ein Plakat, ihre Lügenart präsentieren. Die Videos können dann, bspw. über einen Beamer, in der Klasse vorgestellt werden. Die Gestaltung der Videos ist frei. Mögliche Varianten: Rappen, Interview, Dialog, kleines Rollenspiel...) (ca. 25- 30 min)
Sollte der Schwerpunkt auf dem Videodreh liegen, gibt es z.B. den folgenden Link zu einem Tutorial; Video-Tutorial (br.de) Hinweis: Natürlich nimmt dieser Schwerpunkt mehr Zeit in der Unterrichtsplanung ein und ist nicht nur als Sicherung anzusehen.


Bei beiden Möglichkeiten können sich die SuS während der Präsentation Notizen machen, um ein sachliches Feedback geben zu können.


  • 3. Möglichkeit - Hefteintrag
Als dritte und einfachste Möglichkeit bietet sich der Hefteintrag an. Hierbei sollen die SuS ihre erarbeiteten Ergebnisse von der Tafel in ihr Heft eintragen. Diese Möglichkeit kann man gut nutzen, wenn ein Mangel an Zeit besteht.

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Transfer



Die SuS sollen nach Blesenkemper in der Phase des Transfers das Gelernte "dialektisch anwendend, transferierend und bewertend ins Verhältnis setzen". Dies ist schwer von dem/der Lehrer/in zu initiieren, die Lehrkraft kann es einleiten, aber der eigentliche gedankliche Prozess obliegt dem/der Schüler/in. Es wurden dazu einige Ideen gesammelt, welche man für die Phase des Transfers anwenden kann.


  • Schreibaufgabe
  • Verfassen einer Lügengeschichte
In dieser Schreibaufgabe sollen die SuS eine eigene Lügengeschichte verfassen. Dazu sollen sie sich auf die zuvor erarbeitete Tabelle oder das erarbeitete Arbeitsblatt beziehen. Sie sollen sich von den bereits gargestellten Lügenarten(z.B. Notlüge, Lüge aus Selbst- oder Fremdschutz, Lüge aus Eigennutz etc.)eine aussuchen. Passend zu den Merkmalen der unterschiedlichen Lügenarten soll die Lügengeschichte dann erstellt werden. Für weiteres Material zu Lügengeschichten, bitte diesem Link folgen: Lügengeschichte (wortwuchs.net)
  • Ebay-Anzeige
Die zweite Idee ist eine Schreibaufgabe, in der die SuS eine Anzeige zu einem Gegenstand ihrer Wahl schreiben sollen. Wie bei Jessicas Zwickmühle (weiterführender Link: Datei:Jessicas Zwickmühle.pdf hat der beschriebene Gegenstand jedoch einen Makel, den es zu verheimlichen gilt. In dieser Anzeige ist es wichtig, dass der Gegenstand so vorteilhaft wie möglich dargestellt wird.

--> Es besteht die Möglichkeit die Schreibaufgaben wahlweise auch als Hausaufgaben aufzugeben.


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Einzelnachweise

  1. Unterrichtsgespräch nach Unruh - Unterrichtsgespräch nach Unruh (S. 18)
  2. „Wie es ist eine Fledermaus zu sein“ von Thomas Nagel - „Wie es ist eine Fledermaus zu sein“ von Thomas Nagel (S. 18)


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Die nachfolgende Tabelle ermöglicht den Wechsel zu den hier neu erstellten Unterseiten sowie zur Einführungsseite:
Jahrgangsstufen 5/6 - Wahrheit und Wirklichkeit
1. Hintergrund
2. Unterrichtsmaterialien
3. Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen