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Recht und Gerechtigkeit - 9/10
Auf dieser Seiten finden Sie Internet-Materialien zum Inhaltsfeld "Recht und Gerechtigkeit" der Jahrgangsstufe 9 und 10. Folgende Ausführungen finden sich zu diesem Inhaltsfeld im Kerncurriculum für Hessen. Sie definieren einen Arbeitsrahmen für den schulischen Unterricht: Der Lehrplan des Landes Hessen formuliert für die Jahrgangsstufen 9 und 10 des Gymnasiums folgende verbindliche Inhalte:
"Gerechtigkeit bezeichnet einen idealen Zustand des sozialen Miteinanders, in dem es einen angemessenen, unparteiischen und einforderbaren Ausgleich der Interessen und der Verteilung von Gütern und Chancen zwischen den beteiligten Personen oder Gruppen gibt. Recht besteht aus der Schnittmenge divergierender Gerechtigkeitsvorstellungen. Es ist ein System von Regeln mit allgemeinem Geltungsanspruch, das von gesetzgebenden Institutionen geschaffen und bei Bedarf von Organen der Rechtspflege durchgesetzt wird. Recht und Moral sind nicht identisch. Recht basiert auf Normen, Moral bezieht sich auf Werte. Im Mittelpunkt dieses Inhaltsfeldes stehen Arten der Gerechtigkeit, das kodifizierte Recht mit seinen Gerechtigkeitsvorstellungen im gesellschaftlichen Wandel. Eine Auseinandersetzung mit diesen Aspekten geschieht auf der Grundlage der Menschenrechte und Gerechtigkeitsgrundsätzen." [1]
Diese Seite wurde erstellt von: Wael Amin, Zina Berhard, Carola Gick und Michael Lamping.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Gerechtigkeit
Was ist Gerechtigkeit?
Laut Philosophen der griechischen Antike wurde Gerechtigkeit als ein natur- oder gottgegebener Zustand betrachtet, der nicht an kodifiziertem Recht zu messen war. Gerechtigkeit war demnach eine Tugend, welche zum Erreichen der Eudaimonie, dem guten, gelingenden Leben, Voraussetzung war. Als gerecht galt eine Person, die tat, was ihre Aufgabe war. Als ,,Gerechtigkeit Gottes" zog sich der Gedanke einer gott- gegebenen Ordnung noch durch das gesamte Mittelalter, bis mit Beginn der Neuzeit der Streit zwischen Vorstellungen eines Naturrechts und des Rechtspositivismus entbrannte. Als bedeutendster Vertreter des Rechtspositivismus ist Thomas Hobbes zu nennen, nach dessen Vorstellung Recht und Unrecht nur in Verbindung mit einem Gesetz existieren (,,Wo keine allgemeine Gewalt ist, ist kein Gesetz, und wo kein Gesetz, keine Ungerechtigkeit" ). Die Bindung der Menschen an die Gesetze bestehe letztlich durch die freiwillige Ubertragung ihrer Rechte im Wege eines Gesellschaftsvertrags auf einen Souveran, um den sonst unvermeidlichen Krieg aller gegen alle (,,bellum omnia contra omnes" ) zu verhindern. Dem steht vor allem John Lockes Vorstellung von einem gott- lichen Naturrecht entgegen, wonach elementare Rechte des Menschen immer schon existent seien. Ein Gesellschaftsver- trag und eine daraus resultierende Gesetzgebung werden eingegangen, um die schon bestehenden Naturrechte zu sichern Folglich konnen Staat und Gesetze durchaus auch ungerecht sein, was nach Hobbes Ansicht nicht moglich ist.
Wie stellen die Rechte Gerechtigkeit sicher?
Grundstitzlich schafft unser Recht klare Regeln ffir einen sinn- vollen Ausgleich zwischen verschiedenen Parteien, so zum Beispiel das Zivil- und vor allem das Schuldrecht, das Regeln flir Vertrage zwischen Parteien festsetzt, auf deren Einhaltung vertraut werden darf, und zugleich fir den Bestand der Privat- autonomie sorgt. Zum Thema Gerechtigkeit kommt jedem in der Regel auch sofort der Schadensersatz in den Sinn, der dafTir sorgt, dass, wer in irgendeiner Weise einen Schaden erlitten hat, nicht ungerechterweise leer ausgeht.
- Online-Lexikon-Artikel - John Rawls (Stanford Encyclopedia of Philosophy)
- Online-Lexikon-Artikel - Justice (Stanford Encyclopedia of Philosophy)
- Online-Video - Was ist Gerechtigkeit? (Youtube)
Das folgende ca. 4 minütige Video bietet eine kurze Einführung zum Thema Gerechtigkeit. Die Richterin Seyda Emek erklärt hier, was Gerechtigkeit bedeutet und warum sie für eine funktionierende Demokratie wichtig ist.
- Online-Video - John Rawls´ Theorie der Gerechtigkeit (Youtube)
Hier finden Sie ein 6 minütiges Video zur Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls.
Menschenrechte
Unterrichtsmaterialien
Menschenrechtserklärungen im Laufe der Geschichte
- Online-Quelle - Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika (Wikisource)
Deutsche Übersetzung der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Teil kann als Beispiel für die erste politisch verbindliche Erklärung von Menschen- und Bürgerrechten benutzt werde. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn im Unterricht beabsichtigt wird, an das Thema "Menschenrechte" zunächst historisch heranzuführen. Es bietet sich auch ein Vergleich mit den anderen hier gelisteten Menschenrechtserklärungen an.
Gerechtigkeit - Was ist gerecht?
- Online-Quelle - [1] (Bayerischer Rundfunk)
Lehrerportale
- Online-Portal - Unterrichtsmaterialien zu Recht und Gerechtigkeit (Lehrermarktplatz.de)
Unter dem folgenden Link ist ein Portal für Lehrerinnen und Lehrer zu finden. Diese können sich hier Unterrichtseinheiten zu verschiedenen Themen anschauen. Außerdem bietet die Platform viele Materielien, die von den Lehrenden für ihren Unterricht genutzt werden können.
Einzelnachweise
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