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Q2.5 - Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis - Hintergrund

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  • Online-Artikel – What Is the Sapir-Whorf Hypothesis? (Paul Kay & Willett Kempton, American Anthropologist, Wiley, JSTOR, 1984)

Das Dokument von Kay & Kempton bietet eine fundierte und praxisnahe Einführung in die Sapir-Whorf-Hypothese in englischer Sprache. Durch empirische Untersuchungen wird ausführlich gezeigt, wie Sprache unsere Wahrnehmung beeinflussen kann. Die Sapir-Whorf-Hypothese besagt, dass die Sprache unsere Wahrnehmung und unser Denken beeinflusst. In ihrer starken Form (linguistischer Determinismus) heißt das, dass Sprache unsere Realität vollstänidg bestimmt. In der abgeschwächten Version (linguistischer Relativismus) wird hingegen davon ausgegangen, dass Sprache kognitive Prozesse lenkt, diese jedoch nicht absolut einschränkt. Besonders für Lehrkräfte eignet sich der Text als Grundlage, um die Hypothese umfassend zu verstehen und sie so fachgerecht den Schüler*innen vermitteln zu können. Aufgrund der englischen Sprache und der detaillierten wissenschaftlichen Ausführungen ist er als Unterrichtsmaterial für Schüler*innen jedoch ungeeignet.


Der Artikel gibt einen detaillierten Einblick in die politische Strategie der neuen Rechten um das IfS und Martin Sellner. Ausgangslage ist dabei die Übernahme ursprünglich linker Strategien der 68er, die auf einer sprachlich orientierten Diskursverschiebung beruhen. Thematisiert werden u.a. das Konzept der Metapolitik (Sellner) oder das Narrativ der betrogenen Gesellschaft (Krah) z.B. durch die bewusste Verwendung des Begriffes Remigration und dessen Umdeutung.

„Philosophische Untersuchungen” ist Wittgensteins zweites Hauptwerk. Es ist eines der wichtigsten Werke der Sprachphilosophie. Es stellt Überlegungen an, welche grundlegend für diverse Theorien und Schulen der Sprachphilosophie sind. Wittgenstein argumentiert unter anderem dafür, dass Worte Bedeutung durch Konvention und nicht durch eine eins-zu-eins Korrespondenz zu dem bezeichneten Gegenstand an sich erhalten. Die Gesamtheit der bedeutungsbildenden Konventionen einer Sprachgemeinschaft folgen gesellschaftlichen Handlungsmustern, die Wittgenstein als ‚Lebensformen‘ bezeichnet. Einige Äußerungen und Interaktionen sind mehr oder weniger formalisiert. Sie erfordern klar strukturierte Aussagen und entsprechende Antworten oder weitere Reaktionen auf diese Aussagen. Dazu gehören zum Beispiel Befehle. Wittgenstein nennt diese Äußerungen und Interaktionen ‚Sprachspiele‘. Sie sind, wie die Bedeutung einzelner Begriffe, von ‚Lebensformen‘ im Sinne Wittgensteins geprägt. Aufgrund seiner Komplexität ist der originale Text in seiner Gänze für Oberstufenschüler*innen ungeeignet. Dennoch bietet er essenzielles Hintergrundwissen für die Materialien, die auf der Materialseite zu Wittgenstein zu finden sind. Eine fortgeschrittene Gruppe könnte von kurzen, gut gewählten Auszügen aus dem Originaltext profitieren.

Platons „Kratylos“ bietet eine antike Perspektive auf semantische Fragen. Er ist Teil der Textvorschläge, die das hessische Kerncurriculum im Bezug auf das Themenfeld „Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis“ macht. Der Text ist als sokratischer Dialog zwischen Sokrates, Hermogenes und Kratylos geschrieben. Er besteht aus drei Teilen: einem Dialog mit Hermogenes, einer etymologischen Aufarbeitung diverser Begriffe und einem Gespräch mit Kratylos. Im ersten Teil des Dialogs vertritt Hermogenes die Position, dass die Bedeutungszuschreibung von Namen gänzlich arbiträr und erfolge, während Sokrates zu einer naturgegebenen Bedeutung von Namen tendiert. Diese lässt sich mit platonischer Ideenlehre in Verbindung setzen. Der zweite Abschnitt dient, um den ersten in Form von etymologischen Untersuchungen zu konkretisieren. Wie auch Sokrates im ersten Abschnitt geht Kratylos davon aus, dass Namen naturgemäße Bedeutung und Wahrheitswert enthalten. Der dritte Abschnitt dient, um diese Position zu problematisieren. Der Dialog endet in Unbestimmtheit. „Kratylos“ ist aufgrund seiner Länge, besonders aufgrund der ausführlichen etymologischen Erörterungen des zweiten Abschnitts, für den Philosophieunterricht nicht geeignet. Leider findet sich auch aktuell außerhalb des Dialogs kein frei erhältliches Material, was für den Schulunterricht aufbereitet wurde. Dennoch ist der Dialog an sich einer der ersten bekannten sprachphilosophischen Dialoge. Einige Gedankengänge, die in diesem auftauchen, finden sich viele Jahre später in anderer Form in der Sprachphilosophie wieder.