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Freiheit und Würde 7/8 - Unterrichtsmaterialien

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Unterrichtsmaterialien

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Die Begriffe „Freiheit" und „Würde” sind sowohl relevant als auch komplex und können in diverse Themenbereiche gespalten werden. Im Folgenden werden Unterrichtsmaterialien zu den verschiedenen Kategorien des Themenfeldes vorgestellt.


Allgemein


Dieser kurze Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung ermöglicht einen guten Einstieg in das Thema „Freiheit und Würde“. Der Beitrag bietet einen ersten Einblick in das Rechtsauf Freiheit und körperliche Unversehrtheit, indem er Artikel 2 des Grundgesetzes zusammenfasst. Passende Karikaturen sowie kurze Sätze und Stichpunkte, welche die wichtigsten Begriffe unterstreichen, erleichtern das Verständnis der Kernaussagen. Ebenfalls werden spezifische und simple Beispiele zu den abstrakten Begriffen Grundgesetz und Menschenrechte aufgezählt.


Freiheit


Definition und Arten (positiv und negativ)


Dieser Lexikoneintrag aus „Das junge politik-Lexikon“ der bpb liefert eine vereinfachte Definition des Begriffs „Freiheit” und vergleicht diese mit den Freiheitsvorstellungen der Antike und des Mittelalters. In den ersten Absätzen wird hervorgehoben, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist und einen besonderen Eigenwert hat.
Es wird hinterfragt, inwiefern die aktuelle Definition von Freiheit, auf der auch das Grundgesetz basiert, mit der französischen Revolution und der amerikanischen Verfassung zu vereinbaren sind. Daher bietet sich dieses Material an, um der Frage nach dem Ursprung der Menschenrechte nachzugehen.
In diesem kurzen Podcast beschreibt eine Dame ein Gespräch mit ihrem Friseur, in dem es darum geht, was Freiheit eigentlich im alltäglichen Leben bedeutet. Dieser Podcast eignet sich somit gut zum Einstieg in die Frage „Was bedeutet Freiheit konkret für dich?”. Als Schlussfolgerung geht aus dem Gespräch hervor, dass es eigentlich egal ist, was andere über einen denke. Dies stellt einen wichtigen Aspekt der Selbstverwirklichung dar. Die Schüler*innen erhalten mit dem Podcast ein gutes Beispiel dafür, was Freiheit individuell bedeuten kann und regt sie selbst zum Nachdenken darüber an.


Das Video „Freiheit tanzt” entstand im Rahmen eines gemeinsamen Filmprojekts von einheimischen und geflüchteten Jugendlichen, welche den Tanz als gemeinsame Sprache definieren. Im Video vermitteln sie die Aussage, dass Tanzen frei macht. Im Unterricht könnte man den Film mit der Lerngruppe gemeinsam ansehen und im Anschluss den Inhalt klären. Wenn die Schüler*innen die Aussage des Kurzfilms erkannt haben, können sie überlegen, was sie selbst frei macht und warum. Anschließend könnten sie beispielsweise kreativ in eigenen Videos ihre persönlichen Überlegungen in Kleingruppen umsetzen, die dann im Plenum gezeigt werden.


Das Lied „Freiheit“ der "Söhne Mannheims" spricht beinahe alle Aspekte des Themas „Freiheit“ an und kann daher vielseitig im Unterricht eingesetzt werden. Besonderen Input liefert das Lied zu verschiedenen Freiheitsdefinitionen und der Notwendigkeit von Freiheit im Alltag, was sowohl im Songtext, als auch durch die im Videoclip verwendeten Filmschnitte vermittelt wird. Die kleinen Filmsequenzen innerhalb des Videoclips geben Einblicke in verschiedene Lebensarten, Kulturen und historische Ereignisse der Freiheit und somit Material zur Erarbeitung von Vielfalt, Respekt und Würde. Ebenfalls kritisiert das Lied passive Lebensstile („Wofür haben wir dann gelebt? Nur fürs Fressen, Kiffen, Fernsehen?"), was Anlass zur Reflektion des eigenen Lebensstils der Schüler*innen bieten könnte.


Typen von Freiheit

(Handlungsfreiheit, Willensfreiheit, Pressefreiheit (Meinungsfreiheit), Bewegungsfreiheit, Religionsfreiheit)


„Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen”.
Dieses Zitat von Voltaire eignet sich als Impuls zum Thema „Freiheit” oder gezielter Meinungsfreiheit. Es bietet sich an, die Schüler*innen über die Bedeutung diskutieren und Stellung zu diesem Zitat beziehen zu lassen.


Die Karikatur zeigt einen Mann und eine Frau, die an einem Dixi-Klo vorbeilaufen. An der Toilette steht ein Schild mit der Aufschrift „Raum für Pressefreiheit”. Der Mann äußert sich mit den Worten „Ach, hier ist der!”. Anhand der Karikatur kann das Thema Pressefreiheit eingeführt werden. Sie kann als Einstieg in das Thema „Pressefreiheit“ am Anfang der Stunde gezeigt werden. Anschließend können die Schüler*innen die Karikatur beschreiben und über die Thematik diskutieren. Gegebenenfalls kann eigenes Wissen bzw. die eigene Meinung über das Thema von den Schüler*innen eingebracht werden.


Die Karikatur zeigt einen Gefangenen, der durch die Umgebung und seine Kleidung als solcher erkennbar ist. Daneben sieht man durch ein Fenster der Gefängnistür aus Sicht des Gefangenen ein zorniges Gesicht mit einer Sprechblase, in der Folgendes steht: „Du kannst hier schreiben, was du willst.” Daraus lässt sich schließen, dass der Gefangene eingesperrt wurde, weil er etwas Bestimmtes geschrieben bzw. veröffentlicht hat. Durch die Karikatur wird also gezeigt, was passiert, wenn keine Presse- bzw. Meinungsfreiheit vorherrscht. Im Unterricht kann diese Darstellung als Anstoß dafür verwendet werden, darüber zu diskutieren, welchen Wert Meinungs- bzw. Pressefreiheit in unserer Gesellschaft hat und den Blick der Schüler*innen auch für die Situation in anderen Ländern sensibilisieren. Die Graphik der Bundeszentrale für politische Bildung, welche auf einer Landkarte diejenigen Länder mit eingeschränkter Pressefreiheit im Jahr 2011 anzeigt, könnte in diesem Zusammenhang ebenfalls Anwendung finden: (Pressefreiheit nach Staaten, 2011 ).


Auf der Facebookseite von „Jäger&Sammler” wurde zum 70-jährigen Bestehen der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte” ein kurzes Erklärvideo veröffentlicht. Der Beitrag bietet eine sachliche Erläuterung zur Gründung der Vereinten Nationen sowie kurze Interviewbeiträge, welche sich mit der kritischen Gegenüberstellung der Menschenrechte und ihrer tatsächlichen Einhaltung im Alltag befassen. Das Video bietet einen guten und visuell spannenden Einstieg in das Thema.


Mit kurzen Statements und Fragen von Berühmtheiten aus den Medien und der Musikbranche (Samy Deluxe, Idil Baydar, etc.) kann dieses Video einen schönen Einstieg in das Thema bieten und die Wichtigkeit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte unterstreichen. Es beginnt auf einer sehr sinnlichen Ebene: Aus Gedanken werden Worte. Das kurze Video transportiert eine ruhige Stimmung, die im besten Fall einen ebensolchen Einstieg in ein Gespräch über die Gedanken der Schüler*innen ermöglicht. Anschließend könnten einige der 30 Artikel in der Klasse gelesen und besprochen werden. Es könnte nach der Betrachtung der Artikel gefragt werden: „Welcher Artikel spricht Euch persönlich stark an?“


Würde


Definition (Menschenwürde)


Der Podcast des BR setzt sich mit dem ersten Artikel des deutschen Grundgesetzes auseinander und stellt diesen in Relation zu aktuellen, diskutablen politischen Themen. Schnell kommt der Sprecher zu dem Schluss, dass die Würde des Menschen nicht absolut unantastbar ist, denn in Extremsituationen müssen auch andere Werte beachtet werden, so dass es zu Wertekonflikten kommt. Der Podcast, welcher diverse Gedankenexperimente anspricht, könnte dazu genutzt werden, um eine vertiefte und anschauliche Betrachtung von Menschenwürde anzustellen. In diesem Kontext könnte z. B. im Unterricht der Podcast an einigen Stellen unterbrochen werden, um die hier angestellten Gedankenexperimente, die die Vielschichtigkeit und Problematik von Würde veranschaulichen, zu diskutieren.


Verantwortung uns selbst und anderen gegenüber (Würde als Pflicht?)


In der Reportage „Haare, Blut & Eizellen verkaufen - Gutes Geld oder schlechtes Geschäft?“ beschäftigt sich das Journalisten-Team von STRG_F mit der Frage, über welche verkäuflichen „Produkte“ der eigene Körper verfügt (z.B. Haare, Nägel, Blut) und wie diese veräußert werden können. Die Reporterin Nadia Kailouli sucht die einzelnen Spendemöglichkeiten auf und befragt Spender*innen sowie Empfänger*innen danach, wie die jeweilige Spende abläuft. Die ethische Frage, welche Konsequenzen durch den Verkauf entstehen und welche Verantwortung wir somit unserem eigenen Körper, unseren Mitmenschen und dem menschlichen Leben allgemein gegenüber haben, wird in dieser Reportage subtil aufgeworfen. Es bietet sich an, das Video als Einstieg zu Fragen wie „Welche Verantwortung haben wir uns selbst und anderen gegenüber?“, „Was wollen wir von uns preisgeben oder verkaufen?“, „Wie können wir damit unseren Mitmenschen helfen?“ zu zeigen.
Die Reportage „Impfgegner - Warum lehnen Menschen eine Schutzimpfung ab?“ beleuchtet das aktuell kontrovers diskutierte Thema der „Schutzimpfung“, welches immer alle Menschen betrifft und notwendigerweise aus einer gemeinschaftlichen Perspektive betrachtet und diskutiert werden muss: Was wäre die Folge, wenn sich keiner mehr impfen lässt? Warum gibt es in Deutschland eine Masern-Impfpflicht? In der Reportage kommen beide Seiten, die Befürworter und die Gegner der Schutzimpfung zu Wort. Dem viel diskutierten Thema der „Schutzimpfung“ liegt die Frage nach der Verantwortung uns selbst und unseren Mitmenschen gegenüber zugrunde. Es eignet sich der Einsatz des Videos im Unterricht, um anschließend mit den Schüler*innen zu diskutieren, welche Argumente für und gegen eine Impfung im Video aufgeführt werden und auf welche Lebensbereiche die Frage nach der Verantwortung gegenüber sich selbst und anderen noch übertragen werden kann. Die Reportage von Y-Kollektiv wird vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk getragen und sollte bei 0.47 Minuten gestartet werden, da in den ersten Sekunden lediglich ein kurzer Überblick über die Stimmen in der Reportage in Form von verschiedenen Zusammenschnitten erfolgt.


Gleichheit, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Alter, Lebensumstände


Der Kurzfilm „Der Schwarzfahrer", von Pepe Danquart, aus dem Jahr 1992 ist mittlerweile ein Klassiker und bietet ohne viel Input genügend Impulse für lebendige Gespräche im Unterricht. Die Zuschauer begegnen einem bunten Mix aus Großstädtern in der Tram, bevor sich der „Showdown” zwischen der alten, weißen Dame und dem schwarzen, jungen Mann ereignet. Auf dieser Seite befindet sich zudem gesondertes Hintergrundmaterial zur Entstehung des Kurzfilms und auch ein kleiner Erfahrungsbericht zum Einsatz des Filmes im Unterricht ist hier verfügbar.


Wert des Lebens (unantastbarer Anspruch auf Achtung)


Dieser Link der Digitalen Sammlung des Städelmuseums führt zu einem Werk des Konzeptkünstlers Santiago Serra (*1966). „250 cm Line Tattooed on 6 Paid People Espacio Aglutinador” (1999) lautet der Titel dieser Schwarzweiß-Fotografie. Das Bild sowie der Titel der Arbeit können direkt als Impuls zur Arbeit mit Schüler*innen verwendet werden. Was ist hier zu sehen? Wer sind diese Männer? Was verbindet sie? Unterhalb des Bildes befindet sich zur Aufklärung eine Audiodatei zur kurzen Beschreibung des Bildes. Was ist Würde und was ist Freiheit in diesem Zusammenhang?


In diesem Video wird das Trolley- bzw. Straßenbahn-Dilemma in animierter Form dargestellt. Bei diesem Gedankenexperiment soll man sich vorstellen, als Weichensteller bei der Bahn zu arbeiten. Ein Zug droht auf eine Gruppe von fünf Arbeitern zuzurasen und diese zu töten. Man selbst könnte die Weiche umleiten, sodass der Zug auf ein anderes Gleis fährt, auf dem nur ein Arbeiter steht. In einer zweiten Version kann man den Zug nicht umleiten, indem man eine Weiche umstellt, sondern nur, indem man einen übergewichtigen Mann auf die Gleise stößt und somit seinen Tod in Kauf nimmt. Durch diesen Verlust würden jedoch die fünf Arbeiter gerettet werden. Bei diesem Experiment steht man nun vor der Entscheidung, ob man das Leben von einem Menschen über das Leben von fünf Menschen stellen sollte. Anhand des Videos kann die Lehrkraft mit den Lernenden z. B. über die Würde des Menschen diskutieren. Das Video eignet sich als Einstieg in den Unterricht, da es leicht verständlich ist und zum Nachdenken anregt. Je nach Lernstand kann das Dilemma z. B. auch mit Positionen des Utilitarismus oder der Moralphilosophie von Kant in Verbindung gebracht werden.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa

Link zum externen Material (SRF)


Diskriminierung


Dieser Artikel von Felicitas Kock handelt von Cybermobbing. Das Thema wird von Kock kontrovers beleuchtet. So werden u.a. Motive der Täter dargelegt und das Medium für den Internetzugang in den Blick genommen, welches Cybermobbing überhaupt erst ermöglicht. Dieser Artikel verbindet innerhalb des Themenfeldes die Facetten „Diskriminierung” und „Digitale Medien”. Der Artikel kann mit den Schüler*innen im Plenum oder in Einzelarbeit gelesen werden. Nachdem der Inhalt geklärt wurde, können die Schüler*innen über ihren eigenen Gebrauch der Digitalen Medien kritisch nachdenken und sich mit Verhaltensregeln für dem Umgang miteinander im Netz bzw. mit dem Thema „Mobbing” auseinandersetzen. Das Material ist auch für die 9. und 10. Jahrgangsstufe empfehlenswert.