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Mensch, Natur und Technik 7/8 - Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. Juli 2018, 11:20 Uhr

Exemplarische Unterrichtsreihen

BANNER - Exemplarische Unterrichtsreihen bearbeitet-1.png


Unterrichtsreihe zum Thema „Tierethik“



Hinführung



Kälber aus der Nähe von Frankfurt

Die SuS erkennen in dieser Phase ansatzweise den ethischen Konflikt zwischen anthropozentrischen Bedürfnissen, Prioritäten, Gewohnheiten und dem Umgang des Menschen mit anderen nicht-menschlichen Lebewesen. Vor allem aber verorten sich die SuS innerhalb dieses Konflikts und verstehen die eigene, alltägliche Rolle, die sie darin einnehmen.


  • Baustein A1 - Hinführung durch Zitat
Die Lehrkraft schreibt ein Zitat an. Beispiel: „Es gibt zwei Kategorien von Tieren: Die eine glaubt, dass es zwei Kategorien von Tieren gibt, und die andere hat darunter zu leiden.“ (Richard David Precht, Tiere denken). Die SuS sollen erklären, was das Zitat für sie bedeutet und sich dazu positionieren (Methode z.B. Blitzlicht, Mind Map an der Tafel, offene Diskussion).
Die SuS reflektieren ihre Vorstellung von Mensch und Tier und deren Umgang miteinander.


  • Baustein A2 - Meinungsbarometer
Die Lehrkraft präsentiert den SuS am Anfang der Stunde Sätze ohne jegliche Einleitung, um ihnen einen stummen Impuls zur Thematik zu geben. Nachdem die SuS sich mit den Zitaten beschäftigt haben, zieht die Lehrkraft eine (imaginäre) Linie durch das Klassenzimmer. Die beiden Enden der Linie stehen für zwei Pole, die die Gegensatzpaare richtig/falsch oder ja/nein bilden. Die SuS sollen dann, in Bezug auf die Zitate, Stellung nehmen und sich an der für sie richtigen Stelle im Raum positionieren. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass sich die SuS entlang der Linie überall hinstellen können. Das Meinungsbarometer ermöglicht eine Bestandsaufnahme der Meinungsvielfalt in der Klasse, ohne dass sich jeder zu Wort melden muss.
Beispielsätze: Ich habe ein Haustier; Ich ernähre mich vegetarisch; Ich esse gerne Fleisch; Ich habe Angst vor dem unausweichlichen Ende allen Seins; Ich mag Tiere; Massentierhaltung ist moralisch falsch; Tiere als Nahrungsquelle zu nutzen ist moralisch einwandfrei...
Die SuS erkennen Unterschiede innerhalb der Klasse zwischen Ernährungsverhalten, persönlicher Einstellung und der Wahrnehmung von Tieren im Allgemeinen. Es wird eine erste mögliche Diskrepanz zwischen Tierliebe und Konsum von Tieren deutlich.


  • Baustein A3 - Arbeitsblatt „Was dürfen Menschen mit Tieren tun?“
Die SuS sollen das Arbeitsblatt "Was dürfen Menschen mit Tieren tun?" durch Ankreuzen bearbeiten. Danach trägt die Lehrkraft das Meinungsbild der SuS an der Tafel zusammen. Alternativ können die Ergebnisse auch in Partnerarbeit verglichen werden.
Die SuS nehmen Stellung zum Thema Konsum von Tieren und Tierethik. Sie erkennen Meinungsunterschiede in der Klasse bezogen auf Verhaltensweisen und persönliche Einstellung. In der Gegenüberstellung zu konträren Einstellungen, können sie ihre Meinung reflektieren. Sie werden sich ihrere Einstellung bewusster.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (suedwindniederoesterreich.at, Fleischkonsum: AB 6)


  • Baustein A4 - Anlegen einer Visitenkarte
Um sich mit dem - möglicherweise neuen - Thema der Tierethik vertraut zu machen und ein Meinungsbild aus der Klasse zu erhalten, legen die SuS eine Visitenkarte mit Leitfragen an. Die Leitfragen, die beantwortet werden sollen, können von der Lehrkraft vorgebeben sein oder in Kooperation mit den SuS erarbeitet werden. Nach der Erarbeitung der Fragen legen die SuS die Visitenkarten an und beantworten die jeweiligen Fragen in einer kurzen Erarbeitungsphase. Diese werden in einem Gruppen- oder Partnergespräch vorgestellt.
Die SuS bekommen erste Impulse zum Thema Tierethik. Ebenfalls lernen sich die SuS und ihre Einstellungen besser kennen und können in Austausch darüber treten.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (suedwindniederoesterreich.at, Fleischkonsum: AB 4)


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Problemstellung



Das Ziel dieser Phase ist, dass die SuS die Probleme der Tiernutzung durch den Menschen beim Namen nennen können. Das bedeutet, dass die SuS die praktizierte Ausbeutung und Tötung von Tieren mit eigenen und/oder fremden Überlegungen zu Rechten von Tieren vergleichen können. Aus diesem Abgleich ergibt sich dann die konkrete Problemstellung.


  • Baustein B1 - Video „Schweine für den Müllcontainer“
Die SuS werden angewiesen sich während des Videos Notizen zu folgenden Fragen zu machen: 1. Welche Probleme werden im Video gezeigt? 2. Welche Interessen stehen hier im Konflikt? Anschließend wird das Video einmal abgespielt. Danach wird das Video kurz im Plenum anhand der zwei Fragen besprochen. Letztlich stellt die Lehrperson den SuS die Aufgabe basierend auf bisherigen Erkenntnissen das für sie wichtigste ethische Problem prägnant in einem Satz zu formulieren. Diese Sätze werden zuletzt noch einmal an der Tafel gesammelt und bei Bedarf besprochen oder kommentiert.
Die SuS erkennen das ethische Problem, dass Tiere in großen Betrieben grausam gehalten werden, während die Gesellschaft aus Ignoranz dieser Umstände achtlos mit dem Lebensmittel Fleisch umgeht. Die sich daraus entwickelnden Problemstellungen sind vor allem die Fragen, wie Tiere behandelt werden sollten (welche Rechte ihnen zukommen sollten) und wie wir mit tierischen Produkten umgehen sollten.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (ARD)


  • Baustein B2 - Quellentext „Barbara Brüning: Was ist Tierethik“
Die SuS werden angewiesen den Text in Stillarbeit zu lesen, Wichtiges zu markieren und Überschriften zu den einzelnen Abschnitten zu finden. Anschließend treffen sich die SuS in Zweiergruppen - beispielsweise mit ihrem Sitznachbarn - und diskutieren welche Fragen oder Probleme im Text angesprochen werden. Im letzten Schritt werden die Antworten auf diese Frage im Plenum gesammelt und die Frage diskutiert: Welche Interessenkonflikte ergeben sich aus den im Quellentext dargestellten Inhalten?
Die SuS verstehen, mit welchen Inhalten sich die Tierethik befasst und erkennen die ethischen Probleme, die mit der Tiernutzung durch den Menschen einhergehen. Zudem wird den SuS in der anschließenden Plenumsphase bewusst, welche Interessenkonflikte es im Bereich der Massentierhaltung gibt.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (bpb)


  • Baustein B3 - Gruppenarbeit - Rechercheaufgabe Statistiken zu Tierversuchen
Die SuS werden in Gruppen eingeteilt und beschäftigen sich mit jeweils unterschiedlichen Aspekten von Tierversuchen. Als Grundlage für die Einteilung kann die oben genannte Website dienen. Beispiele für Leitfragen in den Gruppen könnten sein: Was ist ein Tierversuch?, An welchen Tieren dürfen Tierversuche durchgeführt werden?, Für was gibt es Tierversuche? usw. Die Erarbeitung kann an Texten erfolgen oder wenn möglich im Computerraum anhand der Website und anhand von Internetrecherche. Die SuS sollen ihre Erarbeitung anhand eines Plakats oder Diagramms veranschaulichen und anschließend den MitschülerInnen präsentieren. Als Überleitung zur selbstgesteuerten Problemlösung kann eine Diskussion erfolgen, die die Problemstellung, die in den Erarbeitungen der SuS rausgestellt wurde, skizziert.
Die SuS nähern sich durch selbstorientiertes Lernen der Thematik „Tierversuche“. Durch die Aufteilung der Themen sind die SuS auf die Beiträge ihrer MitschülerInnen angewiesen. Die Veranschaulichung und die Zusammenführung der Beiträge soll die Problematik aufwerfen, für was man Tierversuche durchführen darf, an welchen Tieren und wann und ob es ethisch vertretbar wäre.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (aertze-gegen-tierversuche.de)


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Selbstgesteuerte/Kontrollierte Problemlösung



Nilpferd aus der Nähe von Frankfurt

Die SuS erarbeiten sich grundlegende tierethische Positionen, die im Umgang mit Tieren (in einer technisierten Massenhaltung oder bei Tierversuchen) einen argumentativen Rahmen darstellen. Darüber hinaus reflektieren die SuS diese Positionen im Verhältnis zu ihren eigenen Ansichten und beziehen Stellung dazu.


  • Baustein C1 - Video „Haben Tiere Rechte?!“
Die SuS werden angewiesen sich beim Schauen des Videos allgemeine Notizen zur Tierethik zu machen. Weiterhin wird die Klasse in drei Expertengruppen aufgeteilt, die jeweils die dargelegte Position Schopenhauers, Regans und der Kritiker notieren. Anschließend wird das Video der Klasse ein- bis zweimal präsentiert. Daraufhin tauschen sich die Expertengruppen untereinander aus, sodass jeder jede Position aus dem Video kennt und sich dazu Notizen gemacht hat. Danach werden im Plenum Kommentare zu dem Video vorgelesen und die SuS bekommen die Aufgabe selbst ein Kommentar zum Beitrag oder zu anderen Kommentaren zu formulieren. Falls Zugriff auf Computer o.ä. vorhanden ist, kann auch direkt auf YouTube kommentiert werden. Weiterhin können im Plenum Kommentare der SuS vorgelesen und diskutiert werden.
Die SuS lernen grundlegende Fragen, philosophische Sichtweisen und Kritiken der Tierethik kennen, reflektieren darüber und positionieren sich selbst im Verhältnis dazu in einem Kommentar.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (YouTube-Kanal Die Merkhilfe)


  • Baustein C2 - Rollenspiel Tierversuche
Den SuS werden 4 Charaktere vorgestellt: ein(e) PatientIn, ein(e) VertreterIn der Pharmaindustrie, ein(e) TierrechtlerIn sowie ein Arzt bzw. eine Ärztin. Jedem Schüler/jeder Schülerin wird ein Interessenvertreter zugeordnet (als freie Auswahl oder durch die Lehrkraft zugeteilt) und eine entsprechende Rollenkarte ausgehändigt. Jedes Kind soll für den ausgewählten Charakter Argumente finden. Anschließend kommen die SuS in Interessenvertreter-Gruppen zusammen, um ihre Argumente auszutauschen und zu erweitern. Abschließend spielen die SuS in Gruppen (oder einzelne SuS im Plenum) das Rollenspiel durch und argumentieren mit ihren Mitspielern.
Eine andere Möglichkeit findet sich auf der Seite der bpb:
4 Personen (PatientIn, Ärztin/Arzt, VertreterIn der Pharmaindustrie, TierrechtlerIn) stellen ihre Situation dar. Die SuS ordnen sich einem Interessenvertreter zu und arbeiten Argumente für diese Position aus. Anschließend kommen die SuS in Interessenvertreter-Gruppen zusammen, um ihre Argumente auszutauschen. Die Gruppen stellen ihre Position auf einem Plakat dar und präsentieren diese anschließend im Plenum (Ergebnissicherung).
Die SuS lernen verschiedene Sichtweisen in Bezug auf Tierversuche kennen. Sie relektieren diese, finden Argumentationen für die jeweilige Position und können begründet Stellung nehmen.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material Rollenspiel (bpb)


  • Baustein C3 - Rollenspiel Massentierhaltung
Der Ablauf des Rollenspiels bleibt wie unter C2 beschrieben. Als Interessenvertreter/Charaktere treten hier jedoch Folgende auf: VerbraucherIn (Fleischesser), TierschützerIn, GroßunternehmerIn (LeiterIn eines Mastbetriebs) und eventuell das Tier.
Die SuS lernen verschiedene Sichtweisen in Bezug auf Massentierhaltung kennen. Sie relektieren diese, finden Argumentationen für die jeweilige Position und können begründet Stellung nehmen.


  • Baustein C4 - Thesenstory mit kontroverser Diskussion
Verschiedene tierethische Positionen werden in einen Topf geworfen. Diese Thesen können entweder Texten entnommen sein oder philosophische bzw. soziologische Positionen darstellen. Wurden bereits tierethische Positionen besprochen und diskutiert, ist es ebenfalls möglich, dass sich SuS Thesen ausdenken, aufschreiben und in den Topf werfen. Die SuS werden in Gruppen eingeteilt, nacheinander werden Thesen gezogen. Jede Gruppe kann 3-4 Thesen ziehen. Ziel ist es mit den gezogenen Thesen eine Argumentation für eben diese zu entwickeln. Die Argumentation kann anhand einer Reportage oder eines Berichtes verschriftlicht werden, in den auch die bereits gesammelten Informationen aus den vorherigen Stunden einfließen oder mündlich in der Gruppe vorgetragen werden. Es kann hierzu eine Prioritätenliste angelegt werden, unpassende Thesen können gestrichen werden. Aufgrund der Thesen soll eine kontroverse Diskussion entstehen. Konträre Thesen können in die Diskussion eingebaut werden, indem diese durch die vertretenden Thesen widerlegt werden. Anschließend an die Gruppenarbeit zieht die Lehrkraft eine These. Die Gruppe, die die These in ihrer Argumentation verwendet hat, trägt ihren Bericht oder ihre Diskussion und Fragen vor.
Beispiele für Thesen:
  1. Die Gründe, warum man bestimmte Tiere nicht essen darf, sind ihre Intelligenz und ihre Schönheit.
  2. Tiere sind selbständige Wesen, die unabhängig vom Menschen Interessen und Wünsche haben: unter anderem gutes Futter und einen sozialen Verbund mit ihren Artgenossen.
  3. Tiere sind Maschinen!
  4. Mit Menschen hat auch niemand Mitleid!
  5. Pflanzen existieren um der Tiere willen, und die wilden Tiere um des Menschen willen.
  6. Im Vordergrund steht der wirtschaftliche Nutzen
Die SuS lernen Thesen nach Priorität und Sinngehalt zu ordnen und eine kontroverse Diskussion zu führen. Sie werden sich bewusst, welche Argumente sie vertreten und lernen diese mit Argumenten zu begründen und vorzutragen.
Link zum externen Material Methodenkiste (bpb)


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Sicherung



Diese Phase dient der Ergebnissicherung. Die SuS sollen in geeigneter Form die verschiedenen tierethischen Positionen, Fakten zur modernen Tiernutzung (Bsp.: Massentierhaltung, Tierversuche…) festhalten sowie den Prozess der Selbstreflexion dokumentieren.


  • Baustein D1 - Tafelbild zum Thema Tierhaltung/-nutzung
Die Lehrkraft entwickelt mit den SuS ein Tafelbild zu den erarbeiteten Fakten, Positionen und Argumenten. Dabei sollen Wirkungszusammenhänge und Hintergründe der verschiedenen Positionen klar werden. Die SuS übernehmen das Tafelbild in ihre Unterlagen.
Die SuS reflektieren die behandelten Themen und Positionen und halten diese für sich fest.


  • Baustein D2 - Portfolio über die Unterrichtsreihe
Zu Beginn der Unterrichtsreihe wird besprochen, dass während der gesamten Reihe ein Portfolio geführt wird.In dieses Portfolio werden zunächst alle Unterrichtsmaterialien und Mitschriften eingeheftet. Ebenfalls soll jeweils am Ende einer Unterrichtssequenz eine Zusammenfassung der im Unterricht besprochenen Themen, sowie eine Reflektion zur Stunde stattfinden. Hier sollen beispielsweise Veränderungen im Denken durch Unterrichtsmaterialien oder Diskussionen festgehalten werden oder Fragen oder Lösungsvorschläge.
Die SuS reflektieren die Unterrichtsstunde und sind sich der besprochenen Themen immer bewusst.Sie können mögliche Veränderungen im eigenen Denken erkennen und festhalten und können so ihren eigenen Lernprozess verfolgen.


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Transfer



Die SuS sollen in dieser Phase auf Basis erarbeiteter Sichtweisen eine eigene Argumentation entwerfen, die Verbesserungsvorschläge zur Tierschutzthematik bezüglich Massentierhaltung oder Tierversuche stützt.


  • Baustein E1 - Schreibaufgabe Brief
Die SuS schreiben bei dieser Transfer-Aufgabe selbstständig einen Brief. In diesem können sie aus der Perspektive eines Tieres, das beispielsweise für Tierversuche gebraucht wird oder in Massentierhaltung lebt, einen Appell an einen Konsumenten formulieren. Eine andere Möglichkeit wäre ein Brief aus der Perspektive eines Konsumenten an einen Anbieter oder Hersteller von Fleisch aus Massentierhaltung.
Die SuS erwerben und üben Fähigkeiten des Argumentierens und Urteilens sowie die Selbstreflexion und das Hinterfragen des eigenen ethischen Standpunktes. Diese Aufgabe bietet sich als Hausaufgabe an.


  • Baustein E2 - Museumsrundgang mit Argumentation
Im Klassenraum hängen Zitate aus, die verschiedene Positionen bezüglich Mensch-Tier-Verhältnis bzw. Tiernutzung darstellen. Die SuS gehen durch den Raum, lesen die Zitate und suchen sich anschließend eines aus, dem sie entweder zustimmen oder widersprechen. Sie sollen anschließend schriftlich Argumente für oder gegen die ausgewählte Position formulieren.
Möglich wäre auch ein stilles Schreibgespräch. Hier schreiben die SuS während des Rundgangs Kommentare, Argumente, Gedanken oder Fragen unter die Zitate.
Beispiele für Zitate
Vieles, was Menschen den Tieren antun, ist unzulässig. Das gilt generell für die Praxis der Massentierhaltung und des Tierversuchs. Denn die so benutzten Tiere leben unter Bedingungen, die ein Leben in Wohlbefinden ausschließen. (nach Wolf, Ursula)
„Isst du Fleisch? Ja. Aber ich respektiere die Tiere auch. Ich glaube, dass man Tiere essen und sie gleichzeitig respektieren kann.“ (French, Jackie)
„Wenn es Menschen verdienen, ungeachtet ihrer intellektuellen Fähigkeiten respektvoll behandelt zu werden, dann verdienen dies auch viele nichtmenschliche Lebewesen, ganz unabhängig davon, wie gut sie uns schmecken mögen.“ (Pluhar, Evelyn B.)
„Tiere können fühlen und dürfen deshalb nicht während ihrer Lebenszeit unter grausamen Bedingungen gehalten werden.“ (Brüning, Barbara)
„Pflanzen existieren um der Tiere willen, und die wilden Tiere um des Menschen willen. Haustiere sind ihm zu Nutzen, und er ernährt sich von ihnen, die wilden Tiere (oder jedenfalls die Mehrzahl davon) isst er, und er fertigt aus ihnen andere für das Leben zweckmäßige Dinge wie Kleidung oder verschiedene Werkzeuge. Da die Natur nichts Zweckloses oder Unnützes hervorbringt, so ist es unleugbar wahr, dass sie alle Tiere um des Menschen willen hervorbrachte.“ (Aristoteles)
„Tiere sind Maschinen.“ (Descartes, René)
Die SuS erwerben und üben Fähigkeiten des Argumentierens und Urteilens sowie die Selbstreflexion und das Hinterfragen des eigenen ethischen Standpunktes.
Mehr Informationen zu diesem Material auf PUMa
Link zum externen Material (bpb)


  • Baustein E3 - Übertrag auf das Nachhaltigkeitsargument
Anschließend an das Mitleidsargument und die tierethischen Positionen, soll eine Brücke zur Nachhaltigkeit geschaffen werden. Durch Brainstorming oder "Murmeln" können die SuS erörtern, auf welche ethischen oder moralischen Bereiche die Massentierhaltung ebenfalls Auswirkungen hat. Welches zusätzlich ethische Problem kann ebenfalls aufgeworfen werden? Es könnte auf Existenzängste von Kleinbauern oder Auswirkungen auf den Klimawandel verwiesen werden. Durch die Transferübung kann eine neue Unterrichtsreihe zum Thema "Nachhaltigkeit" angestoßen werden. Hier können die behandelten Themen in Verbindung mit Umweltschutz gebracht werden.
Die SuS sollen das bereits erworbene Wissen übertragen und weitere Problematiken aufwerfen. Dies soll zunächst ohne Input geschehen, die Lehrkraft greift nur bei Schwierigkeiten ein und kann gegebenenfalls Impulse geben in Form von verschiedenen Medien.


  • Baustein E4 - Anlegen einer Argumentationsmap
Die SuS sollen eine Argumentationsmappe anlegen. Diese soll die Erarbeitungen im Unterricht widerspiegeln. Die Argumentationsmappe soll Zustand, Problem, Lösung und Appell widerspiegeln. Dies könnte bezogen auf das Thema „Tierethik“ wie folgt aussehen:
1. Wie ist der Zustand? (Bezogen auf Tierethik in Deutschland und bezogen auf Ernährungsverhalten der Klasse)
2. Wie sollte das Thema dargestellt werden oder das Problem gelöst werden? Soll sich etwas ändern bezogen auf die besprochenen Probleme in der Unterrichtsreihe? Soll sich das Ernährungsverhalten ändern?
3. Was spricht für die Lösung des Problems? Was spricht für eine Abschaffung von Tierversuchen? Was spricht für eine Änderung im Denken über Fleischkonsum?
4. Was muss dafür getan werden? Was wollt ihr, was geändert werden soll? Mögliche Lösungsvorschläge.
Die SuS sollen unter Berücksichtigung der Erarbeitungen im Unterricht die Problemstellung skizzieren und ihre eigene Meinung/Einstellung reflektieren können. Ebenfalls kann reflektiert werden, inwiefern sich die Einstellung während der Unterrichtsreihe verändert hat. Die Problemstellung und der diskursive Prozess in der Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung und Tierethik soll verdeutlicht werden.


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Mögliche Unterrichtssequenzen



Die oben aufgeführten Bausteine können beispielsweise zu folgenden Unterrichtssequenzen zusammengebaut werden:


Tierethik Mögliche Unterrichtssequenz.JPG

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Jahrgangsstufe 7/8 - Mensch, Natur und Technik
1. Hintergrund
2. Unterrichtsmaterialien
3. Bausteine für exemplarische Unterrichtsreihen

Einzelnachweise



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