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Q2.5 - Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis: Unterschied zwischen den Versionen

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==Unterrichtsmaterialien==
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Vor Hintergrund des hessischen Kerncurriculums<ref>Hessisches Kultusministerium: Kerncurriculum
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gymnasiale Oberstufe - [https://kultus.hessen.de/sites/kultus.hessen.de/files/2021-07/kcgo-phi.pdf Philosophie] (S. 30) </ref> sowie aktueller Relevanz wurde diese Materialsammlung folgendermaßen gestaltet: es finden sich zu jedem Unterpunkt den das Kerncurriculum vorsieht je zwei bis drei Materialien. Zudem werden mit Fokus auf die Problematik „Sprache der neuen Rechten“ diverse Fallbeispiele präsentiert. Die Materialien variieren in Form zwischen Kurzfilmen, Podcasts und Artikeln.
  
[[Datei: Materialpool, Themenfelder - Halbjahresthemen, Rubrik Unterricht 900 x 144 px.png|center ]]
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==Warum Sprachphilosophie?==
  
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<blockquote>Als Disziplin wirft die Sprachphilosophie unter anderem folgende Fragen auf: Was ist Sprache? Wird Sprache durch Ideen gebildet oder bilden Ideen Sprache? Wie kommunizieren wir? Diese Fragen haben weitreichende fachübergreifende Implikationen: Sie sind insbesondere relevant für andere Fächer des sprachlich- künstlerischen Aufgabenfeldes, zum Beispiel für Deutsch, oder für das gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld, zum Beispiel für Politikwissenschaft. Somit bietet sich in dieser Einheit an verschiedenen Stellen fachübergreifender Unterricht an.
  
===Zum Thema: Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis===
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Darüber hinweg erfahren sprachphilosophische Fragen in einem zunehmend von Fehlinformation geprägten Klima in unserer Gesellschaft einen neuen Stellenwert. Strategien politischer Akteure, die menschenfeindliche Einstellungen vertreten, finden in diesem Klima verstärkt Relevanz. Für solche rhetorischen Strategien müssen Schüler*innen im Sinne der Medienkompetenz Bewusstsein erlangen, um in unserer Gesellschaft voll partizipieren zu können. Die Beschäftigung mit Sprachphilosophie ist somit zentral für eine Bildung im Sinne der Demokratie.</blockquote>
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;*Warum Sprachphilosophie?
 
 
 
Als Disziplin stellt die Sprachphilosophie unter anderem folgende Fragen: Was ist Sprache? Wird Sprache durch Ideen gebildet oder bilden Ideen Sprache? Wie kommunizieren wir? Diese Fragen haben weitreichende fachübergreifende Implikationen: Sie sind insbesondere relevant für andere Fächer des sprachlich- künstlerischen Aufgabenfeldes, zum Beispiel für Deutsch, oder für das gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld, zum Beispiel für Politikwissenschaft. Somit bietet sich in dieser Einheit an verschiedenen Stellen fachübergreifender Unterricht an.  
 
  
Darüber hinweg erfahren sprachphilosophische Fragen in einem zunehmend von Fehlinformation geprägten Klima in unserer Gesellschaft einen neuen Stellenwert. Strategien politischer Akteure, die menschenfeindliche Einstellungen vertreten, finden in diesem Klima verstärkt Relevanz. Für solche rhetorischen Strategien müssen Schüler*innen im Sinne der Medienkompetenz Bewusstsein erlangen, um in unserer Gesellschaft voll partizipieren zu können. Die Beschäftigung mit Sprachphilosophie ist somit zentral für eine Bildung im Sinne der Demokratie.
 
  
Vor Hintergrund des hessischen Kerncurriculums sowie aktueller Relevanz wurde diese Materialsammlung folgendermaßen gestaltet: es finden sich zu jedem Unterpunkt den das Kerncurriculum vorsieht je zwei bis drei Materialien zur Verfügung gestellt. Zudem werden mit Fokus auf die Problematik „Sprache der neuen Rechten“ diverse Fallbeispiele präsentiert. Die Materialien variieren in Form zwischen Kurzfilmen, Podcasts und Artikeln.
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Diese Seite wurde erstellt von: Niko B., Julia Cibis, Noah Dartmann, Simon Krasselt, Sebastian Wendel
  
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====Allgemein====
 
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;*Online-Video (ca. 25 Minuten) Denken im Fliegenglas? Wittgenstein einfach erklärt (YouTube)
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{| class="puma-table kc"
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!|Q2.5 - Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis
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|[[ Q2.5 - Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis - Hintergrund | Hintergrund]]
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|[[ Q2.5 - Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis - Unterrichtsmaterialien | Unterrichtsmaterialien]]
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</div></div>
  
[https://www.youtube.com/watch?v=l0u485H6UJs Denken im Fliegenglas? Wittgenstein einfach erklärt]
 
  
 
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==Einzelnachweise==
Im Video des Youtube-Kanals Scobel von Wissenschaftsjournalist Gert Scobel werden anhand des Denkmodells des Fliegenglases die Grundzüge von Wittgensteins Sprachphilosophie erläutert. Dabei geht Scobel besonders auf die Probleme ein, die sich durch den Versuch ergeben, mit (der) Sprache zu Erkenntnissen zu gelangen. Dies verdeutlicht Scobel anschaulich an gut zugänglichen Alltagsbeispielen Wittgensteins. Hierzu gehören etwa die Unmöglichkeit, den Schmerz anderer Menschen zu fühlen oder das Problem, ein allgemeingültiges Wesen der Farbe Rot zu erkennen. Scobel geht im Anschluss an die Darstellung des Problems auch auf Wittgensteins Lösungsansätze ein, wie z. B. den Perspektivwechsel und Vergleiche der verschiedenen Verwendung von Begriffen und Sprache.
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Das Video bietet sich zur Einführung in das von Wittgenstein beschriebene Grundproblem und dessen Bearbeitung an. Im Voraus sollte anhand eines oder mehrerer Beispiele aber das Problem der Erkenntnisgewinnung durch Sprache aufgeworfen worden sein. Das Video gibt zudem eher einen Einblick in das Denkmodell und sollte noch durch konkrete Methoden zu Wittgensteins Vorgehen, möglicherweise anhand der zu Beginn thematisierten Beispiele, ergänzt werden.
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<references />
Hinweis: Das Video ist auf deutsch, automatisch generierte Untertitel sind verfügbar.
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;*Online-Video (ca. 7 Minuten) The School of Life - Ludwig Wittgenstein (YouTube)
 
 
 
[https://youtu.be/pQ33gAyhg2c?si=naWLjPUjCUOYi6ur The School of Life - Ludwig Wittgenstein]
 
 
 
 
 
:Hinweis: Das Video ist auf (gut verständlichem) Englisch. Englische Untertitel sind verfügbar.
 
 
 
Im Video des YouTube-Kanals The School of Life wird eine kurze und ansprechend visualisierte Einführung sowohl in die Biographie des analytischen Sprachphilosophen Ludwig Wittgenstein als auch in dessen zwei Hauptwerke – Tractatus logico-philosophicus und Philosophische Untersuchungen – gegeben, wobei immer wieder auf Verbindungen zwischen diesen beiden Bereichen hingewiesen wird. Entsprechend ist das Video gut geeignet, um im Schulunterricht in Wittgensteins Überlegungen zu Problemen in Erkenntnisprozessen, die durch sprachliche Missverständnisse verursacht wurden, einzuführen. Idealerweise wurde sich mit den Schüler*innen im Vorhinein bereits über ein intuitives Verständnis bezüglich der Frage, wie Informationen über Sprache transportiert werden können, ausgetauscht.
 
 
 
Im Anschluss an ein solches intuitives Verständnis können dann auf Grundlege des Videos die beiden Antworten, die Wittgenstein im Laufe seines Lebens auf diese Frage gegeben hat, diskutiert werden. Die Überlegungen Wittgensteins haben dabei den Vorteil, dass, obgleich ihre ausgearbeitete Form äußerst komplex ist, die ihnen zugrundeliegenden Ideen sehr anschaulich sind. Zudem besteht bei beiden Antworten die Möglichkeit, sich ihnen spielerisch zu nähern. So können die Überlegungen aus Tractatus logico-philosophicus in einer Partner*innenarbeit ausprobiert werden, bei der eine Person der anderen eine Szene beschreibt und diese andere Person, dann die in ihrem Kopf entstehenden Bilder visualisiert. Die Überlegungen aus Philosophische Untersuchungen können in einer Gruppenarbeit erprobt werden, bei der die Gruppenmitglieder ein Miniatursprachspiel, das von der Lehrkraft vorgegeben wird, spielen. Dafür müssen die Ausführungen aus dem Video gegebenenfalls noch durch den Hinweis ergänzt werden, dass nach Wittgensteins Philosophische Untersuchungen die Bedeutung eines Wortes sich wesentlich durch dessen Gebrauch in der Sprache konstituiert (PU § 43).
 
 
 
 
 
;*Podcast - Sagen & Meinen - Der Sprachcheck (Deutschlandfunk)
 
 
 
[https://www.deutschlandfunk.de/sagen-meinen-der-sprachcheck-100.html Sagen & Meinen - Der Sprachcheck]
 
 
 
Der DLF bietet eine sprachliche Analyse verschiedener öffentlich häufiger, aber unreflektierter Begriffe an. Die kurzen Folgen veranschaulichen gut den namensgebenden Unterschied zwischen intendierter Verwendung eines Begriffs und dessen tatsächlicher Bedeutung. Aufgrund der Kürze eignet sich der Podcast gut, um alltagsnah und gegenwartsbezogen in ein Grundproblem der Sprachphilosophie einzuleiten: das gewollte oder ungewollte Missverständnis eines Begriffes aus z.B. politischen Motiven. In der Verwendung im Unterricht ist allerdings zu beachten, dass die Bedeutung von Begriffen nicht festgelegt werden kann und deswegen die vom Podcast vermeintlich korrekte Bedeutung eines Wortes im Unterricht als relativ bzw. umstritten thematisiert werden sollte.
 
 
 
;*Artikel - Is that an OK sign? A white power symbol? Or just a right-wing troll? (Southern Poverty Law Center)
 
 
 
[https://www.splcenter.org/hatewatch/2018/09/18/ok-sign-white-power-symbol-or-just-right-wing-troll Is that an OK sign? A white power symbol? Or just a right-wing troll?]
 
 
 
:Hinweis: Dieser Artikel ist auf (gut verständlichem) Englisch.
 
 
 
Der Artikel „Is that an OK sign? A white power symbol? Or just a right-wing troll?“ von David Neiwert für das Southern Poverty Law Center beschäftigt sich mit der Sprache, die von Faschist*innen online genutzt wird. Er fokussiert sich insbesondere darauf, wie Emojis als codierte Sprache genutzt werden können, um innerhalb von faschistischen Kreisen auf für Außenstehende schwer erkennbare Art und Weise Zugehörigkeit zu signalisieren. Der Artikel ist in den speziellen Emojis, die als beispielhaft präsentiert werden, zwar veraltet, erklärt die Problematik, die diesem Phänomen zugrunde liegt, aber sehr klar. Er bietet ein interessantes Fallbeispiel, welches zu weiterer Diskussion einlädt und sich für den Ethikunterrichtt in vielfätiger Weise eignet.
 
 
 
 
 
;* Philipp Hübl-Macht und Magie der Sprache | Sternstunde Philosophie | (YouTube)
 
 
 
[https://www.youtube.com/watch?v=7Hw-hWtix8E Sternstunde Philosophie]
 
 
 
In diesem etwa einstündigen Video spricht der Moderator Yves Bossart mit dem Philosophen Philipp Hübl über zentrale Themen der Sprachphilosophie und Sprachwissenschaft. Das Gespräch ist vielfältig und deckt zahlreiche Aspekte ab, die sowohl philosophisch als auch gesellschaftlich relevant sind. Dabei werden die Sachverhalte klar verständlich dargestellt und teilweise mit Kurzfilmen illustriert. Um den Einstieg zu erleichtern, werden im Teaser verschiedene Videokapitel angeboten, die es ermöglichen, entweder die gesamte Diskussion anzusehen oder gezielt einzelne Sequenzen für den Unterricht auszuwählen. Das Video bietet spannende Impulse für den Ethik- und Philosophieunterricht, etwa zum Thema Framing, zur Bedeutung von Sprache für das Denken oder zur modernen digitalen Kommunikation. Es ist sowohl als Ganzes sehenswert als auch eine wertvolle Ressource für gezielte Unterrichtsvorbereitung.
 
Gesellschaftlicher Kontext: Das Gespräch wurde im Jahr 2018 aufgenommen, was in Bezug auf einige Beispiele und Diskussionen beachtet werden sollte.
 
 
 
Videokapitel im Überblick:
 
• 0:00 Kapitel 1: Gesprächseinstieg und Einführung in das Thema Framing, illustriert an Reden von
 
Donald Trump.
 
• 10:11 Kapitel 2: Wie prägt Sprache unser Denken?
 
• 13:35 Kapitel 3: Political Correctness und der Umgang mit Sprache: Was darf gesagt werden – und warum?
 
• 21:15 Kapitel 4: Philosophische Perspektiven auf Sprache mit Bezug auf Wittgenstein und Chomsky.
 
• 28:25 Kapitel 5: Die Frage, wie gut sich Menschen überhaupt durch Sprache verstehen können.
 
• 34:15 Kapitel 6: Sprache und Denken im Kontext von Humboldt und der Sapir-Whorf-Hypothese.
 
• 48:20 Kapitel 7: Digitale Kommunikation und der Einsatz von Emojis.
 
• 51:33 Kapitel 8: Kommunikation mit KI und ein Ausblick in die Zukunft.
 
 
 
;*Magie der Sprache – Wittgenstein erklärt | Gert Scobel (YouTube)
 
 
 
[https://www.youtube.com/watch?v=9bOrf2DgimM&t=519s Wittgenstein erklärt]
 
 
 
In diesem Video des Youtube-Kanals Scobel von Wissenschaftsjournalist Gert Scobel erfahren die Schüler*innen auf anschauliche Weise, wie Ludwig Wittgenstein in seinem „Käfer-in-der-Schachtel“-Gedankenexperiment die Problematik der Privatsprachen untersucht. Wittgenstein stellt die Frage, ob Empfindungen wie Schmerz oder Freude wirklich nur individuell und für andere unzugänglich sind und ob Sprache die Fähigkeit hat, private Erlebnisse vollständig zu kommunizieren. Er kommt zu dem Schluss, dass das gegenseitige Verstehen nicht auf subjektiven Erfahrungen basiert, sondern auf einem gesellschaftlichen Konsens, d.h. auf gemeinsamen Übereinkünften und Praktiken.
 
Da das Video abstrakte sprachphilosophische Argumente behandelt, ist es hilfreich, wenn die Schüler*innen bereits Grundkenntnisse zu Wittgensteins Philosophie besitzen und sich intuitiv mit der Frage auseinandergesetzt haben, welche Informationen durch Sprache vermittelt werden können und welche nicht. Da das Video mit 21:23 Minuten recht lang ist, empfiehlt es sich, gezielt Ausschnitte zu zeigen, die die Privatsprachen-Problematik und Wittgensteins Lösungsansatz verdeutlichen. Im Bonbonmodell eignet sich die Arbeit mit diesen Ausschnitten für die Phase des angeleiteten, kontrollierten Problemlösens. Im Anschluss an diese Phase können die Schüler*innen Wittgensteins zentrale Thesen mit ihren eigenen intuitiven Überlegungen zur Erfassbarkeit von Sprache vergleichen und diskutieren.
 
Das Video ist auf deutsch. Automatisch generierte Untertitel auf deutsch sind verfügbar.
 
 
 
;*Sprache • Was ist Sprache? Definition & Beispiele (Studyflix)
 
 
 
[https://studyflix.de/deutsch/sprache-4387 Was ist Sprache?]
 
 
 
In diesem fünfminütigen Video von Studyfix erhalten die Schüler*innen einen ersten Einblick in die Definition und Funktion von Sprache. Es wird die Einordnung der menschlichen Sprache in verschiedene Verständigungsformen erläutert, darunter tierische Kommunikation, künstliche Sprachen (wie das Elbische aus „Herr der Ringe“) und formale Sprachen (z.B. Programmiersprachen). Außerdem wird Sprache als Zeichensystem vorgestellt, wobei der Begriff der Arbiträrität sprachlicher Zeichen erklärt wird. Abschließend thematisiert das Video die Unterschiede zwischen menschlicher und tierischer Kommunikation sowie den Sprachwandel.
 
Das Video eigent sich für einen Einstieg in den Gegenstandsbereich der Sprachphilosophie, da es grundlegende Konzepte rund um Sprache auf einfache und zugängliche Weise erklärt, ohne die angerissenen Themen im Detail zu behandeln. Möglicherweise wäre es sinnvoll, die Schüler*innen zunächst in Partner- oder Gruppenarbeit eigene Definitionsversuche zu Sprache formulieren zu lassen. Anschließend kann das Video abgespielt werden, um die Definitionen der Lernenden zu ergänzen und weiterführende Impulse zu geben.
 
 
 
 
 
;*Sapir-Whorf-Hypothese – Grundlagen | STARK erklärt
 
Sapir-Whorf-Hypothese – Aktualität | STARK erklärt (YouTube)
 
 
 
[https://www.youtube.com/watch?v=mskrDZfbKYg Sapir-Whorf-Hypothese]
 
 
 
Das Youtube-Video vom Stark-Verlag stellt die Sapir-Whorf-Hypothese vor, die untersucht, wie Sprache das Denken beeinflusst. Diese Hypothese geht auf Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir zurück und umfasst die Kernthese, dass Menschen, die unterschiedliche Sprachen sprechen, ihre Umwelt auf unterschiedliche Weisen wahrnehmen, da ihre Sprache die Verarbeitung ihrer Sinneseindrücke beeinflusst.
 
Das Video veranschaulicht die Hypothese anhand verschiedener Beispiele und macht sie dadurch gut nachvollziehbar. So wird diskutiert, wie die zahlreichen Schnee-Begriffe der Inuit ihr Denken prägen, und die angeblich zeitlose Sprache der Hopi-Indianer wird thematisiert.
 
Das Video widerlegt Teile der Sapir-Whorf-Hypothese, während ein Folgevideo des Stark-Verlags Argumente zu ihrer Gültigkeit liefert. Es empfiehlt sich aus diesem Grund, beide Videos im Unterricht zu nutzen, um die Hypothese gemeinsam zu erarbeiten. Dabei sollte der Begriff „Hypothese“ geklärt werden, um den Schüler*innen zu verdeutlichen, dass eine Hypothese keine Tatsache, sondern eine wissenschaftlich begründete Annahme ist, deren Gültigkeit erst geprüft werden muss. Die Videos bieten eine gute Basis, um Argumente und Gegenargumente zur Sapir-Wholf-Hypothese zu diskutieren und diese gegebenenfalls mit Noam Chompskys Universalgrammatik-Hypothese zu vergleichen, die in dem Video bereits angeschnitten wird.
 
 
 
 
 
;*Podcast - Wie die politische Rechte unsere Sprache unterwandert. (4:03)
 
 
 
[https://www.deutschlandfunkkultur.de/wie-die-politische-rechte-unsere-sprache-unterwandert-dlf-kultur-81851460-100.html Wie die politische Rechte unsere Sprache unterwandert]
 
 
 
Im Podcast des DLF Kultur, stellt der Wissenschaftsjournalist Johannes Giesler die politische Strategie der neuen Rechten in Bezug auf ihre Sprache dar. In dem kurzen Beitrag geht Giesler auf die Relevanz der Normalisierung rechtsextremer Begriffe bzw. der Umdeutung von Begriffen ein. Beides aus dem Ziel heraus die Grenzen des Sagbaren immer weiter zu verschieben.
 
 
 
 
 
;*Broschüre - “Neue Rechte” – Was steckt dahinter? – Materialien zum Rechtsextremismus Band 1.
 
 
 
[https://www.ida-nrw.de/fileadmin/user_upload/reader/Neue_Rechte.pdf  “Neue Rechte” – Was steckt dahinter?]
 
 
 
In der Broschüre gibt die Informations- und Dokumentationsstelle gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit in Nordrhein-Westfalen einen Einblick in die sog. „Neue Rechte“. Relevant sind v.a. die ausführliche Analyse der Begriffe, die von den Akteur*innen der „Neuen Rechten“ oftmals gebraucht oder entwickelt werden. Diese finden sich im Anhang auf der S. 45-51 wieder. Gerade dieser Teil ist also bei der Auseinandersetzung mit einem spezifischen Beispiel.
 
 
 
 
 
;*Video - Bundestagsrede  des AfD Politiker Roger Beckamp (Remigration)
 
 
 
[https://www.bundestag.de/mediathek/plenarsitzungen?videoid=7556817#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NTU2ODE3&mod=mediathek   
 
 
 
Bundestagsrede  des AfD Politiker Roger Beckamp (Remigration)]
 
 
 
Die Bundestagsrede des AfD-Politikers Roger Beckamp ist ein typisches Beispiel der Verwendung des Begriffs „Remigration“. Beckamp nutzt in seiner Rede zum Thema Wohnungsnot, das eigentliche Thema der Bundestagsdebatte, den Begriff etliche Male. Beckamp nutzt Remigration hier gelichzeitig als pol. Kampfbegriff und Lösungsangebot für den Wohnungsmangel. Hieran lässt sich somit parallel die pol. Strategie der Schaffung eines bestimmten Feindbildes (Migrant*innen verknappen den Wohnraum) und die Umdeutung des Begriffs „Remigration“ veranschaulichen.
 
 
 
Hinweis: Eine Ordnung mit entsprechendem Material ist unbedingt notwendig (siehe z.B. Artikel der DW auf dieser Seite). Ein fächerübergreifender Bezug zum Thema Populismus (Kerncurriculum PoWi Q1) bietet sich stark an.
 
 
 
Link zum Plenarpotokoll: https://dserver.bundestag.de/btp/20/20117.pdf (Plenarprotokoll S. 14487-14488)
 
 
 
;*Artikel - DW „Wie Rechtsextreme den Begriff „Remigration“ kaperten.
 
 
 
[https://www.dw.com/de/wie-rechtsextreme-den-begriff-remigration-kaperten/a-67985358
 
„Wie Rechtsextreme den Begriff „Remigration“ kaperten.]
 
 
 
Der Artikel gibt Aufschluss über die Hintergründe des Begriffs „Remigration“. Dabei wird sowohl auf die ursprüngliche neutrale Bedeutung des Wortes in der Migrationsforschung und dem Wandel zum umgedeuteten Kampfbegriff rechter und neurechter Akteur*innen. Zudem werden Bezüge zum Potsdamer Treffen, bei dem das Wort einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde und zur Wahl des Unworts des Jahres 2023 hergestellt. Insgesamt ermöglicht der Artikel somit eine Einordnung des Begriffes.
 

Aktuelle Version vom 3. Februar 2025, 19:37 Uhr

Vor Hintergrund des hessischen Kerncurriculums[1] sowie aktueller Relevanz wurde diese Materialsammlung folgendermaßen gestaltet: es finden sich zu jedem Unterpunkt den das Kerncurriculum vorsieht je zwei bis drei Materialien. Zudem werden mit Fokus auf die Problematik „Sprache der neuen Rechten“ diverse Fallbeispiele präsentiert. Die Materialien variieren in Form zwischen Kurzfilmen, Podcasts und Artikeln.

Warum Sprachphilosophie?

Als Disziplin wirft die Sprachphilosophie unter anderem folgende Fragen auf: Was ist Sprache? Wird Sprache durch Ideen gebildet oder bilden Ideen Sprache? Wie kommunizieren wir? Diese Fragen haben weitreichende fachübergreifende Implikationen: Sie sind insbesondere relevant für andere Fächer des sprachlich- künstlerischen Aufgabenfeldes, zum Beispiel für Deutsch, oder für das gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld, zum Beispiel für Politikwissenschaft. Somit bietet sich in dieser Einheit an verschiedenen Stellen fachübergreifender Unterricht an. Darüber hinweg erfahren sprachphilosophische Fragen in einem zunehmend von Fehlinformation geprägten Klima in unserer Gesellschaft einen neuen Stellenwert. Strategien politischer Akteure, die menschenfeindliche Einstellungen vertreten, finden in diesem Klima verstärkt Relevanz. Für solche rhetorischen Strategien müssen Schüler*innen im Sinne der Medienkompetenz Bewusstsein erlangen, um in unserer Gesellschaft voll partizipieren zu können. Die Beschäftigung mit Sprachphilosophie ist somit zentral für eine Bildung im Sinne der Demokratie.


Diese Seite wurde erstellt von: Niko B., Julia Cibis, Noah Dartmann, Simon Krasselt, Sebastian Wendel

Die nachfolgende Tabelle ermöglicht den Wechsel zu den hier neu erstellten Unterseiten:


Q2.5 - Sprache als Voraussetzung von Erkenntnis
Hintergrund
Unterrichtsmaterialien


Einzelnachweise


  1. Hessisches Kultusministerium: Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe - Philosophie (S. 30)